»It pays to keep an open mind, but not so open your brains fall out.«
Carl Sagan
Ich liege auf einer Wiese. Um mich herum sind einige Dutzend andere Menschen, nicht weit entfernt.
Die Kinder der beherrschenden Art unseres Planeten sind ebenfalls nicht weit entfernt, man kann es deutlich hören. Die Zahl menschlicher Lebensformen auf der Erde hat die acht Milliarden inzwischen überschritten. Wenn wir noch einige Jahre so weitermachen, wird es bald dreimal so viele Menschen auf der Erde geben wie zum Zeitpunkt meiner Geburt.
Allerdings ist diese Zahl eigentlich nicht besonders beeindruckend, wie mein Gehirn einen Moment später hinter meinen geschlossenen Augen feststellt. Immerhin wimmeln hier ziemlich viele Insekten zwischen den Blumen hin und her, die Ameisen gibt’s da natürlich auch noch und was ist eigentlich mit dem ganzen Gewimmel im Boden, das ich ohne Mikroskop ohnehin nicht erkennen kann ?
Na schön, die sind alle natürlich viel kleiner als so ein menschlicher Körper, das verschafft ihnen irgendwie einen Vorteil, den ganzen kleinen Biestern. Aber dieses Leben ist da, ohne Zweifel.
Noch Ende der 60er Jahre wurde der Antrag einer Biologin auf Forschungsgelder in den USA mit den Worten abgelehnt:
„Ihre Forschung ist Scheiße. Reichen Sie nie wieder einen Antrag ein.”
Das war über drei Jahrhunderte, nachdem ein cleverer Holländer namens Antoni van Leeuwenhoek das erste Lichtmikroskop entwickelt hatte. In den Jahren danach durchleuchtete der gelernte Tuchhändler damit wortwörtlich die Welt, entdeckte die Mikroorganismen, die Spermatozoen, die Blutkörperchen – parallel mit anderen Forschern – und teilte diese Erkenntnisse in diversen hundert Briefen mit anderen Menschen seiner Zeit und der Royal Society in London.
Er wurde somit zum Urvater des Faches, das Lynn Margulis damals studierte, denn sie war die Mikrobiologin mit dem abgelehnten Antrag. Und Bakteriologin.
Der revolutionäre Vorschlag, dass diese kleinen Tierchen in einem Wassertropfen womöglich Einfluß auf Menschen ausüben könnten, sie etwa krank machen oder so was in der Art, kam bereits gegen Ende des 17. Jahrhunderts auf, in dem van Leeuwenhoek durch seine immer besser werdenden Mikroskope blickte, wurde dann aber bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts erst einmal wieder ignoriert bzw. nicht systematisch weiter verfolgt.
Lynn Margulis wiederum reichte als erste erfolgreiche Arbeit ‚On the origin of Mitosing cells‘ ein, im Jahr 1967. Der Artikel wurde von mehr als einem Dutzend Fachjournale rundheraus abgelehnt, bevor er erschien.
Die hier etablierte These, dass Zellorganellen wie Mitochondrien oder Chloroplasten früher einmal selbstständige Zellen gewesen sind, die im Laufe der Mikro-Evolution dann mit größeren Verbänden verschmolzen und so erst „moderne” Zellen haben entstehen lassen, war den Sesselfurzern in den akademischen Bewahranstalten der damaligen Zeit offenbar zu abwegig.
Dieses Verhalten hat Tradition. Selbst gegen Ende des 19. Jahrhunderts existierten noch immer „Mediziner”, die der Theorie der Miasmen weiter anhingen, also der Krankheitsübertragung durch bösartige Ausdünstungen der Erde. Dabei wurde selbst in einem geistig chronisch rückständigen Land wie Deutschland zu diesem Zeitpunkt in einer Großstadt namens Hamburg endlich mal eine Kanalisation eingebaut. Natürlich erst, nachdem es hier 1892 die letzte große Cholera-Epidemie in Europa gegeben hatte. Die kostete etwa 9.000 Menschenleben. Unter anderem, da der Hamburger Senat auch nach Ausbruch der Seuche weiter Verheimlichung betrieb, mit „Rücksicht auf die Wirtschaft”.
Derselbe Senat hatte sich auch Jahrzehnte vorher immer wieder gegen die Einrichtung von Filteranlagen ausgesprochen. Wegen – man ahnt es – der hohen Kosten. Im benachbarten Altona, damals preußisches Staatsgebiet, gab es zumindest eine Sandfilteranlage für das Flußwasser und sehr viel weniger Tote. Parallelen zu mehr oder weniger aktuellen Pandemien sind rein zufällig beabsichtigt.
Lynn Margulis‘ Hypothesen über die Entwicklung von Zellen wurden noch ein weiteres Jahrzehnt stiefmütterlich behandelt. Unter anderem, weil Menschen in Ausschüssen, die über Wissenschaftszuschüsse entscheiden, keine Chloroplasten enthalten, vermute ich. Margulis ignorierte das und revolutionierte die Biologie weiter. Sie lachte ihre Kollegen aus, die weiter darauf beharrten, dass der „Baum des Lebens”, wie man das damals so nannte, nur aus Pflanzen und Tieren besteht – den zwei Reichen.
Margulis malte ihr eigenes Bild und stürzte sich auf Fungi, die Protisten und einen – oder zwei – Typen von Bakterien.
Fungi, das kennt jeder aus der Pizzeria, sind die Pilze. Die sind keine Pflanzen, da sie keine Photosynthese betreiben.
Protisten besitzen einen echten Zellkern, im Gegensatz zu Bakterien, die haben so etwas nicht. Aber zu Protisten gehören auch Algen. Die wiederum photosynthetisch aktiv sind. Oder Pilze. Die das nicht machen. Myxomycetae nämlich, die Schleimpilze.
Dann gibt es da noch Blaualgen. Die sind aber tatsächlich Cyanobakterien, haben also keinen Zellkern. Insgesamt wirkt also alles eher kompliziert.
Ein durchaus sehr bekannter Vertreter der Protisten ist das olle Pantoffeltierchen, das kennen wir alle aus dem Biologieunterricht.
Aus dem kenne ich wiederum so etwas wie Protisten und Fungi, denn als ich Biologie in der Oberstufe belegte, hatte sich dank neuer genetischer Methoden die Auffassung von Margulis als korrekt herausgestellt. Als kleine Ironie der Geschichte haben die Protisten dank der genetischen Forschung als Gruppierung inzwischen aufgehört zu existieren, diese Einteilung ist einfach veraltet.
Dem 1967 vermutlich durchweg männlich besetzten Forschungsausschuß war die Vorstellung von Margulis wahrscheinlich zu unordentlich. Überall in ihrem Lebensbaum gibt es unscharfe Übergangszonen und Vernetzungen. Wenn die geahnt hätten, was daraus mal werden würde.
Bakterien und Protisten können gigantische Superkolonien formen. Sie können sich asexuell produzieren oder einfach Genmaterial untereinander austauschen, indem sie mal kurz einen Rüssel ausbilden und sich die bakteriellen Hände schütteln. Sie können DNA – bzw. RNA – in sich einbauen, die aus völlig nicht verwandten Lebensformen stammt.
Man stelle sich vor, Menschen würden einfach mal ein paar Insektengene im Smoothie zu sich nehmen im November und dann bis März im Kälteschlaf oder in Winterruhe – ja, das sind unterschiedliche Dinge – draußen in der Gartenhütte pennen. Man wäre ausgeschlafen, deutlich dünner als vorher, bräuchte in der Zeit keine Heizung und keine Nahrung und außerdem würden dann im Winter noch weniger Autos sinnlos rumfahren als in der aktuellen Urlaubszeit, was ich als radfahrender Nicht-Winterschläfer sehr begrüßenswert fände. Ich hätte meine Ruhephase dann im Hochsommer. Müsste ich halt ’nen anderen Smoothie trinken.
Mikroorganismen können so was. Die kleinen Mistviecher haben den Planeten, den wir bewohnen, maßgeblich mitgestaltet. Sie haben aus unfruchtbarem Gestein leckeren Ackerboden gemacht und auch für den Sauerstoff gesorgt, den wir Menschen heute für so völlig selbstverständlich halten. Dabei ist dieses Zeug das Überbleibsel einer gigantischen Katastrophe, die einen Großteil des irdischen Lebens zu diesem Zeitpunkt komplett ausgelöscht hat.
*Kameraschnitt. Blaues Telefonzellengeräusch. Totale.*
Erde I, etwa um das Jahr 2.000.000.000
Damals™, vor etwa 2,5 Milliarden Jahren, tauchte urplötzlich Sauerstoff in der Erdatmosphäre auf. Der Grund dafür waren Bakterien, die begonnen hatten, aus Sonnenlicht Biomasse aufzubauen und dabei Sauerstoff als Abfallprodukt zu erzeugen.
Diesen Vorgang sollte auch jeder kennen, der mal Bio-Unterricht hatte. Er heißt Photosynthese.
Was man im Bio-Unterricht normalerweise nicht erfährt ist die Tatsache, dass dieser Trick damals bereits einige hundert Millionen Jahre alt war. Die Vorläufer der schuldigen Bakterienarten haben nämlich auch schon Photosynthese betrieben. Allerdings benutzen Purpurbakterien, so der Name dieser älteren Kollegen, kein Wasser als Reduktor. Zur Erinnerung: bei einer Redox-Reaktion muß immer irgendwer Elektronen spenden, damit die Biochemie ihren Job machen kann. Im Falle „moderner” Bakterien ist das schlichtes H2O, also Wasser.
Im Falle der Purpurbakterien werden exotischere Stoffe benutzt, z. B. H2S, also Schwefelwasserstoff, oder sogar elementarer Schwefel, Thiosulfat und Eisen-II-Ionen. Sofort stellt sich hier die Frage, wo denn in diesen Reaktionen der Sauerstoff herkommen soll. Simple Antwort: Es handelt sich hier um anoxygene Photosynthese. Das ist wissenschaftlich für „hier entsteht gar kein Sauerstoff”.
Warum aber liegen zwischen dem Auftreten von Photosynthese 2.0 und dem ersten Vorkommen von Sauerstoff in irdischer Luft noch einige hundert Millionen Jahre?
Nun, einfach deshalb, weil der Sauerstoff erst einmal das tut, was er gut kann. Oxidieren. Und zwar alles, was er so finden kann. Finden konnte man damals auf der Erde jede Menge Wasserstoff in der Luft, Kohlenstoff, Schwefel und auch reichlich Eisen.
Erst danach, als alle ökologischen Senken gefüllt waren, konnte der Sauerstoffgehalt in der Luft „plötzlich” radikal ansteigen. Das war dann so vor etwa 900 Millionen Jahren, was klarstellt, dass das Wort „plötzlich” in Planetenzeit völlig andere Dimensionen umfasst als für uns kurzfristige Existenzen.
Es war auch keine lineare Geschichte. Der Sauerstoffgehalt der Erdatmosphäre schwankte lange Zeit zwischen „kaum vorhanden” und „sehr viel größer als heute”. Bis sich das ganze System erneut stabilisierte, gingen noch einige Erdzeitalter ins Land.
Dieses Ereignis wird auch als Große Sauerstoffkatastrophe bezeichnet, denn für etwa 98% aller Lebensformen der Zeit war es genau das. Eine verdammte Katastrophe. Während Bazillionen von Lebewesen ausstarben, vereiste der Planet, weil sich dank Sauerstoff das reichlich vorhandene atmosphärische Methan zu Wasser und einem anderen alten Bekannten oxydierte: Kohlenstoffdioxid. Auch ein Treibhausgas, aber ein deutlich schwächeres.
Unzählige Stoffe, die vorher irgendwie in Wasser gelöst waren, fielen unter Sauerstoffeinfluß aus und erhöhten die Anzahl der auf der Erde vorkommenden Mineralien derartig, dass Menschen sie heute noch abbauen können.
In der hohen Atmosphäre verschwand nicht nur der Wasserstoff ins All, auch Sauerstoff wurde vom energiereichen UV-Licht der Sonne aufgebrochen, woraufhin sich einzelne Atome mit ihren O2-Kollegen verbündeten und so O3 erschufen. Die Ozonschicht entstand und breitete einen Strahlenschild über dem Planeten aus. Der Himmel erblaute.
Thermodynamisch gesehen schaltete die Entwicklung des Lebens einen oder zwei Gänge rauf und trat so richtig aufs Gas. Denn anaerobe Lebewesen setzen einfach viel weniger Energie frei als Aerobier und freie Energie bedeutet immer MÖGLICHKEITEN. Ob man jetzt ein Einzeller ist oder so was wie ein Mensch mit einer technologischen Zivilisation.
*erneutes blaues Telefonzellengeräusch, Erde aus Orbitalperspektive in rasanter Rotation, Schnitt*
Erde IV, etwa um 4.500.002.023
Erstaunlich viele Menschen reagieren überaus empört, wenn man ihnen solche Dinge einmal deutlich erklärt. Denn die logische Schlußfolgerung lautet, dass das Vorhandensein von Sauerstoff nicht etwa von der Natur aus langer Hand vorbereitet wurde, um dann am Ende die großartige Krone der Schöpfung zu ermöglichen, diesen Homo sapiens. Die Erschaffung von US-Republikanern oder sonstigen fanatischen Apokalyptikern war kein zielgerichteter Prozeß.
Sauerstoff ist schlicht die Folge eines evolutionären Unfalls. Irgendwann im Laufe der Ereignisse hat eine frühe eukaryotische Zelle – das sind die mit Zellkern – ein Cyanobakterium aufgenommen, die beiden schlossen einen Mietvertrag ab und so kam es dann im Laufe einiger Millionen Jährchen zur Entstehung von Chloroplasten. Das wiederum sind die Zellbestandteile, die maßgeblich als biochemischer Konverter in der Photosynthese arbeiten.
Diese Aufnahme von Bestandteilen ineinander läuft heute unter dem Namen Endosymbiontentheorie und besagt in Essenz, dass alle eukaryotischen Zellen aus dem Prozeß der Fusion von prokaryotischen Zellen entstanden sind – das sind die ohne Zellkern.
Damit wären wir wieder bei Lynn Margulis.
Allerdings wurde die Angelegenheit mit den Chloroplasten bereits 1883 von Andreas Wilhelm Schimper erwähnt, einem deutschen Botaniker. 1905 beschäftigte sich ein Herr namens Konstantin Mereschkowski damit, ein russischer Evolutionsbiologe. 1922 ein Mensch namens Ivan Wallin, der trotz des russischen Namens in Iowa geboren wurde – wie Captain Kirk – und der erste war, der behauptete, dass die Mitochondrien einstmals eigenständige Zellen gewesen sind. Die Mitochondrien wiederum kennen wir alle aus dem Bio-Untericht. Das „Kraftwerk der Zelle”. Ein Kraftwerk, das vollständig mit regenerativer Energie arbeitet. Ganz im Gegensatz zu menschengemachten Kraftwerken.
Lynn Margulis hatte recht: Das Problem mit Umweltschützern ist ihre Fehlannahme, dass „Erhaltung von Arten” etwas mit der biologischen Realität zu tun hat
Es sind Bakterien, die dafür gesorgt haben, dass im Laufe der Erdgeschichte Gase wie CO2 aus der Atmosphäre verschwanden und sich in Form von Kalkstein für ziemlich lange Zeit aus dem Spiel genommen fanden. Ein Verfahren übrigens, das im Zuge technologischer Forschung von Mensch verzeifelt nachzubilden versucht wird. Denn um diese verdammte Klimawandel-Geschichte in den Griff zu kriegen, reicht es vorn und hinten nicht aus, nur kein CO2 mehr in die Atmosphäre zu ballern. Das wären derzeit übrigens etwa 36 Milliarden Tonnen pro Jahr. Um echte Effekte zu erzielen, müsste Mensch einen Großteil des zusätzlichen CO2-Eintrags der letzen 150 Jahre auch wieder entfernen. Das wiederum ist der Zeitraum, den man auch berücksichtigen muß, wenn es darum geht, wer den ganzen Dreck denn wegräumen sollte.
Die bisher einzige Anlage, die in größerem Maßstab in Betrieb ist, steht auf Island und nimmt 4.000 Tonnen CO2 aus der Luft. Theoretisch, unter Vollast und pro Jahr, nicht pro Tag.
Das langt nicht mal, um die sinnlosen Pendelflüge sinnloser Ministerialbeamter zwischen Bonn und Berlin zu kompensieren, die in Deutschland auch im Jahre 2023 immer noch stattfinden, weil irgendwelche Ministerien glauben, sie müssten noch immer Zweigstellen in Bonn unterhalten, da sie Ministerialbeamte beschäftigen, die davon sogar fest überzeugt sind. Als wäre die ehemalige Bundeshauptstadt jemals mehr als ein mieser politischer Witz gewesen in ihrer Rolle.
Wir bräuchten also nur noch 9 Millionen dieser Anlagen bauen und schon wären die 36×109 Tonnen jährlicher Eintrag an Kohlendioxid kein Problem mehr. Ich würde vorschlagen, sie auf den Ländereien derjenigen Menschen aufzustellen, die ihre Privatkönigreiche mit 600ha Land drumherum als „Garten” bezeichnen und die von der Vernichtung des Planeten am stärksten profitiert haben.
Dummerweise brauchen solche Anlagen aber auch noch Wasser. In der isländischen Pilotanlage etwa 25 Tonnen pro Tonne CO2. Das könnte also das eine oder andere Problemchen darstellen, wenn man so was in Griechenland, Spanien oder Italien aufstellt. Die brauchen ihr Wasser in Zukunft eher zum Feuer löschen.
Energie braucht die Erdklima-Anlage auch noch. Und zwar nicht wenig. Auf Island kommt die, dank der thermisch günstigen Lage der Insel, aus der Geothermie und ist somit komplett regenerativ. In Deutschland würde die FDP vermutlich Kohlekraftwerke vorschlagen und Robert Habeck dann ein Braunkohleterminal bauen lassen, um so was zu betreiben.
Und das wäre dann immer noch nur das CO2, das Mensch jährlich zusätzlich in die Erdatmosphäre verklappt. Von den Geo-Schulden der letzten 150 Jahre ist da noch gar nichts getilgt. Natürlich dürfte die CO2-Menge auch nicht weiter ansteigen.
Um die Illusion aufrechtzuerhalten, dass irgendwie angehäufte Schulden auch irgendwann mal zurückbezahlt werden werden, muss aber unsere peinliche Entschuldigung für eine Ökonomie selbstverständlich weiter den Trick mit dem Ewigen Wachstum aus dem Zylinder ziehen. Auch wenn das arme Kaninchen inzwischen sehr starke Ähnlichkeit mit einem gewissen Papagei in einem berühmten Sketch hat.
Wir werden also etwa 30 Millionen dieser Anlagen bauen müssen, wofür wir nach meiner Schätzung etwa 80.000 Kernkraftwerke bauen werden. Das weltweite Uran reicht dann noch etwa 10 Minuten, daher werden wir wohl besser 200 Milliarden Windräder und 300 Milliarden Solarfarmen aufstellen. Deren Rohstoffe unter anderem Beton, seltene Erden und Erdöl sind. Fundamente und Rotoren bestehen nämlich nicht aus Pappe. Und bevor jetzt einer nörgelt: Kernkraftwerke auch nicht. Das ganze Zeug wäre dann binnen zwei Tagen also auch weg.
Immerhin würde dann der CO2-Ausstoß weltweit endlich sinken, weil alle SUV für immer stehen bleiben. Die meisten ihrer Besitzer würden den Unterschied zum normalen Stau erst nach einigen Tagen bemerken.
Zehn Tage später wären dann alle Supermärkte leer, denn auch just-in-time-LKW laufen nicht mit Hamsterantrieb. Wer hat da gerade wieder „Apokalypse” gesagt?
Trotz all dieser kurzfristigen Unannehmlichkeiten bliebe das ganze Geschehen weiterhin Teil der Langen Dämmerung. Die Tatsache, dass ein großer Teil an erreichten Dingen schlagartig den Bach runtergehen kann – ich hatte das mal irgendwo erwähnt – ändert nichts daran, dass die Sauereien, die wir bereits jetzt angerichtet haben, unseren Nachfahren noch in 2.000 Jahren eine Menge Spaß bereiten werden.
Umweltorganisationen, die innerhalb des herrschenden Systems agieren, sind niemals Teil einer Lösung, Sie stellen nur eine weitere Iteration des Problems dar.
Neoliberalistische Markt-Idioten predigen seit Jahren den „Ökomodernismus”. Dieser wiederum hat inzwischen so ziemlich jede größere Umweltorganisation in irgendeiner Form infiziert. Was nicht verwunderlich ist, denn seine Geburtshelfer sind fast alle irgendwie „Aktivisten“ in Umweltdingen. Der Erfinder dieser weiteren Iteration ökozidaler – und genozidaler – Wirtschaftspolitik ist niemand anderer als Ted Nordhaus, der hierfür extra das ‚Breakthrough Institute‘ erschaffen hat.
Letztendlich ist es ein Think Tank, der Greenwashing für den guten alten totalitären Kapitalismus betreibt, nichts anderes. Diese Leute sind diejenigen, die Leuten wie Rishi Sunak ihre Steilvorlagen ins Feld spielen. Der englische Premier hat erst vo einigen Tagen über 100 neue Lizenzen für Öl- und Gasbohrungen in der Nordsee verteilt, um das Klima zu schützen.
Begründung: das ist alles gerechtfertigt, denn irgendwer könnte irgendwann eine Technologie erfinden, mit der wir das ganze Dreckzeug, das aktuell den Planeten verpestet, auch wieder aus der Atmosphäre rauskriegen.
Exakt das ist das Credo des Ökomodernismus: Wirtschaftswachstum wird dank neuer Technologien für immer möglich sein und wird vom Ressourcenverbrauch „entkoppelt“. Dieses Wort wird manchem schon untergekommen sein.
Ökomodernisten, ich zitiere, lehnen es ab, dass menschliche Gesellschaften mit der Natur harmonieren müssen, um ökologischen und ökonomischen Zusammenbruch zu vermeiden. (Quelle)
Viel mehr muß man über diese Art Geisteskrankheit nicht wissen.
So wie Greenpeace inzwischen ein weltweit organisierter Großkonzern ist, der Profitmaximierung betreibt, so geht und ging es auch anderen Umweltbemühten. Der Ökomodernismus ist weder ökologisch noch ist er modern. Darum heißt er so, da modernes Marketing eigentlich immer Bullshit-Buzzwords erfindet, die super klingen, im Endeffekt aber normalerweise exakt das Gegenteil dessen sind, was da tatsächlich hinter der schönen Fassade lauert.
Etwa so, als würde die FDP den Armut-und Reichtums-Bericht der Bundesregierung umschreiben, so dass hinterher das Gegenteil der in Untersuchungen festgestellten Ergebnisse drinsteht.
Der sogenannte Ökomodernismus stellt von vornherein immer die Frage: „Ist das nützlich?”
Was übersetzt immer auf den Satz hinausläuft: „Können wir damit möglichst viel Geld in möglichst kurzer Zeit verdienen?”
Lautet die Antwort Nein, dann kann das weg, dann ist dieses Stück Natur unnütz. Es ist eine Einteilung in lebenswertes und lebensunwertes Leben, nicht basierend auf rassistischen oder ethnischen Prinzipien, sondern auf ökonomischen. Beziehungsweise, angeblich ökonomischen, denn was Mensch so betreibt, ist gar keine Ökonomie.
Der Ökomodernismus stellt auch immer die Frage an die Natur. „Wie viel Platz brauchst du im Minimum für dieses Dingsbums?”
Denn mehr wird von Anfang an in der Kalkulation nicht vorgesehen. Natürlich nur, wenn dieses Dingsbums mit irgendwelchen Untersuchungen als interessant eingestuft wurde. Dann kann man das unbedingte Minimum für diesen Teil der Ökologie reservieren.
Würden die Larven eines bisher unbekannten Insekts auf einer bestimmten Baumart des Regenwaldes das menschliche Leben bei guter Gesundheit auf 400 Jahre verlängern – der Ökomodernismus setzte sich sofort an die Kalkulation der optimalen Fläche, um das Produkt zu einem absurd hohen Preis an die zu verkaufen, die es sich leisten können. Danach rücken dann die Bulldozer an, denn für die nötigen Plantagen müssten wir natürlich Platz schaffen und Straßennetze anlegen. Die Effizienz, Siewissenschon.
Eine Art aus Profitgründen reserviertes Existenzrecht.
Selbstverständlich kann dieses Gnadenrecht jederzeit widerrufen werden, sollte sich die Marktlage ändern. Das ist exakt das, was Politiker mit dem individuellen Recht auf Asyl machen wollen, wenn sie für dessen Abschaffung plädieren. Menschen kriegen dann Asyl, wenn sie als nützlich eingestuft werden und falls sich die Marktlage ändert oder die gerade gewählte Regierung mal wieder ein neues Feinbild benötigt, wird das gnädig gewährte Recht eben widerrufen.
Die Vertreter des Ökomodernismus geben sich gerne als aufgeklärte Menschen mit Einfluß und der Vision, den Planeten zu retten. In Wahrheit wollen sie einfach nur den bisherigen Lebensstil retten, wie alle anderen auch. In ihrem Falle ist der Lebensstil oft auch mit erheblichen Vermögenswerten verbunden. Aber es muß alles irgendwie grün sein.
Die Rettung der Welt durch elektrische Autos gehört ebenso dazu wie die Rettung der Welt durch neue oder nicht ganz so neue technologische Wunder.
Vertical Farming ersetzt die altmodische Flächenfarm, in der Bauern im Dreck rumstochern. Das dadurch frei gewordene Land ließe sich neu „verwildern“. So war es vor einer Weile in einem Artikel des Guardian-Kolumnisten George Monbiot zu lesen. Wer dann in den Genuß des neuen, frisch begrünten Landes kommen sollte, darüber wird gerne nicht weiter nachgedacht. Denn irgendwer wird bestimmt Anspruch darauf erheben. Warum das Land sich überhaupt begrünen lassen sollte unter einem dank Klimazerstörung immer heißer werdenden Himmel, ist eine ganz andere Frage.
Die Ökomodernisten und ihre Papageien sind nichts weiter als eine Zusammenfassung der Mythen des Fortschritts, der menschlichen Einzigartigkeit und des Mythos der Kontrolle.
Es ist eine Fortsetzung dessen, was ich hier in diesem Blog als Techno-Optimismus verschlagwortet habe, was im Englischen unter ‚techno-fix‘ läuft und was bei Leuten wie George Monbiot, Elon Musk, Jeff Bezos, Bill Gates und allen etwa 2.500 Menschen des Planeten, die mehr als eine Milliarde Dollar Privatvermögen für sich beanspruchen, die Art ihres Denkens prägt. Im Falle Monbiots ist es aber immer ein Techno-Fix in grüner Farbe.
Sklaven haben heute keine Ketten mehr. Sie haben Kreditkarten-Schulden. Die Versklavung alles Nicht-Menschlichen erfolgt nicht mit Peitschen, sondern mit Excel-Sheets.
Solche Dinge wie DAC – Direct Air Capture – das ist das oben beschriebene Verfahren zur „Versteinerung” von CO2 auf Island – sind Ausgeburten dieses Denkens. Klar kann so etwas funktionieren. Ich bin jederzeit dafür, in derartige Forschungen Geld fließen zu lassen. Am besten in Höhe aller Wehretats des Planeten. Aber einen eventuell möglichen Lösungsansatz als Persilschein dafür zu benutzen, in der aktuellen Gegenwart den Planeten weiter zuzuscheißen, ist ideologischer Bullshit.
Mensch bräuchte genau Gestern eine Methode – oder mehrere – die sich industriell hochskalieren ließe. Denn schließlich ist das Problem aus unserer industriellen Skalierung von so ziemlich allem möglichen Scheiß erwachsen.
Eine derartige Lösung existiert aber nicht. Zudem möchten die Ökomodernisten diese ganze Zeug natürlich nur deshalb „im Markt etablieren”, wie das so schön heißt, damit sie fleißig weiter privat durch die Gegend fliegen können. Selbstverständlich muß auch alles ökonomisch sein. Was bedeutet, jemand muß damit Milliarden an Profiten einsacken können. Wenn sie keine vegane Wurst haben, sollen sie doch Dinkelkuchen essen.
Kassandra wettet jede beliebige Summe darauf, dass es exakt die Konzerne sein werden, die vorher an der Zerstörung von allem ebenfalls Milliarden verdient haben. Pro Quartal. Und die dafür auch noch permante staatliche Subventionen erhalten haben. So weit dann zu „ökonomisch”.
So ziemlich jegliche Form des organisierten Klima- und Umweltschutzes ist heute vom Ökomodernismus, seinen Lobbyisten, politischen Vertretern und Lohnschreibern gekapert worden, falls diese nicht sogar zu den jeweiligen Gründern zählen.
Fridays for Future wird diesen Weg genauso gehen wie die Letzte Generation auch. Falls die nicht vorher alle dank unserer demokratischen Gesetze auf Vorrat verhaftet werden, natürlich. Tatsächlich ist Ökomodernismus schlicht Marktradikalismus in seiner erbärmlichsten Form. Milton Friedman hätte Freudentränen in den Augen. Ich möchte hierfür an dieser Stelle den Begriff des technokratischen Grünismus einführen.
Gleichzeitig lenkt die Politik weiter von ihrem Versagen und dessen Folgen ab, indem man äußere und innere Feinde beschwört.
Während bewußtlose US-Amerikaner sich von faschistischen Idioten wie Greg Abbot, dem Governeur von Texas, gegen ihre Nachbarn aus Mexico aufhetzen lassen und Schwimmbarrieren im Rio Grande installieren, werden die südlichen Staaten der USA seit Jahrzehnten von einer Welle Einwanderer überrannt, die keine Beachtung finden, aber tatsächlich eine Gefahr darstellen.
Solenopsis invicta, die rote Feuerameise, ursprünglich in Südamerika beheimatet, hat sich in den letzten etwa 80 Jahren allein in den USA über eine Fläche von mehr als einer Million Quadratkilometern ausgebreitet. Und diese Ameisenart macht keine Gefangenen.
Während armselige Volkswürstchen im CSU-Bierzelt und ähnliche Nazipartei-Sympathisanten gegen andere Menschen pöbeln, die sie nicht kennen, noch nie gesehen haben und die es in ihrem Bundesland oft auch in nicht mehr als vierstelligen Zahlen gibt, finden die Einwanderer, vor denen man sich wirklich mal fürchten könnte, keine prominente Erwähnung.
Aedes albopictus, die asiatische Tigermücke, breitet sich seit Jahren so erfolgreich entlang der Rheinschiene in Deutschland aus, dass es inzwischen sogar der Tageschau aufgefallen ist.
Gleichzeitig ist Klimazerstörung nicht einmal das Problem, sie ist nur ein Problem, das Mensch sich aufgehalst hat.
Es ist das, womit man am meisten mediale Randale erzeugen kann. Niemand fährt mit einer Flotte in die Ozeane hinaus, um die Bakterien der Tiefsee vor den Konzernen zu verteidigen, die dort jetzt die Metalle aufsammeln wollen, die angeblich dringend benötigt werden, um die Welt mit grüner Technologie zu retten. Für einen Preis, versteht sich.
Trotzdem sind die Folgen dieser alles überschattenden Katastrophe bereits jetzt extrem. Und sie sind menschengemacht. Im Gegensatz zu Vulkanausbrüchen hätte man da also mal was tun können. Irgendwann werden die Nachkommen darauf äußerst sauer reagieren und das kann ich völlig nachvollziehen.
Kakaopflanzen werden beispielsweise hauptsächlich von einer Gallmücken-Art bestäubt. Diese Tierchen sind zwischen einem und drei Millimetern groß. Wenn die aussterben, gibt es keine Schokolade mehr und wenn es keine Schokolade mehr gibt, wird Kassandra alle dafür Verantwortlichen umbringen.
Alle wollen das weiße Breitmaulnashorn oder den südwestvietnamesischen Pfeiffrosch erhalten, von denen es noch gefühlt 12 Exemplare gibt. Noch nie habe ich auf Demonstrationen Schilder gelesen, die den Namen irgendeines Bakteriums trugen. Für so etwas demonstriert niemand. Auch Bilder von Phytoplankton sind auf solchen Bekundungen üblicherweise nicht zu finden. Was bedauerlich ist, denn die kleinen Biester produzieren etwa die Hälfte des Sauerstoffs, der in der irdischen Luft so vorkommt.
Ganze 0,01% der irdischen Biomasse entfallen auf diese arroganten Zellhaufen, die sich Menschen nennen.*
Bakterien alleine sind uns hier um den Faktor 1.200 überlegen, und da haben wir die Pflanzen noch gar nicht erwähnt.
Wiederum 50% der Bakterien könnten sich im Innern der Erde aufhalten, was Mensch erst in den letzten Jahren so richtig rausgefunden hat. Ein gigantisches Geflecht aus Bakterien, Viren und gelegentlichen komplexeren Formen wie Nematoden, Anneliden und anderem biologischem Gezeuchs durchzieht unseren gesamten Planeten, und zwar bis in Tiefen von 5.000 Metern. Vermutlich mehr. Nur hat noch niemand tiefer gebohrt.
Hierfür hat sich inzwischen der Begriff der ‚deep biosphere‘ geprägt, analog zur ‚deep time‘ der Geologie, die ich schon mal irgendwo beschrieben hatte.
Die grundlegende Idee ist, wie so oft, auch hier nicht neu und kam in den 1920er Jahren auf. Sinnigerweise bei Erdölbohrungen. Das war übrigens kurz nach der Zeit, in der erste Artikel darauf hinwiesen, dass zu viel an Kohlendioxid in der Luft auf Dauer das Erdklima massiv verändern könnte. Das war im März 1912, im Magazin ‚Popular Mechanics‘, sozusagen das Yps-Heft für den damaligen Ingenieur mit bürgerlichem Debattenhintergrund.
Ein geradezu unendliches Geflecht aus Bakterien und Mikroorganismen aller Art überzieht die paar Quadratmeter Boden bis zur Nachbardecke. Es müssen Billionen sein, und das ist nur die Oberfläche. Mit einem einzigen Spatenstich könnte ich hier ganze Zivilisationen ausgraben.
Meine Haut ist von irgendwelchen winzigen Viechern bedeckt, die sich da einfach völlig wohlfühlen und die so primitiv sind, dass sie uns Menschen für eine erstklassige Erfindung halten. Selbst in meinem Körper befinden sich diverse Milliardenheere an Kleinstlebewesen, die irgendwas machen, von dem ich zum Großteil keine Ahnung habe.
Irgendwas Biochemisches, wahrscheinlich. Ich bin eingebunden in ein Heer aus pflanzlichem und tierischem Leben in allen möglichen Formen, Farben und vor allem Größen. Ich bin, genauer betrachtet, weit und breit das einzige menschliche Lebewesen. Wobei mein angeblich menschlicher Körper aus sehr vielen Zellen besteht, die gar keine menschlichen sind.
Dann sind da noch die eigentlich ganz simplen Dinge, deren Anwesenheit wir in den allermeisten Fällen nicht wirklich wahrnehmen, deren Abwesenheit aber sehr schnell sehr unangenehme Folgen für uns hätte, zum Beispiel den Tod.
Sonnenlicht knallt mir warm auf die Haut, ohne diese Energie sähe es hier unten ziemlich mies aus. Und ziemlich finster. Auch der Sauerstoff ist eine ganz hervorragende Erfindung, zumindest ist mein Körper eindeutig dieser Meinung. Das Vorhandensein von Wasser findet meine Biochemie durchaus begrüßenswert. Natürlich gibt es noch andere, ähnlich universelle Lösungsmittel im Universum. Ethanol beispielsweise. Aber eine Lebensform, die vor allem aus in Alkohol gelösten Bestandteilen besteht, wäre ein Zelt voller CSU-Wähler und was sollte das bitte mit Zivilisation zu tun haben?
Als ich meine Augen wieder öffne, weiß ich mit absoluter Sicherheit: wir sind nicht die Spezies, die den Planeten in irgendeiner Form im Griff hat, die man als „Herrschaft” bezeichnen könnte. Wenn Leute mit Ökonomiestudium in ihrer Nähe mal wieder etwas von der „Bändigung der Natur” daher faseln oder vom Homo sapiens sapiens als Beherrscher des Planeten – lachen Sie diese Typen aus. Ich würde sogar so weit gehen, mit dem nackten Finger auf diese Trottel zu zeigen. Natürlich gilt so was als unfein, aber wen zur Hölle interessiert das?
Irgendwer erzählt ihren Kindern in der Schule womöglich diesen Unsinn. Der Biologielehrer, der Religionslehrer oder so ein naturwissenschaftlich verwahrloster Salon-Philosoph auf einem Fernsehschirm.
Allerhöchstens dreißig bis vierzig Jahre später merken ihre Nachkommen, dass man ihnen die ganze Zeit was in die Tasche gelogen hat und es dummerweise solche Sachen wie Flutwellen, Vulkanausbrüche, Lawinenabgänge und eine ganze Palette anderer Dinge gibt, die sich einer Bändigung durch uns Menschen entziehen und auch immer entzogen haben.
Und zu Recht. Wäre ich ein ordnungsgemäßes Erdbeben, würde ich mich auch nicht von ein paar japsenden Primaten aufhalten lassen, immerhin habe ich einen Job zu erledigen.
Sehen wir also der Tatsache ins Auge: Mensch beherrscht die Natur nicht mehr, als das Ameisenvolk ihren Gemüsegarten beherrscht, falls Sie einen besitzen. Und falls es nicht Solenopsis invicta ist.
Die Tigermücke, die sie, der Aussage aller naturwissenschaftlich unbeleckter ökonomischer Talkshow-Experten zum Trotz, mit Dengue-Fieber infiziert, kann sie umbringen. Oder berufsunfähig erkranken lassen. Dann können sie sich zwischen ihren Fieberanfällen das empathiebefreite Gepöbel der Linnemanns dieser Welt anhören, die ihnen erzählen, dass Menschen gefälligst arbeiten sollen und keine Sozialhilfe kriegen. In einem Sozialstaat auch noch! Wo kämen wir da hin, wenn Bürger einfach vom Staat die Erfüllung verfassungsrechtlich geschützter Zusagen verlangten? An internationale Verträge hält der sich ja auch nicht!
Mensch ist den anderen Lebewesen des Planeten überlegen, zumindest hört man diese Behauptung immer wieder mal. In gewisser Weise ist sie sogar korrekt.
Aber wir sind auch unabdingbar ein Teil der Besatzung des Raumschiffes, das uns um die Sonne trägt. Ebenso wie die Ameisen können wir nicht umsteigen. Völlig egal, wie sehr die technokratischen Grünisten zum Mars fliegen wollen.
Allerdings haben die anderen Lebewesen der Erde weder den Verbrennungsmotor, Schießpulver, gezogene Läufe, die Schwerindustrie, das Dynamit, Umweltverschmutzung, chemische Waffen, Düsentriebwerke, die Atombombe, polychlorierte Biphenyle, das Ozonloch, Kundenservicewarteschleifenroboter oder den Genozid erfunden.
Ohne grundlegendes Begreifen ist jeder weitere Schritt vergebens. Wir leben in der Großen Kohlendioxidkatastrophe, regiert und verwaltet von totalitären Pollutokraten, und diesmal stehen alle Lebensformen auf der Roten Liste, Homo sapiens eingeschlossen.
Viele der anderen Arten sind zwar durchaus schwerbewaffnet und kennen sogar solche Zivilisationserrungenschaften wie Sklaverei und Kriege, aber das macht sie nur menschlicher, diese Viecher.
Ob Ameisen eine Religion haben, weiß ich nicht. Meines Wissens haben wir sie nie gefragt. Ob Ameisen Philosophen haben, die sich über menschliche Ignoranz unterhalten, weiß ich ebenfalls nicht. Eventuell wird es Zeit, denen mal zuzuhören.
*eine schöne Visualisierung der Verteilung irdischer Biomasse ist zum Beispiel HIER zu finden
Das Titelbild zeigt Prochlorococcus marinus, einen Vertreter der Cyanobakterien. Ganz nebenbei ist der kleine Kollege die Lebensform mit der höchsten Kopfzahl des Planeten. Wenn diese 0,6 µm kleine Lebensform ausstirbt, wird uns das alle umbringen
Update 20230825: ein wunderschönes Beispiel für den ‚Ökomodernismus‘, das ich gar nicht erwähnt hatte: Emissionshandel.
Schon immer wirkungslos, darum hat man es politisch gerne immer weiter benutzt. Gerade erst von der EU zu einem der Hauptinstrumente des ‚Green New Deal‘ erkoren.
Weil es so schön wirkungslos ist. Jetzt allerdings bedroht die Wirkungslosigkeit das Vermögen der Zertifikate-Dealer. Verdammte Wissenschaftler! 😀
Update 20230911: Ach, guck… 😀
Im Nachhaltigkeitsgequatsche gibt es den Begriff der „Ökosystemdienstleistung“. Als ob das Ökosystem dem Menschen etwas verkaufen wöllte. Aber wie du schon sagtest: je teurer, desto besser, desto schützenswerter. Was viele nicht begreifen: nehme ich aus dem System eine Kleinigkeit heraus, kann alles zusammenstürzen. Alles hat eine „Wert“. Für ein zerstörtes Stück Natur soll eine Strafe bezahlt werden. Uups, dann ist die Natur immer noch weg. Wir haben mit der Natur keine Handelsbeziehung, sondern sind schlicht und ergreifend von ihr abhängig.
Exakt so einen marketing bullshit meine ich.
Vor allem, als würde das Ökosystem dann wenigstens für seine Dienstleistung bezahlt.
Macht aber alles nix, wenn die olle Honigbiene abkratzt, bauen wir Mini-Drohnen zur Bestäubung. Die können zwar nichts, sind
dafür aber teuer in der Herstellung und wir können sie irgendwem in Rechnung stellen. Ökonomisch gesehen ist das doch super :p
Danke für diese grandiose Einordnung des Homo Peterpanensis in sein vormals natürliches Habitat als auch seine Schranken.
Was mich jedoch irritierte: Du glaubst wirklich, dass in 2.000 Jahren noch Homo-Nachfahren über diese Steinkugel kreuchen und fleuchen? Woher dieser Optimismus? 😀 Da fällt mir ein, ich muss auf jeden Fall noch Peter Pan auf USB ziehen und im Garten vergraben.
Spaß beiseite: Ökonomie, oder wie ich es nenne: weil wir intelligent genug sind um es zu können, aber dumm genug um es zu machen!, wird uns alle töten. Wer hätte es geahnt, dass die Rolle des Global Apex Predators auf lange mittlere Sicht eher ungesund für das Selbstverständnis ist… und dann sind da ja noch monotheistische Religionen, die ihren Jüngerinnen und Jüngern seit vor anno Domini eintrichtern, dass uns alles untertänig zu dienen hat?
In diesem Sinne,
Happy Earth Overshoot-Day – oder so.
P.S: Ich hab das hier mal mit dem BB-Code probiert, und hoffe, dass das fungsionierd. Falls nicht, darfst du gerne bearbeitend eingreifen.
P.P.S: God damn it – didn’t work, danke Habeck!
Mit der AfD wäre das alles besser ^^
Was mich jedoch irritierte: Du glaubst wirklich, dass in 2.000 Jahren noch Homo-Nachfahren über diese Steinkugel kreuchen und fleuchen? Woher dieser Optimismus? 😀
Kassandra kennt keinen Optimismus.
Kassandra kennt nur pragmatische Biophysik.
😀
Was haben wir in den letzten 35 Jahren alles entdeckt? Leben an Stellen, an denen die alte Garde des Denkens niemals nachgesehen hätte.
Leben an sich scheint tatsächlich die enervierende Tendenz aufzuweisen, sich überall zu entwickeln, wo es nur undenkbar genug erscheint.
Tiefste Tiefsee? Scheiß mal auf die Tiefsee, Baby – wir haben 5 Meilen massiven Fels über unseren Zellen und leben trotzdem 😀
P.S: Ich hab das hier mal mit dem BB-Code probiert, und hoffe, dass das fungsionierd. Falls nicht, darfst du gerne bearbeitend eingreifen.
BB Code hat noch nie geklappt in WP-Blogs, glaube ich. Ich empfehle, auf das klar funktionierende HTML zurückzugreifen. Ich hab das dann mal nachbereitet 😀
weil wir intelligent genug sind um es zu können, aber dumm genug um es zu machen!,
Das ist eine extrem gute Definition, ich werde sie für meinen täglichen Sprachschatz konfiszieren.
Nja, Chlorophyll ist so ein Stichwort.
Ich denke, die globale Vernichtung der Wälder, vor allem der Lunge der Erde in Amazonien, ist ursächlicher für die globale Erwärmung als das CO2. Sie haben ja bekanntlich eine Kühlfunktion.
Tip:
Ein Artikel über das Bullshit-Thema „Fachkräftemangel“ wäre jetzt sehr passend.
Diesen Begriff liest und hört man zur Zeit ja wieder fast so galoppierend inflationär wie „unser“ Finanz- und Anlagensystem.
Es wird immer deutlicher, dass die bösen Arbeitslosen, Unqualifizierten, faulen Weiterqualifizierungsunwilligen und natürlich die ganzen Konsum- und Verschuldungs-Verweigerer (die haben doch in Wirklichkeit noch irgendwelche Reichtümer!) Schuld sind an der nicht mehr zu überwindenden Rezession. Obwohl irgendwie fast jeder mittlerweile qualifiziert, hochqualifiziert/Akademiker bzw überqualifiziert ist.
Viele Bekannte haben mehrere Ausbildungen und bekommen trotzdem nur (zeitlich) prekäre bzw Hilfsjobs.
Ich habe das Gefühl, die meisten Unternehmen wollen nur noch billigste bis kostenlose Mitarbeiter, die sich aber bitte völlig aufopfern sollen (Azubis, Praktikanten, Dual-Studis etc.).
Es gibt keinen Fachkräftemangel. Außer an der Wahlurne und in Firmenvorständen vielleicht.
Worüber soll ich da schreiben?
Ich denke, die globale Vernichtung der Wälder, vor allem der Lunge der Erde in Amazonien, ist ursächlicher für die globale Erwärmung als das CO2.
Das denke ich nicht. Erstmal gab’s Kohlenstoffdioxid auf’s Haupt, dann wird es wärmer und am Ende hauen die Regenwälder, die noch da sind, sogar CO2 raus, statt weiterhin als Senke zu funktionieren, weil es zu warm wird.
Das es keinesfalls hilfreich ist, die Pflanzen auch noch wegzuschreddern, damit Wissing und Lindner Mahagoni-Vertäfelung im Regierungsflieger einbauen können, ist natürlich richtig.
Das meinte ich damit, als ich sagte, dass die Klimazerstörung nur ein Problem ist, auf das sich alle medial stürzen. Wir haben ganze Wagenladungen anderer Aspekte, die in die Apokalypse mit reinspielen.
Also mWn gehen (nun) jährlich ~1.000.000 BabyBoomer in Rente und es kommen 200.000-400.000 junge Arbeitnehmerinnen nach – man mag sich am Wort „Fachkräftemangel“ aufhängen können, aber dass der Wirtschaft massiv qualifizierte Arbeitskräfte fehlen ist ein fakt. Ich erlebe das jeden Tag. Und wenn jemand in diesem Umfeld trotz hoher Qualifikation keinen oder nur sehr schlecht bezahlte Jobs findet, dann wundert mich das mehr als sehr.
Am exzessivsten merke ich den Fachkräftemangel aber tatsächlich im Management – jeden Tag, seit Jahren.
„Erde in Amazonien, ist ursächlicher für die globale Erwärmung als das CO2. Sie haben ja bekanntlich eine Kühlfunktion.“
Die Kühlfunktion der Wälder betonen und gleichzeitig den Treibhauseffekt von CO2 kleinzureden, das muss man Kognitiv erst mal hinkriegen. Musste den Satz vier mal lesen – nichts für ungut:
31. Januar 2011, im Journal Annual Scientific Discovery würdigt Raymond Sorenson die Arbeit der 1819 geborenen Eunice Newton Foote, die 1856 als erste überhaupt Kohlenstoffdioxid und Wasserdampf mit der Erdtemperatur in Verbindung und folgenden Satz zu Papier brachte: „An atmosphere of that gas [Carbon Dioxide & Water Vapor] would give to our earth a high temperature; and if as some suppose, at one period of its history the air had mixed with it a larger proportion than at present, an increased temperature…must have necessarily resulted.”
Grüße 😀
Was ich ständig erlebe, sind Sprachroboter. IT-Systeme, die prima funktionieren, wenn man Kunden Geld abnehmen will. Nur beidseitig klappt die Nicht-Kommunikation nicht.
100.000 Kundenportale. Nur leider alle dysfunktional in irgendeiner Weise.
‚Das ist zur Zeit nicht möglich‘.
Wobei zur Zeit heißt ’seit zehn Monaten‘.
Manchmal erreicht man unterbezahlte Menschen in Callcentern. Die sehen dann aber notwendige Daten nicht und versuchen verzweifelt, einen weiterzureichen. Und schon ist man gefangen in derselben scheiß Warteschleife wie vorher.
Komisch, dass niemand mehr Bock auf diese tollen Jobs hat.
Dieselben Manager, die Facharbeit durch komplette Auslagerung an den Idio… will sagen, den Kunden, angeblich überflüssig gemacht haben, heulen mir was von Fachkräftemangel ins Ohr?
Go fuck yourselves, Managerkaste!
Ich war Fachkraft und mich hat 100 Jahre keiner angestellt.
Aber natürlich müssen wir dann mehr gute Ausländer importieren.
Die schlechten Ausländer müssen wir mit demselben Flieger dann aber abschieben, die integrieren sich nicht. Aber die Preise drücken, das kann man mit denen prima. Und natürlich ist dann da noch der Sozialstaat, der immer so teuer ist.
Was für eine beschissene Lügennummer.
Ich. Kann. Es. Nicht. Mehr. Hören. 😤
Ergänze: Nicht nur der Wirtschaft fehlen sie, sondern auch und vor allem sozialen und staatlichen Stellen.
Die staatlichen Stellen werden aber nicht besetzt. Ich meine, wenn die Grünen in BW es waren, die den 25jährigen Abbau von Polizeistellen gestoppt haben, welche Indikatoren braucht man da noch?
Mein bester Kumpel ist gelernter Holzumwandlungsfachmann. Sprich, Schreiner. Arbeitet der in seinem Job? Nö. Der hat Fachabi gemacht, dann Sozialpädagogik studiert und in diversen Jobs mit verzogenen Blagen gearbeitet für kein Geld. Bis er hingeschmissen hat. Jetzt schaffnert er bei der Bahn, bis die „KI“ in deinem Smartphone den Job auch erlegt.
Wird seine Rente höher sein als meine? You bet. Wird sie ausreichen? Niemals.
Und er driftet politisch immer mehr in die blaue Richtung, obwohl er dafür eindeutig zu clever ist. Aber ich kann nachvollziehen, welche Mechanismen dahinterstecken.
Und unsere Imperiumsbürokraten weinen, dass niemand sie mehr wählen möchte? Go fuck youselv…aber das sagte ich schon 😀
Und GENAU für diese unkontrollierten aber messerscharf zu „Papier“ gebrachten Wutausbrüche liebe ich unsere Kassie🤣
Ich wusste doch, dass dieses Thema aktuell ein brandheißes Eisen ist!
„…damit Wissing und Lindner Mahagoni-Vertäfelung im Regierungsflieger einbauen können…“
Wenn’s doch nur die Vertäfelung wär.
Ich persönlich sehe immer öfter Clearcuts im tollen Wirtschaftswald… für Pellets. Für die ach so grünen Pelletheizungen, die nicht nur im Winter brennen, sondern immer, falls man auf Warmwasser nicht verzichten will.
„…sondern auch und vor allem sozialen und staatlichen Stellen.“
Tja Phillip, und da haben wir ihn, den Bullshit.
Zwei meiner Bekannten ist/war Diplom-Sozialpädagoge. Der eine hat sich glücklich schätzen dürfen, einen unterirdisch miesen Job als Erzieher für Schwererziehbare ergattern zu können, und dann auch noch im Schichtbetrieb. Er hat es nicht lange ausgehalten. Dann kurze Zeit Erzieher für blinde Kinder, auch nicht lange, jetzt nervlich zerüttet, lebt von „Bürgergeld“, soweit ich weiß.
Der andere hatte etwas mehr „Glück“ und bekam den klassischen zeitlich befristeten Bullshit-Job im Jobcenter (deswegen heißt es wohl so). Danach saß er auf der anderen Seite und fand nichts mehr, bekam mit seiner Freundin zwei Kinder und hat sich schlussendlich in tiefster Depression vor den Zug geworfen. Das ist kein übler Witz!
Übrigens sind meine Geschwister Feinmechaniker und hatten auch nie einen gescheiten Job gesehen.
Im Fachbereich mal kurzfristig eine sehr dürftig bezahlte Anstellung, danach so schöne Sachen wie Küchenhilfe, Bedienung und Helfer im Dentallabor.
Jaja, schon klar. Die waren halt zu faul und zu schwach, haben zu schnell aufgegeben.
Ich persönlich sehe immer öfter Clearcuts im tollen Wirtschaftswald… für Pellets. Für die ach so grünen Pelletheizungen, die nicht nur im Winter brennen, sondern immer, falls man auf Warmwasser nicht verzichten will.
Kapitalismus im Endstadium in voller Aktion.
Erst wird’s zu warm. Dann wird ‚grün‘ irgendwie politisch modisch. Dann hocken Imperiumsbürokraten im Vorstand zusammen und einer sagt: ‚Bäume! Bäume sind grün!‘
Und der Rest ist nicht Schweigen, sondern Buzzword-Marketing, um ein Geschäft draus zu machen. Die Industrie wird jeden Furz als ‚grün und nachhaltig‘ branden lassen, den sie finden kann, nur um nichts verändern zu müssen. Sie findet immer willige Helfer.
Hat sich die Politik in Deutschland einmal hingestellt in den letzten 30 Jahren und gesagt: ‚Warmwasser? Das machen wir mit pasiv Solar. Ist günstig. Wird jetzt gefördert. Und verpflichtend! Guckt mal, hier – Gesetz!‘
Eben. Dabei wäre es so einfach gewesen.
Von der ehemaligen spd, die nach Verlagerung der Kanzlerschaft nach Moskau alles getan hat, um das eigene EEG nach Sinn und Zweck zu sabotieren, zu untergraben und zu Tode zu foltern, rede ich da noch gar nicht. Eine bessere Fünfte Kolonne hätte Putin sich gar nicht wünschen können.
Jaja, schon klar. Die waren halt zu faul und zu schwach, haben zu schnell aufgegeben.
Deine Erzählungen decken sich nicht nur mit meinen Erfahrungen, sondern auch denen in meinem Umfeld. Eine(!) Studierte hat dann irgendwann einen festen Job gekriegt, mit Tarifvertrag, steigender Gehaltsstaffel über die Jahre etc. Davor hat sie 4,5 Jahre Zeitarbeit durchgeklöppelt im Labor und war dann 36.
Bei allen Typen, die diesen Mist von sich geben, werde ich es nach meiner Machtergreifung wie einen Unfall aussehen lassen.
Ich. Kann. Es. Nicht. Mehr. Hören. 😤
Und GENAU für diese unkontrollierten aber messerscharf zu “Papier” gebrachten Wutausbrüche liebe ich unsere Kassie🤣
Hier irrt der Leser allerdings, liebe Kinder.
Kassandras Wutausbrüche sind niemals unkontrolliert. Wenn Kassandra jemals einen unkontrollierten Wutausbruch haben sollte, würden das alle daran merken, dass gleichzeitig mehrere hunderttausend Menschen in diesem Lande in Flammen aufgehen.
Diese Information dient ihrer eigenen Sicherheit 🙂
waiting for it!!!!! pleeeaaaaaaase! let it burn.
Ich hätte ja eher “ in Schatten auflösen“ geschrieben, angesichts der geistigen Insolvenz, die sich hierzulande wie ein Krebserkrankung ausbreitet und wirklich in jeder Nische Metastasen bildet, so dass eine Fluchtmöglichkeit in dieser Simulation unmöglich erscheint. Geht es anderen auch so? Denn ich sehe keine Perspektive mehr, um da jemals wieder raus zu kommen. Denn die Folgen sind klar. Es wird alles im Krieg enden.
Um rauszukommen, muß man sich ja erst einmal im Klaren drüber sein, dass man in der Scheiße steckt.
So weit ist der Erkenntnisprozeß unserer Zivilisation nicht gediehen. Jedenfalls nicht bei denen, die diese Party offiziell lenken.
Aus Sicht von Kassandra wird auch nicht alles im Krieg enden, sondern eher damit beginnen.
Die Tatsache, dass es keine Apokalypse im herkömmlichen Sinne geben wird, bedeutet nicht, dass nicht zwischendurch die eine oder andere kleine Apokalypse stattfinden dürfte.
Wir müssen da nicht raus. Raus ist keine Option. Durch müssen wir da.
Erkenntnis- und Entwicklungsprozesse dauern extrem lange, einerseits, und anderseits haben wir dazu eine relativ schnelle technologische Entwicklung, die mit diesen langsamen Prozessen nicht mehr vereinbar ist bzw. ein extremes Ungleichgewicht darstellt. Der „Sinn“ des Lebens, so meine Erkenntnis, ist im ersten Satz, das Überleben und im zweiten Satz, mit sparsamen Energieeinsatz. Darauf fußt so Alles, was Leben beinhaltet und dessen Entwicklung. Der Mensch allerdings hat es geschafft, so eine ziemlich toxische, lebensfeindliche Umgebung (Ausbeutung in jeglicher Hinsicht) zu schaffen, sei es in der materialistischen Welt oder in der Virtuellen, im Arbeitsleben oder in privaten Sphären. Damit einher geht eine absolute Trägheit, die Entwicklung und Neuerung verhindert und den Blick auf das Ganze einschränkt. Meine Frage war dahingehend, ob es daraus einen Ausweg gibt, der ohne kriegerische Auseinandersetzung gehen könnte. Die reine Analyse ist das Eine, sie ist aber noch nicht die Lösung, wenn es denn solch eine geben sollte. Und mit dem, wir müssen da durch, kann ich mich bis jetzt nicht wirklich anfreunden. Aber im Moment sieht es danach aus. Vielleicht hast Du Recht.
Meine Frage war dahingehend, ob es daraus einen Ausweg gibt, der ohne kriegerische Auseinandersetzung gehen könnte.
Die klare Antwort ist: Ja.
Eine derartige Möglichkeit besteht sicherlich und sie hat eine Wahrscheinlickeit >0.
Allerdings glaube ich nicht, dass unsere Spezies die dafür notwendigen Bedingungen im Vorfeld erfüllen wird. Ansonsten müsste die dafür notwendige globale Zusammenarbeit längst begonnen haben. Wenn Kaijus in Filmen auftauchen, mag das funktionieren. Die Realität sieht aber anders aus.
Deshalb müssen wir da wohl durch. Weil unsere Spezies eben beschlossen hat, doof zu sein.
Ja, toxisch ist irgendwie das richtige Wort. Menschen haben Spaß, wenn sie sich betrinken und endlich trauen, zotige Witze zu reißen. Menschen haben Spaß, wenn sie andere erniedrigen. Oder wenn sie mit dem Mountainbike so durch den Wald rammeln, dass hinterher alles kaputt ist. Gewinnen! Immer gewinnen! Wenn man sich vorstellt, was für Dinge „hergestellt“ werden, nur weil es geht, nur weil es ein bisschen Gewinn ergibt. Und immer Krieg. „Jaja, wir brauchen eine starke Armee, könnte uns ja jemand angreifen und dann müssen wir die totmachen“.
Tatiana, es gibt zwei Gesetze zum Gewinnen. Wenn man gewinnen will, muß man auch verlieren können. Und um zu gewinnen, darf man keine Kompromisse eingehen. Entscheidend ist, was man zu welchem Zeitpunkt einsetzt.
Der nächste Krieg ist ausgebrochen. Man darf gespannt sein, ob sich Israel jetzt den Gazastreifen nimmt. Aufrüstung und Krieg sind wahrlich nicht mit dem 1,5 Grad Ziel zu vereinbaren. Das haben wir jetzt aber fast geschafft! Wie wird eigentlich gerundet? Ist 1,549 auch noch ok?
Der Zerfall des alten Normal schreitet voran.
Um die 1,5°C würde ich mich keine Gedanken machen. Die nächste Klimakonferenz wird vermutlich einfach direkt von ExxonMobil ausgerichtet und
irgendein FDP-Kriechtier mit makroökonomischem Titel wird uns dann erklären, dass 3° auch völlig easy sind. Und 2035 werden es dann 4 sein. Alles
kein Ding. Da muss man nur so einen wie Nordhaus fragen, der hält dann die Rede dazu.
Klar sind 3°C völlig easy. Das richtet max. 2% Schaden am BIP an oder so, weil dieser Landwirtschaftskram ohnehin nur 2% ausmacht.
Ich schlage vor, die Reichen und ganz schön Reichen essen dann eingedoste Börsenkurse, wenn es soweit ist 🤔
Es ist ziemlich eindeutig:
Wenn man alle schweren, globalen und letztlich immer wirtschaftlichen „Krisen“ seit der Ölkrise Anfang der 70er in ein Diagramm einträgt, bekommt man eine perfekte exponentielle Kurve, deren steiles bzw senkrechtes Ende wir jetzt wohl schon erreicht haben.
Es scheint einem Sakrileg gleichzukommen, neben der Forderung nach Überwindung des Kapitalismus (da man das Ende des Wachstums nicht mehr leugnen kann, phantasieren sie jetzt schon von einem „inklusiven Wachstum“), den Begriff „Krise“ zu hinterfragen.
Gerade in Zeit Online zur „Konjunkturflaute“ (Flaute!):
„Schlechtere Werte gab es zuletzt aber nur nach dem Platzen der Dotcom-Blase Anfang der 2000er Jahre, der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise ab 2007 sowie in der Anfangsphase der Corona-Pandemie.“
Natürlich verschweigen sie, dass zwischen 2007 und 2020 ohne ständiges „Stützen“ und „Retten“ durch die Zentralbanken nichts mehr gelaufen wäre. Ende 2019 stand trotzdem der nächste Crash vor der Tür, aber dann kam Corona mit noch größeren „Rettungspaketen“, „Bazookas“ und „Doppelwummsen“.
Bin gespannt, wann die KI-Blase platzt.
Ich sag mal so: wenn irgendein K tatsächlich mal das I dazukriegen sollte, werden unsere Politiker und Vorstands-Helden das ohnehin nicht bemerken. Da können sie regulieren, wie sie wollen 🎄