„Ab sofort ist Dienstag Soylent Green-Tag!“ – Charlton Heston
Guten Tag und herzlich willkommen zum Jahr 2022.
So. Das war es auch schon. Bitte gehen Sie weiter, es gibt hier nichts zu lesen. Denn dazu hätte ich einen Text schreiben müssen. Das ging aber nicht. Tut mir sehr leid, aber es war einfach nicht machbar.
Ich mußte Wäsche raushängen auf dem Balkon. Bei 15°C und Sonnenschein. Dann habe ich noch kurz durch das Bad geputzt, eine Runde gesaugt und dann war ich auch schon wieder bereit für das Sofa. Da wohne ich. Ich mußte noch diesen Fim fertig gucken, den ich in der Silvesternacht begonnen hatte.
So’n Ding von 2011.
Da geht es um eine – hahaha – Pandemie, die eine hübsche Geschäftsreisende sich als Andenken aus China mitbringt und die sich dann rasend schnell ausbreitet. Ist ein bißchen unrealistisch, weil da alle irgendwie besonnen reagieren. Die WHO, die Öffentlichkeit, die Behörden – alle haben die Lage recht souverän im Griff.
Der virale Angreifer stellt sich als Chimäre aus Fledermaus und Schwein heraus, ist schwer anzuzüchten und tötet gerne Menschen, und während er das tut und sich rote Flecken auf Weltkarten zu Ozeanen ausbreiten, als würde der Planet verbluten, kommt es zu Plünderungen, hier und da ein bißchen Kriegsrecht und am Ende steht unser Protagonist ohne seine Frau und seinen Stiefsohn in der Schlange hinterm Militärlaster, um Trockenfutter im Sack angereicht zu kriegen. Die sind da nämlich beide tot und seine Frau war natürlich die eben erwähnte Geschäftsreisende, da ist aus dem Andenken also sehr schnell Gedenken geworden.
Absurd wird es dann, als der Typ mit dem Megaphon verkündet, es sei leider nichts mehr da vom leckeren Armeefutter und die Menge den Laster stürmt und dann keiner der Militärs einfach da reinballert.
Ach ja, dann ist da noch dieser andere Typ, den spielt nicht Matt Damon, sondern Jude Law, und der betreibt einen Blog und deshalb hassen ihn alle Journalisten, und der behauptet dann, daß alle von der WHO lügen würden und mit der Pharmaindustrie unter einer Decke steckten, während er dann fünf Millionen mit homöopathischen Forsythien-Präparaten verdient und am Ende stellt irgendwer dann seine Kaution, als ihn die Feds abgreifen, um ihm die etwa 3.000 Zivilklagen zu überbringen, die gegen ihn vorliegen.
Wie gesagt, bißchen aburder Film. Hollywood halt. Als würden irgendwelche Leute einem Internet-Spinner einfach Geld überweisen, damit er ihnen die Wahrheit™ erzählt und nicht auf den Direktor der WHO hören, der in der gleichen Fernsehsendung interviewt wird.
Außerdem rät der Typ dann allen Leuten noch, sie sollten sich nicht impfen lassen, was natürlich noch absurder ist, denn zu diesem Zeitpunkt sind vier Monate rum und etwa 26 Millionen Menschen weltweit tot, da würde man so ein kriminelles Arschloch ja keine Minute weiter frei rumlaufen lassen.
Außerdem gibt es nach der Zeit schon eine Impfung, weil die Behörden das Zulassungsverfahren abkürzen. An dieser Stelle gleitet die Fiktion schon stark ins Lächerliche ab.
Natürlich weiß ich, daß der Film Blödsinn ist. Schließlich würde das Militär im Zweifel die Lieferungen der Regierung einfach behalten und weitere anfordern, bis es keine Lieferungen mehr gibt und dann macht man einfach einen Staat im Staate auf, bis alle Menschen so weit infiziert sind, daß sie entweder tot oder wieder gesund sind.
In der echten Realität würde nach 140 Tagen schwarzer Pest keine Sau mehr Lebensmittel verteilen. Da gräbt man den gefrorenen Nachbarn aus der Schneewehe. Ich habe nicht nur World War Z oder 28 Days later gesehen, sondern schon 12 Monkeys. Ich weiß, wie die verdammte Zombieapokalypse aussehen wird. Sie kommt getarnt als Neujahrsansprache von Menschen, die vorher schon zwölf Jahre regiert haben.
Tja, ich habe also echt keinen Text für Sie an dieser Stelle. Das letzte Jahr endete. Ein neues hat begonnen. Im Grunde auch nur so eine Kalendersache. Die Russen feiern das mit dem neuen Jahr immer noch mit dreizehn Tagen Verspätung, da haben andere schon Dreikönig wieder versoffen. Der orthodoxe Jesus war offensichtlich ein noch mieserer Astronom als sein Kollege.
Fun Fact: in einigen hinterwäldlerischen Gegenden der Schweiz wird Neujahr noch immer zu spät gefeiert, was in heutigen digitalen Medien nicht als die starrsinnige Haltung antiwissenschaftlicher Idioten erläutert wird, sondern als „selbstbewußter Widerstand gegen die Kalenderreform“ verbrämt. Dabei hatte der Papst damals den Kalender extra deshalb reformiert, damit das so wichtige christliche Osterfest wieder am richtigen Tag gefeiert und vor allem auch vernünftig berechnet werden konnte.
Das ist ein bißchen wie EU-Bürokraten, die auch dieses Jahr wieder erklären werden, warum man diese Zeitumstellung nach vierzig Jahren leider nicht mehr zurücknehmen kann, jedenfalls nicht, ohne darüber noch zehn Jahre zu debattieren. Noch in 1.000 Jahren werden in Brüssel Menschen mit Standuhren auf Bollerwagen durch die Straßen ziehen, um symbolisch die Zeit umzustellen, als Erinnerung an den selbstbewußten Widerstand der Bürokratie gegen die Form der Umlaufbahn des Planeten.
Die Chinesen wiederum werden ihre jährliche Völkerwanderung zum Neujahrsfest erst im Februar haben, denn da geht der Kalender noch nach dem Mond. Ich bin allerdings sehr gespannt darauf, was passieren wird, sollte Genosse Xi Jinping seinen Fabrikhamstern befehlen, dieses Jahr daheim zu bleiben, damit sie der Oma nicht was Nettes mitbringen aus der großen, weiten Industriewelt. Omikron oder so.
Wie sagte doch eine Virologin im eingangs beschriebenen Film zum Chef der WHO: »Wir haben also keine therapeutische Strategie und keine Impfung, die irgendwie in Aussicht stünde.«
Das könnte man wohl auch über China sagen, denn der dort gebraute SinoVac-Impfstoff taugt schon gegen den Wildtyp von COVID19 nicht wirklich viel. Nachdem sich das Virus auf COVID21 upgedatet hat, geht die Wirksamkeit nicht mehr über die eines guten Schwarzbrandes aus Hühnerkrallen und Froschlebern aus dem chinesischen Hinterhof hinaus. Australien und Neuseeland stehen mit ihrer Zero Covid-Strategie, die leider seit der Version COVID20 nicht mehr funktioniert, allerdings genauso blöde da wie China.
Aber ansonsten gibt es einfach nichts Neues, worüber man schreiben könnte. Kein Jahresvorausguck diesmal. Tut mir echt leid. So’n Datum auf dem Kalender ist jetzt auch nicht dauerhaft spannend.
Es gab ein Böllerverbot, wie auch schon 2020. Es gab Leute, die böllerten trotzdem oder gerade wegen des ausgesprochenen Verbots. Einer davon wohnt in meiner Straße. Manche sprengten sich mit Böllern in die Luft. Die wohnten leider nicht in meiner Straße, da hätte ich mal einen Sekt aufgemacht.
Ich habe nichts von Leuten gelesen, die verhaftet worden wären und 10.000€ Geldstrafe bezahlen müssen, weil sie das Verbot mißachtet haben. Also alles wie immer.
Ok, die Regierung ist jetzt nicht mehr wie immer. Wobei – eigentlich doch. Kaum regiert sie, müssen Schulen unbedingt weiter offen bleiben, Diäten werden erhöht, aber ALG II natürlich nicht, weil das so viel Geld kosten würde, und die Projekte, die Milliarden Wähler geködert haben – Mindestlohn und legales Kiffen – werden auf Wiedervorlage verschoben. Olaf Schröder ist schon jetzt der beste Kanzler, den die CxU überhaupt hat aufstellen können.
Gut, der Hummelbesuch gestern beim Aufhängen der Wäsche wäre da noch. Es war ein sonniger, warmer Tag, nur mangelte es halt doch ein wenig an Blütenpflanzen, die das Insekt hätte aufsuchen können. Aber auch das ist nichts Neues. Wäre die Hummel jetzt in Alaska rumgeflogen, hätte sie womöglich sogar ein paar Blüten gefunden, da war es vor ein paar Tagen wärmer als hier.
Auch in der Anarktis ist ganz schön was los. Wer die Zeit hat, sollte unbedingt eine Kreuzfahrt dahin machen, bevor die letzten großen Gletscher abgetaut sind. Da kann man dann den Enkeln von erzählen. Der Thwaites Eastern Shelf wäre beispielsweise so ein Ort, den außer den Fachleuten keiner kennt und den man dringend besuchen sollte, bevor er dann gar nicht mehr in der Presse erwähnt wird, weil er halt weg ist.
Das Problem wird von unserer massiven Übernutzung fossiler Brennstoffe weiter vorangetrieben. Aber das ist eben auch nichts Neues.
Konzerne wie Shell und BP zahlen keinerlei Steuern, weil die Regierung vorher die Subventionen für sie erhöht hat.
Die weltweit reichsten 10 Prozent sind für die Hälfte aller Emissionen von Treibhausgasen verantwortlich. Wobei sich auch in den reichen Ländern einige alles geben, was es zu konsumieren gibt, während andere eher bescheiden in Bambushütten am Rande der Zivilisation leben, es ihnen aber im Grunde genommen trotzdem an nichts fehlt.
Die reichsten der reichen Arschlöcher mit ihren pubertären Möchtegern-Weltraumspazierflügen und Marskolonie-Wichsphantasien sind alleine genug Last auf den Schultern der Welt, um die gerade in Brexitannien durchgeführte Klimaschutz-Show COP26 mit ihren Papierzielen von 1,5°C maximaler Erwärmung ad absurdum zu führen.
Aber das ist alles eben nicht neu. Das war auch schon 2021 so. Und 2020. Oder 2008, als die Finanzspielereien dieser Sauerstoffverschwendungen auf zwei Beinen der Welt ein finanzielles Nahtoderlebnis bescherten, das wiederum zu Niedrigzinsen führte und in dessen Folge mit Fracking die nächste Rettungstechnologie du jour für den Lebensstil der oberen Zehntausend hochgejubelt wurde.
Übrigens hört man nicht mehr viel von diesem Fracking. Nachdem es den Klimawandel doch so erfolgreich weiter befeuert hat, scheint ihm irgendwie der Boom ausgegangen zu sein. Aber keine Sorge. Die Energiepreise steigen wieder. Bald werden neue Artikel uns verraten, wie gänzlich unerwartet das kommt und welche neue Zaubertechnologie uns diesmal aus der Patsche helfen wird. Elektrische Kleinlaster scheinen da eine Rolle zu spielen. Die können dann das Boot, das man gar nicht hat, den Berg raufziehen, neben dem man gar nicht wohnt.
Auch in England gibt es nichts Neues. Das Land wird weiter von dem cracksüchtigen Meerschweinchen regiert, das vor einer Weile zum Brexit-Hausmeister bestimmt wurde. Der Brexit läuft weiterhin prima. Außer, man baut Osterglocken an. Da es leider keine ausländischen Sklavenarbeiter mehr gibt, könnten diese womöglich auf den Feldern elendig vergammeln. Welch furchtbares Schicksal.
Wobei ich nicht wußte, daß der Anbau dieser vermutlich drittunwichtigsten Pflanze des Planeten tatsächlich als Erwerbstätigkeit existiert. Diese Leute sollten sich mal einen richtigen Job besorgen, finde ich. So wie Elon Musk, dieser unbesungene Avenger des Alltags, der den Wert seines Konzerns an der Börse auf über eine Billion aufgeblasen hat, indem er veröffentlichte, daß Hertz bei ihm 100.000 Fahrzeuge geordert hat.
Gut, es ist nicht ganz klar, wer die eigentlich bauen soll bis zum Liefertermin. Aber es ist ja auch nicht klar, wer die bezahlen soll, denn der US-Autovermieter Hertz hat längst Insolvenz eingereicht und fährt unter Gläubigerschutz. Was in den USA bedeutet, er darf seine Angestellten noch mehr versklaven als sonst, damit Leuten wie Musk nicht womöglich ihr shareholder value verlorengeht. Jedenfalls sind das noch richtige Werte!
Jede Gesellschaft, die den Anbau von Osterglocken oder Spargel ernsthaft für eine systemisch wichtige Aufgabe hält, hat die Kontrolle über ihre Existenzberechtigung verloren
Das ist eben das Blöde. Was soll man schon schreiben, wenn einfach nichts Neues passiert?
Das der Eisschild Grönlands bei lauschigen 23°C im Sommer an einem Tag 22 Milliarden Tonnen Eis verloren hat, ist nichts neu. Wobei, irgendwie schon, aber nur bis zum nächsten Rekordwert.
Das ist wie mit den steigenden Energiepreisen. Die interessieren auch nur dann, wenn das Fliegen nach Malle womöglich teurer wird als die Grillparty mit dem Billigfleisch. Dann wirft eine Regierung wieder die nächste Nebelkerze, das nächste Abzocker-Schema wird gesetzlich genehmigt. Die Preise sinken, fallen aber nie auf das Niveau, das sie mal hatten, ein paar Millionen Menschen werden wieder aus dem Markt rausgepreist, und da sie dann nicht mehr existieren, weil sie keine Kaufkraft mehr haben, ist alles wieder gut und die Börsenkurse steigen weiter. Wie die Nahverkehrspreis auch. Wäre der Spritpreis in Deutschland im letzten Jahrzehnt so gestiegen wie die Preise im ÖPNV, kostete der Liter Benzin derzeit übrigens etwa €3,20.
Nicht vergessen: Kapitalismus ist das perfekte Werkzeug, um Ressourcen zu verteilen. Sofern man den Eintrittspreis zur Show bezahlen kann.
Das es in Amerika brennt, ist auch nichts Neues. Gut, es ist Colorado diesmal, nicht Kalifornien. Aber das kommt auch noch dran. Außerdem hat Colorado so viel Geld mit dem wunderbaren Fracking verdient, da sind die paar Milliarden an Schäden sicherlich kein Thema. Wer sein Haus nicht von freak fires einäschern lassen will, ist eben kein echter Patriot. Im Westen der USA ist es hingegen aktuell so kalt wie selten zuvor und Kalifornien meldet so viel Schnee wie nie aus den Central Sierras. Das wiederum ist ausnahmsweise eine gute Meldung für die gestreßten Wasservorräte des Südwestens. Im Durchschnitt ist es aber alles völlig normal, von Klimawandel keine Spur.
Wirklich ernst ist die Lage hingegen in Japan, da hat McDonalds neulich die Pommes rationiert. Wie nah kann die Apokalypse noch ans eigene Leben heranrücken, fragt man sich da. Dieses unvorstellbare Elend! Aber das sind nur Lieferengpässe.
Falls jemand letztes Jahr versucht hat, Bausteine für seinen PC zu kaufen, die Playstation 5 für die Tochter unter den Weihnachtsbaum zu kriegen oder Bettwäsche in Übergrößen zu kaufen, der weiß ganz genau, daß auch Lieferengpässe nichts Neues sind. Überhaupt scheint ein großer Teil der so perfekt abgestimmten just-in-time-Weltwirtschaft große Probleme mit Lieferengpässen zu haben in letzter Zeit. Ich frage mich, woran das liegen könnte.
Warum nicht mal einer diese Managertypen fragt, die uns sonst immer etwas über ihren wunderbaren Waschsa Weltmarkt erzählen und wie gut der für alle ist, frage ich mich auch. Da muß einfach nur einer von der Regierung mit den Lieferanten reden, dann haben wir das Problem gleich gelöst. Ob jetzt Kartoffeln oder Magnesium, wenn wir nur lange genug drüber reden, haben wir wieder genug davon.
Über Peak Oil könnte ich was schreiben. Wäre aber auch nichts Neues. Kommt auch wieder, wenn die Energiepreise steigen. Denn Peak Oil war nie weg. Wie auch, wir haben nie aufgehört, das ganze Zeug aus dem Boden zu pumpen. Irgendwo hatte ich schon mal erwähnt, daß dreistellige Ölpreise beizeiten zurückkehren werden.
Das woanders auf dem Planeten Hunger herrscht? Im Jemen beispielsweise?
Oder im Sudan, Somalia und Kenia? Auch nichts Neues. Neu ist allenfalls, daß es nicht an zu wenig Wasser liegt, sondern an guten Regenfällen. Die wecken nämlich die Heuschrecken. Hungersnöte werden mit steigenden Energiepreisen nicht weniger werden. Da gibt es Zusammenhänge, besonders mit Profiten an Weltbörsen.
Passend zum Weihnachtsfest regten sich deutsche Wohlstandsburger über den neuen Landwirtschaftsminister auf, der darauf hinwies, daß billige Industriefressalien Teil des Gesamtproblems sind. Gleichzeitig kürzte die WFP, das ist das Welternährungsprogramm der UN, im Bürgerkriegsland Jemen die Nahrungsrationen. Aus Geldmangel, wie so oft.
Das sich Autofahrer über zu wenig Straßen aufregen werden und zu hohe Spritpreise? Das die Inflationsraten urplötzlich überall anziehen, kaum daß die Zentralbanken 13 Jahre lang jeden noch so absurden Bilanzbetrug bereitwillig aufgekauft haben, Hauptsache, keiner merkt was an der Börse?
Auch nichts Neues. Da drehen dann die Zentralbanken einfach die Zinsen wieder nach oben, um die Inflation zu kontrollieren. Können wir ja. Sagen die Wirtschaftswissenschaftler. Oder auch nicht.
Wobei – dann könnten so ziemlich überall die Staatsschulden implodieren, von Griechenland bis Rügen und from sea to shining sea. Aber das mit dem Versuch von Zinserhöhungen hatten wir auch schon neulich. Ist also auch nichts Neues. Wobei – da gab es offiziell noch keine Inflation.
Der alte Mann im Weißen Haus könnte seine Wahl verlieren dieses Jahr. Also, der neue alte Mann. Und es wären nur die Zwischenwahlen, bevor Donald Trump dann 2024 wieder Präsident wird.
Aber das wäre auch nichts Neues. Denn traditonell verlieren immer diejenigen die Zwischenwahlen, die gerade den Präsidenten stellen. Außerdem kann man die beiden Parteien in den USA gerne schon mal verwechseln, was ihre Politik angeht. Irgendein gekaufter Maulwurf, der alles blockiert, findet sich immer. Der Zerfall der USA wird spätestens dann weitergehen, wenn demnächst die Abtreibungsrechte wieder um 50 Jahre zurückgedreht werden, weil alte weiße Männer mit Waffen Frauen wieder mal in ihre Vermehrung reinquatschen wollen im land of the free. Schließlich müssen Gebärmütter strenger beregelt werden als Waffen, mit denen man Lebende in tote verwandeln kann, ist ja völlig logisch.
So wie es unter Trump ’sanctuary cities‘ gab, die illegalen Einwanderern Zuflucht boten, wird es in den USA sehr bald Städte und Bundesstaaten geben, die der Rechtsprechung des obersten Känguruh-Gerichts der Republikaner keine Folge mehr leisten werden. Das wäre dann aber auch nicht neu, denn schließlich machen anderen Bundesstaaten das schon lange. Man muß gewährte Rechte einfach nur mit genug gesetzlichen Unmöglichkeiten belegen, dann darf man am Ende in Ruhe daheim kiffen, aber auf keinen Fall Gras kaufen oder besitzen.
Doch ich schweife ab. Man verliert sich leicht in diesem völligen Mangel an Neuigkeiten in diesem kommenden Jahr.
Eventuell tritt Boris Johnson noch zurück, wenn der aktuellen Pandemie die griechischen Buchstaben ausgehen. Das wäre ein bißchen neu. Denn bisher scheint dem Mann so ziemlich alles scheißegal zu sein, was nicht Boris Johnson betrifft. Wobei – das war auch vorher so. Ein perfekter Regierungschef und Vertreter der reichen CO2-Ausdünster. Also doch nicht neu.
Die EU-Kommission unter der laienhaften Ursula wird weiter versuchen, Gas und Atomkraft mit einem Grünen Punkt zu bekleben, damit Frankreich massenhaft Fördergelder abgreifen kann, um seine 56 maroden Kernmeiler durch 56 neue, marode Kernmeiler zu ersetzen. In Frankreich ist die EDF der Staat.
Es wird also neue Diskussionen mit nukularen Fans geben. Oder eben auch nicht, denn die Argumente werden nicht neu sein. Ich habe sie alle hundertfach gehört.
Gleichzeitig werden die grünen Fans Wind- und Solarenergie als Lösung aller Probleme anpreisen. Wie schon in den 70ern. Und auch sonst immer. Wie immer wird es sich erweisen, daß das eben keine Lösung ist, jedenfalls nicht im herkömmlichen Sinne des „alles soll bleiben, wie es ist, nur anders“.
Christian Lindner, das neue deutsche Sparschweinchen, wird weiterhin grüne Energiepolitik betreiben, indem er die EEG-Umlage komplett streicht und weiterhin mehr Geld einnehmen, indem er die Steuern senkt, die ein Großteil der Leute gar nicht bezahlt, die seine Partei marktredaikaler Religionsfanatiker immer noch gewählt haben.
Wenigstens wird der Sprit dann wieder billiger, dann kann man sich über die Energiepreise die Inflation wieder schönrechnen.
Vielleicht werden chinesische Fabrikhamster auf Neujahrsreise tatsächlich gegen Anordnungen ihrer Regierung verstoßen, daheim zu bleiben. Dann sackt sich China womöglich Taiwan ein, um von inneren Problemen abzulenken.
Oder Putin sackt sich die Ukraine ein, um von inneren Problemen abzulenken. Beispielsweise einer miesen Impfquote, weil Russen seltsamerweise dem Staat wenig Vertrauen entgegenbringen. Wie das nur sein kann.
Natürlich erst nach den Winterspielen, die zwar politisch ein bißchen, sportlich aber gar nicht boykottiert werden. Am Jahresende werden wir dann alle zugucken, wie auf Gräbern in Katar Fußball gespielt wird. Denn Brot und Spiele sind systemrelevant, außerdem würde CocaCola uns alle verfluchen, wenn wir die Werbespots nicht sehen wollen. Solche kommunistischen Umtriebe dürfen nicht zugelassen werden.
Aber seien wir ehrlich. Wäre daran etwas wirklich neu? Eigentlich nicht. Es würde das surreale Szenario, das wir inzwischen Alltag nennen, nur etwas surrealer machen und etwas schlechter. So wie ein Zweitaufguß von Star Wars oder ein halber Dune-Film oder ein Revival des heiligen Films Matrix. Vielleicht wird dieses Jahr endlich mal die Triage für Drehbücher durchgesetzt. Das wäre was Neues. Aber ich halte das für unwahrscheinlich.
Ansonsten werden wir heute etwa 100.000.000 Barrel Erdöl verbrauchen. Zusätzlich zu den 21.000.000 Tonnen Kohle und den 9.000.000.000 Kubikmetern Erdgas. So wie gestern. Oder morgen. Bis dann Christian Lindner verkündet, seine eingesparten Steuermilliarden würden am besten dazu benutzt, synthetische Kraftstoffe zu produzieren, um die Welt zu retten. Die der Porschefahrer und Elektro-SUV-Besitzer allen voran. Welche Welt sonst?
Damit also noch einmal und endgültig: Herzlich willkommen im Jahr 2020, dritter Versuch.
Kassandra wünscht allen ein Frohes Neues Jahr. Ab sofort ist jeder Dienstag ein Soylent-Green-Tag. Falls das Jahr sich irgendwie gebraucht anfühlen sollte, können Sie das Produkt nicht umtauschen. Satisfaction not guaranteed. Außerdem wäre das doch nun wirklich nichts Neues.
Das Titelbild ist ein Screenshot aus dem Film „Soylent Green“, 1973, Warner Bros.
Der Film basiert auf dem Roman ‚Make room! Make room!‘ (dtsch. „New York 1999″) von Harry Harrison.
Frohes Neues!
Hab ich zwar letztes Jahr gewünscht, aber hey, schaden wird es nicht. 😀
Inhaltlich habe ich auch nix Neues beizutragen. Ich nenne 2022 vorsorglich schonmal „Kriegsjahr“. ^^
Das befürchte ich auch.
Rückgabe? Iwo! Gekauft wie gesehen.
Happy 2020too!
Es werden Nettigkeiten angekündigt, und das Gegenteil tritt ein.
Frohes Neues!
(…)“Damit also noch einmal und endgültig: Herzlich willkommen im Jahr 2020, dritter Versuch.“(…) ähm wie jetzt, dritter Aufguß? 😀 same procedure as every year, James!
I’ll do my very best… und leg mir noch einen Apfel beiseite.
„Ford kurbelt seine Produktion der E-Pickups an.“ E ist gut. Die Aktien schießen in die Höhe.
„Elektrische Kleinwagen verkaufen sich gut. Und doch lassen Hersteller beliebte Modelle auslaufen und setzen auf SUV.“
E-Pickups für alleeeeeee und Gaskraftwerke sind GREEEEN!!!!
Der Homo Stupensis kann einfach nicht auf sich selbst achten, weil, macht alles viel zu viel Spaß!
What a time to be alive.
Diese kindische Überlegung von geistigen Überfliegern, die Schulden einfach wegzuinflationieren ist auch genial. Als wäre dann alles wieder supi. Als würde das etwas an den Ursachen ändern, vor allem der Schuldenexplosion. Außerdem, welcher Verschuldete investiert in einen anderen Verschuldeten?
Wehe wenn die Zinsen steigen, wehe wenn nicht!
Ist wirklich ne irre abgefuckt surreale Zeit, aber auch interessant.
Wobei, einen Ausweg sehe ich schon, ohne dass alles abrupt crasht und alle plötzlich arbeitslos sind, ohne Chaos: Die Zentralbanken stützen weiterhin die Wirtschaft, aber immer weniger, bis am Schluss (vielleicht so in fünf bis zehn Jahren) nur noch die wirklich wichtigen Unternehmen/Jobs übrig bleiben. Basic-Wirtschaft. Die meisten leben dann von „Grundeinkommen“. Also ein Zuteilungssystem – Kuba-artig. Schließlich „retten“ die Zentralbanken alles und jeden, was am Schluss nichts anderes ist als Verstaatlichung. Marx, das alte Brain hatte eben doch alles richtig vorausgesehen.
Diese kindische Überlegung von geistigen Überfliegern, die Schulden einfach wegzuinflationieren ist auch genial
Trickle down. Wenn mal was an Geld unten ankommt, hat es seine Kaufkraft verloren 😀
Sagte ich irgendwo, daß in diesem Jahrzehnt in den USA alles verstaatlicht werden wird, das mit fossilen Rohstoffen zu tun hat?
Die Basic Wirtschaft wird einfach so aussehen, daß immer mehr Leute rausgepreist werden. Grundeinkommen ist doch marxistische Plünderei!
Es geht doch spätestens seit 2008 nur noch darum, den Fettaugen ganz oben weiter ihre Mondflüge zu finanzieren.
Na ja, du beschreibst das jetzt aus Sicht des negativen Pols (Ausbeuter/das Glas ist halb leer), aber irgendwo zwischen beiden Polen entsteht der Ausgleich (Exponentieller Ausgleich).
Klar, leben fast alle in Kürze im Bodensatz, auch viele der Fettaugen. Aber wenn die „Führer“ es nicht hinbekommen, dass die 99% dann zwar sehr einfach aber dafür relativ stressfrei leben können, werden diese Buffets („Wir werden den Krieg gewinnen!“) aber sowas von auf den Mond geschossen – oneway.
Denkst du, die hätten bspw. die Sanktionen über 30% abgeschafft, ohne steigende Angst? Zeigt halt schon Wirkung, wenn immer mehr sauer werden und gegenrudern. Wenngleich auch ein paar „Nazis“ (aufgehetzt/verführt wiederum von den 1%) sich unter denen befinden (Kollateralschäden).
Ich verwachse übrigens auch so langsam mit meiner saugemütlichen Couch – drehe mich um und döse noch ein Stündchen (Gääääähn!).
Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet so ein Comic-Typ wie Rötger Feldmann schon Anfang der 80er den Nagel auf den Kopf traf: „Hurra wir verblöden, für uns bezahlt der Staat!“
https://finanzmarktwelt.de/coronakrise-das-schleichende-ende-des-kapitalismus-hat-begonnen-177347/
Von wegen „schleichend“ 😀
Neues Thema! Wie gefällt euch Olympia? Wenn man so die Übertragungen anschaut ist ja alles nett. Faszinierend finde ich die Übersichtsfotos: Schanze im Industriegebiet vor Kraftwerk. Hat irgendwie was, Sport als etwas, was man völlig ohne Natur ausübt. Eine Olympiade, völlig losgelöst von Zuschauern, Parties, Sportsgeist. Und trotzdem machen die Gewinn!
Olympia?
Ich warte auf die von der NATO angepriesenen Russischen Spiele im Donbass.
Ja, das stimmt. Liveberichterstattung, möglicher Termin 16. oder 20. Februar. Der Kommentator heute meinte, Putin würde niemals Xi die Spiele verderben. Aha. Krieg, Olympiade, alles das Gleiche.
Sobald bei Olympia Feuerwerk ist, überfällt Vlad die Ukraine und Xi Taiwan, getarnt vom Lärm. Ist doch klar.
Außerdem haben dann ja alle West’mächte‘ ihre Flieger und Touristen und Personal aus der Ukraine abgezogen. Dauert ’nen Moment.
Und klar ist das das Gleiche. Olympia wurde doch nur erfunden, um die Kriege der Athener gegen die Spartaner mal zu unterbrechen.
War doch so?
Die finden ja seit 2014 schon statt. Bisher ist die Einschaltquote aber eher mies und die Staffel sollte mal abgesetzt werden.
Kennste den?
„Een vloog over het russen nest“
Klassiker aus 2014. War ein riesen Knaller, Blockbuster quasi. Und das wurde nicht mal verfilmt.
„Kriege beginnen selten an einem Mittwoch“ titelt die Welt heute. Wann denn sonst? Wann passt es denn? Der 2. WK begann Freitags, der 1. WK Dienstags, der 2. Golfkrieg an einem Donnerstag, der 6-Tage-Krieg an einem Montag. Ich sehe da jetzt keine Präferenz der Kriegsherren. Ob Freitagsgebet oder Sonntagsandacht, Feierabend oder Friendsday am Mittwoch: Krieg geht immer!
Ach, na ja. So genau wissen wir nicht mal, wann irgendwelche Kriege begonnen haben.
Insofern ist tatsächlich jeder Tag gleich gut.
Aber meistens beginnen sie ja am frühen Morgen.
Kurz vorm Morgengrauen kommen die Indianer……
Kassy,
triggert dich das hier alles nicht doch wieder zu schreiben?!?
Büüüüüüüttööööööö <3 😀
Aktuell triggert mich das ganze Brimborium dazu, einfach die Brocken hinzuschmeißen. Was bringt es denn noch, wenn jetzt wieder 30 Jahre lang „Kalter Krieg – The Remaster“ in den Kinos läuft, derweil Öl und Gas nicht mehr werden, aber guckt mal – das neue Nanochip-iPhone 23, jetzt kompatibel zur Kopfhörerbuchse von Spotify und Amazon Music in deinem Nacken!
Ich habe wieder angefangen, am PC Dinge zu zocken und bin abgelenkt. Ihr findet mich im 19. JAhrhundert.
Creativity is a bitch 😉
Feel it. Was genau zockst du?
Ich bin unter die Valheim-Wikinger gegangen. 😀
Hat jetzt der Krieg doch am Mittwoch begonnen? Oder war schon Donnerstag? Es ist so irre. Und wieder kommt es nicht zur Befehlsverweigerung oder Massenfahnenflucht. Alle machen, wenn gleich auch zähneknirschend, mit.
Donnerstag. Kiew ist von mir nur ~ 1.900km entfernt. So viele Zeitzonen sind das nicht.
Marius hatte also recht. Die Welt geht unter, die Welt geht unter, an einem Donnerstag.
Enjoy the fragile masculinity shitshow.
Maggie Thatcher und Falkland zur Wiederwahl.
Madeleine Albright und ihre „indispensable nation“.
Imelda Marcos.
Frau Trump.
Ich denke, die Geschlechtsfrage können wir hier einfach mal als erledigt betrachten.
Oder Zombie-System-Führerin (Eur) Lagarde.