Brandgeruch

Ich hatte ja hier schon mehr als einmal das Beispiel der ÖPP, der Öffentlich-Privaten-Partnerschaften als Paradebeispiel für die Tatsache angeführt, daß unser Wirtschaftssystem immer mehr darauf hinarbeitet, diejenigen zu stützen, die jede Menge besitzen, und dafür dann die bezahlen zu lassen, denen man das Geld am einfachsten wegnehmen kann.

Wie auf Bestellung spricht sich jetzt herum, daß eines der großen Vorzeigeprojekte für dieses Geschäftsmodell, das auf nichts anderes als ein Ausbluten der öffentlichen Hand – also des Steuerzahlers – hinausläuft, vor dem Ende steht: Die A1.
Es ist nicht nur so, daß der private Betreiber eines Abschnitts dieser Autobahn von der Pleite bedroht ist. Nein, er verklagt deswegen jetzt die Bundesrepublik, in Gestalt des phantastischen Verkehrsministers Dobrindt (CSU).
Ich hatte ja kritisiert, daß eines der üblichen Vorgehen der Industrie darin besteht, dem öffentlichen Teil, sprich dem Staat, sämtliche Risiken in die Tasche zu schieben. So ähnlich läuft es auch hier. Denn dem Betreiber, ein Laden namens A1 mobil, sind die Einnahmen auf einem Teil der Strecke zu niedrig. Unmittelbar frage ich mich, wer denn das festlegt.
Wenn ich das Gehalt meiner Vorstände nicht jährlich um 50% erhöhen kann, sind die Einnahmen zu niedrig?
Was ist mit der „Erhöhung der Produktivität“, also Entlassung von Mitarbeitern, die an solchen Stellen von Unternehmen immer ins Spiel gebracht wird?
Wie viele Mitarbeiter hat so ein Betreiber einer privaten Autobahngesellschaft eigentlich? Ich meine, um die Überweisungen vom Staat zu checken genügt ja vermutlich eine Teilzeit-Bürokraft. Was ist also eigentlich genau das, was die jeweilige private Gesellschaft leistet, abgesehen vom Einstreichen der Profite?

Im vorliegenden Fall hat A1 mobil den Autobahnabschnitt zwischen Hamburg und Bremen nicht etwa gebaut, sondern saniert. 73 Kilometer Straße. Und Herr Dobrindt als zuständiger Minister war ganz besonders schlau. Denn im vorliegenden Fall scheint es so, als würde laut Vertrag der Betreiber tatsächlich das Risiko tragen, sollte beispielsweise das Verkehrsaufkommen zu niedrig sein.
Allein die Tatsache, daß eine derartige Selbstverständlichkeit – der Investor trägt das Risiko – in einen Vertrag geschrieben werden muß, sagt bereits alles über den Zustand des Kapitalismus und der Intelligenz von Politikern.
Aber dann wäre ja alles in Butter, könnte man meinen. Hat Dobrindt doch toll gemacht. Befördert den Mann!
Problematisch wird es allerdings, wenn man dann feststellt, daß „bei Ausfall eines Betreibers dessen Aufgaben an den Bund zurückfallen“.
Heißt übersetzt: Der private Unternehmer meldet Insolvenz an, der Staat bleibt auf den bis dahin angehäuften roten Zahlen sitzen und muß sie übernehmen. Nichts also mit Risiko eines Unternehmens.
Abgesehen davon, daß der CSU-Minister ÖPP weiterhin für das Instrument der Wahl hält, um seinen zukünftigen Posten in der Wirtschaft zu sichern  dem deutschen Autofahrer Geld aus der Tasche zu leiern Deutschlands Straßen ordnungsgemäß in Schuß zu halten, spricht also nicht viel dafür.

Es ist exakt dasselbe Verhalten, das auch die Unternehmen auszeichnen wird, in die gewisse Energiekonzerne ihre schmutzigen Geschäfte ausgelagert haben. Also Kohle und Atomstrom. Beim Atomstrom hat sich Deutschlands Strommafia neulich bereits mit einer lächerlichen Pauschalszahlung von 24 Milliarden Euro von jeglicher Verantwortung freigekauft.
Wobei ich mich frage, woher diese Milliarden eigentlich kommen, denn alle Energiekonzerne haben ihre Forderung nach Lösegeld für sich damit begründet, sie würden ja so miese Geschäfte machen in letzter Zeit. Sogar Verluste! Heulen und Wehklagen war überall zu vernehmen, von Vattenfall bis Eon.
Was interessant ist, denn über Jahrzehnte sollten dieselben Konzerne ja Geld zurücklegen. Dazu hatten die sich verpflichtet. Für hinterher, wenn man AKWe mal wieder abbauen muß. Was müssen die alle gelacht haben in den Vorstandssitzungen.
Doch dann stellte sich heraus, daß  eben kein Geld zurückgelegt wurde, sondern diese Zahlungen eben „aus dem operativen Geschäft“ heraus geleistet werden sollten. Was völlig logisch ist, wenn man davon ausgeht, daß man seiner Verpflichtung nicht vor dem St. Nimmerleinstag nachkommen muß.
Da aber dieses Geschäft – leider, leider – just in dem Moment so furchtbar schlecht läuft, kann man seine Verpflichtungen nur erfüllen, wenn man das ganze pauschalisiert. Die Steuererleichterungen, die das Ansparen der zugesagten Summen ermöglichen sollten, hat man allerdings gern und ohne Diskussion genommen.

Mit solchen Leuten geht man dann also Partnerschaften ein. ÖPP sind voll toll. Die sparen nämlich Geld und sind auch noch viel schneller fertig als der Bund das machen könnte. Nun ja, wenn man völlige Unfähigkeit als Maßstab nimmt, bin ich vermutlich auch der beste Neurochirurg des Planeten.
Tatsächlich war die Sanierung der A1 auch vor dem Zeitplan fertig. Ich frage mich, wann sich herausstellen wird, daß das nur durch Pfusch am Bau möglich war. Oder eben dadurch, daß der zukünftige Betreiber den Sanierungsaufwand massiv überschätzt hat. Die Scotty-Methode halt:
„Käptn, die Reparatur der Warpzerknisterungsmatritzen dauert mindestens…ähmm..vier Wochen!“
„Scotty, sie haben vier Stunden!“
„Aye, Sir. Ich mach’s in zwei!“

Nur hatte schon der Bundesrechnungshof vor einer ganzen Weile – also 2014 – festgestellt, daß diese Sache mit „billiger“ eben nicht auf ÖPP zutrifft. Bei insgesamt sechs Projekten wurden Mehrkosten von knappen 2 Milliarden Euro angehäuft, darunter auch das jetzt vor der Pleite stehende Stück der A1.

Dobrindt hingegen findet dieses Vorgehen noch immer so toll, daß er die treibende Kraft hinter der neulich erfolgten Grundgesetzänderung war, die breite Privatisierung von Autobahnen in Deutschland zur Folge haben dürfte.
Hat keiner gemerkt, denn offiziell ging es um die Neuordnung der Regularien für die Finanzen zwischen Bund und Ländern, der Bund-Länder-Finanzausgleich eben. Hätte man aber merken können, denn es war auch nicht geheim.
Außerdem könnten damit dann auch massenhaft Schulen privatisiert werden, das war ja auch dringend Zeit.
Wenn wir etwas unbedingt brauchen, sind es Privatschulen für Helikoptereltern, die keinen Sex auf dem Lehrplan haben wollen, bevor die Kinder nicht mindestens 30 sind. Oder die Evolution für eine chinesische Erfindung halten. Ach nein – das war Trump und der Klimawandel. Jedenfalls paßt das gut zum Beitrag letzter Woche.
Satte 13 Änderungen im Grundgesetz wurden durch den Bundestag gewunken und keine Sau interessiert es.

Mit der CSU die Zukunft schon heute haben: Steuerzahler übernehmen alle Risiken. Konzerne alle Profite.

Natürlich haben weder die CxU noch die ehemalige SPD großartig darauf hingewiesen, sondern sich vor laufenden Kameras für die großartige Neuregelung der Finanzen gegenseitig das Lob abgesprochen. Wenn es dann zu größeren Privatisierungen kommt, kann man sich nämlich in der nächsten Großen Koalition dafür dann auch die Schuld gegenseitig in die Schuhe schieben. Herr Dobrindt wird dann vermutlich Cheflobbyist der Autoindustrie sein, nehme ich an.
Denn der Herr Wissmann macht den Job jetzt ja schon eine Weile und geht sicherlich bald mal in den Ruhestand. Immerhin ist der letzte Verkehrsminister Helmut Kohls nun 68 Jahre alt. Man möchte die fünfstellige monatliche Pension und die angehäuften Millionen ja auch noch genießen können. Vielleicht auf einer autofreien Nordseeinsel oder so.
Das Bundesverkehrsministerium hält ÖPP weiterhin für ein „gutes und sinnvolles Instrument“. Das mag sein. Nur – wofür genau eigentlich?

In den USA hat in der Zwischenzeit eine Dame namens Jennifer Bowen Post von ihrem Wissenschaftsverleger bekommen. Das ist ja an sich nichts Ungewöhnliches, wenn man gerade dabei ist, ein Paper in einer Zeitschrift veröffentlichen zu wollen.
Schön ist allerdings der fröhliche Tenor, der da besagt, man mache das ja alles gerne und das wäre auch alles ganz toll – allerdings müßten halt Begriffe wie „climate change“ und „global warming“ aus dem Entwurf und der späteren Veröffentlichung verschwinden. Denn, so die Begründung,

„we have to meet the presidential budget language restrictions“.

Und natürlich, so die launige mail, wolle man keinerlei Änderungen vornehmen ohne Zustimmung der Autorin.
Nur veröffentlichen kann man das dann vermutlich auch nicht, wenn denn die Änderungen nicht gemacht werden, sonst hat man eben leider kein Geld.
Falls jemand Fragen dazu hat, wie sich Wissenschaften und Kapitalismus im Endstadium so vertragen – hier ist eine Antwort.

Der Hurrikan Harvey hält derweil nichts von Präsidenten, die glauben, mit irgendwelchen Sprachregelungen so etwas wie physikalische Gesetze wegzensieren zu können. Allerdings hat er kein Navi, deswegen trifft er gerade, während ich dies schreibe, den Bundesstaat Texas und nicht etwa Florida, wo ja Donald Trump von Mar-A-Lago gerne die USA zu regieren vorgibt.
Der Sturm ist ein F4, also schon nichts, womit man spaßen sollte. Und er ist mit etwa 11 km/h unterwegs. Ich bin kein Experte für Hurrikans, aber das scheint mir recht gemütlich zu sein. Woraus ich schließe, daß da eine Menge Regen runterkommen wird an einigen Stellen. Also, sehr viel Regen. Quasi so ein bißchen wie in Berlin neulich, nur eben länger.
Unweigerlich kommen mir Bilder von New Orleans in den Sinn.

Bild 1: New Orleans unter Wasser. Schon wieder.
Kein Sturm diesmal. Nur Regen. Sehr viel davon. Die erste Großstadt der USA, die an den Klimawandel verlorengehen wird, heißt New Orleans. Falls es Miami nicht vorher erwischt.
QUELLE

Nein, dieses Bild ist nicht von 2005, als der Hurrikan Katrina die Deiche brechen ließ und das geologisch in einer Schüssel liegende Big Easy massiv absaufen ließ. Da stand die ganze Stadt unter Wasser, diesmal ist es nur ein Teil.
Dieses Bild ist von 2017, und zwar von Anfang August. Denn da hat es im Bundesstaat Louisiana auch massiv geregnet und gegen Regen helfen letztlich keine Deiche und keine Dämme.

Auf die Frage, was er denn den Texanern so zu sagen habe, wünschte der aktuelle Präsident den Bewohner der Region „Viel Glück.“
Außerdem äußerte er heldenhaft auf Twitter, daß er den Katastrophenfall ausgerufen habe. Ob viele das mitbekommen haben, ist fraglich, denn aktuell sind mindestens eine Viertelmillion Menschen ohne Strom. Und in Anbetracht der amerikanischen Infrastruktur werden sie das eine Weile bleiben, vermute ich. Denn die ist ziemlich marode und braucht dringend mal Geld, aber auch das ist keine Neuigkeit.
Ganz besonders mies ist das US-Stromnetz, auch das ist ja kein großes Geheimnis. Nirgendwo fällt der Strom länger und öfter aus als in den USA, nimmt man mal Industrienationen zur Hand.
Stürme wie Harvey werden da nicht weiter zur Verbesserung beitragen. Was repariert wird, bleibt impovisert, da es ja so viel zu reparieren gibt. Was die Wahrscheinlichkeit des Versagens weiter erhöht. Insgesamt sinkt damit natürlich auch die Betriebssicherheit von Unternehmen. All das addiert sich zu Milliardenverlusten, auch an Arbeitsplätzen und Steuereinnahmen aus diesen. Aber die Börsenkurse boomen allerorten.

Mit der Ausrufung des Katastrophenfalls werden in den USA übrigens Bundesmittel frei für entsprechende Regionen. Und es ist ein Routinevorgang. Wobei ich ja der Meinung bin, daß ein Mann der ausgerechnet der antiwissenschaftlichen Partei der Republikaner das Präsidentenbanner hochhält, so etwas nicht tun sollte. Derartige Methoden sind verwerflicher Kommunismus, immerhin ist die FEMA ja eine Bundesbehörde.
Nein, wenn Gott einen Sturm schickt, dann hat das schon seine Richtigkeit und wer jetzt Haus. Hof und Leben verliert, der hat halt eben Pech gehabt. Das wäre die übliche Einstellung der Republikaner in so einem Fall.
Ich bin gespannt auf die Schäden. Und darauf, ob miese Söldner von Privatfirmen sich um die Ölplattformen und die Raffinerien kümmern werden oder womöglich reguläre Hilfskräfte um die Bevölkerung.

An der Börse reiben sich derweil schon wieder die ersten die Hände, denn dieser Sturm hat bestimmt Auswirkungen auf den Ölpreis. Die Krise als Chance begreifen. Man muß Kapitalismus manchmal einfach lieben. Das haben sich die Versicherungen nach New Orleans auch gesagt – nach Katrina 2005 hatten viele nicht Eiligeres zu tun, als eine Begründung dafür zu finden, nicht zahlen zu müssen.
Immerhin hat es der narzißtische Wahnsinnige im Weißen Haus bisher geschafft, nicht auf den Roten Knopf zu drücken. Obwohl der andere entspante Größte Führer aller Zeiten und Welten, der Typ in Nordkorea, sich alle Mühe gibt, sein Gegenüber maximal zu provozieren.
Irgendwer hat vermutlich die Taktik ausgegeben, daß man einen wie Trump nur oft genug ans Bein pinkeln muß, um endlich als Supermacht anerkannt zu werden. Ein Vorgehen, das ich in Anbetracht des geistigen Zustands aller Beteiligten für recht zweifelhaft halte.

Erfolge für Donald Trump: Worüber nicht geredet werden darf, existiert nicht. Noch immer keinen Krieg vom Zaun gebrochen.

Dafür rasseln zwei andere Länder mit dem Säbel, die beide schon Atommacht sind. Krieg geführt haben die auch schon gegeneinander, das war 1962. Und sie stellen beide zusammen fast drei Milliarden Menschen. Die Rede ist von China und Indien. Während das offiziell noch immer unterstützte Nordkorea der Führung in Peking ganz langsam vermutlich so richtig peinlich wird, lungern chinesische Truppen auf irgendeinem Plateau im Himalaya rum und gucken böse auf die andere Seite. Da ist Indien.
Eigentlich geht es darum, daß China beschlossen hat, da oben eine Straße zu bauen, die den Namen auch wert ist. Allerdings finden diese Operationen im umstrittenen Gebiet statt und außerdem an einer sehr empfindlichen Stelle.
Damals, als Indien unabhängig wurde, also 1947, war dieses Riesenland noch riesiger. Dann spaltete sich der westliche Teil ab und wurde das, was heute Pakistan ist. Aber Pakistan hatte auch noch einen östlichen Teil. Das ist heute das Land Bangladesch. Primark und Hollister-Kunden um die 20 kennen das, da kommt ihre Kleidung her.
Dummerweise gibt es da dann noch die Länder Nepal und Bhutan, wobei letzteres ein indischer Kumpelstaat ist.
Der heutige nordöstliche Teil Indiens – immerhin sieben Bundesstaaten, die zusammen noch immer deutlich größer sind als Deutschland – ist nur noch durch einen etwa 20 Kilometer breiten Korridor mit dem restlichen Land verbunden, der zwischen diesen Ländern hindurchführt. Das ist der sogenannte Hühnerhals, der offizielle Name ist Siliguri-Korridor.
Die Chinesen nennen die nördlichste der indischen Provinzen, Arunachal Pradesh, bereits seit längerem „Süd-Tibet“. Das ist nicht nur provozierend, sondern in Anbetracht der konfuzianischen chinesischen Gelassenheit auch eine klare Ansage. Immerhin ist Tibet dieses andere Land, das von China schon seit sechzig Jahren besetzt wird.
In Indien fühlt man sich bereits durch andere Tätigkeiten des Drachens eingekesselt. Beispielsweise baut China im Südchinesischen Meer rund um die Spratly-Inseln schon seit geraumer Zeit seine Militärpräsenz aus. Auch diese Inseln heißen im Chinesischen anders. Ebenso wie die Bezeichnung „Südchinesisches Meer“ keinesfalls bedeutet, daß dieses Wasser den Chinesen gehört. Es liegt halt nur südlich von China.
Merke: Der erste Weg zur Kontrolle ist es, die Worte zu regulieren, die man für das Thema verwenden darf. Präsident Trump würde das verstehen.
Der restliche Trick ist einfach, natürliche Korallenriffe oder Sandflecken mit Beton zu vergrößern, Barracken draufzustellen, Truppen zu srationieren und dann zu sagen: Das ist jetzt China. Mit allen Konsequenzen für internationale Seegrenzen und andere Dinge.
Natürlich geht es dabei auch und vor allem um Rohstoffe fossiler Art. Aber China baut auch seit diversen Jahren den einen oder anderen militärisch nutzbaren Hafen in anderen Ländern. Man pachtet, man baut und dann hat man einen Stützpunkt. Natürlich alles zu rein geschäftlichen und ökologisch unbedenklichen Zwecken, ist klar. Das diese Hafenanlagen durchaus auch militärischen Zwecken dienen können, ist reiner Zufall. Es gibt da eine Macht, die eine ganz ähnliche Tatktik angewendet hat seit dem Ende des 19. Jahrhunderts. Ich nenne da jetzt keine Namen. Jedenfalls knistert es in Südostasien im Moment durchaus ganz nett.

In Venezuela geht derweil auch alles weiter den Bach runter. In deutschen Kommentarspalten ist das natürlich alles schuld der total sozialistischen Regierung des inzwischen toten Hugo Chavez. Natürlich. Die ganzen Jahre, in denen der Mann nicht regiert und Venezuela seinen Ölreichtum einfach so in andere Länder verkauft hat, waren selbstverständlich die glücklichsten, welche die Bevölkerung des Landes jemals erlebt hat.
Noch einmal zur Erinnerung: Chavez hat Schulen gebaut, Menschen Häuser verschafft, für Kanalisation gesorgt und andere Dinge. Natürlich unterscheidet sich diese Vorgehensweise nicht von den Subventionen einer Regierung in Saudi-Arabien, die Lebensmittel und Benzin billig hält und ihrer Bevölkerung direkte Zahlungen gewährt, damit die die Klappe hält. Oder denen einer US-Regierung, die ebenfalls das Benzin billiger hält, als es sein sollte. Nur ist das in Venezuela sozialistisch und deswegen teuflisch.
Der Fehler, den Chavez gemacht hat, war es, das eigentliche Problem zu übersehen. Venezuela importiert etwa 80 Prozent seiner Gebrauchsgüter und vor allem Lebensmittel. Ich hatte einmal erwähnt, daß es oberste Priorität einer aufgeklärten Regierung sein muß, alle Dinge des Basisbedarfs für die eigene Bevölkerung selbst zur Verfügung stellen zu können. In dieser Beziehung hat Chavez völlig versagt. Wie übrigens die meisten anderen Regierungen global auch.

Jedenfalls kann Venezuala die notwendigen Importe mit den fallenden Ölpreisen nicht mehr bezahlen. Und selbst bei höheren Preisen könnte es das jetzt nicht mehr. Wegen der Sanktionen, die die USA gegen das Land verhängt haben, denn die betreffen auch ganz massiv die Finanzen des Landes.
Diese Sanktionen sind gerade erst von den USA wieder verschärft worden. Woraufhin der aktuelle Staatschef Maduro erst einmal ein fettes Manöver abhalten ließ.
Immerhin hat Donald Trump auch mit militärischem Eingreifen gedroht.
Warum, ist mir nicht ganz ersichtlich. Immerhin jagt Donald ja sonst gerne Islamisten, die andere Leute köpfen, und da fällt mir sofort wieder Saudi-Arabien ein, nicht Venezuela. Aber ich bin ja auch nicht Präsident der USA. Zum Glück, den Scheißjob wollte ich nicht haben.
Aber ich bin mir sicher, daß das alles nichts mit der Lage in dem zerbröselnden Land in Südamerika zu tun hat. Dieser Umverteilungssozialismus ist schuld. Hätte Chavez den Reichtum des Landes alleine für sich und seine korrupten Kumpels behalten, wie alle anderen auch, sähe die Lage völlig anders aus. Ganz besonders, wenn er sein Öl weiterhin an die Amis verkauft hätte. Ich nehme an, irgendwer hat Trump auch verraten, daß Venezuela keine Atomwaffen besitzt.

Es ist alles ruhig. Alle haben einen Job. Der Fortschritt wird uns alle in ein Goldenes Zeitalter tragen. Wahlkampf in Deutschland.

Ansonsten ist alles ruhig auf der Welt. Alles geht seinen Gang. Die Weltwirtschaft wächst. Die Arbeitslosigkeit sinkt. Jedenfalls hier und da.
Die Plastikproduktion des Menschen hat die 8 Milliarden Tonnen überschritten. Mehr als eine Tonne Plastik für jeden von uns. Selbst diejenigen, die noch gar nicht geboren waren, als Mensch anfing, das Zeug im Industriemaßstab zu brauen. Wieviel Himbeer-Maracino-Lattes mit rechtdrehendem Quittenshcaum man in den BEcher abfüllen könnte – Wahnsinn!

Der Fortschritt ist also weiterhin nicht aufzuhalten. Japan möchte jetzt unbemannte Riesenfrachter bauen. Das Auto-Auto war gestern, wir schaffen Käptn Blaubär ab!
Ich vermute mal, das hat eventuell auch etwas mit Frachtkosten zu tun oder so, aber das ist nur eine Idee von mir.
Erst im Juli hatte ein Laden namens Cosco Industries angekündigt, man werde Oriental Overseas übernehmen. Cosco ist eine chinesische Staatsfirma und Oriental gehört – oder besser, gehörte – einem Mann namens Tung Chee-Hwa und dessen Familie und sitzt in Hongkong. Damit verwandelt sich Cosco in den drittgrößten Anbieter von Frachtraum auf See weltweit.
Ich hatte da ja mal etwas über den Transport von Gütern auf See geschrieben vor einer Weile. Ich glaube, ich hatte da etwas von weiteren Pleiten und Fusionen erwähnt, aber ich bin mir nicht ganz sicher.
Im Frachtgewerbe scheint die Zukunft jedenfalls nicht so toll zu sein. Selbst an der Börse, die auf diese Nachricht mit steigenden Kursen reagierte, ist nicht mehr alles Gold. Hier werden demnächst schwer arbeitende Kapitalismusschergen, sogenannte Finanzanalysten, womöglich durch Computeralgorithmen ersetzt. Was für ein tragisches Schicksal.

Aber es gibt Schlimmeres.
Man könnte bei Air Berlin arbeiten, die sind ja nun endgültig pleite. Prompt hat sich Horst Seehofer dafür ausgesprochen, die Lufthansa die maroden Reste übernehmen zu lassen. Wegen der internationalen Konkurrenz, siewissenschon.
Auch von Entlastungen für die notleidende Industrie war die Rede. Dabei war mir so, als würde Kerosin noch immer nicht besteuert in einem Land wie unserem. In anderen Ländern übrigens auch nicht.
Das ist auch derselbe Seehofer, der seine Koalitionszusage in Berlin davon abhängig macht, daß es auf keinen Fall Fahrverbote für Dieselfahrzeuge geben wird in Deutschland. Oder gar ein Ende des Verbrennungsmotors.
Ich wäre ja so glücklich, wenn man diesen Mann mal beim Wort nehmen könnte. Wie sich so eine bundesweite CSU mit 5,7 Prozent wohl machen würde im Bundestag?
Aber wenn man sich auf eins verlassen kann bei der CSU, dann darauf, daß man ihr kein einziges Wort glauben darf, egal, wer da den Chefpöbler macht im Moment.

Abgesehen davon hat sich ja auch dero Alternativlosigkeit gar nicht festgelegt, was den Verbrennungsmotor angeht. Das hat diese Frau noch nie getan. In völlig merkeliger schwurbelnder Beliebigkeit hat Madame neulich nur verlauten lassen, daß Ende dieser Technologie sei „der richtige Ansatz“.
Damit steht einer Koalition mit den Grünen nichts mehr im Wege, der Boden ist bereitet für die nächsten Schleppenträger der deutschen Königin, falls es im September dann doch nicht für schwarz-gelb genügen sollte.
Obwohl das unwahrscheinlich ist, denn wir kennen sie ja. Außerdem ist Frau Merkel für ein Deutschland, in dem wir alle gut und gerne leben. Wer könnte da dagegen sein?

Fast 44 Millionen Arbeitnehmer bescheren dem deutschen Staat derzeit einen Überschuß von mehr als 18 Milliarden Euro. Und nur der deutsche Wähler ist so doof, das für eine prima Nachricht zu halten. Wäre er eine Frau, er würde mal ordentlich shoppen gehen. Nicht nur amerikanische Infrastruktur vergammelt, wenn man sie nicht wartet. Aber dank des schwäbischen Streitwagens ihrer Majestät werden auch diese Gelder vermutlich dazu benutzt, irgendwelchen Versicherungskonzernen oder anderen Typen weitere Geschäfte zu ermöglichen.
Interessanterweise häufen sich die ökonomischen Jubelmeldungen in den letzten Wochen auch wieder. Fast könnte man meinen, es gäbe bald eine Wahl.

Von den jubelnden Rekordarbeitnehmern sind übrigens aktuell etwa 10 Prozent von Armut im Alter bedroht. Von den nicht jubelnden vermutlich auch.
Arm bedeutet hier, weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zu erzielen. Auch das ist eine absolute Rekordquote und eine Verdoppelung seit 2004, das ist das Jahr, in dem Gerhard Gazprom seine sogenannten Reformen durchgeführt hat. Seltsamerweise wird über diese Quote von der CxU nicht so gerne geredet.

Vielleicht könnten wir ja schlecht bezahltes Pflegepersonal noch schnell zu Bankschergen und Finanzanalysten umerziehen. Denn die Stadt Frankfurt freut sich schon jetzt auf einen Ansturm flüchtender Finanztypen, die London aufgrund des Brexit verlassen wollen wie die Ratten das sinkende Schiff. Als hätten wir von denen nicht selbst genug.
Natürlich ist Frankfurt/Main gemeint, nicht Frankfurt/Oder. Aber da müssen die Arbeitnehmer eben mal etwas flexibel sein. Wobei ich mich ja frage – wenn Bankster aus der City of London nach Frankfurt kommen und Großbritannien nicht mehr in der EU ist – sind das dann Wirtschaftsflüchtlinge?
Wird die AfD zusammen mit den Pegidioten Demonstrationen in der Freßgass abhalten, um gegen diese unerwünschte Zuwanderung zu demonstrieren?
Immerhin kennen diese Fremden weder unsere Sprache noch deutsche Leitkultur. Und die sind mies ausgebildet, die können nicht mal auf der richtigen Straßenseite Auto fahren!

Überhaupt sieht es mit dem „Groß“ in Britannien derzeit eher mäßig aus, so wie Kassandra das vermutet hatte.
Denn da ist ja immer noch diese Grenze zwischen Irland und Irland. Also dem britisch besetzten Norden und der Republik. Jetzt möchte die Regierung in London gerne, daß sich an dieser neuen Grenze nichts ändert, also Waren und Personen hier frei weiter passieren können. Das ist aber an einer EU-Außengrenze, die dann demnächst auf der Insel wieder existieren wird, nicht möglich, wie Brüssel durchaus korrekt betont.
Man befürchtet vor allem, daß bei Errichtung einer echten Grenze die alten Streitigkeiten des Bürgerkriegs wieder aufflammen. Die Grenzgemeinden beidseitig wollen natürlich gerne weiterhin keine Grenze, die man sieht. Nur zu verständlich bei der Vergangenheit.
Kassandra erinnert daran, daß die Verfassung Nordirlands ausdrücklich vorsieht, über eine Wiedervereinigung mit der Republik abzustimmen.
Bisher bestehen die Vorschläge aus London jedenfalls aus nichts weiter als Wunschdenken. Übrigens genauso wie im Falle des ungeklärten Status von EU-Ausländern auf dem britischen Arbeitsmarkt und der Frage weiterhin ausstehender Beiträge der britischen Regierung zur EU. Fast könnte man glauben, die Briten würden von Angela Merkel nicht-regiert. Die macht das seit einem Dutzend Jahren so.
Kassandras Vorhersage war ja, daß die Briten mit dem Brexit so richtig auf die Fresse fallen werden und bisher sind die Zeichen positiv in dieser Richtung. In London scheint man noch immer zu glauben, die alte Extrawurstpolitik könne unvermindert fortgesetzt werden. Mia san mir. Allerdings haben wir ja schon Bayern, nicht nur in der EU, sondern auch in Deutschland. Das ist schlimm genug.

Und so begeben wir uns auf einer Welle neuester Technologie in die Zukunft und zur Bundestagswahl nächsten Monat. Wieder mal eine entscheidende Schicksalswahl, wie immer in unserem Land.
Wir grillen gemütlich, während unsere Staubsaugerroboter unsere Wohnung ausspionieren, damit deren Hersteller dann die Karten weiterverkaufen kann. Wenigstens wohnen wir nicht zur Miete, das kann sich keiner mehr leisten.
Wir fahren in den Urlaub, während das smarte Gartensystem unsere Blumen bewässert. So lange die Server von Gardena nicht abstürzen.
Die Jungs haben es sogar hinbekommen, ihre Backups gleich mit zu löschen. Einmal mit Profis arbeiten!
Alles wird heute für uns erledigt. Ich hatte das mal irgendwo erwähnt.
Selbst unsere Türschlösser zerstören sich von selbst. Das Unternehmen Lockstate hat es hinbekommen, mit einem falschen Firmware-Update seine smarten Türschlösser abrauchen zu lassen. Statt mit Zahlenkombi kann man das 500 Dollar teure Stück jetzt nur noch per Schlüssel öffnen. Also, diese Dinger aus Metall, Ältere erinnern sich vielleicht. Lösung des Problems: Hardware austauschen. Fast könnte man glauben, Lockstate und die deutsche Autoindustrie arbeiten zusammen.
Aber wir fahren ja demnächst ohnehin alle elektrisch, auch wenn der Seehofer das nicht will. Es sei denn, wir haben kein Netz für unser smartes Phone. Denn dann startet der Tesla womöglich nicht, der benutzt nämlich eine schlüssellose App für solche profanen Dinge. Wenn die App versagt, ist allerdings auch das Netz ziemlich nutzlos.

Aber wer braucht schon funktionierende Bewässerung in unseren Breiten?
Das Wetter hier ist prima. Alle beschweren sich über zu viel Regen in diesem deutschen Sommer. Aber irgendwo müssen die abschmelzenden Eismassen aus Grönland oder vom Nordpol ja wieder runterkommen.
Den Italienern wäre ein wenig Regen sicherlich ganz recht, da wird nämlich schon das Wasser rationiert.
Die Stadt Rom konnte gerade noch verhindern, daß sie ihre berühmten Brunnen abschalten muß, zumindest bis Anfang September. Wir reden hier von Brunnen, aus denen schon Tacitus ein paar Hände kühlendes Naß in sein Gesicht geworfen haben dürfte. Der Po trocknet allmählich aus. Der Fluß natürlich, ihr geographischen Flaschen!
In Cordoba – das liegt in Spanien, nicht Italien, für die Fußballfans – erreichten die Temperaturen neulich 47 Grad.
Kassandra erinnert daran, daß jede Menge landwirtschaftlicher Produkte weder zu viel noch zu wenig Wasser oder Hitze mögen.
Falls es an der Börse also Futures für Steinobst oder so etwas gibt – jetzt ist der Moment zum Zuschlagen gekommen.
Während in Portugal, Griechenland, Italien, Kroatien, in Kanada und an der US-Westküste die größten Waldbrände seit Menschengedenken wüten, beschweren sich Leipziger über ein bißchen Nieselregen.

Bild 2: Grillzeit.
Der nächste Winter kommt bestimmt. Schlagen wir zu, solange noch was da ist. Wer noch Geld hat, gebe es aus. Ich schlage vor, Alkohol und Zigaretten auf die Einkaufsliste zu setzen. Als Tauschmittel hat sich das früher schon immer bewährt.
QUELLE

Und während wir uns auf die nächste Schicksalswahl zugrillen und das Ende der Welt bevorsteht, weil Kim in Nordkorea unbedingt Atommacht sein will, ticken woanders noch ganz andere Bomben im Keller. Kann sich jemand noch an diese Finanzkrise erinnern? Damals? Die ja längst vorbei ist?
Weiß jemand hier nicht, was der LIBOR ist?

Das ist die London Interbank Offered Rate. Anders gesagt, es ist der Zinssatz, zu dem sich Banken untereinander Geld leihen. Theoretisch.
Es gab da vor einer Weile mal böse Gerüchte, daß die Banken diesen Zinssatz manipuliert hätten. Die Deutsche Bank mußte dafür in den USA 77 Millionen Dollar bezahlen. Kleingeld im Vergleich zum angerichteten Schaden. Von wegen, Verbrechen lohnt sich nicht. Man muß nur richtig in die Vollen greifen können, dann geht’s.
Der Witz allerdings ist, daß der gesamte Zinssatz offenbar eine reine Erfindung ist. Denn die Banken leihen sich untereinander seit fast zwanzig Jahren so gut wie kein Geld mehr. Jetzt ist es allerdings recht schwierig, etwas zu messen, das gar nicht existiert. Das klingt jetzt unspektakulär und der Normalmensch fragt sich „Und?“ und hebt das Bier zum Grillwürstchen an den Mund. Allerdings ist es so, daß auf dem LIBOR alles andere beruht.

Kreditzinsen für Waschmaschinen ebenso wie für Autos. Oder Flughäfen. Oder Großkonzerne. Oder die Spielekonsole. Jeglicher Konsumkredit, gleich welcher Art, beruht mit ziemlicher Sicherheit auf diesem Konstrukt. Auch die Hypothek des eigenen Hauses.
Insgesamt geht es hier um mindestens 350 Billionen Dollar. Also 3.500 Milliarden. Das wäre etwa das Fünffache des Bruttoinlandsproduktes der Erde.
Ja, das Kreditvolumen ist fünfmal höher als die eigentliche Leistung der Welt. Kapitalismus, fuck yeah!
Als wäre Manipulation nicht schlimm genug, stellt sich jetzt heraus, daß der LIBOR selbst nichts weiter ist als erfundener Mist. Irgendwelche Typen übermitteln bedeutungslose Zahlen an bedeutungslose Stellen, um daraus eine andere Zahl zu erschaffen, die komplett erstunken und erlogen ist und die auch bedeutungslos wäre, wenn nicht quasi das gesamte globale Kreditsystem darauf aufbaute.
Ich zitiere das Fazit des Originalartikels:

We are zooming toward a legal and economic clusterfuck of galactic proportions

Ein Wirtschaftsblatt wie Bloomberg nennt das „Uncertain future“.
Auch in anderen Medien lesen sich die Schlagzeilen darüber etwa so: „Der Zins ist doof. Wir ersetzen den mal.“
Warum das plötzlich nötig sein sollte, wird mehr so im Nebensatz angeschnitten.
Noch mehr grandiose Unaufgeregtheit geht eigentlich medial kaum, außer im Sommerinterview der Kanzlerin vielleicht.
Kaum ein Wort darüber, daß damit klar und deutlich zu Tage tritt, daß das gesamte Weltfinanzsystem auf nichts weiter als feuchten Wunschträumen irgendwelcher Wirtschaftstypen im Businessanzug beruht. Der Referenzzins für so ziemlich alles auf diesem Planeten ist nicht nur manipuliert worden, er hat einfach keinerlei reale Grundlage. Selbst David Copperfield hat nie eine derartige Illusionsnummer angedacht.

Da beißt selbst Kassandra lieber ins Grillwürstchen und wünscht ein schönes Restwochenende.


Update 20170827: Gerade eben lese ich, daß Cem Özdemir, seines Zeichens Spitzenkandidat der Grünen, nur dann mit Frau Merkel koalieren will, wenn die sich auf ein Ende des Verbrennungsmotors festlegt. So schnell kann Realsatire sein 😀

Update 20170828: Der Sturm ertränkt Texas und vor allem die Region Houston in genau der Menge Regen, die Kassandra erwartet hat. Bisher etwa 30 Zoll, bis Freitag womöglich noch mal 25 oben drauf, wenn die Wetterfrösche recht behalten.
Sind dann also etwa 1,40 Meter oder 1400 mm (Quelle: NYT).
Die viertgrößte Stadt der USA ist aktuell von der Landkarte verschwunden. Die einen kommen nicht raus. Die anderen nicht rein.
Bereits jetzt ist klar, daß dieser Sturm Milliarden an Hilfsmitteln verschlingen wird.
Auch für steigende Spritpreise wird wohl gesorgt sein – ein Faktor, der in den autoabhängigen USA wiederum direkt auf die Wirtschaftszahlen durchschlagen dürfte.
Ein Viertel aller Förderkapazitäten im Golf von Mexiko liegt still. Ebenso gute 10 Prozent der Raffineriekapazitäten. Denn die stehen an der Küste. Bei Corpus Christi beispielsweise. Gerade letzte Woche hatte ich erwähnt, daß beim sogenannten „Embargo“ Anfang der 70er auch nicht besonders viel Öl an der täglichen Menge gefehlt hat.

14 Comments

    1. Da gibt es genug andere, die anderer Meinung sind.
      „Was ist das denn für’n Scheiß-Spiegel da? Das Bild gefällt mir nicht!111!“

      Kenne ich schon 😀

      Antworten

    1. Ja – wie jetzt?
      Da regelt der ungehinderte, total freie Markt per Angebot und Nachfrage die Flugpreise – und schon beschwert sich so eine Wurst, daß er nicht mehr vor einem lächerlichen F5-Sturm flüchten kann?

      Ist doch wohl seine Schuld, wenn er sich das nicht leisten kann. Hätte er halt mal was Ordentliches gelernt. Ich finde, Beten ist eine prima Idee. Das hat erwiesenermaßen schon immer geholfen.

      Geile Tweets – man dankt 😀

      Antworten

  1. >>Ich schlage vor, Alkohol und Zigaretten auf die Einkaufsliste zu setzen. Als Tauschmittel hat sich das früher schon immer bewährt.<<

    Moin :))
    Jetzt hab ich aber auch mal was prophetisches auf Lager! 😉
    Denn als der allseits ungeliebte € (nur von der Normalbevölkerung ungeliebt, natürlich!) eingeführt wurde und die Verteuerung aller lebenserhaltenden Güter selbstverständlich nur "gefühlt" war, sagte ich zu meiner Mutti: "Nach dem Euro kommt der Tauschhandel!" xD

    … und vor 2 Wochen hörte ich mich sagen: "Es ist schon gut, dass mein Sohn so gut schießen kann (virtuell natürlich nur! o.O … oder in der Lasertag-Halle 🙂 )… wer weiß, wann wir im Wald Kaninchen jagen müssen!!??"

    Und zu guter Letzt eine kleine Randnotiz zu den zu verkaufenden Staubsauger-Wohnungs-(Land-)Karten:
    DEN Staubsauger möchte ich sehen, der es schafft, von MEINER Wohnung eine Karte anzulegen! … ich würde sie selbst kaufen, damit ich mich endlich mal hier auskenne!
    xD 😀

    Ich wünsche eine heiteren Tag (draussen soll's ja eher grau abregnen)!
    Grüße von emris

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    1. … mir fällt gerade auf:
      Kaninchen leben ja gar nicht im Wald!? *ooouuuh*
      … Naja. Kannste ma sehn, wie gut Du da schießen können musst!! xD

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    2. DEN Staubsauger möchte ich sehen, der es schafft, von MEINER Wohnung eine Karte anzulegen!

      Das ist ja der Witz. Die Dinger sind ja auch noch voll unfähig. Meine Bude enthält beispielsweise eine Stufe zwischen Küche und Flur/Wohnzimmer. Würde kein Robbi schaffen. An meinen Bücherregalen würde Robbi auch weinend verzweifeln. Oder eher, verzweifelt piepsend. Fortschritt ist echt toll manchmal 😀

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      1. Es wurde ja auch nie dazugesagt, WOHIN der Fortschritt schreitet!
        „Fort“ halt 😉 … Fort wovon?
        Dass so viele Menschen glauben, dass es hin zu „blühenden Landschaften“ oder ähnlich Positivem ginge, ist ja deren Problem!^^

        … In den 80ern – das weiß ich noch – war ich schon misstrauisch, als es hieß „Bald werden Menschen nicht mehr arbeiten müssen!“ und Alles hat applaudiert… Aber dieses „müssen“ kippte ja nun ganz schnell in ein „können“, wobei doch so viele Menschen sich über ihre Arbeit definieren. Aber es reicht ja nicht, dass diese Menschen selbst schon glauben, sie seien zu nichts (mehr) nütze, hat man ihnen nun mit HartzIV auch noch ein geniales Demütigungssystem obenaufgesetzt …

        Ich bin so gottfroh, dass ich damit nicht so viel Berührung habe! Dass ich meine Arbeit und die Begegnungen mit den Menschen liebe!
        Man kann das heutzutage schon fast als Luxus bezeichnen!

        Gute Sonntagslaune für Dich 😀
        emris

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        1. „Fort“ halt 😉 … Fort wovon?

          Und eben – ganz wichtig – wohin eigentlich, zur Hölle?
          Ich hatte dazu aber schon mal zwei oder drei Zeilen geschrieben, wenn ich das korrekt memoriere.

          Ich bin so gottfroh, dass ich damit nicht so viel Berührung habe!

          Das glaube ich unbesehen.

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