Euphemitis

„Gewaltloser Widerstand ist Gewalt“.
Friedrich Zimmermann, Bundesinnenminister, 1983

Seit Jahren geht ein schleichendes, aber sehr ansteckendes Virus durch die Welt der Medien. Es erwischt ganze Redaktionen, denn niemand fühlt sich krank, also kommen alle weiterhin zur Arbeit.
Es ist völlig unerheblich, ob jemand geimpft ist oder Taschentücher dabei hat, ob in Online-Redaktionen gearbeitet wird oder für Printmedien. Auch Fernsehmoderatoren sind weiträumig betroffen, sei es bei Nachrichten oder den allseits beliebten Talk Shows. Es ist nicht relevant, ob die jeweilige, offiziell journalistisch tätige Person für Wirtschaft zuständig ist, für Politik, für Inlandsnachrichten allgemein oder für den Sport. Niemand ist dagegen immun oder bleibt davon verschont.

Ich weiß nicht ganz genau, wann dieses Phänomen geboren wurde. Ich weiß allerdings gut, woran ich es für mich persönlich erstmals bemerkte. Beim Studieren technischer Prospekte eines Elektronikmarkts und beim Lesen von Fachartikeln in einer nicht ganz unbekannten Computerzeitschrift.
In diesen Prospekten tauchte nämlich irgendwann im Kleingedruckten folgender Hinweis auf: „Tatsächliche Größe kann abweichen.“
Gemeint war damit die Größe der Speicherkapazität von Festplatten. Irgendein genialer Marketingfuzzi in irgendeiner Abteilung für Propaganda und kapitalistische Agitation muß auf die Idee gekommen sein, daß ein Gigabyte eine Milliarde Byte hat. Klingt zumindest auch im Ansatz logisch, denn so etwas wie ein Gigawatt ist ja auch eine Milliarde Watt groß. Allgemein steht die Vorsilbe „Giga-“ für „eine Milliarde“.
Nur eben bei Computern nicht.

Denn unsere heutzutage so zahlreich verwendeten Computerhelferlein beruhen auf dem Dualsystem. Einsen und Nullen. An und Aus. Ja und Nein. Basismäßig eine recht simple Geschichte.
Dieses Dual- oder Binärsystem beruht auf den Arbeiten eines Herrn namens Gottfried Wilhelm Leibniz, der nicht verwandt ist mit dem Erfinder des Butterkekses. Schon im 17. Jahrhundert stellte Leibniz fest, daß man normale Zahlen, also Dezimalzahlen, die unter Verwendung des Zeichens Null bei uns allgemein benutzt werden, auch als Potenzen der Zahl Zwei schreiben kann.
Das Prinzip ist recht simpel und einfach zu nutzen, ergibt allerdings lange Zahlen. Das Jahr 2016 wird so zu 11111100000.
Ganz links steht hier die Potenz 210. Ganz rechts steht die Potenz 20. Das ergibt mathematisch immer 1, unabhängig von der Basis, und wird benötigt, um eben auch durch Zwei nicht teilbare Werte darstellen zu können. Auch das Dualsystem hat also eine Eins. 2016 ist hier die Summe aus 1024+512+256+128+64+32. Das sind die Potenzen 210 bis 25, sonst nichts. Die restlichen Werte sind Null.
Das Problem an der Sache ist jetzt, daß ein Gigabyte an Daten eben aus 1024 Megabyte besteht und nicht aus 1000, wie der unbekannte Vollidiot in der unbekannten Marketingabteilung das wohl angenommen hat. Marketingmenschen in größeren Konzernen haben ja oft was mit Wirtschaft studiert und diese Leute können mit der Realität häufig nicht gut umgehen.
In dieser wahren Realität besteht ein Gigabyte eben aus 1024 Megabyte, das wiederum aus 1024 KiloByte besteht, da das System unserer Binärrechner nun einmal auf dem gleichnamigen Zahlensystem aufbaut und nicht, wie der Rest unseres Alltags, auf dem Dezimalsystem.
Das gilt natürlich nur für Leser, die nicht unter der Knute des sogenannten „imperial system“ leben und leiden müssen, also den Maßstäben im angloamerikanischen Raum. Wer mit Zollen, Füßen, Yards und ähnlich unhandlichem Mist rumhantiert und glaubt, das sei ein brauchbares System, hat ohnehin den Schuß nicht gehört. Dummerweise war genau so ein Typ derjenige, der das mit den glatten Gigabyte erfunden hat. Ich bin mir da sicher, weil ein großer Teil maßgeblicher Firmen der Computerindustrie eben im imperialen Amerika sitzen. Wer mit dem feuchten Froschhintern die Außentemperatur mißt, kann eben nicht mit einem logischen Binär- oder Dezimalsystem umgehen und das amerikanische Bildungssystem trägt zur Erweiterung des Weltbildes auch nicht unbedingt zwingend bei.
Ärgerlicherweise ergibt sich also für Menschen, die nicht in Marketingabteilungen arbeiten, für die Größe „Gigabyte“ der Wert von 1.073.741.824 Byte. Sieht weniger schön aus als eine Milliarde, ist aber dafür richtig. Und das, obwohl es gar kein Dezimalsystem ist.

Die Computerindustrie hätte jetzt zwei Möglichkeiten gehabt. Man hätte Festplatten mit schrägen Größen auf den Markt bringen können. Also eben 93-Gigabyte-Festplatten statt welcher mit 100 Gigabyte. Man hätte natürlich auch einfach mehr Speicher einbauen können, damit man genau auf 100 Gigabyte kommt. Also eben 107 Gigabyte. Beide Lösungen funktionieren allerdings nur bedingt in einer Welt, in der die meisten Menschen eine Ware für €8,99 kaufen würden, für €9,00 aber wiederum nicht, weil ihnen das dann zu teuer ist.
Die dritte Möglichkeit ist daher natürlich, einfach weiter zu lügen und zu behaupten, ein Gigabyte wäre eine glatte Größe. Das kommt der Realitätsauffassung von Werbewichten auch einfach mehr entgegen. Im Ergebnis führt das dann zu solchen Sätzen wie: „Tatsächliche Größe kann abweichen“, der mir erstmals so um 1998 in einem Prospekt ins Auge stach.
Die grandiose Verarschung liegt in meinen Augen darin, daß hier eine Lüge mit einer weiteren Lüge im Kleingedruckten gerechtfertigt wird. Denn die tatsächliche Größe einer Festplatte oder anderer Speichermedien kann nicht abweichen. Sie weicht immer ab. Zwangsläufig. Weil die Industrie nicht mit den richtigen Zahlen rechnet. Natürlich ist daran ausschließlich die Realität schuld, versteht sich. Das Marketing kann es nicht sein, die Leute haben ja studiert.
Und das führt zur heutigen Welt. Eine Welt, in der eine DVD 4,7 Gigabyte groß ist. Ist sie aber gar nicht. Sie ist 4,37 Gigabyte groß. Das war sie auch immer. 2-Terabyte-Festplatten sind nicht 2 Terabyte groß, sondern 1,86 Terabyte. Hier fehlen also schon 140 Gigabyte an der versprochenen Größe – wenn das mein Computer von 1996 gewußt hätte. Der hatte eine 4-Gigabyte-Platte. Obwohl – nein, hatte er nicht.

Menschen erfinden einfach Dinge, die nicht stimmen. Anschließend beschuldigen sie die Realität, sie würde was falsch machen. Überall kleine Lügen.

Irgendwann nach 9/11, diesem historisch einschneidenden Ereignis zu Beginn des Jahrhunderts, nahm die ganze Geschichte dann überhand. Aus Internetverbindungen, die „bis zu“ schnell waren – und auch heute noch sind – wurden Massenvernichtungswaffen im Iran. Dabei kamen die Todespiloten damals aus Saudi-Arabien, und zwar laut Aussage derselben Geheimdienste, die wenige Tage nach den Anschlägen vom 11. September 2001 bereits genau gewußt haben, wer es war. Alles wußten die. Namen, Adressen, letztes Frühstück, wer wann wo mit wem hingeflogen war, wo sie studiert hatten, den Namen der Hauskatze und die Schuhgröße – binnen 72 Stunden wußten amerikanische Geheimdienste alles.

Heute wissen wir, warum. Weil Anfang 2001 der Vorläufer des PRISM-Programms gestartet worden war. Also das, was heute unter „Abhörkatastrophe“ oder „Edward Snowden“ verbucht wird. Aber wenn man nach den Anschlägen so schnell alles rauskriegen konnte, warum dann nicht vorher?
Wenn die Piloten aus Saudi-Arabien kamen, warum zur Hölle bombardierten die Amerikaner dann Afghanistan und mußten etwas später eine Propagandakampagne führen, um Massenvernichtungswaffen im Irak zu finden?
Und warum gab es dann da gar keine, obwohl doch vorher Colin Powell und Dick Cheney und Donald Rumsfeld eindeutige Beweise vorgelegt hatten, daß es da eben doch welche gibt?
Das war die Zeit, in der die mediale Welt endgültig begann, den Rest ihres mickrigen Verstandes zu verlieren. Gerhard Schröder, der marktradikale Neoliberalist, der sich damals als SPD-Bundeskanzler getarnt hatte, schwafelte etwas von „uneingeschränkter Solidariät“ mit den USA.
Ich schüttelte den Kopf vor meinem Fernseher und war bis zu 87 Prozent skeptisch über eine derartig schwachsinnige Aussage. Niemand auf der Erde verdient uneingeschränkte Loyalität oder Solidarität von irgendwem. Loyalität muß man sich verdienen und Solidarität auch. Wenn man ein verlogenes Arschloch ist, dem andere Menschenleben am Allerwertesten vorbeigehen – also beispielsweise Dick Cheney heißt –  bin ich als denkender Mensch mit solchen widerlichen Exemplaren des Homo sapiens politicus nicht solidarisch.

Aber seitdem diese Leute, die weder aus Afghanistan kamen noch aus dem Irak, in diese Hochhaustürme geflogen sind, war der Verfall der Sprache nicht mehr aufzuhalten. Deutschland wird heute vom US-Geheimdienst NSA besonders gut ausgespäht, wie wir alle im Rahmen der sogenannten Snowden-Enthüllungen erfahren haben. Oder hätten erfahren können, wenn sich der durchschnittliche Deutsche mal dafür interessiert hätte.
Die Begründung für diese Maßnahme: Deutschland ist besonders terrorfördernd. Denn zwei der Attentäter von 9/11 haben sich eine Weile in Hamburg aufgehalten und da wohl auch studiert.
Allerdings haben diese Jungs auch in Florida fliegen gelernt, zumindest war das immer die Geschichte, die die Geheimdienste erzählt haben. Ich wüßte jetzt allerdings nicht, daß Florida bombardiert worden wäre oder von der NSA wegen Terrorgefahr eingezäut werden soll. Vielleicht kriegt der Trump das endlich mal hin. Oder er schließt gleich alle Flugschulen im Land. Ok, Hamburg wurde auch nicht bombardiert. Aber da hätte Washington vermutlich nur einen Termin ausmachen müssen. Immerhin waren wir ja uneingeschränkt solidarisch.

Deutschland ist jedenfalls das Land, das von der Sprachkatastrophe nach dem 11. September 2001 besonders betroffen war. Während die USA ihr Propagandagetrommel für den Irakkrieg verstärkten, überschlug man sich in deutschen Medien förmlich, die Maßnahmen des Großen Bruders zu rechtfertigen. Auch aus Großbritannien kam deutliche Schützenhilfe. Heute wissen wir, daß das GCHQ, das britische Gegenstück zur NSA, eben Deutschland und Europa abhört und den USA die Daten rüberschiebt.
Verstärkt wurde das ganze in Deutschland noch durch die sogenannte Rechtschreibreform. Ein Haufen Professoren und sonstiger Theoretiker hatten fünfzehn Jahre lang im Hinterzimmer vor sich hinreformiert, dann kam plötzlich der Staat und wollte Ergebnisse sehen.
Die Akademiker, völlig verwirrt von derartiger Zielorientiertheit, legten etwas vor, dessen Benutzung ich heute noch kategorisch ablehne, wie man meinen Texten unschwer entnehmen kann. Nämlich die sogenannte Neue Rechtschreibung. Ich könnte das Werk auch liebevoll „Neue Rechte“ nennen, aber der Ausdruck ist schon besetzt.
Zum Glück habe ich eine Ausrede: Ich bin alt genug.  Da auch meine Oma und Uroma gelegentlich Sütterlin-Buchstaben in ihre Handschrift einfließen ließen, nehme ich mir als einfach mal das Recht heraus, den staatlich verordneten Haufen linguistischen Mülls komplett zu ignorieren, den man da vor einigen Jahren verzapft hat. Der digitalen Generation ist das ja sowieso völlig egal, die hat Autokorrektur und T9. Außerdem liest sie keine Texte mehr, die länger als 140 Zeichen sind.

Mein einziges – und in meinen Augen völlig ausreichendes – Beispiel für die vollkommene Idiotie der sogenannten Reform ist immer folgende Szene:
Montagmorgen. Acht Uhr. Ich bin Lehrer vor einer Grundschulklasse. Die krummbeinigen Jammergestalten vor mir können allesamt besser mit dem Smartphone umgehen als ich, sehen morgens um Acht aber genauso scheiße aus. Smartphones werden nämlich nicht für Finger wie meine gemacht, wie ich schon festgestellt habe. Klar kann ich so eine Glasplatte streicheln. Aber das verdammte Icon treffen, das nur Bruchteile von Milimetern neben dem anderen Icon liegt auf dem verfluchten Retina-Display? Schwierige Geschichte. Aber zum Glück habe ich kein Smartphone.
Und jetzt stehe ich da, und muß der Horde Blagen erläutern, daß es im Deutschen zwei Arten von „das“ gibt. Nämlich einmal das Ding mit „S“ – in meiner Grundschulzeit nannten wir das „rundes S“. Und dann das andere Ding, mit dem „ß“. Also das „Daß“. In meiner Grundschulzeit war das ein „scharfes S“, auch bekannt unter „Eszet“ oder – bei meinem Lehrer – das „Buckel-S“.
Beide Worte sind recht eindeutig zu unterscheiden. Man erkennt schon an der Schreibung, daß hier was anders ist. Und vor allem – man muß eben auch anders schreiben, es ist ja ein anderer Buchstabe.
Heute stehe ich also da und muß den Blagen genau denselben Kram erklären wie mein Grundschullehrer mir vor vierzig Jahren. Die Sache mit den beiden „Das“. Nur hat man es eben heute mit Schülern zu tun, die noch unaufmerksamer und zappeliger sind als unsereiner es war. Mein Grundschullehrer neigte dazu, unaufmerksamen Schülern ein Stück Kreide am Ohrläppchen vorbeizuwerfen, um sie auf seine Anwesenheit zu fokussieren. Er hatte auch die Angewohnheit, mit dem Zeigestock über den Schultern durch die Klasse zu wandeln, wenn wir was von der Tafel abschrieben oder eine Arbeit hatten. So mit den Händen drübergelegt, wie James Dean auf dem berühmten Filmplakat zu „Giganten“ die Hände über das Gewehr über seinen Schultern baumeln läßt.
Der Witz ist – keiner von uns hatte jemals Angst vor diesem Mann, der da durch die Klasse schritt und der uns in allen Fächern unterichtete außer Musik und Kunst. Ein echter Klassenlehrer hatte durchaus seine Vorteile.

Warum erzähle ich das? Weil es symptomatisch ist für das erwähnte Virus.
Auch heute gibt aber noch zwei „Das“ im Deutschen, was jeder Lehrer noch immer erklären muß.
Der Unterschied ist, daß sich heutige Schüler viel leichter verschreiben können bei einem Diktat. Denn die schlabbrige Kinderhand hat viel schneller zwei „S“ irgendwo hingemalt statt einem, wenn der dazugehörige Kopf eben wieder in den Wolken steckt. Dieser andere Buchstabe war eben ein anderer Buchstabe, da läuft beim Schreiben im Kopf schon neurologisch was anderes ab.
Heutiges Fehlerpotential: Hoch. Anforderungen an Konzentrationsfähigkeit: Gesenkt.
Die Rechtschreibreform ist eine Vereinfachung, schrieben alle Experten glücklich nach ihrer Durchsetzung. Nein, ist sie nicht. Sie war eine Anpassung an die Deppen, und warum sollte das auf Dauer vorteilhaft sein für eine Gesellschaft?
„Der Klügere gibt nach“, sagt das Sprichwort.
Schon als Zehnjähriger fragte ich mich, wohin das denn führt, wenn die Klügeren immer nachgeben. Jahre später bekam ich Antworten darauf. Unter anderem führt es zu Rechtschreibreformen, die als Vereinfachung verkauft werden, aber eben gar keine sind, sondern eine größtenteils sinnlose linguistische Mißgeburt. Eine Anpassung an Menschen, die nicht kapieren, daß ein Wort wie „behände“ nichts mit Händen zu tun hat oder glauben, „Standard“ hätte was mit Standarten zu tun und die deshalb solche Worte immer falsch schreiben.

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Bild 1: Notizen von Gottfried Wilhelm Leibniz
Eine klare und simple Erläuterung des Binärsystems, auf dem unsere heutigen Computer beruhen. Die mathematische Wahrheit ist eben, daß 1024*1024*1024 niemals eine glatte Zahl ergeben kann. Heutigen Werbeabteilungsmenschen ist das egal. Und hinterher ist dann die Realität schuld.

Heutzutage würde mein Klassenlehrer von empörten Eltern aus dem Amt geshitstormt, schon wegen der Sache mit der Kreide und dem Zeigestock. Von Mikroaggressionen getriggerte zukünftige Nobelpreisträger würden von ihren gestreßten Erzeugern einer Bundestagskommission vorgeführt, um die Brutalität des frontalen Erziehungswesens zu veranschaulichen.
Niemand traut sich mehr in der heutigen Zeit, die schlichte Tatsache zu erwähnen, daß manche Eltern einfach so abgrundtief dämlich sind, daß daneben jede Nachkommenschaft, die gelernt hat, sich unfallfrei die Schuhe zuzubinden, wie ein zutiefst vergeistigter Absolvent der Philosophie aussieht.
„Schwacher Same bringt keine starke Frucht hervor“, so besagt ein Sprichwort. Ein weiteres, von meiner Mutter bei diversen Gelegenheiten in meiner Kindheit zitiert, lautet: „Doof bleibt doof, da helfen keine Pillen.“
Alleine damit könnte ich heute mehreren Reformpädagogen und -innen einen hysterischen Anfall mit Hyperventilation verschaffen, gefolgt von anschließendem Verweis aus dem VHS-Kurs für korrekt angewandte Sprache. Bestimmt gibt es so was auch schon.
Ändert aber nichts daran, daß der Spruch wahr ist. Zu meiner Zeit gab es keine Lese- und Rechtschreibschwäche. Es gab auch niemanden, der nicht zum Sportunterricht kam, weil ihm irgendein Heiliges Buch die kurze Hose verboten hätte.
Es gab Kinder wie mich, die Lesen und Schreiben konnten. Die einen gut, die anderen weniger gut. Aber Schreiben konnten alle in der vierten Klasse.
Es gab Kinder wie mich, die schon in der Grundschule keinen Felgaufschwung geschafft haben. Auch später nicht. Irgendein physikalisches Faulheitsprinzip hat das immer verhindert. Ich hatte Schwimmermuskeln mit Achtzehn. Für Felgaufschwünge hat das trotzdem nie gelangt. Ist aber im Gegensatz zur Schriftsprache nicht essentiell.
Dafür gab es aber Förderunterricht. In Mathe. Für die Nixblicker. Also auch mich. Ja, ich gestehe: Ich hatte manchmal eine Stunde länger Schule als andere. Zusammen mit einer Handvoll anderer Brillenschlangen mußten wir zuätzliche Zeit opfern, um die Logik der Zahlen zu erlernen.

Ich wurde nie ein Freund der Mathematik, bis zum Abitur nicht. Es war immer das Fach, in dem ich mich unglaublich reinhängen mußte, um mal auf eine stabile Drei zu kommen. Ich hasse es aber, mich in Dinge reinzuhängen, die mir so recht keinen Erfolg bringen und mich nicht interessieren. Das Trauma meines Lebens.
Aber scheinbar konnte ich mit Zehn besser rechnen als so mancher Mensch, der sich heute mit Mittlerer Reife um einen Ausbildungsplatz bemüht. Und ich verstehe das Binärsystem so gut, daß ich nicht in einer Werbeabteilung arbeiten könnte, ohne nach zehn Minuten zur Kettensäge zu greifen. An einem guten Tag.
Die „Brillenschlange“ würde heutige Reformpädagogen ebenfalls schon wieder mit einem Weinkrampf in die Ecke schicken.
Selbst das Wort „Förderunterricht“ wird heutzutage nicht mehr verwendet, denn es unterdrückt und diskriminiert die unschuldigen Kinderlein. In Wahrheit zeigt es nur, wie aus den bekloppten Kindern meiner Grundschulzeit bekloppte Erwachsene geworden sind. Doof bleibt halt doof.

Was ist eigentlich aus den Idiotenkindern meiner Grundschulzeit geworden? Ich habe da einen bestimmten Verdacht.

Manche dieser getriggerten Mikroaggressiondaueropfer sind wohl auch Journalisten geworden. Oder Politiker. Denn heute sind sie überall, die sprachlichen Nebelkerzenwerfer.
Kaum ist Donald Trump völlig unüberraschend Präsident der USA geworden, fragen sich die Medien weltweit plötzlich in den letzten Wochen, ob sie nicht womöglich auch etwas falsch gemacht haben. Die Antwort haben viele Medien auch schon gefunden: Nein.
Die glauben ernsthaft, es wäre die Schuld der Wähler gewesen. Die hätten eben nicht verstanden, das dieser Trump total verwerflich und superböse ist. Sofort taucht der innere Sigmar Gabriel in meinem Kopf auf und sagt zum Thema TTIP: „Das müssen wir der Bevölkerung einfach besser erklären.“
Nur ist da eben nichts zu erklären. Seit anderthalb Jahrzehnten arbeiten die großen Medienanstalten, ob es jetzt CNN oder die ARD ist, an der Abschaffung des einzigen verzinsbaren Kapitals, das journalistische Arbeit überhaupt hat und haben kann: Glaubwürdigkeit.
Der Politik geht es genauso. Die Worte „Glaubwürdigkeit“ und „Politik“ in einem Satz zu bringen ist entweder gelogen oder Satire auf einer Bühne.
„Lügenpresse!“ rufen gehirnerweichte Volksempfänger, während sie vor der Frauenkirche in Dresden das Recht auf freie Meinungsäußerung und Demonstration für sich in Anspruch nehmen, um lautstark zu fordern, daß es für andere Menschen nicht gelten solle.

In irgendeiner Zeitung oder der Tagesschau taucht dann unweigerlich das Wort „Politikverdrossenheit“ auf. Die nächste Lüge, die sich die Politik dann in den Talkshows herumreicht.
Ich weiß nicht, wann dieses Wort aufkam. Aber es ist da. Dabei gibt es das gar nicht. Noch nie habe ich Bewohner dieses Landes politisch so interessiert gesehen wie heutzutage. Das Dumme ist eben, daß einige von denen jetzt gerade die AfD wählen, was den bisherigen Parteien nicht paßt.
Ich könnte meinem eigenen Satz jetzt auch widersprechen, denn 77 Prozent aller AfD-Wähler gaben nach den Landtagswahlen in diesem Jahr an, die Partei gar nicht wegen der Inhalte gewählt zu haben, sondern einfach deshalb, weil die AfD nicht „alle anderen“ ist.
Aber zumindest interessieren sich diese Leute soweit wieder für Politik, daß aus Nichtwählern Wähler geworden sind. Was wiederum im Grunde gut ist für eine Demokratie. Wenn sich genauso viele Nichtwähler der Linken im nächsten September mal an die Wahlurnen begeben würden, wie die AfD sie jetzt aufgescheucht hat, würden die alternativlosen Alternativen so erbärmlich aussehen im nächsten Bundestag, wie sie es auch sind.
Mir persönlich wäre es zu dämlich, derartig meine gefühlte Unzufriedenheit auszudrücken. Dafür sind Wahlen zu selten. Außerdem neige ich nicht dazu, die Schuld an meinem verpfuschten Leben bei Menschen zu suchen, die in all den Jahren gar nicht hier im Land waren.

Die Wahrheit ist, daß es so etwas wie Politikverdrossenheit gar nicht gibt. Es gibt Politikerverdrossenheit, sonst nichts.
Überall wird jetzt davon geredet, die Sache mit der Kommunikation müsse überdacht werden. Denn da scheint was nicht zu stimmen. Die Bevölkerung mag „Freihandels“verträge wie TTIP oder CETA einfach nicht, obwohl das ständig für gut und toll erklärt wird. Auch TiSA mag keiner, wenn er es denn kennt. Da geht um dasselbe wie in TTIP, nur eben für Dienstleistungen.
Offiziell ist das ein Vertrag zur Regulierung von Dienstleistungen. In Wirklichkeit ist es aber ein Vertrag zur Deregulierung von Dienstleistungen, ganz besonders öffentlichen Dienstleistungen. Die sollen in dem Sinne dereguliert werden, daß man sie endlich privatisieren kann.
„Wie kann das nur sein, daß niemand das toll findet?“ fragt sich die Politik und kommt auf die Idee, man habe es nicht genug erklärt.
Dabei erwartet niemand mehr von einem Politiker eine Erklärung. Warum sollte man von jemandem eine sachlich korrekte Erläuterung erwarten, der sich vorher alle Mühe gegeben hat, Verhandlungen in kontinentalen Größenordnungen und Auswirkungen auf hunderte Millionen Menschen geheimzuhalten?
Oder jemandem, der Fliesenleger ist, aber jetzt offiziell Wirtschaftsminister oder Staatssekretär? Ein weiteres Wort, das niemand in Zusammenhang mit Politikern bringen kann, ohne der Satire verdächtigt zu werden, ist nämlich „Fachkompetenz“.

Ein Typ  wie Günther Oettinger war in der EU-Kommission zuständig für Digitales und wird demnächst zuständig sein für die Finanzen und den Haushalt, obwohl hier nicht der Schatten eines Verdachts besteht, daß dieser Mann jemals geistig etwas zustande gebracht hätte in seinem Leben, das über das Niveau von Hausstaub hinausgeht.
Wenn eine quasi absolut kompetenzfreie Zone auf zwei Beinen wie dieser Typ solche Ämter übernimmt und das auch noch begründet wird mit: „Er ist halt dran damit, so machen wir das immer“ – wie fühlt sich da jemand, der Hunderte von Bewerbungen geschrieben hat auf einen Job, der nicht mal 2.000 Euro pro Monat bringen würde und der keine Anstellung findet, weil seine Qualifikationen laut Aussage des Arbeitsamtes nicht ausreichend sind?
Seit Jahrzehnten wird erzählt, daß man Top-Managern auch Millionen pro Jahr bezahlen müsse, denn sonst verlassen die ja das Land. Ich fände das inzwischen prima. Haut alle ab! Sofort.
Dann kriegt Berlin vielleicht mal einen Flughafen, Elbphilharmonien kosten keine Milliarde Euro und Stuttgarter Bahnhöfe werden nicht für ein Heidengeld tiefergelegt, damit andere mit Immobilenspekulation reich werden können.

Immer hört man, daß Leistung sich wieder lohnen muß, aber auf den höheren Führungsebenen sieht man nichts als katastrophales Versagen. Das wird dann aber mit geradezu obszönen Beträgen entlohnt. Fliegt mal einer von denen raus, kriegt er noch Millionen nachgeworfen, steht halt so im Vertrag. Menschen wie Ronald Pofalla, die in der freien Wirtschaft kein Bein auf den Boden bekämen, fallen in Jobs bei der Deutschen Bahn, für die sie nicht die allergeringste Affinität nachweisen können.
Danach kommt auf Phoenix die Diskussion um die nächste Erhöhung der Hartz-IV-Bezüge. Drei Euro mehr oder doch nur zwei? Und am nächsten Tag steht was in den Medien von „erbitterter Debatte“ im Parlament.
Firmen, die Milliarden verzocken, weil sie bei Abgaswerten gepfuscht haben, entlassen 30.000 Menschen. Aber natürlich nicht im Management, sondern in der Werkshalle. Dabei kriegt ein Vorstandsmitglied bei VW viel mehr Geld als ein Arbeiter. Wenn es nach Personalkosten ginge, müßte man also oben ein bißchen beischneiden am Bäumchen, nicht unten. Verkauft wird das Ganze dann als „Zukunftspakt“. Zynischer geht es kaum noch.

Ein Gremium wie der IWF veröffentlicht einen World Economic Outlook und schreibt darin, die Weltwirtschaft bewege sich „seitwärts“. Ökonomen sprechen allüberall auf den Tannenspitzen von „Negativwachstum“.
In Wahrheit bewegt sich die Weltwirtschaft gar nicht. Sie stagniert. Denn in vielen Ländern sinken die Wirtschaftsindikatoren. In einigen steigen sie. Das ich Ökonomen generell für „negativ wissenschaftlich“ halte bis zum Beweis des Gegenteils, sollte inzwischen auch kein Geheimnis mehr sein. Dinge wachsen oder eben nicht. Dann stagnieren sie oder sie schrumpfen. Für Ökonomen ist das aber undenkbar, also erfindet man neue Worte. Die Bunkeroiden schlagen wieder einmal zu.

Das ist die Welt des Jahres 2016. Eine Welt voller neuer Worte.
Da gibt es „humanitäre Katastrophen“. Als wären Katastophen jemals humanitär gewesen.
Es gibt überall Pläne zur „Effizienzoptimierung“, in Firmen und ganzen Volkswirtschaften. Gemeint ist damit, zu Sparen, bis der Arzt kommt. Jedenfalls zu denen, die sich dann noch einen leisten können. Ob das Sinn ergibt in einer Volkswirtschaft, wird nicht diskutiert, es wird gespart um des Sparens willen. „Ich habe nur meine Befehle befolgt“, hieß das früher immer.
Es gibt Dinge wie eine „Finanzindustrie“.
Als hätten die Kapitalzockereien an den Börsen jemals irgendwelchen echten Wohlstand geschaffen in den letzten vierzig Jahren. Das einzige Produkt dieser sogenannten Industrie sind Schulden. Schulden, für deren Zinsen andere arbeiten müssen. In Griechenland, beispielsweise. Bis es nicht mehr geht. Derweil geben die Aktienbesitzer das Geld schon mal aus, denn Zinsen und Renditen haben immer etwas mit Erwartung zu tun. In der heutigen Ökonomie wird nie geschaut, wie etwas wirklich ist. Es wird immer nur etwas erwartet. Meistens mit Schampus im Glas, während andere richtig arbeiten müssen.

Es gibt „Regierungserklärungen“.
Gut, die gab es vor 30 Jahren auch schon. Aber die Worte eines Steffen Seibert bei der Bundespressekonferenz sind an satirischer Qualität einfach nicht mehr zu toppen. Da wird mit unbewegter Miene verkündet, daß russische Atomwaffen auf russischem Boden schlecht sind, eine voll fiese Bedrohung des Weltfriedens. Amerikanische Atomwaffen auf deutschem Boden hingegen sind gut.
Ein gutes aktuelles Beispiel ist die Diskussion darüber, daß die syrische Stadt Aleppo vom menschenfressenden Diktator Assad und seinem teuflischen Verbündeten Putin bombardiert wird.
Das exakt dieselbe Geschichte in einer Stadt wie Mossul abläuft, im irakischen Norden, wird nicht von empörten Artikeln in deutschen Medien erwähnt. Hier ist der Tonfall eher nüchtern und man bedauert das alles ganz furchtbar. Aber in Mossul sterben ja auch irakische Soldaten. Außerdem wird die Stadt auch befreit und die Bomben in der Gegend stammen aus französischen, amerikanischen und vermutlich auch deutschen Waffenschmieden. Die Bewohner der Stadt sind trotzdem entweder tot oder von Hungersnot und Wassermangel bedroht.

Die Süddeutsche Zeitung faselt etwas von: „Ein Zivilisationsbruch steht bevor“.
Als wäre der Krieg bisher sonderlich zivilisiert abgelaufen, welcher Krieg auch immer.
Die Volksverhetzer von der Springer-Presse schreiben, wie immer besorgt um das Land: „Kommt jetzt die nächste Flüchtlingskrise?“
Als wäre die alte schon vorbei. Oder überhaupt so etwas wie eine Krise. Morgen wird dieselbe Bild-Redaktion wieder was auf die Titelseiten ihrer sogenannten Zeitung erbrechen, in dem sie sich fürchterlich über die faschistischen Parolen irgendwelcher Asylanzünder aufregt.
Bei der Erbsenpistole der Demokratie kommentiert ein Christoph von Sydow darüber, wie schrecklich die Auslöschung Aleppos ist und ist sich auch nicht zu blöde, direkt mal zu behaupten, das Assad von der Wahl Donald Trumps zu besonders aggressivem Vorgehen ermutigt worden sei. Auch der Einsatz des einzigen russischen Flugzeugträgers wird im Nebensatz als besonders bestialisch gebrandmarkt. Grüne Nachtbilder startender Cruise Missiles von US-Raketenkreuzern kommen mir sofort in den Sinn. Bilder von „eingebetteten Journalisten“, die Panzertruppen im Vormarsch durch die Wüste zeigen. Das Jahr 2003 im Irak.
„Die Welt schaut zu bei Kriegsverbrechen. Die UN ist erledigt.“
Ist alles durchaus richtig, was da geschrieben wird. Es ist nur dummerweise auch doppelmoralische Heuchelei und die frißt sich gerade überall selber auf. Die alte Art, Dinge zu kommentieren, ist möglicherweise genauso tot wie die UN-Charta es lange vor Aleppo schon war.

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Bild 2: Die Wahl der Wahrheit
Dank immer gleichmacherischer Euphemismus-Brühe in den meisten Medien begeben sich immer mehr Bürger auf die Suche nach der Wahrheit. Einer möglichst bequemen, da muß man dann nicht so viel selber denken.
Bild von Hauck & Bauer

„Es muß toll sein, diese ganzen neuen Wörter zu erfinden“, sagt Winston Smith in der Kantine zu seinem Volksgenossen Syme, während dieser über seine Arbeit am neuen Wörterbuch für Neusprech berichtet. „Wir erfinden gar keine neuen Wörter. Wir vernichten sie. Tausende davon. Jeden Tag, Smith.“
Unsere Welt ist inzwischen eine Art Negativversion von Orwells 1984. Ich lebe gar nicht mehr in Deutschland. Ich lebe längst in Landefeld Eins und Steffen Seibert ist das Wahrheitsministerium. Oder vielleicht auch die FAZ.
Im Roman ist es erklärtes Ziel der Partei, Sprache zu reduzieren, Wörter zu vernichten. Denn Wörter enthalten Möglichkeiten. Sie beschreiben Dinge. Sie vermitteln Gedankengänge. Exakt das will die Partei vermeiden. Am Ende, so das Ziel, wird es keine Möglichkeit der Revolution gegen das Regime geben, keine Möglichkeit, den Großen Bruder anders zu beschreiben, als es vorgesehen ist. Am Ende wird es keine Worte geben, um eine andere Welt überhaupt gedanklich zu erfassen und auszudrücken.

In Deutschland 2016 ist es andersherum. Wir ersticken Sprache in immer mehr bedeutungslosem, euphemistischem Müll.
Gerade eben hat die EU mit den USA ein „Datenschutzabkommen“ abgeschlossen. Aber darin geht es gar nicht um den Datenschutz. Es geht darum, daß beide politischen Gebilde noch viel mehr Daten ihrer Bürger erheben wollen und diese dann austauschen. Weitergabe an Polizeidienststellen und Weiterverkauf an die Industrie eingeschlosssen.
Wie eine konsumierende Krankheit erobert sich die Euphemitis immer mehr Raum, gewinnt zunehmend an Boden, vorangetragen von Politik, Wirtschaft und Medien.
Brutaler, in Blut getauchter Genozid verwandelt sich in „ethnische Säuberungen“. Das war in Jugoslawien, um 1995. Kein Christoph von Sydow schrieb einen Kommentar.
Immer mehr Menschen arbeiten in „prekären Arbeitsverhältnissen“.
Niemand ist mehr bereit, sogenannte Geschäftsmodelle, die auf mieser Sklavenarbeit beruhen und insgesamt gesellschaftsschädlich sind, als das soziale Parasitentum zu bezeichnen, das sie eben sind. Stattdessen ist alles „sozial, was Arbeit schafft“.
Politiker wie eine Frau von der Leyen, mit dem Silberlöffel an die Eliteuni getragener alter Beamtenadel, sprechen von „bildungsfernen Schichten“.
Eine wunderbar vernebelnde Bezeichnung für Menschen, die mangels Förderung, Gelegenheit aber eben auch – wie schon oben erwähnt – mangels Hirnschmalz längst auf der Strecke geblieben sind im Kampf um das bißchen Wissen, das heute noch im modernen Schulwesen vermittelt wird. Für Rechtschreibung langt es da ja schon meist nicht mehr.
Es gab schon immer minderbemittelte Hasenhirne und Arschlochkinder in unserer Gesellschaft, aber das darf man ja heute nicht mehr so formulieren. Jedenfalls nicht, wenn man seine Ruhe haben will.
Das macht aber die geistig weniger Begüterten nicht zu schlechteren Menschen. Das wird nur immer von denjenigen unterstellt, die sich über solche Formulierungen aufregen. Wobei die professionellen Bewohner des Landes Empöria auf Twitter früher allesamt zu den Arschlochkindern gehörten, da bin  ich mir sicher. Falls sie nicht Politiker oder Ökonomen geworden sind.

Das Neusprech des 21. Jahrhunderts geht subtiler vor als sein literarisches Vorbild. Alles wird beliebig.
Wenn man aber faschistische Arschlöcher in den USA unreflektiert als „Alt-Right“ übernimmt in Deutschland – das ist die Bezeichnung der US-Medien – was bleibt dann noch übrig, um einen Björn Höcke von der AfD zu bezeichen?
Eben. Nichts.
Statt den Mann also als den kleinen, miesen Volksfaschisten darzustellen, der er tatsächlich ist, wie seine Reden mehr als einmal gezeigt haben, muß deutsche Presse dann plötzlich hilflos rumrudern und erzählt was von „Populismus“. Auch Trump ist ein Populist, heißt es plötzlich überall. Wieder so ein sinnentleerter Euphemismus. Höcke ist ein völkischer Agitator und Trump ein Demagoge, sonst nichts.
Auch altbekannte Ausdrücke werden plötzlich in Mißkredit gezogen von den besorgten Pädagogen aller Art. Ein Wort wie „Arschloch“, das ich hier durchaus benutze, wird als diskriminierend angesehen. Gegenüber Schwulen nämlich.
Ich frage mich, warum Pädagogen oder sonstige Menschen, die mit der Herstellung derartig abstruser Zusammenhänge ihre eigene geistige Unzulänglichkeit gnadenlos enthüllen, nicht allesamt zwangsweise psychiatrisch betreut werden in unserem Land.
Herbeifabulierte Diskriminierung wird damit bekämpft, daß man Menschen diskriminiert, die einfach Sprache so benutzen möchten, wie es vorgesehen ist. Zur Beschreibung und Einordnung von Dingen.
Statt durch Reduktion der Sprache ihren Zweck zu nehmen, arbeiten wir mit der Überflutungsmethode. Lächerliche Worthülsen werden erfunden, immer mehr linguistisches Feuerwerk wird abgebrannt, um davon abzulenken, daß der betreffende Redner gar nichts gesagt hat mit seinen Worten.

Statt Dinge zu beschreiben und klarzustellen, wird Sprache heute oft dazu benutzt, wahre Sachverhalte zu verschleiern oder sogar ins Gegenteil zu verkehren. Und am Ende muß man in deutschen Medien volksverhetzende Arschlöcher und Straftäter mit Führerkomplex als „Populisten“ bezeichnen, weil man alle anderen Worte schon verbraucht hat und Nebelkerzen eben keine Wahrheit herausstellen, sondern sie verbergen.
Wenn eine CDU-Politikerin das Wort „Umvolkung“ benutzt, dann braucht sie sich dafür nicht zu entschuldigen. In meiner Welt wirft man sie dafür aus dem Parlament, verbietet ihr die Ausübung öffentlicher Ämter und streicht ihre Pensionsansprüche. Aber wir reden uns ein, es sei nur ein Ausrutscher gewesen. War es nicht. Derartigen unreflektierten Nazi-Mist benutzt man nur, wenn man auch so denkt. Wer so denkt, hat in einem demokratischen Parlament nichts verloren. Ganz einfach.

Sprache ist dazu gedacht, Mißstände zu beschreiben, sie greifbar zu machen, zu analysieren und eben auch eine Lösung anzubieten oder zumindest eine Diskussionsgrundlage zu schaffen.
Sprache und Worte müssen in der Lage sein, den Finger in die Wunde der Gesellschaft zu legen. Gerade Menschen, die angeblich Journalisten sind, sind dazu verpflichtet, das Salz auch noch in die Wunde hineinzureiben, bis es der Gesellschaft so richtig weh tut.
Heute wird beschwichtigt, abgelenkt, schöngeredet. Krieg ist friedenserhaltende Maßnahme. Waffenhandel ist Übernehmen von Verantwortung.
Das führt dazu, daß rechtsradikale Pamphletsammlungen wie das „Compact“-Magazin und anderer medialer Schmutz sich heute hinstellen können und lauthals behaupten, sie verbreiteten „die Wahrheit“™.

Wer geglaubt hat, ich würde mit diesem Beitrag den ganzen radikalen Schreihälsen das Wort reden, die ständig was davon erzählen, daß „political correctness“ Mist ist, der hat mich nicht verstanden.
Denn eine Propagandazeitschrift wie „Junge Freiheit“ oder andere Medien machen nichts weiter, als auf ihre Art die Welt so hinzubiegen, wie sie dem Lesepublikum gefällt. Denn sonst kauft ja keiner die Zeitung. Sie sind also Teil der Lügenpresse, von der ihre Anhänger so gerne skandieren. Sie erzählen nur anders gefärbte Lügen.
Wahrheit ist normalerweise etwas, bei dem man sich denkt: „Autsch, das wollte ich jetzt nicht wirklich wissen“. Ob als Mensch oder als Gesellschaft.
Wenn aber in der ZEIT ein Kommentar erscheint, in dem die Autorin behauptet, man könne es mit political correctness gar nicht übertreiben, muß ich der Schreiberin leider bescheinigen, daß sie in Lummerland lebt. Denn genau das ist in den letzten zwanzig Jahren längst passiert. Was wir heute überall lesen und hören können, ist das Ergebnis eines grauenvollen Experiments an der offenen Sprache in einer Gesellschaft.
Von „Gleichschaltung“ sprechen die faschistischen Idioten in Deutschland, aber das ist gelogen. Gleichschaltung der Medien erfolgt von oben, als politischer Prozeß. Deutschlands Medien haben sich einfach in den letzten zwei Jahrzehnten untereinander synchronisiert, freiwillig. Man hat Redaktions-Memos verschickt, Sprachregelungen übernommen, nichts weiter. Das Ergebnis ist trotzdem nicht weniger verheerend. Im Endeffekt gefährdet die Auffassung des deutschen Qualitätsjournalismus von sich selbst die Demokratie nicht weniger als gewisse Parteien.

Wenn heute einer den Holocaust leugnen möchte – bitte. Soll er. Aber dann ist er eben ein faschistisches Arschloch, das sich nicht für Fakten interessiert.
Mit solchen Leuten diskutiert man nicht, denn da ist keine Diskussion möglich.
Da kann sich der Nazi, der gar keiner sein will, hinterher noch so sehr beschweren, daß seine Meinung von den „Mainstreammedien“ unterdrückt wird.
Aber es ist schwierig, so etwas in einer Zeit zu formulieren, in der Politiker ständig von „ergebnisoffenen Diskussionen“ schwadronieren und vor der Kamera so aussehen, als hätten sie da gerade was ganz Innovatives erschaffen. Jede Diskussion ist ergebnisoffen. Denn ansonsten brauche ich darauf keine Zeit verschwenden. Der Sinn einer Diskussion ist es, generell auch fähig zu sein, eine andere Meinung zu ertragen und sich womöglich sogar von Sachargumenten in der eigenen Sichtweise beeinflussen zu lassen.
Es ist schwierig, so etwas in einer Zeit zu formulieren, in der alles „alternativlos“ ist. Dabei wäre das richtige Wort „ideenlos“ oder „ahnunglos“ oder schlicht „bocklos“.

Glauben Sie kein Wort von dem, was hier steht!
Prüfen Sie, was hier steht. Prüfen Sie alles, was irgendwo steht. Denken Sie drüber nach. Und verstehen Sie es. Wahrheit gibt es nicht frei Haus geliefert.

Sprache ist eine Waffe. Worte sind ihr Arsenal. In den richtigen Händen kann sie zum Fortschritt der Menschheit beitragen. Keine andere Waffe kann das, weder über Aleppo noch über Mossul.
Die USA sind nicht unsere Freunde. Sie sind eine Nation in einer präfaschistischen Entwicklungsphase, mit Abhörwahn und Folterstaat. Israel ist nicht unser Freund, Geschichte hin oder her. Israel ist ein durchmilitarisiertes Staatswesen, das von faschistoiden Paranoikern angeführt wird, die permanent UN-Resolutionen ignorieren und atomar bewaffnet sind. Korrekt bemessen sind die USA oder Israel nicht weniger Schurkenstaaten als es der Irak gewesen sein soll.
Nichts davon schließt aus, Amerikaner oder Israelis an sich zu mögen.
Doch die ständige Sprachvernebelung führt unmittelbar zu den „europäischen Werten“ oder den „christlichen Werten“ oder den „westlichen Werten“.
Nichts davon ist noch glaubwürdig, wenn die Maßstäbe ständig wechseln. Deswegen haben Menschen keinen Bock mehr auf Politiker und Diplomaten.

Noch etwas produziert der Neusprech des 21. Jahrhunderts im ganz großen Maßstab: Ablenkung vom Wesentlichen. Brot und Spiele.
Die Erbsenpistole der Demokratie bringt gerade aktuell eine ganze Artikelreihe über Steuerhinterziehung bei Spitzensportlern, namentlich Fußballern.
Die Redaktion rühmt sich, mit siebzig Mitarbeitern monatelang 1,6 Terabyte Daten durchsucht zu haben. Ob jetzt industrielle oder echte Terabyte, das ist eine ganze Menge.
Die Krönung der Euphemitis ist es, daß die so aufklärerischen Artikel neuerdings beim SPIEGEL bezahlt werden müssen. Und wie nennt man etwas, bei dem der Leser weniger kriegt, falls er nicht zahlt? Genau. SPIEGEL Plus.
Eine Sternstunde des investigativen Journalismus. Nur leider zur falschen Thematik. Wo war dieser Aufwand in Sachen Spionagekatastrophe? Was ist mit den Berichten aus dem „parlamentarischen Untersuchungsausschuß“?
Der hat sich übrigens neulich darüber beklagt, daß geleakte Veröffentlichungen seine Aufklärungsarbeit behindern würden.
Dabei ist völlig klar, daß dieser Ausschuß gar nichts aufklären soll oder will. Sonst wäre ein Typ wie Sensburg von der CDU nicht Vorsitzender, sondern Ströbele.
Die„“brutalstmögliche Aufklärung“ bedeutet aus einem Politikermund, daß nicht erklärt wird, geklärt wird oder gar aufgeklärt. Sondern exakt das Gegenteil. Und am Ende besteht der Wahlkampf aus dem Satz: „Sie kennen mich.“

Wenn wir nicht endlich aufhören mit diesem ganzen weichgespülten und schaumgebremsten Unsinn der letzten anderthalb Jahrzehnte, werden uns am Ende vor lauter Worten die Worte fehlen. Und unsere Nachfahren werden auf die Trümmer unserer Zivilisation schauen und sich fragen: „Wie konnten die nur so dumm sein?“

Ich habe nach den Maßstäben unserer Zeit so furchtbar gelitten in meiner Kindheit. Kreidewürfe. Bedrohliche Lehrer mit Zeigestöcken. Antiker Frontalunterricht. Diskriminierung durch Zusatzstunden. Ich bin in einer abgefuckt politisch inkorrekten Gruselwelt voller Trigger und Sexismus aufgewachsen.
Außerdem bin ich ja sehtechnisch benachteiligt. Obwohl, das darf man auch nicht so sagen, denn „benachteiligt“ ist natürlich abwertend, also voll negativ.
Also bin ich „beim Sehen herausgefordert“. „Visually challenged“ wie das im Englischen heißt. Allerdings ist das die Bezeichnung für Blinde. Und ich bin halt nicht blind. Ich bin nur kurzsichtig wie ein Nashorn.
Ganz ehrlich, da war ich lieber eine Brillenschlange in meiner Kindheit. Dafür waren die anderen eben Arschlochkinder. Schon vor fünfunddreißig Jahren war ich übrigens auch ohne Google und Internet in der Lage, relativ schnell herauszufinden, daß Brillenschlangen südostasiatische Kobras sind und deren Biß ist äußerst giftig. Außerdem heißt sie auf lateinisch Naja Naja.
Besser kann man einen Artikel über den Zustand deutscher Sprache in Medien und Öffentlichkeit nicht abschließen. Danke, Brillenschlange!

12 Comments

    1. Wie sang dereinst ein großer Philosoph:

      „Der Mörder war nämlich der Butler, und der schlug erbarmunglos zu. Man lernt eben täglich, man lernt eben täglich dazu.“

      Ich lerne auch immer wieder dazu beim Schreiben. Beispielsweise habe ich keine Ahnung von echtem Gärtnern und Permakultur. Grüße zurück.

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  1. Sich nach all den vielen Sätzen über das Wort „Lügenpresse“ aufregen zu können ist auch irgendwie eine Leistung. Nur weil es von dem einen oder anderen Trottel benutzt wird?
    Wenn die Presse lügt hat sie den Titel verdient, und lügen tut sie.
    Hier ein wunderbares, und für diesen Blog schwer geeignetes Beispiel:
    http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/geplante-obsoleszenz-gibt-es-nicht-verschleiss-wird-aber-kalkuliert-a-1076735.html
    Man stelle sich vor die Chinesen beschließen von heut auf morgen nur noch Produkte mit maximaler Haltbarkeit zu produzieren. Das wäre der Durchbruch.
    Alle anderen Produzenten wären gezwungen entweder mitzuziehen, oder verdrängt zu werden.

    Unsere Nachfahren werden kaum die Zeit haben sich Fragen um unseren Geisteszustand zu stellen. Deren täglich Brot wird harte Knochenarbeit.
    Im Jahre 2075 produktionstechnisch quasi auf dem Stand von 1900, aber ohne die guten Manieren – falls es die überhaupt gegeben hat – wird die Enkeltochter von der Leyen heulend am befeuerten Herd stehen, eine vergilbte Ausgabe der Vogue in der Hand, und bittere Tränen vergießen.

    2075 ist übrigens das Jahr, in dem die Chinesen im Kommunismus ankommen wollen. Jedenfalls nach eigenen Berechnungen.

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    1. Unsere Nachfahren werden kaum die Zeit haben sich Fragen um unseren Geisteszustand zu stellen. Deren täglich Brot wird harte Knochenarbeit.

      Das stimmt allerdings.

      Nur weil es von dem einen oder anderen Trottel benutzt wird?

      Also, erstmal muß ich mich aufregen. Das gehört zum Job und zudem verhindert es Kettensägenmassaker meinerseits.
      Zweitens benutzen eben genau diejenigen den „Lügenpresse“-Blödsinn, die dann die Wahrheit(TM) aus genehmigten anderen Veröffentlichungen beziehen, sofern sie überhaupt des Lesens mächtig sind. Insofern ist „Lügenpresse“ das perfekte Beispiel: Alles wird beliebig.

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  2. Dann mache ich es mir zu einfach, wenn Presse lügt = Lügenpresse.
    Ärgerlich.
    Ist halt nicht jeder so schlau wie wir, die wir uns mit Prognosen befassen. Faktischen natürlich.
    Nimm keine Kettensäge. Das machen nur Amateure.
    Lauf einfach schwer grippekrank und niesend über Weihnachtsmärkte. Mit etwas Talent lässt sich der Schaden derart hochrechnen, daß sich mancher wünschte, Du hättest doch die Säge genommen.

    Hab gehört Grillo übernimmt in Italien die Macht, und wird das Land aus der EU führen. Ist aber nur ein Gerücht. Hab auch gehört wir bekommen einen neuen Höhepunkt in der Finanzkrise noch vor der Wahl in Deutschland, aber die Quelle ist unsicher.
    Deine Hauptquelle ist übrigens auch im Rating gefallen:
    https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2016/12/06/fake-news-plugin-warnt-vor-deutscher-satire-website-postillon/?ls=fp

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    1. Lauf einfach schwer grippekrank und niesend über Weihnachtsmärkte. Mit etwas Talent lässt sich der Schaden derart hochrechnen, daß sich mancher wünschte, Du hättest doch die Säge genommen.

      Nicht schlecht. Und da sagen manche Menschen, ich sei misanthropisch 😀

      Wieso ist meine Hauptquelle im Rating gefallen? Weil es Leute gibt, die so abgrundtief dämlich sind, daß sie „The Onion“ und die einzig wahre Wahrheitspresse nicht schnallen? Die haben das ernsthaft in ein Plug-In geschrieben? Ein „Lügenpresse“-Plug-In? Was kommt als nächstes? Die Übersetzungs-App „Politik-Deutsch“?

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  3. Diese App gibt es ja quasi schon bei SPON, und nennt sich dort „Endlich verständlich“
    Wenn Du also mal nicht weiter weißt …
    Gleich nebenan in der Jugendabteilung vom SPON hab ich das hier gefunden
    http://www.bento.de/politik/aleppo-der-twitter-account-von-bana-al-abed-wurde-geloescht-ihr-verbleib-ist-ungewiss-1042868/
    Der wievielte Kinderstar ist das eigentlich, den der Syrienkonflikt hervorbringt?
    Aber ich find das gut. Auch wir sollten unseren Kids helfen die richtigen Fragen zu stellen. Zum Beispiel:

    Wozu brauchen wir eigentlich Beamte?

    Geile Frage, oder? Und total berechtigt. Ja, ich weiß wir haben das mal gemacht um die Korruption zu bekämpfen – aber hat sich die Strategie nicht mittlerweile ins Gegenteil verkehrt? Stellt nicht die rund-um-Glücklich-Versorgung der Beamten heute eine wirksame Bestechung dar, die notwendige interne Kritik unterdrückt? Ist es akzeptabel, wenn sich eine Parallelgesellschaft eine durch Umlage finanzierte Rente gönnt, aber den anderen Leuten genau das vorenthält?
    Wir haben gelernt wie effizient ein Laden läuft, wenn er privatisiert wurde – machen wir das doch mit den Beamten.
    Der verbeamtete Anteil der Gesamtbevölkerung beträgt so etwa 14,5% , also etwa 12 Millionen Leute. Ganz schön viele. In Dänemark sind 30% Beamte^^
    Bei uns kommen noch viele städtische Angestellte dazu, die praktisch den selben Job machen, und quasi beweisen, daß es auch ohne den Club geht.
    Ich muß zugeben, daß ich eh nie viel Sympathie für das Geschäftsmodell „Ich befolge jeden bekloppten Befehl“ aufbringen konnte.
    Die meisten von denen drücken wir in Zeitarbeit – auf dem freien Markt sind auch die Gagen günstiger. Ein Teil dessen, was unten gespart wird, investieren wir dafür am oberen Ende. Dann bekommen wir mal echte Macher.

    Jetzt mach mal nicht so ein Gesicht.
    Heute ist alles transperant, überwacht und mit Scanner kontrolliert. Da passiert schon nix. Und wenn dann einer der Macher Mist baut, können wir den richtig verklagen. Wär doch mal was.

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    1. Wir haben gelernt wie effizient ein Laden läuft, wenn er privatisiert wurde – machen wir das doch mit den Beamten.

      Manchmal glaube ich, eine Andeutung von Zynismus zu erkennen in deinen Worten.

      Die meisten von denen drücken wir in Zeitarbeit

      Die meisten von denen ersetzen wir durch einen Terminal mit TouchScreen. Zeitarbeit! So’n Blödsinn.

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  4. Na, weil Du ein Touchscreen anbietest, welches die Beamten ersetzt.
    Und tatsächlich würde diese Innovation meinen Glauben an den technischen Fortschritt beleben.

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    1. Und tatsächlich würde diese Innovation meinen Glauben an den technischen Fortschritt beleben.

      Bis dann einer den Touchscreen mit Sprachsteuerung ausstattet 😉

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