– II –
Demoschilismus
“The liberty of a democracy is not safe if the people tolerate the growth of private power to a point where it becomes stronger than the democratic state itself.”
Franklin D. Roosevelt
Das Richtige. Warum tun wir nicht einfach das Richtige? Warum erzählt uns nicht einfach jemand, was denn das Richtige ist, damit wir es endlich machen können?
Diese neulich aufkommende Frage ist völlig berechtigt und auch logisch, hat aber mehrere Schwachpunkte. Zum einen folgt sie dem grundlegenden Gedanken, daß komplexe Probleme sich auf eine einfache, möglichst griffig zu präsentierende Lösung reduzieren lassen. Diese Art des Denkens ist zwar weit verbreitet, aber trotzdem wenig hilfreich.
Sehr oft mündet diese Auffassung im Nicht-Denken der Politik heutiger Zeit, in der einer sagt, was denn richtig ist und die anderen es machen sollen. Kinder von ihren Familien trennen an einer Grenze, zum Beispiel, um dann die Kinder hinterher als „unbegleitet“ in Lager zu sperren. Geistig verwirrte Innenminister, die ernsthaft glauben, im Grundgesetz wäre festgelegt, sie dürften in ihrem Ressort machen, was sie wollen, statt das Ding vielleicht einfach mal zu lesen. Simple Lösungen sind oft nur ein Mangel an geistiger Verarbeitungskapazität, sowohl beim Redner als auch beim Zuhörer.
Zum anderen folgt der Vorschlag, man solle doch mal das Richtige ansagen, dem Gedanken, daß es so etwas überhaupt gibt. In Bezug auf die Zukunft, die auf Mensch zurollt, ist das aber nicht der Fall.
„Das Richtige“ folgt immer den Auffassungen des jeweiligen Ansagers, die wiederum von seiner jeweiligen Zeit geprägt sind. Nichts bleibt davon ausgenommen. Kein viktorianischer Gentleman hätte an seiner Auffassung über Sex auch nur eine Sekunde gezweifelt. Das blieb den Frauen überlassen, denn die zogen in Sachen Sexualität in den 1880er Jahren sicherlich den Kürzeren, manchmal wohl auch wortwörtlich.
Wir finden heute den Gedanken der Sklaverei gesellschaftlich und moralisch untragbar. Es sei denn, sie tarnt sich als sexuelle Spielart. Dadurch kann das, was heute teilweise als Feminismus durchgeht, dann besser über die Tatsache der Existenz solcher Beziehungsgeflechte hinwegsehen. Denn die läßt durchaus darauf schließen, daß manche Menschen gerne unterwürfiges Verhalten an den Tag legen. Was aber für den hysterischen Twitter-„Feminismus“ indiskutabel ist, denn selbstverständlich würde ein selbstbewußtes Weibchen der Spezies Homo Sapiens derartige Dinge niemals zulassen, wäre da nicht das monströse Patriarchat, daß diese armen Seelen fies unterdrückt, damit sie Latex, Peitschen und Halskragen mit Leine gut finden. Das manche Menschen überhaupt kein Selbstbewußtsein haben und auch keins haben wollen, kommt in der Theorie nicht vor.
Aber Sklaverei im Sinne von „ein Mensch wird wie ein Gegenstand gehandelt und ist Eigentum eines anderen“ – die finden wir moralisch untragbar. Allerdings wäre einer der Gründerväter der USA, nämlich der allseits berühmte George Washington, da völlig anderer Meinung gewesen. Der erste Präsident der amerikanischen Demokratie war nämlich Plantagen- und Sklavenbesitzer. Und Eigentümer, um juristisch korrekt zu sein. Niemals wäre es den Erschaffern der Unabhängigkeitserklärung und der amerikanischen Verfassung in den Sinn gekommen, daß die Sätze nach der Einleitung „We, the People…“ irgendwelche Personen einschließt, die keine Weißen sind. Oder keine Männer, davon ganz abgesehen. Ich gebe meinem Sofa ja auch keine Rechte, warum also einem Sklaven?
Wie man deutlich sehen kann, ist diese Sache mit richtig und falsch etwas, das eindeutig auch von der Geschichte, also dem Verlauf der Zeit abhängt. Außerdem ist der Beziehungsstatus kompliziert.
Als Schreiber dieser Zeilen bin ich davon überzeugt, daß dieses Prinzip auch für die Zukunft gültig sein wird. Ich habe keine Ahnung, was das Richtige® genau sein mag, denn ich weiß nicht, wie unsere Nachfahren auf der Erde des Jahres 2100 über bestimmte Dinge denken werden. Ich bin mir ziemlich sicher, daß sie auf ihren Feldern in die Richtung pissen werden, in der unsere Gräber liegen, aber mehr auch nicht. Dieser Aspekt fällt unter das, was ich einmal die „Unschärferelation der Psychohistorik“ genannt habe. Mit keiner mir denkbaren Methode der Extrapolation werden sich derartige soziologische Aspekte der Langen Dämmerung erfassen lassen.
Die industrielle Zivilisation hat den Punkt überschritten, an dem wir auf Antworten zurückgreifen könnten, die einfach so bereitliegen. Sie existieren nicht länger, falls das überhaupt jemals der Fall war. Natürlich ist der Schrei nach Lösungen jeglicher Art immer populär. Er war es immer und er wird es bleiben. Das heißt aber keinesfalls, daß diese Art Wunschdenken auch zwangsläufig zu Ergebnissen führt. Denn viele Probleme sind gar keine. Sie sind Dilemmata, und die haben keine Lösung. Der unbedingte Wunsch nach einer Lösung erfolgt aus unserem Drang zur Kontrolle, der tief in unserer technologischen Kultur verwurzelt ist. Bevor wir zugeben, etwas nicht kontrollieren zu können, unter anderem womöglich uns selbst, nehmen wir doch lieber Leine und Würgehalsband.
Es ist aber beim Blick auf die Zukunft sehr wohl möglich, die Dinge zu erkennen, die schlicht und einfach nicht passieren werden. Mit plötzlichen Evolutionssprüngen des menschlichen Geistes ist ebenwowenig zu rechnen wie mit dem ähnlich wunderbaren Auftauchen einer göttlichen Hand aus den Wolken, die uns vor den Konsequenzen unseres Handelns als Rasse bewahrt. Ich weiß das deshalb so genau, weil exakt diese Dinge schon seit Jahrhunderten von verschiedensten Seiten vorgebracht worden sind. Bisher haben sich die erwünschten Wunder nicht manifestiert. Ich denke, das werden sie auch weiterhin nicht tun.
Ein brauchbares Beispiel für richtig und falsch ist die Frage nach Demokratie und ihrer Zukunft. Stellt man sie in Frage, kommen sofort irgendwelche linksbewegten Menschen auf die Bühne und wedeln mit den Armen, um die Diskussion zu unterbinden.
„Nein! Das geht nicht! Die Menschenrechte! Freiheit! Gerechtigkeit!“
Bezüglich der gewählten Schlagworte verweise ich nach oben, auf „Sklaverei“. Manche Dinge sind so diffus, daß sie in heutigem Diskurs keinerlei Bedeutung mehr haben. Ich weise ausdrücklich darauf hin, daß ich keinesfalls die Demokratie an sich in Frage stelle. Also weder ihre Berechtigung anzweifle noch ihre Existenz beenden möchte. Ich persönlich habe schlicht erhebliche Zweifel daran, daß die gesellschaftliche Verwaltungsform, die wir „Demokratie“ nennen, uns noch wirklich lange in die Zukunft begleiten wird.
Die Frage nach der Demokratie und ihrer Leistungsfähigkeit darf nicht gestellt werden, so die Meinung einer sehr großen Gruppe der Bevölkerung in den westlichen Industrieländern. Denn bereits das beweist, daß der Fragesteller ein Antidemokrat ist. Aber diese Auffassung ist nicht korrekt, ganz besonders nicht über eine auch nur mittlelfristige Perspektive. Was ist, wenn beispielsweise eine zentralisierte Kommandowirtschaft wesentlich besser geeignet wäre, ein Land für weitere zehn oder zwanzig Jahre brauchbar über Wasser zu halten, als es der angebliche freie Markt ist? Warum sollte das undenkbar sein?
Es geht um nicht weniger als die Zukunft menschlicher Zivilisation. Nichts kann und darf in diesem Zusammenhang undenkbar sein, nur weil manche Menschen es nicht denken wollen.
Die Nazis haben ihr Land in eine Kommandowirtschaft umgewandelt. Der erklärte ideologische Feind, die Sowjets, hatten bereits eine. Und der demokratischste und kapitalistischste aller Staaten, die USA, führte unmittelbar nach Kriegseintritt eine solche ein. Der Unterschied ist, daß die Deutschen im Vorfeld ihre Demokratie abgeschafft hatten, die Russen nie eine hatten und die Amerikaner ihre trotzdem beibehielten.
Ein fortlaufender Prozess der Selbstreflexion ist zwingend notwendig, um Fragen nach der wahrscheinlichen Zukunft klären zu können. Nichts darf als gegeben angenommen werden, nur weil man es mag.
Was ist, wenn das chinesische Modell richtig ist? Was nutzen der Menschheit die angeblichen Menschenrechte, wenn sie dafür im Straßengraben der Geschichte verblutet?
Wenn wir nach sorgfältiger Untersuchung herausfinden, daß an Ort A so und so viele Windkraftwerke, optimal aufgestellt, den Bedarf von einer halben Million Haushalten an Energie decken können, werde ich einen Teufel tun und mich zehn Jahre lang von einer Bürgerinitiative aufhalten lassen, die was von toten Fledermäusen oder ästhetischer Landschaftsverschandelung faselt oder von angeblich schädlichem Infraschallgebrumme der Rotoren.
Es handelt sich hierbei oft um dieselben Menschen, die jahrzehntelang Kernenergie gut fanden und die Menschen wie mich als „Behinderer des Fortschritts“ verunglimpften. Leute, denen Flughäfen nicht oft genug ausgebaut werden können, solange die Flugzeuge nicht über ihre Vorstadthäuser fliegen und die immer wieder immer mehr Autobahnen haben wollen, auf denen sie fossile Fahrzeuge spazierenfahren können. Da ist die Sache mit der grünen Natur und der Ästhetik plötzlich egal.
Jetzt, wo manche Dinge in eine Richtung fortschreiten, die diesen kurzsichtigen Gewohnheitstieren nicht paßt, ist das Geheule plötzlich groß.
Man nennt diese Geisteshaltung, die dazu führt, daß alle voll ökologischen Strom haben wollen, aber natürlich keinen Windpark in auch nur annähernder Sichtweite ihres Wohnorts, das NIMBY-Phänomen. Das steht für „Not in my backyard“.
In Bayern führt das zu bewußtlosen Landesregierungen, die den Sicherheitsabstand von Windrädern zu Wohngebieten auf die zehnfache Länge eines Mastes erhöht, das wären dann so ungefähr 1500 Meter. Dieselbe Landesregierung möchte auch keine Stromleitungen über dem bayerischen Boden aufhängen, weil das den Ausblick auf den bayerischen weißblauen Himmel versauen könnte. Nicht, daß es nicht schon Leitungen gäbe, aber noch mehr – Nein, die müssen wir im Boden vergraben, damit das ganze Projekt noch teurer wird und man die Kabel später um so schlechter warten kann. Aber den Strom von der Nordsee, den hätte man dann gerne. Und bitte nicht zu teuer. Der Mindestabstand einer nuklearen Anlage zu Wohngebieten beträgt in Bayern unverändert 200 Meter. Denn was kann in einem AKW schon schiefgehen?
Auch Braunkohletagebagger sehen am Horizont nicht sonderlich toll aus, aber da müssen unbedingt Arbeitsplätze erhalten werden, das ist voll wichtig. Es gibt einen Punkt, ab dem Arbeitsplätze, in welcher Branche auch immer, gesamtgesellschaftlich schädlich werden können. Dann gehören sie eliminiert. Das ist keine persönliche Bewertung irgendwelcher Berufe. Es ist eine logische Konsequenz.
Das NIMBY-Phänomen ist also beileibe nicht auf einzelne Personen oder kleinere Gruppen Frankfurter Vorstadtbewohner begrenzt, die urplötzlich feststellen, daß Flugverkehr beschissen viel Krach macht. Ganze Gesellschaften werden davon erfaßt.
In meinem Land würde die panikartig von den gesetzten Wohlstandsbürgern der Vorstadt gegründete Bürgerinitiative gerne widersprechen können. Aber der Windpark wird per staatlichem Feststellungsbeschluß trotzdem gebaut. Und zwar gleich, nicht in zehn Jahren. Denn die Zeit läuft nicht für uns bei dieser Geschichte mit der Klimazerstörung und den vielen anderen Konsequenzen unseres Handelns.
Windkraftanlagen bauen zudem keine Windkraftanlagen und Solarfarmen keine Solarfarmen. Ein Aspekt des Booms der regenerativen Energien, den man wiederum in politisch grünen Kreisen nicht hören will. Überall ist von 100 Prozent regenerativen Energien die Rede, gerne auch bis ins Jahr 2050, das die allermeisten der Propagandisten wohl lange nicht mehr erleben dürften. Hatte ich die göttliche Hand aus den Wolken bereits erwähnt? Gut.
Diese hundertprozentig ökologische Energieversorgung soll in diesen Wunschträumen ausschließlich dazu dienen, unsere Industiegesellschaft weiter ticken zu lassen. Das ist genau derselbe Bullshit wie Infraschallschlaflosigkeit oder Schattenwurf im Rosengarten. Aber das darf nicht erwähnt werden. Sofort springt jemand auf die Bühne und erklärt das zum Anathema. Aber das ist es gar nicht. Es ist Physik.
Die Damen und Herren Bürger dürften im Vorfeld gerne noch über die genaue Plazierung reden. Zum Beispiel mit der Gruppe staatlicher Verhandlungsführer, die ich vorbeischicke als Landeschef. Wir können auch gern den Vorschlag unterbreiten, daß die freundliche Gemeinde selbstverständlich ihren Strom in Zukunft aus genau diesem Windpark bekommt oder auch an den Erträgen beteiligt wird. Eine Bürgerbeteiligungsgesellschaft heißt nicht umsonst so. Ein schönes Wort in diesem Zusammenhang.
Es gibt also durchaus Möglichkeiten gemeinsamer Zukunftsgestaltung. Aber an der generellen und zügigen Umsetzung des Projekts ändert sich nichts. Dagegen können die Bürger gerne klagen. Auch zahlte mein Staat notfalls zehn Jahre später irgendwelche Entschädigungen. Aber der Windpark wird trotzdem in Betrieb gehen. Rechtzeitig. Denn wir brauchen diese Energie, um den zunehmenden Mangel an fossilen Energieträgern auszugleichen. Oder besser, ihn abzumildern. Denn ausgleichen kann Windkraft so etwas nicht, aber sagt das nicht den Grünen.
Aktuell können wir diese ganzen Dinge noch bauen. Noch stehen die Strukturen und die Ressourcen dafür zur Verfügung. Je länger wir warten, desto mehr werden die Großprojekte der heutigen Zeit im Nebel der Geschichte verschwinden. Sie werden schlicht nicht mehr im Bereich des Machbaren liegen. Kein großtechnischer Traum wird die Industriezivilisation retten können. Es wird keine Wasserstoffwirtschaft geben und auch keine Kernfusion.
Natürlich ist das nicht wirklich demokratisch. Sofort kommen wieder die Linksbewegten auf die Bühne. Oder die konservativen Atomkraft-Nimbys. „Demokratie ist die leistungsfähigste aller Regierungsformen!“ ertönt der Ruf. „Wir dürfen nicht von ihr lassen!“
Ach? Ist sie das? Wenn ich den Blick in die Geschichte schweifen lasse, sehe ich nicht sonderlich viel von der Leistungsfähigkeit der Demokratie. Ich sehe vor allem eine unfaßbare Bürokratie, die sich von Jahrzehnt zu Jahrzehnt vergrößert und dabei nur sich selber dient. Auch dieser Prozess gehört zum Untergang von Imperien dazu. Es ist das Phänomen der Komplexifizierung, der Weigerung einer Gesellschaft, ihre Strukturen und Vorgehensweisen zu vereinfachen, um wieder nützliche Ergebnisse zu erzielen. Irgendwann landen alle Bürokratien beim Passierschein A-38.
Bereits vorher haben Verwaltungen den Punkt der Schädlichkeit längst erreicht. Dieses Phänomen gilt für alle Gesellschaftsstrukturen. Gesundheitswesen. Arbeitswelt. Familienstrukturen.
Wir können jedem Elternteil Plätze in der Kindertagesstätte für die eigene Brut garantieren. Aber der muß auch bezahlt werden. Und erst einmal vorhanden sein. Ist er es nicht, kann man den Anspruch einklagen. Das freut die Verwaltungsgerichte, die hatten ohnehin nichts zu tun. Abhilfe schaffen wir demokratisch dann dadurch, daß man Eltern eine Prämie bezahlt, wenn sie die Kinder daheim erziehen. Außerdem ändern wir noch die arbeitsrechtlichen Regularien bezüglich Urlaub und kleinen Kindern, sonst erziehen womöglich wieder nur die Mütter, das wäre ja sexistisch.
Außerdem schreiben wir neue Stellen in der Verwaltung aus. Und natürlich müssen wir dann auch noch dafür sorgen, daß man in Zukunft Grundschulkinder ganztägig zwangskasernieren kann. Das ist zwingend notwendig, damit beide Eltern arbeiten gehen können. Irgendwer muß ja das Geld für die KiTa verdienen. Oder den Anwalt. Außerdem ist nur so gute Bildung möglich. Natürlich, deswegen hat meine Generation auch von den Drogendealern auf der Gasse Lesen und Schreiben gelernt. Um uns hat sich ja niemand in der Politik gekümmert.
Nein, Demokratie ist nicht leistungsfähiger als andere Staatsorganisationsformen. Auch wenn diejenigen, die derartige Themen als nicht korrekt sofort ausblenden möchten, das nicht wahrhaben wollen. Als Deutschland, ein Land ohne nennenswerte fossile Ressourcen und mit eigentlich nicht zu verteidigendem Grenzverlauf, den letzen Krieg anzettelte, war es keine Demokratie und erwies sich anfangs als überaus erfolgreich. Ebenso wie der Gegen- und Mitspieler im asiatischen Raum, nämlich Japan.
Die echte historische Frage ist nicht, wie die Allierten den Zweiten Weltkrieg gewonnen haben. Die wirklich interessante Frage ist die, wie die undemokratischen Mächte einen Krieg verlieren konnten, den sie im Sommer 1942 eigentlich bereits gewonnen hatten.
Die Antwort ist mehrteilig, wie so oft. Da wäre einmal strategische Idiotie. Wäre Hitler jemand gewesen, der Ahnung von Militärwesen hat, er hätte die 6. Armee unter General Paulus Richtung Nahost abbiegen lassen. Richtung Kaukasus und Palästina, das damalige britische Mandatsgebiet. Auf der Fläche des heutigen Iran, Libanon, Nordsyriens und des Irak hatten die Engländer ganze 35.000 Soldaten aufzubieten. Und hier gab es Öl. Viel Öl.
Stattdessen ließ der allmächtige, geistig jedoch stark minderbemittelte Führer der Deutschen die Armee teilen, um eine Hälfte auf die Stadt zu werfen, die den Namen seines Gegners trug: Stalingrad.
Exakt das passiert, wenn die eigene Ideologie jegliche Logik und rationales Denken in Nebel hüllt. Da gibt es grundlegend keinerlei Unterschied zwischen Herdprämien, Kindertagesstätten oder dem Ausbau von Flughäfen. Das System darf niemals in Frage gestellt werden. So wie bei der Sache mit der Demokratie und ihrer Zukunft.
Der Wehrmachtsgeneral Paulus unterzeichnete im Januar 1943 die erste Kapitulation einer deutschen Armee im Zweiten Weltkrieg. Im Frühsommer kam es dann zur eigentlichen Entscheidung im Osten, nämlich der Panzerschlacht von Kursk. Gefühlte zwei Millionen Panzer und Flugzeuge gingen der Wehrmacht verloren, mitsamt ihren ausgebildeten Piloten.
Hitler hatte sich schlicht geweigert, die Weite des russischen Raums so als Waffe einzusetzen, wie das vorher die Russen ebenfalls getan hatten. Ansonsten hätte die Panzerschlacht im Kursker Bogen nicht stattgefunden. Statt die eigenen Nachschublinien zu verkürzen, die russischen zu verlängern, Zeit zu gewinnen und weiter westlich in Stellungen zu gehen, die man noch hätte vorbereiten können, gab der Führer den Befehl aus, daß man nicht zurückweichen dürfe.
Danach war es eine Frage der Zeit. Aber erst in diesem Moment war der Krieg für die Nazis vorbei. Der Wendepunkt war nicht die Schlacht um die Stadt, sondern um die strategische Vernunft. Der Rest ist, könnte man sagen, Geschichte.
Gleichzeitig zeigte dieser Krieg klar, was passiert, wenn man nicht genug fossile Rohstoffe hat. Man geht dabei drauf, wenn man seine ganze Zukunft darauf verwettet hat, dieses Zeug immer zur Verfügung zu haben. Eben das steht unserer Gesellschaft bevor.
Demokratie, so sagt es mir ein weiterer Kassandrablick in die Geschichte, ist etwas, daß in großen Zügen erst ab etwa Mitte des 19. Jahrhunderts aufkommt. Sieht man von den Amerikanern ab, aber das ist geschichtlich bedingt. Außerdem waren die Sklavenhalter, die frei sein wollten. Demokratische Rechte für Bürger einer Nation waren um 1850 in Europa nicht gerade im Sonderangebot zu erwerben.
Erst mit der fortschreitenden Industrialisierung und ganz besonders dem Umstieg von Kohle auf Erdöl formt sich die Massendemokratie der modernen Zeit, die manche Menschen für so ewig halten wollen. Aber das ist eben nicht der Fall. Der Energiegehalt einer Gesellschaft entscheidet auch darüber, welche Regierungsformen sie sich überhaupt leisten kann. Mit Beginn des 20. Jahrhunderts war es eine gute Idee, für die Vergabe eines wenig einflußreichen Wahlrechts und einiger sozialer Absicherungen Menschen die Illusion von Freiheit zu geben. Denn genau das ist Demokratie heute noch. Eine Fassade.
Konsum wurde erste Bürgerpflicht. Kunden und Konsumenten statt Bürger, so war das Bild der Ökonomie vom Menschen. Und so ist es heute noch, denn die Ökonomie ist dieselbe geblieben. Wen scheren ein paar angebliche Freiheiten, wenn wir im demokratischen Prozess als Konzern jederzeit eine Meinungsmaschinerie in Gang setzen können, die uns einen guten Ausgang unserer Projekte geradezu garantiert?
Falls es da Probleme geben sollte, kann man zumindest Sand in die Maschinerie dieser Typen streuen, die unbedingt saubere Flüsse haben wollen oder Trinkwasser, daß nicht einem Privatkonzern gehört oder ähnliche kapitalismusfeindliche Dinge. Klar ist diese Sache mit dem Plastik überall ökologisch katastrophal, aber die Industrie hat 180 Milliarden Dollar investiert, um die Menge in den nächsten Jahren um 40 Prozent zu steigern. Die EU verbietet derweil Plastikstrohhalme und Einweggeschirr, denn das sind Wegwerfprodukte, die „durchschnittlich nur 20 Minuten genutzt werden“. Da fällt einem auf der Rolltreppe glatt der Bigbucks-Kaffeebecher aus der Hand vor Lachen.
Demokratie ist nicht sonderlich leistungsfähig. Wir leben in der Zeit, in der Dwayne Elizondo Mountain Dew Herbert Camacho gewählter Präsident des offiziell mächtigsten Landes der Erde ist. Ein Typ mit einer Frisur wie ein explodiertes Lama war Außenminister von Brexitannien. Das ist doch wohl ein deutlicher Hinweis.
Demokratie ist auch keinesfalls unentbehrlich, unvermeidlich oder ewiger Bestandteil einer Gesellschaft, nur weil sie heute recht beliebt ist. Demokratie ist ein Luxus, den wir uns als Gesellschaft geleistet haben, weil es ging, weil man es politisch zugelassen hat und weil wir es uns auch leisten konnten.
Die wichtige Frage ist ähnlich wie die nach dem Verlauf des Zweiten Weltkriegs, von dem wir in Rückschau beiläufig annehmen, daß er zwingend und unabänderlich so sein mußte. Welche Regierungsform ist wie leistungsfähig in Bezug auf welches Ergebnis?
Wenn es um Durchsetzungsfähigkeit und Verwirklichungsgeschwindigkeit geht, ist Demokratie oft so richtig scheiße.
Es ist in strategischer Analyse schon richtig, daß Nazi-Deutschland den Weltkrieg verlieren mußte. Es hatte nicht genug Energie für einen Sieg und war nie in der Lage, den Hauptgegner anzugreifen, der im Westen lag, geschützt von einem Ozean an jeder Flanke. Nur glauben heute sehr viele Angehörige, die jegliche Diskussion über die Zukunft von Regierungsformen ablehnen, daß Deutschland verlieren mußte, weil die Nazi-Ideologie so abgrundtief böse gewesen ist.
Nein. Das ist falsch. Es ist exakt dieselbe ideologische Scheuklappe, die Hitler daran hinderte, Stalingrad links liegen zu lassen und einfach mal konsequent Krieg zu führen, statt Gorillaspielchen zu betreiben. Nicht, daß diese Stadt der erste strategische Fehler des Größten Österreichers aller Zeiten gewesen wäre – das war sie nicht.
Verteidiger der Demokratie sehen gerne darüber hinweg, daß sie heute kaum noch existiert. Im Versuch, ihre eigene ideologische Blindheit zu schützen, haben Politiker weltweit ihre Demokratien durch Korruption erodiert.
In der Diskussion über die Form der Zukunft wird ein Ergebnis deutlich: Je geringer der Energiegehalt der globalen Gesellschaft wird, desto unwahrscheinlicher ist ein Fortbestand der Demokratie in einer bürgerlich-liberalen Form oder überhaupt.
China lenkt seine Bürger in eine Art digitaler Wohlfühldiktatur. Vernebelt mit eigenen Versionen von Google und Facebook und geschützt von der Großen Firewall, riegelt sich das Land in einer von der KP bestimmten Filterblase ab und nutzt seinen ökonomischen Einfluß, um sich Einmischungen zu entziehen. Demokratie ist anders. Zwingend logisch muß die Frage gestellt werden, ob man eine gigantische Bevölkerung überhaupt im Sinne liberaler Demokratie verwalten kann. Ich denke, man kann nicht.
Sowohl die USA als auch Rußland sind keine Demokratien. Die Russen sind überhaupt noch niemals wirklich demokratisch regiert worden, da kann man mal Katharina die Große fragen. Die hat übrigens die Fläche des heute noch immer größten Staates der Erde unter ihrer Regentschaft fast verdoppelt. Ganz undemokratisch.
Die USA haben ihre Demokratie etwa um das Jahr 1886 endgültig verkauft. Damals setzte sich durch den Supreme Court die Auffassung durch, das Personenrechte der Verfassung auch auf Konzerne anwendbar seien. Möchte jemand raten, wie die Plastikgeschichte weiter laufen wird?
Indien ist offiziell eine Demokratie. Rein soziologisch gesehen hat das Land aber große Probleme und es gibt nicht ein Indien, sondern etwa fünf. Wäre die Bevölkerung nicht so riesig, Indien könnte ein Vorreiter einer neuen Zukunft sein. So aber versucht die Regierung, das chinesische Wunder nachzubauen, was ihr aber mangels Ressourcen nicht gelingen wird.
Kassandra sagt: In den nächsten zwei Jahrzehnten wird dieses Land klar demonstrieren, daß der aktuelle Standardwohlstand der westlichen Industriewelt keineswegs für alle verfügbar sein wird, wenn wir uns bei der Ausbeutung des Planeten einfach noch ein bißchen mehr Mühe geben. Die indische Bevölkerung wird auf dem Weg zur Regenerativen Energiegewinnung verhungern. Jedenfalls ein guter Teil davon.
Wie es in Brasilien aussehen wird oder Indonesien, ist eine schwierige Frage. Kassandra tippt aber weder auf besonders viel Demokratie noch besonders viel Menschenrechte. Allerdings werden wir in Europa dann zu sehr mit unseren eigenen Verlusten an dieser Front beschäftigt sein.
Warum diese Beispiele?
Weil es sich um die größten Flächenstaaten der Welt handelt. Oder die mit der größten Bevölkerung. Oder beides. Die Zukunft der Demokratie, sofern man aktuell davon reden kann in diesen Ländern, sieht eher schwach aus. Die Zukunft großer politischer Gebilde sieht schlecht aus. Die EU, die USA, China, Indien und Rußland werden bis 2040 in ihrem jetzigen Zustand längst nicht mehr existieren.
Die Türkei ist eine Diktatur. Frankreich hat noch immer Ausnahmezustand verhängt. Die neuen deutschen Polizeigesetze in Bayern, Hessen oder NRW sind alles andere als demokratisch oder freiheitlich oder bürgerrechtlich unbedenklich.
Das Problem ist an diesen Stellen, daß diese Maßnahmen eingeführt werden, um die untergehende und blind machende Ideologie zu erhalten, die längst nicht mehr zu retten ist, nämlich unser Wirtschaftssystem. Hier verschwindet also nicht nur mehr und mehr von der Demokratie, sie verschwindet auch noch aus den falschen Gründen. Hier werden uns keine Dinge zugemutet, die auf die richtige Zukunft vorbereiten sollen. Hier wird versucht, mit totalitärem Denken den aktuellen Status Quo möglichst lange aufrechtzuerhalten. Aber er ist nicht zu halten. Diese Annahme ist Teil des Falschen Morgen.
Der späte Kapitalismus wird im postindustriellen Zeitalter, in das die globalisierte Welt gerade in diesen Tagen eintritt, weniger Chancen haben als ein Schneeball in der Hölle. Wenn es darum ginge, endlich mal die Reißleine zu ziehen, um unserer Gesellschaft noch eine brauchbare Bruchlandung in der Zukunft zu ermöglichen statt einfach weiter abzustürzen – ich würde für diese Zielsetzung auf das eine oder andere Recht verzichten wollen. Natürlich nur, wenn dieser Verzicht auch für alle gilt. Ebenfalls ein Problem der marktkonformen Demokratie.
Denn wir sollen ja immer nur auf Dinge verzichten, damit die oberen 10 Prozent weiter ihre goldenen Wasserhähne in die Hundehütten schrauben können. Diese reichsten Fettaugen einer Gesellschaft, die ernsthaft glauben, daß die Armen die Reichen ausplündern und die sich nur über eine Zukunft Gedanken machen, nämlich ihre eigene.
Elende Pseudomenschen, die ernsthaft die Frage stellen, wie sie ihre Sicherheitskräfte weiter zur Loyalität zwingen können, nachdem „das Ereignis“ eingetreten ist. Dieser psychopathische Arschlochtyp des Homo Sapiens, der sich in seiner eigenen Ignoranz auch noch sonnt, ist genau der Typ, der in unserem armseligen ökonomischen System sehr oft erfolgreich ist. Finanziell natürlich, nicht menschlich oder sozial. Glücklicherweise beruht das Bild der Zukunft, daß solche Leute mit sich herumtragen, ebenso auf einer falschen Basis wie das der Politiker, die sie mit ihrem Geld kaufen. Apokalypse ist Teil des Falschen Morgen.
Wir müssen alles in Frage stellen. Kein Gedanke darf ungedacht bleiben. Kein Ereignis mit hoher Eintrittswahrscheinlichkeit darf ignoriert werden, nur weil einem womöglich persönlich die logische Konsequenz daraus nicht zusagt. Der endgültige Tod der Demokratie als Staatsform zur Bewahrung bürgerlicher Freiheitsrechte ist so eine Konsequenz.
Dabei ist äußerste Vorsicht geboten. Schon längst versuchen von links und vor allem auch rechts diejenigen die Debatten zu bestimmen, die ohnehin nichts von Demokratie halten oder von der Meinungsfreiheit der anderen. Diejenigen, die immer wieder auf den Titelseiten auftauchen, weil wieder irgendwer irgendwas gesagt hat und hinterher wieder nicht so gemeint haben will. Anschließend diskutieren Menschen in Talkshows wochenlang über Themen, die man ein Jahrzehnt zuvor nicht annähernd für diskutabel gehalten hätte. Shifting baselines.
So kriechen widerwärtige Gedanken langam in die Köpfe einer weiteren Generation und schlagen dort Wurzeln, zerbrechen das minimale Fundament, das eine Zivilisation benötigt, um eine solche sein zu können. Menschlichkeit und menschliches Zusammenleben beruhen auf einer Handvoll Grundprinzipien, die tatsächlich Anathema sind. Das ist am Ende immer der Trick der Extremen. Einfach mal Dinge zu sagen. So zu tun, als seien in einer Gesellschaft mit freiheitlicher Orientierung alle Dinge möglicher Gegenstand einer Debatte. Aber dem ist nicht so.
Haarspaltereien sind nötig. Definitionen müssen gefunden werden, gerade in den Nebelkerzen der politischen Sphäre.
Sprache ist eine Waffe. Wir müssen alles in Frage stellen, um die Zukunft zu bewältigen. Aber keinesfalls müssen wir über alles diskutieren. Wir müssen und können nicht wissen, was genau das Richtige sein soll. Wir müssen uns darüber einig sein, was auf jeden Fall falsch ist. Wenn unsere Gesellschaft das nicht hinbekommt, ist jeder Versuch, größere Teile davon durch die Lange Dämmerung zu retten, ohnehin sinnlos. Dann bleiben am Ende nur noch die unbenutzten Rettungsboote auf einem Geisterschiff.
volle zustimung!
…mit der einzigen ausnahme: wir müssen „…“
einstein: „Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“
die heutige demokratie ist wie du schon sagst eine illusion. ich sehe das eher als eine mischung aus „1984“ und „schöne neue welt“. in beiden romanen ist es absolut hoffnungslos, auf „vernünftige/ richtige“ sachen/zusammenhänge und deren konsequenzen hinzuweisen. bringt dir entweder einen aufenthalt in zimmer 101 oder eine umerziehung.
die umerziehung zur konsumgesellschaft zusammen mit den guten alten todsünden gier, faulheit usw mal 7,soundsoviel milliarden wird jede sanfte veränderung unmöglich machen.
wir werden crashen und das mit ansage.
Die Wahrscheinlichkeit für „Aufs-Maul-fallen“ erhöht sich jedenfalls stündlich. Aber es gibt immer noch die zahlreiche Fraktion derer, die behaupten ,,Wir können hier machen, was wir wollen!“ denn menschliches Handeln hat ja keine Konsequenzen. Der Hirsch-Report sagte 2005 bereits klar, daß eine Gesellschaft für Umbaumaßnahmen größeren Maßstabs mal mindestens 20 Jahre Vorlaufzeit benötigt, um was reißen zu können.
Wir hatten, geht man bis in die 80er zurück, locker 35 Jahre und haben nichts gemacht. Ich denke, wir werden dieses traditionelle Verhalten fortsetzen.
Es ist aber so unvorstellbar, dass es sich keiner vorstellt. Nach kurzer Anspannung auf dem Ölpreis, fiel er wieder. Ist also noch nicht alle, das Öl. Dieses Jahr wird es einen kleinen Warnschuss geben: Heu und Silage für das Vieh ist in Deutschland wirklich knapp. Das werden selbst die Pferdebesitzer merken, die das Zeug aber immerhin noch von weit her herankarren können, gegen Geld. Und wieder werden sie sich sagen: Wo ist das Problem, alles eine Frage des Geldes!
Im Herbst regnet es dann, und alles ist vergessen. Naja, 5000 vorzeitige Tode vielleicht. Zynischerweise ist man fast dankbar, wenn ein paar Leutchen „vorzeitig“ abtreten.
Der Ölpreis wird schon noch beizeiten wieder auf drei Stellen ansteigen. Das hilft aber nichts, wenn man vorher eben nicht weiter investiert hat, weil das Öl ja zu billig ist. Darum wird ja auch der Preis irgendwann wieder steigen. Dann wird er wieder fallen, denn wir haben bereits deutlich demonstriert bekommen, daß dauerhaft dreistelliger Preis pro Barrel die Kauflust des Endverbrauchers suboptimal ausfallen läßt 😀
Aber stimmt schon – die meisten wollen es sich nciht vorstellen. Ich höre immer den Spruch „Ach, das wird bestimmt noch ein bißchen dauern.“ Immer diese stille Hoffnung, daß man selber eben nicht die Konsequenzen des Handelns wird spüren müssen. Menschen! 😀
aus gegebenen anlass, auf dem weg nach unten wurde erfolgreich ein neues niveau erreicht:
https://futter.kleinezeitung.at/2018/07/18/kind-von-hecht-gebissen-14-000-euro-strafe-fuer-gemeinde/
https://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/4755278/Nach-Biss_Badesee-soll-hechtfrei-werden
Einfach den Badesee schließen. Wäre ja auch eine Lösung gewesen.
Natur ist total prima. Bis sie einen dann in den Zeh beißt. Menschen! 😀
Das Unterscheiden von Ursache und Wirkung ist nicht einfach. Wenn ein Fußgänger von einem Auto auf der Straße überfahren wird, ist ja auch der Fußgänger schuld. „Warum war er nicht auf dem FUSSWEG?“. Die Existenz von 1-Tonnen-Killermaschinen mit volldebilen Bedienern wird nie und nimmer in Frage gestellt. Und so ist es mit der Natur. Die ist Schuld, wenn es brennt. Oder wenn eine Überschwemmung kommt. Oder wenn ein Kind sich im Wald verläuft, ja, dann ist der Wald schuld…..
Genau. Was steht der auch so da rum, der Wald? Da muß doch mal einer einen Sicherheitshinweis draufkleben!111!
Unsere Unterhaltungen in den Kommentaren wurde zum Artikel, und da gibt es für mich zwangsläufig kaum etws zu kommentieren. Klar ist das Richtige eine Frage der Perspektive.
Der Taucher, der beim Versuch 13 Menschen aus einer Höhle zu befreien ertrunken ist, hat nicht das Richtige getan, denn er ist ja ertrunken. Selbstverständlich tat er das Richtige, denn er tauschte 13 Leben gegen eines. Das war natürlich grundfalsch, weil eine übervökerte Welt besser auf 13 Konsumenten verzichtet, als denn nur auf einen.
Es kommt ganz klar auf das gesetzte Ziel an.
Hast Du eines?
Wenn ich das richtig verstehe, dann wollen die meisten Leute hierzulande eine Zivilisation retten, die von alten weißen Männern geformt wurde, obwohl genau diese alten weißen Männer gerade total out sind, weil die meisten Leute eine Überdosis Moral geschluckt haben. Das wird voll in die Hose gehen. Erkennt man schon daran, dass die Übermoralisierten mal so gar keine aussichtsreichen Lösungen anzubieten haben.
Als Kommentator von Zeit-Artikeln ist Dir dort bestimmt schon der Forist „Global Traveler“ aufgefallen, der ausdauernd fordert, man möge doch bitte mal die Fluchtursachen bekämpfen. Und wenn er dann tatsächlich bekämpft wird, dann reagiert er pampig.
Hoffnungslose Fälle überall. Und je länger das so bleibt, umso richtiger werden einige heute zu recht umstrittene Ideen der AfD. Das Richtige bewegt sich nämlich, und wird immer radikaler je länger das Falsche andauert.
„Konsum wurde erste Bürgerpflicht.“
Wie das in der Praxis aussieht zeigt dieser Film:
https://www.youtube.com/watch?v=xaQyoAt6O58
Du meinst Russland wird bis 2040 zerfallen? Glaube ich nicht. Die EU mag dann wohl tatsächlich erledigt sein, aber das ist sie ja im Grunde schon heute. Die Chinesen werden wieder etwas irres machen, was in unseren Breiten total undenkbar ist, und irgendwie weiterhin China bleiben. Und die Yankees werden gierig nach Kanada greifen. Kanada, der Flächenstaat, der in Deiner Aufzählung fehlt, und tatsäch als einziger das Zeug hat in seiner heutigen Form zu überleben, weil er sich schon heute aus 100% regenerativer Energie versorgen kann. Dummerweise ist Dwayne sein Nachbar.
Hast Du eines?
Ja.
Als Kommentator von Zeit-Artikeln ist Dir dort bestimmt schon der Forist “Global Traveler” aufgefallen, der ausdauernd fordert, man möge doch bitte mal die Fluchtursachen bekämpfen. Und wenn er dann tatsächlich bekämpft wird, dann reagiert er pampig.
Ach, ich weiß nicht, der wievielte der Sorte er ist. Und vor allem wohnen die ja alle in der Realität und nicht nur in Foren.
Das Richtige bewegt sich nämlich, und wird immer radikaler je länger das Falsche andauert.
Nur weil sich etwas bewegt wie ein nationalistischer Hamster auf Meth ist es noch lange nicht richtig.
Die Chinesen werden wieder etwas irres machen, was in unseren Breiten total undenkbar ist, und irgendwie weiterhin China bleiben.
Mehrere Chinas, vermute ich. Aber ja.
Und die Yankees werden gierig nach Kanada greifen. Kanada, der Flächenstaat, der in Deiner Aufzählung fehlt, und tatsäch als einziger das Zeug hat in seiner heutigen Form zu überleben, weil er sich schon heute aus 100% regenerativer Energie versorgen kann. Dummerweise ist Dwayne sein Nachbar.
Ich schrieb mal irgendwo, daß der endgültige Absturz des Imperiums mit hoher Sicherheit durch eine militärische Niederlage ausgelöst werden wird, die keiner recht auf dem Schirm hatte. Man gewinnt einen Krieg übrigens dadurch, daß man dem Gegner mit möglichst minimalen Mitteln maximalen Schaden zufügt. Dann geht er nämlich pleite.