Eine Kultur der Gewalt

– II –
Der Hiroshima-Moment

„Any intelligent fool can make things bigger, more complex, and more violent. It takes a touch of genius – and a lot of courage – to move in the opposite direction.“
E. F. Schumacher

Um 11:02 Ortszeit am heutigen Tag vor 75 Jahren leuchtet ein Blitz über einer japanischen Stadt namens Nagasaki auf. Die gigantische Explosion tötet unmittelbar etwa 22.000 Menschen. Zehntausende sterben in weiteren Wochen und Jahren danach. An ihren Verletzungen. An einer Krankheit, die bis dahin niemand gesehen hatte.
Nur drei Tage zuvor, um 08:15 Ortszeit, hatte bereits eine weitere japanische Stadt dasselbe Schicksal erlitten. In Hiroshima sterben 80.000 Menschen sofort. Die aufsteigende Pilzwolke, von einem Besatzungsmitglied des B-29-Bombers „Enola Gay“ aus dem abdrehenden Flugzeug gefilmt, sollte zum Symbol eines neuen Zeitalters der Vernichtung werden.

Es waren nicht die höchsten Opferzahlen nach einem Bombenangriff. Bereits am 10. März 1945 hatten US-Bomber mit Brandbomben eine Fläche im Stadtgebiet von Tokyo belegt, in dem etwa 1,2 Millionen Menschen lebten. Nachdem die sogenannten Pfadfinder das Angriffsziel mit Napalmabwürfen markiert hatten, wurden über 1.500 Tonnen Brandbomben über der Hauptstadt abgeladen, die zur damaligen Zeit noch in der traditionellen Bauweise vorwiegend aus Holz und Papier bestand. Die Bilanz des Angriffs bezifferte sich nach japanischen Angaben auf etwa 84.000 Tote, über 40.000 Verwundete und mehr als eine Million Menschen ohne Obdach. Über eine Viertelmillion Gebäude wurden zerstört. Spätere Schätzungen gehen von bis zu 185.000 Toten aus. Doch die Bomber, die diese Hölle säten, brauchten über drei Stunden, bis sie alle von ihrer Pazifikinsel gestartet waren. Es waren hunderte.
An dem Tag, an dem Hiroshima getötet wurde, dürfte nur sehr wenigen Menschen auf ihrem Weg zur Arbeit das Gleißen der Sonne auf der Hülle des einsamen Bombers aufgefallen sein, der seinen Weg über die Innenstadt nahm. Tatsächlich war die „Enola Gay“ mit ihren Begleitern der Luftüberwachung Japans sehr wohl aufgefallen.
Da man aber erkannte, daß es sich nur um einen Verband aus drei Maschinen handelte, starteten keine Abfangjäger. Die US Air Force flog zu diesem Zeitpunkt längst routinemäßig Aufklärungseinsätze und die kaiserliche Luftwaffe hatte nicht mehr die Ressourcen, um solche Missionen anzugreifen. Daher wurde kein Alarm ausgelöst, die Bevölkerung wurde nicht gewarnt.

Ein einziges Flugzeug. Eine Bombe. Eine vernichtete Stadt. Eine Todeszone auf Jahre hinaus. Die Kultur der Gewalt hatte einen weiteren Höhepunkt ihres Schaffens erreicht. Niemals zuvor war der Beweis einer wissenschaftlichen Hypothese derartig direkt in Zerstörung umgewandelt worden. Ein geradezu leuchtendes Beispiel einer über Jahrhunderte verfeinerten Effizienz des Tötens.

Die abgeworfenen Bomben waren etwas radikal Neues, noch nie Dagewesenes. Statt ihre Vernichtungskraft aus dem unheilvollen Zusammenspiel chemischer und mechanischer Komponenten zu gewinnen, beging hier eine weitere Naturwissenschaft ihren endgültigen Sündenfall: die Physik.
Die Kraft, die menschliche Lebewesen in mehreren zehntausend Grad Hitze verdampfen ließ und in Schatten an der Wand verwandelte, stammte direkt aus dem Bereich des Atoms. Einem Teil der Struktur des Universums, der bis dahin unzugänglich geblieben war für die Ausbeutung durch den Menschen.
Die grundlegende Funktion der neuen atomaren Bombe war schlicht, die in den Atomkernen eines Materials vorhandene Bindungsenergie schlagartig freizusetzen. Zwei Klumpen eines gräulich schimmernden Metalls waren im Inneren der Waffe durch herkömmlichen Sprengstoff beschleunigt und ineinander geschossen worden. Das sogenannte „Gun-Design“ der Little-Boy-Bombe über Hiroshima war im Grunde von beeindruckender Primitivität.

Die Plutoniumbombe, die Nagasaki einäscherte, war weitaus komplizierter. Statt eines eher schlanken, zylindrischen Bombenkörpers hatte man es hier mit einem großen, eiförmigen Etwas zu tun, einer Bombe wie aus einer Cartoonzeichnung.
Plutonium, ein Element, das in der Natur praktisch nicht vorkommt, sondern künstlich durch nukleare Umwandlung erzeugt werden muß, war damals sogar noch neuer als die Entdeckung der Kernspaltung. Es war erst 1941 von amerikanischen Wissenschaftlern endgültig nachgewiesen worden, nachdem seine Existenz theoretisch bereits vorhergesagt worden war. Ebenfalls wie vorhergesagt hat Plutonium allerdings auch eine hohe Spontanspaltungsrate. Anders ausgedrückt: es ist radioaktiv wie die Hölle.
Dabei erzeugt es jede Menge freie Neutronen und die wiederum würden bei einem Gun-Design dazu führen, daß die gewünschte Kettenreaktion zu früh einsetzt. Eine Plutoniumbombe, so stellte sich während des Manhattan-Projekts heraus, bestand zwar aus dem Material, das man in einem Kernreaktor wesentlich einfacher erzeugen konnte als das 235Uran, erforderte aber ein völlig anderes Design bei einer Waffe.
Diese unterschiedliche Bauform gab der zweiten Bombe den Spitznamen „Fat Man“. Im Gegensatz zu ihrem Kollegen zündete sie ihren Inhalt dadurch, daß eine Kugel aus 239Pu von einem konventionellem Sprengstoff gleichmäßig komprimiert wird. Auch hier überschreitet das Material letztlich die sogenannte „kritische Masse“. Immer mehr freie Neutronen treffen auf Atomkerne, die bei ihrer Spaltung wiederum Neutronen freisetzen.

Die daraufhin ablaufende nukleare Kettenreaktion folgt in ihrer Ergiebigkeit der wohl einzigen physikalischen Formel, die man an einer Universität an Klowänden finden kann und die ziemlich genau 40 Jahre vor dem Moment der Vernichtung von einem der genialsten Köpfe formuliert worden war, den die Menschheit bis dahin gesehen hatte.
Einsteins E = mc² manifestierte sich in der Gestalt zweier Feuerwolken, die je eine Stadt binnen Sekunden vom Angesicht der Erde tilgten.

Das Prinzip der Kernspaltung entdeckt hatten die beiden Chemiker Otto Hahn und Fritz Straßmann bereits 1938 in Deutschland. Wobei diese Darstellung nicht ganz korrekt ist. Denn Hahn und Straßmann führten ein Experiment durch, bei dem sie langsame Neutronen auf Uran schossen. Das war nicht ganz neu, denn ein Mann namens Enrico Fermi hatte das bereits 1934 getan. Allerdings hatte bis dahin niemand eine echte Ahnung, was dabei genau passierte. Der damaligen Hypothese zufolge sollten bei diesen Experimenten Elemente entstehen, die schwerer sind als Uran. In der SF-Literatur damaliger Zeit kommen sie gerne vor, unter verschiedenen phantasievollen Namen.
Hahn und Straßmann untersuchten ihre Ergebnisse erstmals systematisch genauer und stellten fest, daß sie Barium erzeugt hatten. Das war in zweierlei Hinsicht seltsam, denn das Isotop, das sie fanden, kam natürlich nicht vor und zudem ist Barium leichter als Uran. Die beiden etwas ratlosen Kittelträger bekamen allerdings Schützenhilfe von einer Frau namens Lise Meitner und ihrem Neffen, Otto Frisch.
Meitner, als Jüdin aufgrund der zunehmenden Repressionen der Nazis ins schwedische Ausland geflohen, wurde von Hahn schriftlich über die Forschungen am Kaiser-Wilhem-Institut informiert. Heutzutage würde man das in den USA und anderswo als Geheimnisverrat mit etwa 584 Jahren Folter und Einzelhaft ahnden.
Meitner interpretierte in einem Brief an ihre Kollegen das beobachtete Phänomen physikalisch korrekt als Ergebnis einer Kernspaltung. Sie war es, die den richtigen Gedanken dachte und die etwas nebulösen Daten somit in ein historisches Experiment verwandelte. Otto Hahn erhielt 1945 den Nobelpreis. Für Chemie, nicht für Physik. Lise Meitner bekam den Nobelpreis nicht.

„Jüdischer Intellektualismus ist tot“, verkündete Reichspöbelminister Goebbels 1933 lautstark. Nie wieder in der Geschichte sollte die ideologische Ignoranz von Idioten derartig entlarvt werden.

Die allererste Beschreibung einer nuklearen Kettenreaktion kam allerdings von einem Mann names Leó Szilárd. Szilárd, gebürtiger Ungar, hatte diese Idee bereits 1934 in einer Patentschrift in London dargelegt. Erstmals taucht hier das Konzept der „kritischen Masse“ auf. Auch Szilárd stammte aus einer jüdischen Familie, die durch die zunehmenden Repressionen unter Miklós Horthy, einem Vorgänger Hitlers auf ungarischem Boden, das Land verlassen hatte. Nach Deutschland, ausgerechnet. Hier traf er auf einen wahren Olymp der Physik. Einstein, Planck und von Laue waren seine Lehrer. Letzterer ist quasi der Erfinder der Disziplin der Röntgenkristallographie.
Dank Hitlers Machtergreifung gab Einstein 1933 in Belgien seinen deutschen Paß ab, trat aus der Preußischen Akademie der Wissenschaften aus und ging endgültig in die USA. Szilárd hingegen wurde 1933 nach London vertrieben. Dort las er den Roman „The world set free“ von H.G. Wells, in dem Wells eine „fortwährend explodierende Bombe“ beschreibt, was Szilárd auf die Idee der Kernspaltung und der kritischen Masse brachte.

„And these atomic bombs which science burst upon the world that night were strange even to the men who used them…“ – H. G. Wells, The world set free, 1914

„Dies war wohl das erste Mal, dass das Konzept der kritischen Masse entwickelt und eine Kettenreaktion ernsthaft diskutiert wurde. Ich wusste, was das bedeutete (ich hatte H. G. Wells gelesen).“

Doch auch England blieb für einen Verfolgten wie Szilárd kein sicherer Hafen. Nach der Münchner Konferenz, in der Chamberlain Kontinentaleuropa quasi an die Nazis verkauft hatte, emigrierte auch er 1938 in die USA. Drei weitere Oberdenker, die später zum Manhattan-Projekt gehörten, waren jüdische und ungarische Vertriebene: Eugene Paul Wigner sollte der Mann sein, der für das Projekt den ersten Brutreaktor der Welt entwarf, um das benötigte Plutonium zu erhalten. Gebaut wurde dieser von Enrico Fermi, dem Italiener, der vor Mussolinis Faschismus fliehen mußte.
John von Neuman gilt heute als einer der Begründer der Informatik, war im Kern Mathematiker und Quantenmechaniker und Experte für Dinge wie Schock- und Stoßwellen, was ihn später zu dem Mann machte, der die Ziele für die beiden Atombomben mitbestimmte und die optimale Detonationshöhe berechnete.
Das Grundprinzip heutiger Computer ist noch immer die „Von-Neumann-Architektur“. Unter SF-Fans ist sein Name für seine Theorie selbstreplizierender Systeme bekannt, also Roboter, die Roboter bauen. Der berühmte Monolith aus Arthur C. Clarkes Roman „2001″ entpuppt sich im Nachfolgeroman als genau so eine Maschine.
Edward Teller, der spätere „Vater der Wasserstoffbombe“, studierte in Karlsruhe unter Werner Heisenberg, emigrierte 1933 ebenfalls nach London und kam 1935 in die USA. Im Gegensatz zu seinen Kollegen blieb er bis an sein Lebensende ein Befürworter der nuklearen Abschreckung und des Rüstungswettlaufs, der sich im 20. Jahrhundert aus der Entwicklung der Bombe ergab, ganz speziell seiner H-Bombe.

Der Rassenwahn der Nazis führte so letztlich zur Zusammenkunft einer Gruppe von Gehirnen, deren Denkfähigkeit selbst ihren Kollegen beim Manhattan-Projekt so überlegen erschien, daß man den vier Ungarn scherzhaft die Bezeichnung „Marsianer“ gab.
Leó Szilárd wiederum sollte später den berühmten Brief schreiben, den Albert Einstein unterzeichnete und der Präsident Roosevelt veranlaßte, das Manhattan-Projekt ins Leben zu rufen, um einer möglichen deutschen Bombe zuvorzukommen. Niemand konnte in diesem Moment ahnen, daß die Faschisten dieses Problem durch die Vertreibung des für die Erschaffung dieser Waffe notwendigen intellektuellen Kernpotentials schon selbst gelöst hatten. Geschichte ist ein Bumerang.

 

Ein Kreis der Geschichte: Der berühmte „Einstein“-Brief an den Präsidenten Franklin D. Roosevelt, der diesen dazu brachte, das Atombombenprojekt der USA ins Leben zu rufen. Wie Leó Szilárd, der den Brief tatsächlich entwarf, und einige sehr entscheidende Mitarbeiter des Manhattan-Projekts, war Einstein durch die Nazis in die USA getrieben worden.

Die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts war die vermutlich blutigste in der Geschichte unserer Spezies. Wobei man sich von der Illusion befreien muß, daß es sich bei den beiden Weltkriegen oder Korea oder Vietnam oder dem unaufhörlichen Gemetzel in Nahost seit Gründung Israels um Ausnahmefälle handelt, ein Abgleiten in ein ansonsten nicht normales Verhalten, ein Abweichen vom Durchschnitt.
Krieg ist in all seinen scheinbar unmenschlichen Facetten nichts weiter als ein fester Bestandteil der menschlichen Kultur, seitdem die Jäger-und-Sammler-Gesellschaft endgültig der Stadtgesellschaft aus Ackerbauern und Viehzüchtern weichen mußte.
Die USA führen Krieg gegen Drogen. Gegen die Armut. Gegen schlechte Bildung. Gegen den Iran. Afghanistan. Irak. Krieg gegen den Terror. Alles wird zum Kriegsfall ausgerufen, schon seit Jahren und seit Beginn dieses Jahrhunderts mit wachsender Begeisterung. Andere Nationen haben sich dieser Sprache und diesem Verhalten angeschlossen. Und alle verlieren sie diese Kriege, die man da selbst erklärt hat.
In Wahrheit führt Mensch einen Krieg gegen sich selbst. Der fucking War On Everything ist nichts weiter als das wilde um-sich-schlagen einer Spezies, die seit Jahrtausenden Krieg gegen ihren eigenen Planeten führt.

Der Mythos des Fortschritts verhindert oft den Blick in die Vergangenheit. Deswegen hat unsere Kultur vergessen, woher sie eigentlich stammt, wie sie auf den Holzweg geraten ist und warum sie jetzt da steht, wo sie steht, und dumm aus der Wäsche guckt. Um zurückzugehen, dorthin, wo man falsch abgebogen ist, müßte man auch zurücksehen. Mensch weigert sich beharrlich, das zu tun.
Der Mythos der Einzigartigkeit ist noch sehr viel tödlicher. Es gibt nur einen Punkt, der unsere Spezies einzigartig macht. Weder Ameisen noch Haifische, weder Seeadler noch Termiten, weder Wale noch Quallen oder Korallen kommen auf die absurde Idee, ihre gesamte Umgebung so lange auszubeuten, bis ihre ökologische Tragfähigkeit zusammenbricht.
Mensch hat als einzige Spezies der Erde eine technologische Kultur entwickelt, die ihn nicht mit seiner Umwelt verbindet. Darum nennen wir sie „Umwelt“, als wäre diese ganze lästige Natur mit ihrem Krabbelzeug etwas von uns Getrenntes. Unsere gesamte ökonomische Ideologie fußt auf diesen falschen Fundamenten.
Statt dessen formt Mensch seit geraumer Zeit die Mitwelt – das wäre die treffende Bezeichnung – nach seinen Wünschen um.

Die Überschwemmungen des Flusses sind unregelmäßig? Baut einen Damm. Gab es gegen Mitte des 19. Jahrhunderts noch keine 1.000 Dämme, sind es heute etwa 850.000 Stück. Davon fallen 50.000 unter die Vorsilbe Mega- und umfassen solche ökologischen Monstrositäten wie den Drei-Schluchten-Damm, den Hoover-Staudamm oder den brasilianischen Itaipu-Staudamm. Schätzungsweise ein Drittel aller Bewässerungsprojekte der Erde ziehen ihr Frischwasser aus Flüssen, die nirgendwohin mehr fließen.
Der Sumpf verhindert die Ausbreitung der Stadt? Legt ihn trocken. Dieses Gras wächst neben dem anderen, das wir essen wollen? Rottet es aus. Es ist zu kalt? Erfinde die Zentralheizung. Es ist zu warm? Erfinde die Klimaanlage.
Natürlich wird dadurch mehr Energie verbraucht, deren Erzeugung mehr Methan und Kohlendioxid in die Atmosphäre bläst, wodurch es noch wärmer wird. Aber das macht nichts. Irgendwer verkauft Klimaanlagen. Irgendwer betreibt private Söldnertruppen, die in irgendeinem Land Leute erschießen, weil hier das Metall liegt, das für diese Klimaanlagen gebraucht wird. Oder für die Waffen, mit denen die Einheimischen erschossen werden. Auf jeden Fall macht irgendwer Geschäfte und Bilanzgewinne und die sind gut für das Wachstum.

Aus diesen technologischen Fähigkeiten ist etwas entstanden, das sozusagen eine unmittelbare Folge des Mythos des Fortschritts ist: Techvolution. Als Ersatz für Evolution benutzt Mensch im stetig steigenden Maß seit Jahrtausenden Technologien. So ziemlich keine einzige „große“ Erfindung in 6.000 Jahren dient dazu, den Menschen und seine Kultur an die Mitwelt anzupassen. Es geht immer nur in die andere Richtung.
Die Technosphäre, die den angeblich so zivilisierten Menschen umgibt, dehnt sich ohne Rücksicht auf Verluste weiter aus. Überhaupt gibt es keinerlei Verluste bei diesen Vorgängen. Wer im Regenwald wohnt, zählt nicht. Er lebt ja in keiner Stadt. Das Wort Zivilisation stammt vom Lateinischen „civis'“ und das bedeutet nichts weiter als „Stadtbewohner“.
Die Stadt an sich, jede Stadt, ist aber bereits eine Art Technologie, die von Anbeginn niemals nachhaltig sein konnte. Es gibt moderne Studien, in denen angebliche Wissenschaftler der Stadt bescheinigen, daß sie besonders effizient ist, da hier pro Kopf der Einwohner weniger Ressourcen verbraucht werden. Dieses ganze Gewäsch ist kompletter Blödsinn.
„Nachhaltigkeit“ ist definiert als ein System, das in seiner jeweils aktuellen Form dauerhaft existieren kann, ohne dabei die Grundlagen seiner eigenen Existenz zu vernichten. Die Stadt, betrachtet als eine Form von Technologie, fällt eindeutig nicht unter diese Definition. Städte sind seit jeher ein Werkzeug der Gewalt, die Mensch niemals als solche anerkannt hat.

Es ist in unserer Kultur immer nur dann Gewalt, wenn diese von unten nach oben ausgeübt wird. Wenn Menschen sterben, um Uran für Kernmeiler zu sichern oder Soja in ehemaligem Regenwald, ist es „Wohlstandssicherung“. Aber niemals Gewalt.

Mensch glaubt ernsthaft, er könnte tun und lassen, was er will, und müßte dafür keine Konsequenzen befürchten. In vergangenen Zeiten landeten Menschen noch in der Hölle, wenn sie gegen Gebote verstießen. Bei Todsünden war die Sache ohnehin vorbei. Einmal so richtig über das Maß hinaus gesündigt – Zack! – Urteil nach dem Tod völlig klar. Abwärts.
Dann kam die Renaissancezeit und die Entwicklung des modernen Bankwesens nahm ihren Lauf. Und urplötzlich gab es die Institution des Fegefeuers. Sünden waren plötzlich so etwas wie ein Bankkonto, daß Soll und Haben aufweisen und ausgeglichen werden kann. Gott schien auch plötzlich sehr erpicht darauf, sich für bestimmte Sünden in Gold auszahlen zu lassen, um dann ein Auge zuzudrücken. Man konnte so richtig fett über alle Stränge sündigen. Wenn man entsprechende Ablässe kaufte, war hinterher wieder alles prima und die Seele gerettet. Wie angenehm.
Exakt dieses kapitalistische Prinzip hat sich bis heute erhalten. Nichts hat Konsequenzen, man muß sie eben nur mit Geld vermeiden können.
Viele Führungspersönlichkeiten unserer Welt empfinden es offensichtlich als persönlichen Affront, daß unser supertolles Lebenssystem, in dem wir uns bequem eingerichtet haben, sich als derartig zerbrechlich entpuppt. Eben war doch noch alles schön. Das dachten die Bewohner Pompejis vermutlich auch.

Man darf nach Ansicht gewisser ökonomischer Prediger nicht einmal Schadenfreude darüber äußern, daß Kreuzfahrtfirmen aktuell nicht mehr auf dem Ozean rumdüsen. Denn, so der berufene Wirtschaftsmahner der deutschen Presse, die armen Frachtspezialisten haben so wenig Geld verdient in den letzten Jahren, daß sie jetzt leider nicht in der Lage sein werden, ihre gigantischen Konservendosen mit Rentnern umweltfreundlicher als früher in die Antarktis zu karren, solange die noch da ist.

„Sollte den Kreuzfahrtreedern das Geld ausgehen, droht ihnen eine ähnlich trübselige Entwicklung. Sie müssten an moderner Umwelttechnik sparen und ihre alten Schiffe so lange wie möglich weiterfahren lassen.“

Wie so oft in ökonomischen Dingen geht der Schreiber hier von unausgesprochenen Prämissen aus.
Hier beispielsweise davon, daß „nach Corona“ – wann immer das sein soll – die Kreuzfahrtbranche immer weiter ihre Dienste anbieten wird, ja anbieten muß. Doch warum sollte diese absurde Prämisse in irgendeiner Form reale Gültigkeit besitzen? Was wäre an einer Welt ohne Kreuzfahrten schlechter als vorher? Warum sollte die Welt zu ihrem Weiterbestehen unbedingt auf diesen Blödsinn angewiesen sein? Den allergrößten Teil der letzten 4,6 Milliarden Jahre war sie nicht einmal auf Menschen angewiesen.
Was der Autor hier in wenigen Zeilen offenbart, ist exakt das, was sehr viele Reaktionen in Ökonomie, Medien und Politik seit einigen Jahren immer offensichtlicher antreibt: Die Angst vor Veränderung. Es ist seine persönliche Realität, die sich keinesfalls verändern darf. Ganz besonders entlarvend ist der Satz mit dem Geld, das angeblich fehlt, weil die großen Frachtanbieter seit Jahren in der Krise stecken. Kassandra hatte dazu mal was gesagt.
Der viel zu billige Frachtraum ist also schuld daran, daß Kreuzfahrtreedereien jetzt nicht ökologisch umrüsten können. Das ist intellektuell derartig armselig, daß man mit Sicherheit annehmen kann, daß der Autor irgendwas mit Ökonomie studiert haben muß.
Denn wer hat den ganzen billigen Frachtraum gebaut? Eben. Und warum? Um damit mehr Geld zu verdienen als die Konkurrenz. Wenn die großen Containerspediteure  ihre Schiffe umrüsten wollten, warum haben sie das nicht längst getan? Die Antwort ist natürlich: „Weil es ihnen scheißegal ist.“

Eine weitere unterschwellige Prämisse, die derartige Müll-Artikel hervorbringt, lautet offensichtlich: Mein Handeln wird niemals negative Konsequenzen haben, denn das wäre schädlich für alle.
Wenn etwas schiefgeht, wird der Staat mich retten. Es ist derselbe Tenor, den die Energiewirtschaft vor einigen Jahren an den Tag legte, als sie sagte, sie habe kein Geld für den Rückbau stillgelegter Atomkraftwerke, da das operative Geschäft so wenig Gewinne abwerfe. Schade nur, daß man eigentlich dazu verpflichtet war, entsprechende Rücklagen bzw. Rückstellungen zu bilden. Die zudem steuerlich absetzbar gewesen sind über die ganze Zeit. Statt aber konsequent dafür zu sorgen, daß diverse Manager für zwanzig Jahre wegen Betrugs hinter Gittern landen und Konzerne zu verstaatlichen, hat die Bundesregierung zugelassen, daß sich die Mitverursacher der größten Umweltsauereien des 20. Jahrhunderts mit läppischen 24 Milliarden Euro aus jeglicher Verantwortung freikaufen. Da sage noch einer was von Ablaßbriefen im Mittelalter.
Egal, was wir tun, es darf für uns keine Konsequenzen haben. Denn das wäre jetzt leider gerade ökonomisch ungünstig. Womöglich müßten wir den Laden dichtmachen!
Das ist aber keinesfalls ein Naturgesetz. Naturgesetze sagen zu Kreuzfahrtreedereien dasselbe wie zu Fluggesellschaften wie aktuell und schon seit Jahren zur Lufthansa, Delta, American Airlines oder Virgin Atlantic: Die einzige Art, ökologisch korrekt zu fliegen oder zu kreuzfahrten, ist, es nicht zu tun.
Ohnehin dient Corona einer krisengeschüttelten Branche wie der Luftfahrt nur dazu, endlich viele Leute zu entlassen.
Natürlich ist das nicht die Schuld des Virus. Es ist nur die Gelegenheit, auf die irgendwelche Manager gewartet haben. Urplötzlich sind Jahrzehnte der Mißwirtschaft kein Problem mehr, weil man alles auf den kleinen Unsichtbaren schieben kann.
Ich kann 20.000 km sinnlos mit dem Flugzeug durch die Gegend ballern. Es gibt ja AtmosFair und andere „grüne“ Geschäftsideen. Einmal €97,50 bezahlt für das CO2, das man eben in die Atmosphäre geblasen hat, und alles ist wieder gut. Schade nur, daß das CO2 trotzdem 500 Jahre in der Atmosphäre bleibt und seinen klimatischen Wärmefaktor ausspielen wird. Klar kann man irgendwo einen Baum pflanzen. Nur ist nicht gesichert, ob der in neuen, dürren Zeiten überhaupt wächst und zudem benötigt er Jahrzehnte, um die Extratonnen an Kohlendioxid wieder aus der Luft rauszuholen. Nicht der Hauch eines Schadens wird hierdurch verhindert. Aber der Ablaß ist bezahlt, also ist alles gut. Wieder einmal hat das eigene Fehlverhalten keine Konsequenzen.

Dann kommt ein Virus um die Ecke und zeigt der Welt mit einem kurzen Augenzwinkern, wie idiotisch diese Einstellung ist. Aber Mensch versteht den Hinweis nicht. Statt dessen dreht er endgültig durch und sucht nach Schuldigen.
Irgendwer muß schuld daran sein, daß wir in einem System leben, das „Wirtschaft“ genannt wird, aber zusammenbricht, wenn Menschen einige Wochen lang nur das kaufen, was sie brauchen und nicht das, was von irgendwelchen Fabrikbändern in Wasweißichnichtstan herunterfällt und dafür bestimmt ist, in spätestens drei Monaten auf einer Müllkippe zu landen. Oder im Ozean.
Die schlichte Tatsache, daß Dinge einfach passieren, also auf der Brücke des absaufenden Schiffes namens „Industrielle Zivilisation“ weder Juden, Aliens, Illuminati oder Reptiloide stehen und geheimnisvoll den Kurs bestimmen, versetzt offensichtlich sehr viele in Panik. Der zur Schau getragene Wahnsinn, das gefühlte Recht darauf, mit der Komplexität der Welt nicht zurechtkommen zu dürfen, wird als neue Aufklärung bejubelt. Die veganen beleidigten Leberwürste des Vollidiotentums marschieren mit 20.000 Leuten durch Berlin und behaupten hinterher, es seien mindestens 1,3 Millionen gewesen. Donald Trump gefällt das. Er sollte die Wahnsinnigen als Stimmauszähler anheuern, seine Wiederwahl wäre gesichert.

Wie können wir dieses Flugzeug ewig fliegen lassen? Vielleicht ist das die falsche Frage.
Meine Damen und Herren, willkommen an Bord des Fluges Mayday Airlines 666. Wir haben zur Zeit ein paar kleine technische Probleme mit der Schwerkraft, aber unser Lösungserfindungsteam wird rechtzeitig vor Erreichen des Bodens innovativ eingreifen.

Ganz Nahost ist dabei, sich in eine failed region zu verwandeln. Während hier armselige Waschlappen ihre menschenverachtende Egomanie auf Demonstrationen zur Schau tragen, weil sie der festen Überzeugung sind, daß ihnen die Eier abfallen, wenn sie für zwanzig Minuten beim Einkaufen eine Gesichtsmaske tragen sollen, die andere schützt und nicht sie selbst, löscht die COVID-19-Pandemie im Libanon oder Syrien oder Libyen die Reste der dortigen Volkswirtschaften vollständig aus. Die Explosion im Hafen von Beirut vor fünf Tagen hätte das Land zu keinem schlechteren Zeitpunkt treffen können. Schon vorher hat die Währung massiv an Wert verloren, sind die Preise um 200 Prozent gestiegen. Der Libanon hat 1,5 Millionen syrischer Flüchtlinge aufgenommen, die Armutsquote ist demgemäß hoch. Inzwischen gehen die Menschen wieder auf die Straße gegen ihre von Korruption zerrüttete Regierung. Im Hafen Beiruts befanden sich etwa 85 Prozent der Weizenvorräte des Landes.
„Wie können diejenigen, die uns schlafwandelnd ins Armageddon geführt haben, diejenigen sein, die uns da wieder rausholen?“, fragt man sich im Libanon. Eine Frage, die generell auch in anderen Ländern gerechtfertigt wäre. Der im wahrsten Sinne des Wortes zündende Funke für den Untergang einer Nation kann so viele Gesichter haben.

Aber hier in Deutschland fühlen sich Verschwörungsesoteriker und Reichsbürgernazis mit offensichtlicher Dyskalkulie in ihren Freiheitsrechten diktatorisch eingeschränkt, während sie auf einer Demonstration das Fehlen jeglicher Meinungsfreiheit beweinen und dabei Plakate hochhalten, die Gesichtsmasken mit Judensternen im 3. Reich gleichsetzen. Lise Meitner oder Leó Szilárd könnten diesen Leuten sagen, was in Hitlers Reich mit ihnen passiert wäre.
Mit weinerlichen Weicheiern wie diesen gewinnt eine Zivilisation mal keinen Krieg, gegen ein Virus schon gar nicht. Dabei halten sich die Anti-Corona-Aufgeweckten nicht nur für besonders schlau, sondern auch besonders eisenhart. Schließlich ist man ja Mitglied der Herrenrasse.
Die ganzen Angehörigen der Prepperszene, die sich seit Jahrzehnten auf den Weltuntergang vorbereiten, Dosen und Waffen horten, sich auf ihren mit Eiweißshakes aufgepumpten Fitnessbuden-Pectoralis schlagen und immer rumgetönt haben, sie könnten monatelang in ihren Fluchtbunkern überleben – genau diese stiernackigen und stark faktenresistenten Angehörigen der angeblich vernunftbegabten Chefspezies dieses Planeten stehen nach ein paar Wochen eingeschränkten Soziallebens heulend auf der Straße, weil sie dringend einen Termin beim Friseur haben wollen. Niemals habe ich ein erbärmlicheres Bild gesehen als Anfang August in Berlin.
Wäre ich undiplomatisch, würde ich von einem Haufen asozialen Packs sprechen, das seinen eigenen Irrsinn auch noch als Erlösermonstranz vor sich her trägt und nicht einmal bemerkt, wie abstoßend es mit seiner Heulerei eigentlich wirkt. Aber glücklicherweise bin ich nicht undiplomatisch.
Und deutsche Medien behaupten immer noch, in Deutschland wäre das eine Folge eines Lockdowns, den wir aber nie hatten. Zuhören sollte man diesen Leuten, wird da aus CxU-Kreisen gefordert.

Sollte jemals eine Formel gefunden werden, die Energie aus menschlicher Ignoranz gewinnt, wäre das Ergebnis eine Bombe, die ganze Sonnensysteme zerstört. Für Planeten genügt Handarbeit, da reicht ein Blick auf die Erde.

Wenn Menschen aus Regenwäldern vertrieben werden oder in Nigeria von paramilitärischen Truppen der Royal Dutch Shell erschossen, ist das keine Gewalt.
Wenn Regenwälder abgeholzt und abgefackelt werden, um darauf Soja anzubauen, das an Rinder verfüttert wird, deren Fleisch nach Europa exportiert wird, dann nennen wir das nicht Gewalt. Das ist Landentwicklung.
In Kambodscha wird gerade die Schwemmland-Ökologie des Landes durch diese Art Entwicklung plattgemacht, nachdem korrupte Politik in Einvernehmen mit „Landentwicklern“ beschlossen hat, daß man diese Gegend besser mit Sand zuschütten kann und irgendwo ein Klärwerk zu bauen, das aber leider nur einen Bruchteil der Abwässer Phnom Penhs verarbeiten kann.
Die daraus resultierenden Überschwemmungen, vermutlichen Hungersnöte, Vertreibungen und Todesfälle durch weitere Pandemien sind natürlich keine Gewalt. Denn es sind häufig Maßnahmen, die von irgendwelchen Regierungen und Konzernen vorangetrieben werden.
Wenn Sklavenminen in Westafrika von französischen Truppen abgesichert werden, weil von dort das Uran für die Kernmeiler des Landes stammt, ist das keine Gewalt.
Wenn Landschaften verdorren und andere überflutet werden, weil irgendwelche Ökonomen die Existenz von Massentourismus oder Flugreisen allgemein für gottgegeben halten, ist das keine Gewalt.
Es ist erst recht keine Gewalt, wenn 40 Millionen Amerikaner keine Arbeit mehr haben, keine Mieten mehr zahlen können oder unverhältnismäßig viele Nicht-Weiße an einem Virus sterben, weil sie sich keine Krankenversicherung leisten können. Es ist Wirtschaftsförderung. Zukunftssicherung. Freier Markt. Keine Gewalt. Es ist das alte Normal.

Alle wollen so schnell wie möglich in diese Normalität zurückkehren. Behaupten die Lohnschreiber der Kasten, die auch Kreuzfahrten für einen unabdingbaren Bestandteil der natürlichen Ordnung halten. Außerhalb der herrschaftlichen Elfenbeintürme sehen Menschen das in vielen Gegenden irgendwie anders.
Im alten Normal brennen nicht nur Wälder. Die Ozeane übersäuern, die Atmosphäre überhitzt, Flüsse erreichen keinen Ozean mehr, weil sie durch Dutzende Staudämme so gedämmt werden, daß nichts mehr von ihnen übrig bleibt. Im alten Normal können Amerikaner nicht einmal mehr ihre Wasserrechnung bezahlen, geschweige denn die Mieten. So was ist immer gut für ein Land, im Falle einer Pandemie zum Beispiel.
Wenn immer weniger Lachse und Fische an den Ort ihrer Geburt zurückkehren, um dort zu laichen, werden es irgendwann gar keine mehr sein. Man muß kein Genie sein, um das zu erkennen. Man muß allerdings Ökonomie studiert haben oder bei der FDP sein, um es nicht zu erkennen.
Andere Spezies sind für den Menschen unbeachtlich. Rein ökonomisch sind Wale keine Lebensformen. Oder Eisbären. Sie haben keine Städte, keine Gerichte, keine Gesetze. Sie haben im schlimmsten Fall einen Marktwert. Nichts davon ist Gewalt.

Doch. Ist es. Das Coronavirus selbst ist eine Folge eben dieser Art der Gewaltausübung. Es wird nicht das letzte seiner Sorte sein. Es steht im Gegenteil zu befürchten, daß es erst der Anfang sein wird. Spätere Generationen werden sich an 2020 nicht erinnern, weil es in dem Jahr so heiß war, sondern weil es einer der kühlsten Sommer gewesen sein wird, an den sie sich erinnern können.

Bei einem weiteren Angriff am 13. April 1945, ein Vierteljahrhundert, bevor meine Mutter mit mir in den Wehen liegen sollte, wurde Tokyo abermals von einem Brandbombenangriff schwer getroffen. Dabei wurde auch das Labor zur Isotopentrennung und Uran-Anreicherung zerstört, in dem die Japaner ebenfalls ein nukleares Forschungs- und Waffenprogramm betrieben.
Die Enola Gay wurde von ihrem Piloten, Col. Paul W. Tibbets, nach seiner Mutter benannt. Er selbst hat niemals bereut, was er getan hat. Natürlich nicht. Tibbets glaubte bis zum Schluß an die Legende, daß die Bombe den Krieg beendet habe. Sie hat es nicht. Diese Version der Geschichte ist Propagandalüge. Wir wissen nicht, was seine Mutter darüber dachte.
Die Bombe wäre auf jeden Fall geboren worden. Die Frage war damals nur, wo genau sie das Licht der Welt erblicken sollte, die sie für immer verändern würde. Der Hiroshima-Moment war immer unvermeidlich.


Das Titelbild zeigt nicht die Detonation der Hiroshima-Bombe, sondern die Explosion von „Castle Bravo“ vom 01. März 1954. Die 15 Mt starke Explosion war sehr viel stärker als berechnet, das Gebiet ist noch heute massiv verstrahlt. Es ist die bisher größte Detonation einer Kernwaffe durch die USA. Castle Bravo war eine thermonukleare Waffe.


Update 20200810: Wenn Eingeborene gegen Ölfirmen protestieren, gibt es Tote. Aber das ist keine Gewalt. Für den Ölkonzern ist das natürlich eine Invasion.

84 Comments

  1. Vielen Dank!
    Was soll man aber noch sagen, es ist erschreckend zu sehen, wie verbissen die Leute an „ihrer“ Realität festhalten…und damit meine ich nicht die Spinner von den Hygiene-Demos, deren Idiotie im einsteinschen Sinne wahrhaftig unendlich ist. Nein, ich meine Otto-Normalverbraucher: Alles muss schnell wieder „normal“ werden. Anstatt sich angesichts der tiefgreifenden klimatischen und geopolitischen Veränderungen einmal zu fragen, was machen wir falsch und wie können wir es in Zukunft besser machen…

    …neuer Versuch dann mit der nächsten „intelligenten“ Spezies, demnächst in einem Sonnensystem in ihrer Nähe (alles relativ, Mr. Einstein).

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  2. Noch nie hat jemand, mich eingeschlossen – und ich habe es wirklich oft versucht, meine flirrenden Gedanken zu meiner Spezies so präzise ausgedrückt.

    Mittlerweile lasse ich, in meinem näheren Umfeld, öfter meinen Endzeit – Gedanken freien Lauf und ernte Ignoranz oder hilflose Blicke bis wütende Verlegungen. Zukünftig werde ich wohl den Link hierher versenden. Was aber auch nichts helfen wird.

    Egaaaaal.

    Good luck and good night.

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      1. Tihihi. Reiche bzw Erbe besteuern ist ja Level 3 in solchen Diskussionen. Die Klimakatastrophe (allein es so zu nennen ^^) ist Level Drölfzig.

        Wenn mir nix mehr einfällt, sage ich, dass wir hier alle nicht lebendig rauskommen und gehe.

        Eeeeeegaaaal

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        1. Klimazerstörung. Das regt dann dazu an, entgegenet zu kriegen: „Du bist ja doof, Klima kann man nicht zerstören. Du Depp!“
          Woraufhin man sagen kann: „Klima besteht aus Mustern und Abläufen. Die sind jetzt seit 12.000 Jahren stabil. Bzw. sie waren es. Wir machen die kaputt. Schneide mal deine alte Autobahnkarte für Deutschland auseinander, klbe sie wild wieder zusammen und sag mir, daß sie dann noch funktioniert.“

          Man muß Umstehenden immer klar machen, daß der andere der Depp ist. Nicht den Fanatiker überzeugen 😀
          Aber eeegallll!

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  3. Wenn es nicht so traurig wäre, dass Ganze als Satiere: „How to take over the earth“, trotz englischen Titels auf deutsch von Paul Hawkins.
    Ich bin gerade 2 Wochen durch Westeuropa geradelt. Es ist das dritte Dürrejahr. Die Wiesen sind grau, die Bäume sterben ab. Hier werden neue Umgehungsstraßen gebaut. Mit geht es heute gar nicht gut, Beklemmung im ganzen Körper, Angst. Warum begreifen die Menschen nicht diesen Wahnsinn? Der Ast scheint mir schon fast durchgesägt.

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    1. Na dann, schärfen wir doch noch mal das Sägeblatt, für die letzten Centimeter!

      Canada, das zweitgrößte Land der Erde im Norden des amerikanischen Kontinents, verliert seinen letztes intaktes Schelfeis – knapp die Hälfte davon ist „all of a sudden“ Cola-Bier… äääh Kollabiert:

      https://www.businessinsider.com/canada-last-fully-intact-ice-shelf-suddenly-collapsed-2020-8?r=DE&IR=T

      Aber im Ernst. Ich verstehe dich sehr gut. Mein, bisweilen ins zynische abgleitender, Sarkasmus bleibt mir mittlerweile im Halse stecken, wenn ich die Geschwindigkeit anschaue, mit der die Klimakatastrophe voranschreitet, denn, wer hätte es ahnen können, das Wurst-Case Szenario tritt ein:

      https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/klimawandel-erderwaermung-folgt-dem-dramatischsten-szenario-a-5bb08e00-5054-4f20-bc23-cacd6a93466f

      Eeeegaaaaal

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      1. Dieses „Huch! So plötzlich!?111!“ finde ich immer sehr süß. Alle Nerds rollen mit den Augen, die Politik sagt „Aber jetzt nichts überstürzen! Die Braunkohle!111!“ und prompt erscheinen die nächsten Propagandaschriften von Ökonomen, die ernsthaft behaupten, das „optimal ausbalancierte Level der Klimaerwärmung“ liege so bei 3,5°C bis 2100.
        Natürlich berufen sich beide Autoren auf Nordhaus. auch so ein Ökonom, dessen armselige Modelle leider nichts mit dieser Realität zu tun haben.

        Die Naturgesetze sagen den Nobelpreisträgern der Ökonomie: „Egaaaaal!“

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    2. Das Schlimme ist ja, man muß dazu nicht mal durch Europa radeln. Bei mir sieht es aktuell schon wieder aus wie Herbst im August, weil überall schon das Laub fällt. Ist aber natürlich Trockenstreß. Bäume und Sträucher sahen schon im April wieder so aus wie der letzte Salat im Aldi um 21:57.
      Das mit der Angst ist normal, da bist du nicht alleine. Die einen sagen dazu nichts und arbeiten weiter Bullshit-Jobs, die anderen werden immer pöbeliger und kaufen sich noch dickere SUVs, die nächsten drehen völlig durch, weil jemand schuld sein muß und nennen sich dann „Corona-Rebellen“ – die Reaktionen sind unterschiedlich. Aber das Fundament ist Angst. Übrigens: wenn du die Arme ausbreitest, kannst du den Fallwind spüren. Welcher Ast? 😀

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  4. Deine Bambushütte ähnelt scheinbar der steinernen Höhle in die ich mich verkrochen habe.
    Lese mich grad durch dein Blogarchiv, interessanter Geist, den Du da dein Eigen nennst!
    Gerne mehr davon!

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  5. In Kinderbüchern werden „Infrastrukturprojekte“ immer als Bedrohung angesehen. da kommt der Investor und will ein Shoppingcentern auf der Weide des Ponyhofes bauen. Aufruhr! Kampf der Kinder! Rettet die Natur! Im Buch gewinnen immer die Kinder. Und in Wahrheit? Enteignungen für Autobahnen, unveränderter Flächenfraß. Aber es ist doch absurd, dass wir unseren Kindern mit den Büchern etwas vermitteln, was nie, nie, nie der Wahrheit entspricht. Oder? Beispiel: Kirsten Boie, Rückkehr nach Sommersby.

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    1. Nun ja…was erwartet man von Erwachsenen, die vorher auch Kinder waren und denen schon dasselbe erzählt wurde?
      Es gibt immer einen ungesicherten Lüftungsschacht im Todesstern.
      Einer von den 50, die wir da hinschicken, kommt immer durch.
      Die Nazis haben den Krieg verloren, weil sie Nazis waren und die anderen Demokratien.
      Du mußt dich nur genug anstrengen und fleißig lernen, dann wird aus dem Tellerwäscher ein Millionär.
      Das mit den Umweltschäden reparieren wir morgen, nachdem wir wunderbare neue Technologien entwickelt haben, aber dafür müssen wir jetzt erst mal mehr Kohle verdienen, sonst geht das nicht.

      Es ist nicht nur ein Fundament aus Lügen 😉

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  6. Auch ein sehr lustiges Beispiel zum Thema: Irgend ein offensichtlich völlig verblödetes Gier-Arschloch(Name unwichtig), von irgend einem Gier-Immobilienwirtschaftsverband hat jetzt gefordert, dass das „Baubeschleunigungsgesetz“ jetzt aber mal bitte ganz schnell kommen muss, da der Immob.wirtsch. und den Investoren ja schon langsam mulmig wird.

    Als ob dann der durchschnittl. Michl weniger Zukunftssorgen, tolle Karrierechancen, gute Löhne und somit Kreditwürdigkeit hätte!
    Als ob der Staat dann nicht mehr völlig verschuldet wäre!

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    1. Bauen, bauen, bauen. Nur wohin? Und warum? Wieviel qm pro Mensch sind angemessen? Wieviel bleibt für Landwirtschaft und Natur? Wer soll die ganzen Häuser pflegen und unterhalten? Bis 2050 wollen wir CO-2 neutral sein. Also eigentlich darf kein jetzt gebautes Haus im Betrieb und in der Instandhaltung irgendwie mehr Energie benötigen als es selber „generieren“ kann. Jede Straße wird mit sehr vielen dieselbetriebenen Gerätschaften hergestellt, wie wollen wir die nach 2050 in Schuss halten?

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      1. Claus von Wagner in der Anstalt als Merkel: „Wachs, du Sau!“ 😀
        Vermutlich müssen dann wieder dreihundertzwölfzig Rumänen rangekarrt werden, um alles zu bauen.

        Witzige Randbemerkung: Lokal-Käseblatt vom Wochenende. Schlagzeile: Die Azubis gehen aus!111!
        Das Baugewerbe hat wohl 75% unbesetze Lehrstellen hier. Wie es mich nicht wundert.

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  7. Leute, wir sind hier doch schon über den Punkt hinaus, an dem wir ungläubig die Entwicklungen betrachten, oder etwa nicht?! Ich jedenfalls glaube inzwischen an diese Entwicklung mit einer unbeirrbaren Ignoranz *grins*. Scheuklappen leben hoch und bleiben dicht am Auge, damit das Sichtfeld auch ja eingeschränkt bleibt.

    Es kann nicht sein, was nicht sein darf! Und solange die Leute noch nicht bei 55° im Schatten an Weihnachten ohne Wasser und Lebensmittel UND OHNE GELIEBTEN DIESELKRAFTSTOFF unter dem längst vertrockneten Weihnachtsbaum dahinkrepieren, wird sich halt auch nichts ändern. Außer die Natur, die dankbarerweise ohne jegliches Bewusstsein einfach mit diesen neuen Parametern weitermacht….also dann bald ohne uns, versteht sich.

    Holt das Popcorn raus und genießt den letzten Akt dieses damaturgischen Spannungsbogens!

    „In fact, recent research estimates that the fossil-fuel industry emits about 13 million metric tons of methane annually. That’s 80 percent higher than estimates from the Environmental Protection Agency, according to the Environmental Defense Fund. In heat-trapping terms, it is roughly equivalent to total carbon dioxide emissions from all of the United States’ remaining coal-fired plants.“
    (Quelle: https://www.washingtonpost.com/opinions/forget-the-trump-tweets-this-is-the-trump-action-that-might-actually-kill-us/2020/08/17/e912c0ae-e0b8-11ea-b69b-64f7b0477ed4_story.html?hpid=hp_save-opinions-float-right-4-0_opinion-card-g-right%3Ahomepage%2Fstory-ans, zuletzt abgerufen am 18.08.2020)

    Und wen das jetzt betrübt, möge sich ein iPhone o.ä. kaufen; bekanntermaßen soll das ja glücklich machen!

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  8. Soeben einer mittäglichen Diskussion unter Kolleg:innen über Produktionsprozesse, Herstellkosten usw. in Vergleich zu China beigewohnt. Am Ende, als alle aufgestanden und im Begriff zu gehen waren, fragte ich, ob bei all diesen hochinteressanten und sicherlich komplexen Themen auch nur eine:r an den weißen Elephanten im Raum, die Klimakatastrophe, gedacht hat.

    Den erwarteten irritierten Blicken folgte die erwartete Verneinung.

    Im direkten Nachgang lernte ich, dass diese Frage derart Irritation ausgelöst hat – was ich denn jetzt damit wollte… ob ich eine „nervige Diskussion“ beenden wollte… Dass es mich tatsächlich interessiert, ob jemandem bei derlei Diskussionen bewusst ist, dass es (u.U.^^) bald gar keine Diskussiongrundlage über Produktionsprozesse und Herstellkosten gibt, war scheinbar – zumindest für einen Teil der beteiligten – nicht im Bereich des Möglichen.

    Immerhin habe ich irritiert und somit evtl. den einen oder anderen Gedankengang provoziert, der sonst nicht gekommen wäre.

    Mehr kann ich nicht tun. Aber das war es wert, denn allein die Reaktion war für mich sehr lehrreich.

    Eeeeeegaaaaaaaaaal

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    1. In unseren Mittagsrunden geht es oft ums Eigenheim, die Autoreparaturen, den nächsten Urlaub, die Kinder. Da kann man mit ein paar Fragen zu CO2 und Gerechtigkeit auch sehr irritieren. Wenn z.B. Arbeiterkinder Abitur machen und studieren, müssten als Ausgleich ein paar Akademikerkinder Klempner oder so lernen. Hören sie gar nicht gerne, die Akademiker.

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      1. Das CO2 und das Plastik im Meer verderben einfach direkt mal das Narrativ vom Besseren Morgen und dem Kapitalismus, der alles immer besser macht. Wenn er was macht.

        Rechne denen mal vor, was ihr Auto kostet, das 95% der Zeit rumsteht. Ich will einen Bericht 😀

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    2. Worüber haben sich die Parteigremien der Sowjets unterhalten in den 70ern bei ihren Treffen? Über Parteitheorie? Oder über Bilanzen? Eben. Alles Fassade vor denselben Häusern. Hoffentlich sind die KollegiXe auch in Agrarproduktion so fit, wenn es so weit ist.

      Sie könnten den Klimawandel beim nächstenmal zum Essen einladen. Vielleicht hilft’s. Das Virus kontrollieren wir ja auch.

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      1. Eine Vision, die immer plastischer wird.
        In wenigen Jahren – ich hoffe sehr, dass es dann noch staatliche/regionale(oder was auch immer) Strukturen gibt und vor allem keine 100%ig tödlichen Temperaturen – sind der BWLer, der Arzt, der Bauarbeiter und der „Vollassi“(derer es viele geben wird – und sie werden nicht lange fackeln bei Hochnäsigkeit oder Arroganz) plötzlich enge Kollegen, wenn auch ungewollt… Aufm Acker.

        Und zur kleinen Info nebenbei: Die meisten Akademiker, die ich kenne(und ich kenne viele), sind prekär beschäftigt ohne tollen Verdienst dafür oft gestresst und gefrustet. Die, denen es finanziell gut geht und die sich nicht im Hamsterrad tot strampeln müssen, haben ordentlich geerbt und/oder sind Berufskinder. Für die schöne Fassade packt man halt noch ein Studium drauf und bei völliger Blödheit/Faulheit zahlt Papilein einfach die Privat-Uni, dann ist der Abschluss sicher und eine Jobgarantie gibts noch oben drauf… Für die Chancengleichheit.

        Akademischer Abschluss = guter Job/gutes Einkommen
        Eine mittlerweile jahrzehntealte Lüge.
        Für die (privaten) (Hoch)schulen allerdings äußerst lukrativ.

        Selbstverständlich gibt es auch immer ein paar 1er-Kandidaten, die ihre Berufung gefunden haben oder mit ihr auf die Welt kamen und einen tollen Job haben, den sie lieben.
        Beim Lotto gibts ja auch immer mal Top-Gewinner.

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        1. Die „Vollassis“ sind dann eher Partner unter dem Acker. Und ein Großteil der anderen, ob Bildung auf Akademie oder nicht, wird psychologisch sabbernd durch die Gegend fallen, weil sie nämlich den Untergang der alten Form der Welt nicht verpacken. Ganz besonders Leute, die vorher ihre eigenen Berufe für wahnsinnig wichtig gehalten haben. Autobauer oder so. Oder BWLer. BWLer werden verbrannt.

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  9. Sowieso.
    Ich war schon gedanklich „ein Stück weit“ weiter, nach dem völligen Chaos und Massensterben/-suizid.
    mit „Vollassi“ meinte ich den aus der Sicht der ach so Gebildeten, Zivilisierten und Wichtigen völlig Ungebildeten und Unzivilisierten, der sich in solchen Zeiten wohl besser anpassen kann weil er „gelernt“ hat, mit dem Wenigsten zurecht zu kommen, sich irgendwie durchzuschlagen und das Leben so zu nehmen wie es kommt. Außerdem hatte er relativ wenig verloren, gehört somit schon mal nicht zu den Psychos.

    „Die Letzten werden die Ersten sein“ und umgekehrt. Ausgleichende Gerechtigkeit und wahrscheinlich auch Naturgesetz.

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  10. Was die doofe Bombe angeht: Kann man halt nur hoffen, dass MAD weiter funktioniert und im Chaos keiner durchdreht.

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    1. Was die doofe Bombe angeht: Kann man halt nur hoffen, dass MAD weiter funktioniert und im Chaos keiner durchdreht.

      Schon Reagan war Anhänger der evangelikalen Apokalyptiker. Von der Realität enttäuschte Narzissten neigen zu Suiziden. Nichts ist narzisstischer als unsere Wirtschaftstheorie. Es bleibt spannend.

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    1. Habe gerade etwas nachgeforscht: Ja, dieses widerliche Weib wird ganz klar vom klimawandelleugnerischen Raubtierkapitalismus instrumentalisiert.
      Schnotterschnauze Illner anscheinend auch.

      Die Klimawandelthematik wird noch zu einer der zentralen Ursachen für das völlige Ausrasten der verlustverängstigten Gierlappen, Rednecks und Spießer.

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  11. Kann es eigentlich sein, dass unsere tolle Wirtschaft fast nur noch von (subventioniertem) Bau und Bildungsindustrie gestützt wird?

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    1. Nein, es gibt noch die ganze subventionierte Forschungslandschaft, die sich auch an kleine und mittlere Unternehmen richtet. 🙂
      Wirtschaft ist und bleibt auch viel Sozialwissenschaft, wenn alle glauben, geht es weiter. Im Großen und Ganzen haben wir genug zu essen, alle ein Dach über den Kopf, medizinische Versorgung, Bildung für den Nachwuchs und Geraffel für das Vergnügen. Das läuft ganz von alleine!

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      1. Für das ewige Wachstum reicht das aber nicht. Wie Kassandra auch schon meinte, müssen wir dafür ständig mehr konsumieren, als wir wirklich brauchen.
        Abgesehen davon, dass der Masse langsam das Geld ausgeht mangels guten Jobs, hat die Natur offensichtlich auch was dagegen.

        Das mit dem Glauben betrifft mehr die Finanzindustrie/Börse.

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  12. Nanana, Wachstum geht sehr wohl unendlich und bezüglich Geldmangel: zur Not drucken wir eben Geld nach, bis es nix mehr wert ist.
    😉

    Jedenfalls werden uns die Bullshit-Narrative nicht ausgehen.

    …etwa so, wie der Optimismus à la „das Schlimmste nach dem Corona-Schock haben wir wohl hinter uns…“-Wunschdenken:

    https://www.faz.net/aktuell/finanzen/der-oelpreis-verheisst-nichts-gutes-16943832.html

    Es hat Gründe, weshalb die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht bis 30.09.2020 nunmehr bis 31.12.2020 verlängert wird (siehe hierzu: https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/coronavirus/insolvenzaussetzungsgesetz-1781394).

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    1. Nächstes Bullshit-Narrativ: 2021 wird bestimmt besser 😀

      Habe ich mich gestern noch mit jemandem drüber unterhalten. Stadt hier in der Gegend. Einwohner: ~170.000
      Bei der IHK liegen offenbar aktuell ~6.000 Insolvenzanträge verschiedener Betriebe, Gewerbe etc. Vor zwei Wochen meinte ich zu irgendwem, da käme noch was auf uns zu. Aber das wäre ein Kahlschlag, wenn man die Dimensionen extrapoliert.

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  13. Andy Scheuer schießt derweil mal wieder den Vogel ab und fordert jetzt ganz schnell Kaufprämien(ich nehme an mit Steuer/Schulden-Geldern), da die Autos ja schon auf Halde produziert werden.(Freche Logik!)

    Andy, die Leute wollen/können 30000+€ einfach nicht mehr zahlen!:D

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    1. Die Begründung ist auch geil: „Die müssen vom Hof.“
      Wenn dein Verkehrsminister ein korrupter Autohändler ist. Wenigstens paßt dann die Frisur.

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      1. Süß fand ich seinen Nebensatz… „ich bin jetzt kein Ingenieur, sondern Politiker…“

        Nein Andi, du bist einfach nur ein Depp*, dachte ich mir.

        *Vermutlich strafrechtlich relevante Beleidigung hinzudenken. ^^

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      2. Jaja, jetzt haben wir den ganzen Plunder hergestellt, jetzt muss ihn auch jemand benutzen! Altmaier hat einen seltsamen Vorstoss für mehr Klimaschutz begonnen. Warum? Die EU verschärft die Minderungsziele an CO2, obwohl wir weltweit rein gar nichts verbessern. Mauna Loa steigt kontinuierlich. Die Dichte an PKW ist deutschlandweit weiter gestiegen, seit 2009 um weitere 12%. Ich halte diese kognitive Dissonanz kaum noch aus!

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  14. Der Irrwitz ist immer noch steigerbar.
    „Erleichterung über Karstadt-Rettung“

    Wissen diese Typen überhaupt was Rettung bedeutet?
    Weitere fünf Jahre am Schulden-Tropf.
    Und was machen die Angestellten denn eigentlich den ganzen Tag.
    Kurzis bekommen Hartz4+, wie soll man deren „Lohn“ nennen?

    „Die Gewerkschaft Verdi sprach von einer „erlösenden Mitteilung““

    Wie der Junkie mit der Pumpe in der Vene.
    Jetzt ist erstmal wieder alles gut.
    Boaaah Mann, sind die alle blöd!

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    1. Oder hier: Heckler-Koch verliert gegen ostdeutsche Firma. Hey, die Thüringer schrauben preiswertere Gewehre zusammen. Glückwunsch, noch gespart beim Menschen-Erschießen. Aber denkt an die Arbeitsplätze!

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    2. Wir retten alles, was nicht zu retten ist, als gäbe es kein Morgen mehr. Dann heulen alle wieder rum, wenn’s tatsächlich kein Morgen mehr gibt.

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  15. Nix Neues? Umweltzerstörung und Klimawandel dümpeln so vor sich hin. Viele Einzelmeldungen, kein Ganzes. Letztens hörte ich die Theorie: Krieg entsteht aus Wohlstand, den Menschen geht es einfach zu gut, dann kommen sie auf komische Gedanken. Beispiel war der 1. Weltkrieg in einer Phase der Globalisierung und Verbesserung des Lebensstandards in weiten Teilen der Welt. Vergleiche mit der heutigen Zeit?

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    1. Vergleiche mit Heute sind völlig verboten. Damals in Weimar war das alles gaaaaaanz anders. Und vorher auch. Sagen alle Ökonomen.

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  16. Die ham jetzt herausgefunden, dass die privatjettende, luxusyachtende Villen-Elite ein vielfaches an Umweltzerstörung begründet, als es die Masse tut, die in Bambushütten am Rande der Zivilisation leben tun… Wahnsinn. Was kommt als nächstes? Nasses Wasser und den Eimer Pressluft gibt es gar nicht?!

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    1. Als nächstes dann wieder: Fleisch muß billig sein, sonst können sich viele Billigarbeiter kein Fleisch leisten.
      Dritte Staffel, wegen des großen Erfolgs.

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      1. …oder das nächste, weinerlich unausgepennt dämliche Dackelgesicht, das die nächsten Doomsday-Schulden verkünden muss.
        (Gääääähn!)

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  17. zum ersten mal habe ich jemanden gefunden, der die selbe definition von „gewalt“ benutzt wie ich. ich sollte her irgendwas anfügen, daß mich das wundert usw blabla

    nach professor mausfeld tut es das aber nicht mehr.

    danke für diesen artikel.

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    1. Mausfelds Meinung zu Corona entspricht ziemlich genau meiner ersten Intuition.
      Mit der Pandemie können die oberen 5% von der wahren Krise, dem Kollaps des Kapitalismus – also ihrer Krise, wunderbar ablenken und gleichzeitig mit den schmarotzten Billionen-Schulden nochmal eine gediegene Runde fahren.

      Sie wird kurz und die letzte sein.

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  18. Man ließt überall nur noch: „Globaler Einbruch des Autogeschäfts durch die Corona-Kriese“
    Als hätten wir diesen nicht schon seit Jahren.

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  19. Und zum Thema Inflation muss ich jetzt auch mal was schreiben, da das hier noch gar nicht angesprochen wurde.
    Es trösten sich ja viele mit dem Argument: Ach, kann ja alles gar nicht so schlimm sein, wir haben ja gar keine Inflation!
    Wie auch? die Wirtschaft ist seit Jahren am abdümpeln.
    Allerdings kaufen die Zentralbanken immer mehr und immer schneller Staatsanleihen und Aktien auf, was wiederum das Ansehen der Währungen, Staatsanleihen und Aktien im In- und Ausland völlig ruiniert.
    Der Kapitalismus verstaatlicht sich also selbst, was im besten Fall zu Sozialismus/Kommunismus und im schlechtesten zu failed states führt.

    Besonders Intelligente meinen ja:
    Na, dann bricht halt alles zusammen und dann gehts von vorne los.
    Nur machen da halt leider die schwindenden Ressourcen und das Klima nicht mit.

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    1. Es gibt ja noch die Deflation und die Stagflation. Die Menschen werden mit billigem Essen und Konsumgütern ruhig gehalten. Wenn man in der Stadt erstmal 1000 Euro für eine Behausung zusammenkratzen muss, halte ich das schon für Inflation. Halt eine schleichende, 2% Inflation bedeutet Verdopplung der Preise in 35 Jahren. Man müsste sein Gehalt im Laufe seines Berufsleben also mehr als verdoppeln. Schaffen das Altenpfleger, Busfahrer, Klempner?

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      1. Arme Schweine für arme Schweine?
        Was du immer mit deinen Konsumgütern hast… Lassen mich seit geraumer Zeit völlig kalt – um nicht zu sagen: gehen mir auf den Keks.
        Apropos arme Schweine, zu viele auf zu kleinem Raum ist der hauptsächliche kriegs- und pandemietriggernde Faktor. Nicht nur bei Menschen.
        Aber du hast schon recht, bis jetzt ließ sich die Masse sedieren mit Geraffel, Hoffnungsmache…religion, sex and tv (Working class hero – Lennon).

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      2. Mich lassen Konsumgüter eigentlich auch kalt, außer es handelt sich um Fahrräder. Da habe ich mich aber im Griff, und habe das Zweitrad nicht angeschafft. Allerdings muss ich zwei Kinder einkleiden, das gibt genug Kaufanlässe.
        Außerdem bin ich aus dem Osten. Da wurde klar zwischen Konumgüter- und Industrieproduktion unterschieden. Da es an ersteren immer mangelte, wurden die großen Industriefirmen verpflichtet, auch ein bisschen Spielzeug für die Bevölkerung herzustellen. Da musste also der Schwermaschinenproduzent auch ein paar Löffel stanzen. Das Gefühl, Geld zu haben, aber nichts kaufen zu können, ist schon bemerkenswert.

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        1. Das Gefühl, Geld zu haben, aber nichts kaufen zu können, ist schon bemerkenswert.

          Ich habe es da einfacher. Ich habe einfach kein Geld. Da merkt man erst mal, was andere für einen Plunder zusammenkaufen 😀

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      3. Na ja, dafür habt ihr von Birne das Win-Win-Paket geschenkt bekommen. Den tollen Kapitalismus und eure angesparte Kohle, die ihr 1:1 in W.mark umtauschen konntet, wenn auch nicht auf direktem Weg.
        So kauft man sich Wähler.

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      4. Nein, dass 1:1 war gedeckelt auf ein paar Tausend Euro. Kredite wurden auch 1:1 getauscht.
        Aber zum Geraffel: wo ist es sinnvoll, wo fängt Überfluss an? Eine Nähmaschine z.B. Sehr sinnvoll. Kann man sich Kleidung nähen. Aber muss die programmierbar sein? Ein Stickprogramm haben? Wo bekomme ich Zubehör? Wer fertigt Garne und Nadeln? Wenn die lange Dämmerung kommt, muss ich dann selber einen kleinen Vorrat an Faden anlegen oder ist das irgendwo in China und die Handelskarawane bringt es zu mir?

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        1. Wenn die lange Dämmerung kommt, muss ich dann selber einen kleinen Vorrat an Faden anlegen oder ist das irgendwo in China und die Handelskarawane bringt es zu mir?

          Auf lange Handelswege würde ich erst einmal nicht vertrauen. Mit einer Sense umgehen lernen ist das eine. Aber es braucht auch jemanden, der eine Sense herstellen kann. Oder Nadeln. Oder Faden. Wir haben unzählige handwerkliche Tätigkeiten abgegeben oder sie wurden weggenommen. Damit Maschinen das Zeug produzieren und wir die Produkte kaufen.

          Szene, gerade eben im Supermarkt: Typ drückt einer Frau eine Packung Gelierzucker in die Hand, weil er die Schrift nicht lesen kann und eine Frage hat. Die Dame tut ihm den Gefallen und sagt gleichzeitig: „Ich habe von Einkochen überhaupt keine Ahnung.“

          Hauswirtschaft hieß nicht umsonst so.

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      5. Ein Verwandter aus Dresden sagte mir, dass es Möglichkeiten gab, Geld unbegrenzt umzutauschen.
        Aber okay, erzählen kann man viel.

        Was kommt nach dem Kollaps?
        Wie gesagt, im besten Fall Kuba und im schlechtesten Mad Max.

        Antworten

      6. Nochmal zur Ost-Mark:
        Ich nehme an, wer viel Geld 1:1 umtauschen wollte musste das einfach unter Verwandten und Freunden aufteilen, die es dann umtauschten.

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      7. Unbegrenzt konnte man 2:1 umtauschen. Aus 100.000 Ostmark (was sehr viel war) wurden so 25.000 Euro innerhalb von 11 Jahren, was dann nicht mehr sehr viel war…….

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      8. @Kassandra

        Ja, wahrscheinlich.
        Die Reichen und Mächtigen werden einfach nicht loslassen können.

        Antworten

  20. Gerade kollabiert die Schweineproduktionslieferkette. Nach China geht nichts mehr, wegen ASP, es kann nicht mehr so viel geschlachtet werden, wegen Corona. Die Schweine in den Ställen werden fetter und fetter, Ferkel werden geboren und in das System gepresst. Langsam knirschend kommt die Verwertungskette zum Stehen. Absurd das Ganze. Weil jeder nur einen winzigen Teil bedient (Besamung, Muttersau, Ferkel, Läufer, Mastanlage, Tiertransport, Schlachtung, Zerlegung, Verarbeitung, Export) konnte niemand das Ganze rechtzeitig stoppen. Im Grunde ist das widerlich, also der Mensch in seinem Gewinnstreben.

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  21. Zum Abschluss: Ich bleibe Optimist.
    Wenn wir naturbedingt bald alle im gleichen Boot sitzen und die erschlossene Welt, die Natur und ihre Gesetze immer klarer verstehen, wieso sollten wir uns wegen dem Zu Ende Gehen der alten Welt im großen Stil aufs Maul hauen?
    Wir sind im Großen und Ganzen auch nur gemächliche Säuger und vermeiden lieber allzu großen Stress. Viele(global gesehen ein kleiner Teil) sind bereits oder werden angepisst sein(gierige Trumps und ihre konservativen Rednecks) – die beruhigen sich aber auch wieder, oder sie schaffen das nicht und bleiben halt dappig oder machen sich weg. Nun ja.
    Also, ich sehe ein Hinüberdümpeln in die neue Welt. Eine Art System Kuba im Einklang mit der Natur. Es ist der einzig sinnvolle Weg und es gibt auch immer mehr Anzeichen, dass es in diese Richtung geht.
    Kopf hoch! 🙂

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  22. GOTT SEI DANK!
    Die Fallzahlen steigen wieder ordentlich. Man darf wieder Lockdowns verkünden und vor allem den längst verschiedenen (Zombie-)Kapitalismus([+]2009) weiterhin „retten“/“stützen“ – selbstverständlich insbesondere die Riesenkonzerne(die fetten Profiteure) – , ohne dass die Masse skeptisch und aufmüpfig wird und zu fragen beginnt: Wenn die Wirtschaft nur noch durch Schulden am „Leben“ gehalten werden kann, wieso werfen wir dieses System mitsamt der immer frecher werdenden Arm-Reich-Schere/Überproduktion/Naturzerstörung nicht endlich auf den Müllhaufen der Geschichte?
    Und nur mal ein kleines Beispiel zur allgegenwärtigen Übertreibung: „Soundso viele
    haben sich infiziert, soundso viele sind wieder genesen.“ Wieso „genesen“? Die allermeisten der Infizierten waren doch gar nicht erkrankt.
    Wenn die Massen dann doch demnächst arbeitslos werden, also ohne Kurzarbeit und diverser Krücken, wird man alles auf das böse Virus schieben.

    Auch die dümmsten und abgestumpftesten Ignoranten werden sehr bald zu denken beginnen.

    Antworten

    1. Wieso “genesen”? Die allermeisten der Infizierten waren doch gar nicht erkrankt.

      Das ist Humbug.
      Wer das Virus mit sich herumträgt, ist infiziert. Und insofern ist er auch erkrankt. Ob er dabei Symptome zeigt oder nicht, ist völlig unerheblich. Das ist exakt der Schmu, mit dem ein Bhakdi hausieren geht. Ich habe dieser…fehlerhaften…Auffassung von ihm schom im März widersprochen.

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      1. Nein. Wer infiziert ist, ist definitiv nicht erkrankt.
        Beispiel HIV: wer sich infiziert hat, ist HIV positiv. Wer daran erkrankt, hat AIDS.
        Beispiel Windpocken: Wer sich infiziert, hat erstmal nur ein schlafendes Virus in sich(übr. für immer).
        Wer daran erkrankt, hat Windpocken oder Gürtelrose.

        Das ist der Punkt, den ich an dir nicht verstehe.
        Einerseits siehst du glasklar, dass das System quasi schon im Arsch ist, andererseits kannst du dir nicht vorstellen, dass die Reichen und Mächtigen alles versuchen und nach jedem Strohhalm grabschen, um noch ein paar Runden oder auch nur eine weiterhin reich und mächtig zu bleiben – auch wenn dafür Teile der Wirtschaft und Bevölkerung geschreddert werden.
        Und alles unternehmen um von der wahren Dramatik(vor allem für sie selbst) abzulenken, abzulenken und abzulenken.

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        1. dass die Reichen und Mächtigen alles versuchen und nach jedem Strohhalm grabschen, um noch ein paar Runden oder auch nur eine weiterhin reich und mächtig zu bleiben – auch wenn dafür Teile der Wirtschaft und Bevölkerung geschreddert werden.

          Selbstverständlich kann ich mir das vorstellen. Ich gehe sogar davon aus. Denn alleine die im System vorhandene Masseträgheit sorgt dafür, daß diese Leute keine Veränderung wollen.
          Ich glaube nur nicht, daß sie dafür ein Virus erfinden, um dann die Wirtschaft runterzufahren, damit sie alle hinterher besser ausbeuten können. Denn das blöde Ding zeigt ja gerade recht deutlich, wie scheiße Totalkapitalismus insgesamt so ist. Und *das* wollen die Mächtigen sicherlich vermeiden. Zumindest, solange sie noch nicht sicher auf Elysium sitzen.

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      2. Und noch ein Beispiel, das die Aussage Infektion=Erkrankung komplett aushebelt:
        Tuberkulose

        Jeder Dritte! trägt das Bakterium in sich, aber nur bei einem Bruchteil(sehr Geschwächte) bricht die Krankheit aus.

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        1. Das ist für Tbc auch richtig. Trotzdem sind es Infizierte. Symptomatische Infizierte sind auch Konduktoren. Rein medizinscih und auch immunologisch geht man also immer davon aus, daß jemend, der genug Erreger mit sich herumschleppt, auch infektiös ist. Bei einer im März noch weniger gut erforschten Krankheit wie COVID19 erst recht. Was Bhakdi da also von sich gab, war schlicht nicht nur falsch, sondern letztlich sogar gefährlich. Inzwischen ist ja auch klar, daß eben auch asymptomatische Patienten hier infektiös sein können.
          Es geht hier darum daß du „Keine Symptome=keine Krankheit“ aufmachst. Das ist umgangssprachlich akzeptabel, aber gerade virologisch/immunologisch falsch. Auch dein HIV-Beispiel ist Überträger, selbst ohne Symptomatik. Ergo also für die Gesundheit einer Gesamtpopulation „gefährdend“.

          Das ist natürlich auch mal mehr und mal weniger wichtig, denn HIV fängt man sich ja auch nicht einfach so ein, nur weil jemand neben dir atmet. SARS-CoV-2 sieht das anders und ist recht leicht übertragbar.

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      3. Wenn ich mich nicht langsam aufs Ohr hauen müsste…könnte das viell. noch eine lange Nacht werden.
        Du willst oder kannst mich nicht verstehen. Wie wärs denn damit:
        Die R&Ms wissen/fühlen schon ganz genau, dass das System am Ende, völlig ausgeschlachtet und nichts mehr zu holen ist, unter anderem weil schon 2009 Game Over. Warum „ging es weiter“? Global Bazookas, also Pump-/Luftgelder all over!
        Das haben sie gelernt und sind dabei ganz einfach geblieben. Ganz einfach lieben sie, schließlich haben sie ja auch meist ganz einfach geerbt.
        Und da die Endlos-Bazookas schon nicht mehr reichen weil System einfach schon zu tot, kommt das Virus wie gerufen um die Wahnsinns-Bazookas noch wahnwitziger aufzublasen, ohne dass Dumm-Mob muckt. Natürlich ist das Virus real, aber es wird dramatisiert, dass sich die Balken biegen. So, dass der dumme Mob glaubt und nicht aufbegehrt.
        Herunterfahren/danach ausbeuten? Ist doch schon eh alles gelaufen, wie gesagt.
        So weit denken die gar nicht mehr. Es geht quasi nur noch um den nächsten Tag. Panik! Die versuchen sie jetzt weiterzugeben, nach unten.

        Zum Thema Infizierte/Erkrankte: Ich hatte es eigentlich nur vom irreführenden Begriff „genesen“. Dieser suggeriert, dass MASSEN ganz arg schlimm krank waren. Manipulativ.

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        1. Natürlich ist das Virus real, aber es wird dramatisiert, dass sich die Balken biegen. So, dass der dumme Mob glaubt und nicht aufbegehrt.

          Eben diesem Punkt widerspreche ich deutlich. Da wird nichts dramatisiert. Eher im Gegenteil. In ihrem fanatischen Willen, DIE WIRTSCHAFT™ unbedingt am Kacken zu halten, dudelt man halbherzig rum, schließt Gastronomie, aber halt keinesfalls Schulen – denn die Eltern müssen ja arbeiten gehen – und ballert Milliarden an Geldern in Luftfahrt, die Rettung von Verbrennungsmotoren und Massentourismus. Aktuell versucht man ja, unbedingt noch den Weihnachtskonsum zu retten.

          Sei doch mal realistisch. Es hätte dieses Jahr EM und Olympia zum Ablenken gegeben. Da braucht doch keine Sau so ein Virus. Notfalls hätte man noch ein bißchen Islamismus mit reingeworfen oder in Berlin gewalttätige Radfahrer, die rücksichtslos ständig Unfälle verursachen. Geht immer.

          Klar – natürlich wird dann in zwei Jahren der Sozialstaat zu teuer sein, denn irgendwer muß die Schulden ja blechen. Aber bis dahin gibt es eine neue Regierung, die das dann verkünden kann.

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  23. EM, Olympia, Islamisten und Radfahrer kann man aber nicht instrumentalisieren, um fürs Volk verständlich unbegrenzte neue Turbo-Rettungspakete durchzuwinken.

    Ich sehe bei diesem Virus/dieser Pandemie einfach nicht die Dramatik. Ich kenne niemanden, der gefährlich erkrankt ist/war, meine Bekannten auch nicht. Vielleicht über zig Ecken, hört man mal von einem völlig harmlosen Verlauf. Das ist doch keine Pandemie!
    Pest, Spanische Grippe – ja.
    Ich bin da bei Wolfgang Wodarg.

    Wo ist diese Pandemie in Afrika? Wieso leben die Schweden noch? Und dann diese Aal-glatten, karrieregeilen frühen Vögel(zumindest machen sie auf mich diesen Eindruck) wie M. T. Nguyen-Kim oder Christian Drosten, die SOFORT mit Ehren und Preisen überschüttet wurden.
    Ich sehe einfach zu viele schmierige Ungereimtheiten, um das ganze Theater glauben zu können.

    edit: Dieser Kommentar bezieht sich auf einen Corona-Schwurbler und wird deswegen mit einem WARNHINWEIS versehen. Ich mache das jetzt wie Twitter. //kassandra21 20201102

    Wer etwas über Wodargs Behauptung (aus dem Marz übrigens) lesen möchte, die Sache mit Corona sei „nur so ein Hype“, kann HIER was dazu lesen. Oder HIER.

    Auch schön der Faktenckeck beim Volksverpetzer.

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    1. Sowohl Drosten als auch Nguyen-Kim haben schlicht Recht behalten mit Dingen, die sie sagen.
      Schwedens Zahlen sind erbärmlich, von moralischer oder ethischer Herangehensweise reden wir da mal gar nicht.
      Dieses anekdotische „Ich kenne niemanden, der…“…ist wissenschaftlich wertlos. Ich kenne auch niemanden, der je an Pest gestorben wäre.
      Aber meine Stadtklinik ist 500m Luftlinie von mir und ich weiß, was da inzwischen wieder los ist.

      Wolfgang Wodarg ist ein Corona-leugnender Schwurbelmat, der ganz offensichtlich nicht einmal weiß, wie ein PCR-Test abläuft. Er behauptet ja immer noch, da würden „ganz viele andere Viren“ mitgetestet. Ich habe im Gegensatz zu ihm u. a. Bio studiert und weiß durchaus, wie PCR gehandhabt wird.

      Der Mann behauptet auch, MNS sei wirkungslos. Auch das widerspricht allen bisherigen Untersuchungen. Fun Fact: der Antibiotika-Verbrauch in D ist deutlich niedriger aktuell. Weil Leute auch anders weniger krank werden, wenn man mal eine Maske trägt.

      Wie Donald Trump behauptet er, die Fallzahlen lägen nur an der Anzahl steigender Tests und es würde ja darüber nirgendwo berichtet. Das der SPIEGEL vor 2 Wochen, als die Zahlen klar zu steigen begannen, einen Artikel gebracht hat, um darauf hinzuweisen, daß 4.000 Fälle jetzt nicht ganz so furchtbar sind wie vor sieben Monaten, ignoriert er. Auch sonst tummeln sich lauter esoterische Wissenschaftsleugner und Impfgegnerpack auf seiner Seite.

      Damit wärst du an der Stelle auch argumentativ raus von meiner Seite.

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      1. Angenommen dieses Virus ist wirklich so zerstörerisch und wir schränken unser Leben so stark ein, dass wir nur noch wie Roboter vegetieren, denkt ihr Schwarz-Weiß-Typen wirklich, dass wir den Naturgesetzen entkommen können, dass nicht noch immer mehr neue schlimme Viren folgen?
        Du als Biologe solltest doch wissen, dass die Natur Monokultur hasst und wir sind eine. Und was für eine!

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        1. Sagt der Schwarz-Weiß-Typ 😉

          Nein, denke ich nicht. Sollte recht klar sein. Übrigens hat sich mein Leben durch Corona nicht wirklich verschlechtert. Ich weiß, skandalöse Sache. Aber ich war sogar auf Demos (Klimadings) und ansonsten gab’s weniger Autos auf Straßen und Flieger in der Luft. Wenn das „vegetieren“ ist, will ich mehr Coronavirus.

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      2. Meins auch nicht und bis jetzt fand ich das auch angenehm.
        Egotronic – Ihr wollt Arbeit, ich will schlafen

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  24. Ich finde die Natur aber trotzdem immer noch erstaunlich großherzig und verzeihend.
    Was die „Pandemie“ angeht, habe ich dieses Bild vor Augen:
    Immer mehr Staaten haben plötzlich gemerkt, dass sie den Schritt in die neue Welt/ das Loslassen der alten nicht gebacken bekommen und die Hosen voll haben. Wie bei einem Abiturienten, der ein Tag vor Abiturprüfung erst merkt, dass er nicht gelernt hat und panisch denkt: Äääääh(rumeier) was mach ich jetzt? Ich bin krank, ich geh zum Arzt!

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