Tja…wie soll ich diesen Bericht beginnen? Was soll ich sagen zum gestrigen Tag?
Die ehemalige SPD zieht sich geschlagen und hinkend in die Opposition zurück. Und zwar genau vier Jahre zu spät nach meiner Ansicht. Denn es gab nie eine bessere Gelegenheit, Politik zu machen, als 2013. Aus der Opposition heraus.
Man hätte Frau Merkel minderheitsregieren lassen können und in der Opposition parteiübergreifend eine Mehrheit gehabt.
Was für eine fulminante Gelegenheit, der rostenden Demokratie wieder ordentlich Politur zu geben, wäre das gewesen!
Angela Merkel hätte programmatisch arbeiten müssen. Bis gestern fehlten der Union im Bundestag ganze fünf Mandate an einer absoluten Mehrheit.
Wäre ich Kanzler und hätte 261 Mitglieder des Hohen Hauses vor mir, von denen ich fünf auf meine Seite ziehen muß, um einen Gesetzesentwurf, einen Haushaltsplan oder was auch immer durchzubringen – ich würde mir diese Nummer jederzeit zutrauen. Angela Merkel war vor vier Jahren dafür zu feige. Denn sie ist zwar gerne Bundeskanzlerin, aber interessiert sich nicht ein bißchen für Politik.
Jetzt fehlen einer vor der Wahl hoch gehandelten schwarz-gelben Koalition etwa vierzig Sitze. Diese Lücke halte ich für eine Minderheitsregierung für zu groß.
Die Opposition hätte, mit einer klar stärksten SPD in Front, eigene Projekte verwirklichen können. Beispielsweise den pauschalen Rentenzuschuß wieder einführen, den man Hartz-IV-Beziehern bis zur letzten Koalition aus schwarz-geld noch angerechnet hat.
Dann wurde der Satz wieder einmal um fünf Euro erhöht, dafür aber der pauschale Zuschuß gestrichen. Das war 2009, wenn ich mich recht erinnere. In Folge dessen ist die Altersarmut von Arbeitslosen inzwischen keine Bedrohung mehr, sondern längst Gewißheit.
Eine SPD als Führung der Opposition hätte ihr politisches Profil schärfen können, die Gemeinsamkeiten mit den Linken herausarbeiten, die Differenzen abschleifen und die Grünen hätten zwischen linken Linken und mitte-rechts gelagerten Sozis prima vermitteln können. Die waren ja selber mal links, bevor sie mit Schröders SPD koalierten.
Und ganz besonders hätte diese SPD auch einen glaubwürdigen Wahlkampf gegen die Union führen können. Jetzt. 2017.
Stattdessen hat man nach dem Motto „Opposition ist Mist“ wieder eine Große Koalition herbeigestümpert, deren Bilanz grauenvoller kaum sein könnte. Mir fällt auf Anhieb eigentlich kein Gebiet ein, auf dem dieser Haufen Machtgeier in den letzten vier Jahren nicht vollkommen versagt hätte.
Herr Schulz schreitet auf die Bühne und spricht von „einer schweren Stunde für die Sozialdemokratie“. Knapp über 20 Prozent, das ist schon ein beachtliches Ergebnis. So unfaßbar abkacken, das muß man auch erst einmal hinkriegen.
Die schwere Stunde hätte die Partei mal besser 2004 schon bemerkt, als sie Hartz IV auf den Weg brachte, und den Schröder vorher erschossen. Aber er hat schon recht, der Herr Schulz.
Dann aber spricht er davon, daß die Partei „ihre Wählerbasis nicht mobilisieren konnte“.
Es ist der Moment, in dem ich mir das erste Bier reinhauen muß, denn das kann ich nüchtern nicht mehr ertragen. Dabei trinke ich normalerweise keinen Alkohol.
Es ist nämlich so, daß 1998, als der dicke Pfälzer endlich vom Wähler in die Wüste oder besser, den Weinberg, geschickt wurde, unter den Arbeitern noch 49 Prozent die SPD gewählt haben. Gestern, an diesem denkwürdigen Septembertag, waren es noch 23 Prozent.
Die ehemalige SPD macht mal was richtig. Falls sie nicht noch umfällt. Und vier Jahre zu spät. Aber immerhin.
Die ehemalige SPD hat also keine Wählerbasis mehr, Herr Schulz. Man hat sie politisch in Armutsrenten und mies bezahlte, befristete Zeitarbeitsjobs abgedrängt. In Praktika und Werksverträge. In Bologna-Bachelorabschlüsse in Gendertheorie.
Und selbst von denen, die beim letzten Mal noch diese Partei wählten, haben es 13 Prozent gestern nicht mehr getan. Aus Verzweiflung sind diese Menschen jetzt Nichtwähler geworden.
Weil die ehemalige SPD als Wurmfortsatz der Merkel-CDU komplett unerkennbar geworden ist für diejenigen, die bisher noch so etwas wie Hoffnung hatten. Denn die Hoffnung mag zuletzt sterben, aber schließlich segnet auch sie das Zeitliche.
Ganz besonders, wenn man mit einer „Sozialpolitik“ agiert, die einen guten Teil deutscher Bevölkerung als faule Gesellschaftsparasiten abstempelt und ihnen teilweise ihre verfassungsmäßigen Rechte entzieht oder einschränkt – mit der einzigen Begründung, daß diese ihres Arbeitsplatzes verlustig gegangen sind oder keinen finden, der sie über Wasser hält. Und die Bild, dieses widerliche Hetzblatt, tritt dabei noch kräftig nach.
Wenn eine Partei es verdient hat, mit dem Rohrstock vom Platz geprügelt zu werden, dann mit Sicherheit die längst nicht mehr existierende Sozialdemokratie.
Horst Seehofer zog im Interview aus dem Wahlergebnis sofort die Konsequenz, die ich von ihm nicht anders erwartet hätte. Denn die zweite Partei, die gestern abend so richtig eins auf die Fresse bekommen hat, ist die CSU.
Woraufhin Deutschland größter Horst sagte: „Da haben wir wohl die rechte Flanke offen gelassen.“
Das war dasselbe Horn, in das auch Volker Kauder, diese zynische Verarschung des Wortes „Demokratie“ an sich, hineinstieß, als er sagte, man – also die Union – müsse sich halt mehr um die innere Sicherheit als Kernkompetenz bemühen.
Eine absolut prima Idee, weiter nach rechts zu rücken, um die weggelaufenen Rechten wieder einzufangen. Großartig. Zeit für das zweite Bier.
In der letzten Legislaturperiode wurde alleine das Asylrecht dreimal verschärft. Unvergessen die Erklärung von Afghanistan zum „sicheren Herkunftsland“, verbunden mit dem Bild von Thomas de Maizière, umgeben von Sicherheitskräften, mit Helm und schußsicherer Weste, auf dem Flughafen von Kabul. Und dazu dann der Spruch: „Es gibt in Afghanistan sehr wohl Städte und Regionen, in denen Rückkehrer in Sicherheit leben können.“
Bestimmt. Der Hauptstadtflughafen gehörte aber wohl offensichtlich nicht dazu. Es gibt vermutlich auch Unions-Regierungsmitglieder, die einen Empathiewert über dem von Hausstaub haben. Nur gefunden hat man noch keine.
Die AfD muß sich gar nicht darum bemühen, irgendwo zu regieren. Die Regierenden überschlagen sich förmlich, die Politik dieser Ansammlung von Unseligkeiten der tiefen Vergangenheit so schnell wie möglich zu übernehmen.
Die AfD, diese neue drittstärksteKraft im Bundestag, die heute vermutlich vor lauter Kopfschmerzen vom Saufen nicht geradeaus gucken kann, besteht aus faschistischen Faschisten wie einem Björn Höcke und einer adligen Ballerfrau wie Beatrix von Storch, die so tut, als interessiere sie sich für kleinbürgerliche Malocher, während sie im Europaparlament hockt und 30 Mille pro Monat kassiert. Sie besteht aus Angstverbreitern, Xenophoben und einem angeblich Intellektuellen in gruseligen Anzügen, die schon modrig aus dem Fernseher riechen – sowohl die abgesonderten Gedanken als auch der Anzug. Sie besteht auch aus dem, was deutsche Medien früher immer so verschämt den „konservativen Flügel der CDU“ genannt haben.
Altnazis halt.
Denn wenn für einige, auch außerhalb der AfD, die Linkspartei noch immer der „Nachfolger der SED“ ist, dann ist die CDU eindeutig die Nachfolgerin der NSDAP. Und die eben angeführten Konservativen innerhalb der Konservativen sind nichts weiter als der alte Nazi-Abschaum, den diese Partei seit Anbeginn der Republik mit sich herumgeschleppt hat. Der Bonner Republik.
Ein weiterer Teil der angeblichen Alternative besteht aus dem weggelaufenen Wirtschaftsflügel der alten FDP. Also die Leute, die jedem die freie Wahl überlassen wollten, welche Gesundheitsvorsorge er sich jetzt nicht leisten kann.
Herr Lindner, der Möglichmacher der politischen Zombie-Apokalypse, sagte gestern den schönen Satz Richtung Martin Schulz, daß man ja nicht Wahlkampf betreiben könne mit dem Motto „Deutschland ist so ungerecht“, wenn man seit 1998 selber 15 Jahre regiert habe. Da müsse sich eine Partei fragen lassen, was sie denn getan habe. Ich applaudiere Herrn Lindner für diesen Satz ausdrücklich.
Seit 1982, als die damaligen Freidemokraten in alter Manier des Königsmordes einen Mann namens Helmut Kohl zum Kanzler machten, haben die angeblichen Liberalen 20 Jahre in diesem Land auf Bundesebene mitregiert.
Auf den Wahlplakaten der FDP war Herr Lindner zu sehen, schwarzweiß, mit feschen iPod-Stöpseln im Ohr und dem Motto: „Digital first. Bedenken second.“
Die Börsenzocker, die 2008 die angebliche Finanzkrise ausgelöst haben, an der sie seitdem immer noch reicher geworden sind, hatten auch keine Bedenken.
Wer braucht auch Bedenken in einer Welt aus Vorratsdatenspeicherung und irgendwelchen IT-Sicherheitsfirmen, denen mal eben 150 Millionen Datenssätze geklaut werden?
Oder in der die deutsche Telekom seit fünfzehn Jahren angeblich Glasfasernetzwerk verlegt wie Ritter Roland, aber seltsamerweise noch immer keine ordentlichen Datenanbindungen existieren, wenn man nicht in einem Ballungsraum lebt?
Klar kann man jetzt mit zehn Milliarden Staatskohle an der Stelle eingreifen – aber warum hat man die Konzerne nicht einfach mal dazu verpflichtet, ihre Milliarden an Gewinnen in eben solche Dinge zu reinvestieren?
Weil die FDP an den freien Markt glaubt. Was heißt, die Konzerne kriegen Subventionen aus Steuerkassen, aber die Gewinne aus der damit gebauten Infrastruktur dürfen sie behalten. Die sind wiederum exorbitant, denn Investitionen sind ja des Teufels, deshalb zahlt sie der Staat. Was wieder prima ist für Aktienkurse und deshalb kauft die Telekom auch lieber amerikanische Telekommunikationsanbieter auf und setzt hier und da ein paar Milliarden in den Sand.
Deutschland hat auch zig Anbieter von Flatrates für Mobilfunk, die dann aber alle seltsamerweise ab einem bestimmten Datenvolumen gedrosselt werden. Nirgendwo ist Datenvolumen so teuer wie in Deutschland. Und wieso hat man eigentlich eine Flatrate, wenn die ein bestimmtes Volumen hat?
Exakt eine solche Mogelpackung ist die neue, hippe, liberale Lindner-FDP. Diese Partei hat zweifellos die beste Show geboten im Wahlkampf. Aber eben eine Show. Ein weiteres Plakat der Liberalen sagte mir neulich, daß nicht mehr Gesetze, sondern mehr Polizisten Verbrecher fangen. Stimmt.
Doch nachdem schon unter Helmut Kohl in Justiz und Exekutive massive Sparprogramme aufgelegt wurden, muß Herr Lindner sich von mir fragen lassen, wer damals doch gleich regiert hat.
Herr Lindner sagte gestern auch, es werde keine Regierung um jeden Preis geben mit seiner FDP. Das da Bewegung rein müsse in bestimmte Dinge. Er klang überzeugt und überzeugend. Ich glaube diesem Mann sogar, daß er glaubt, was er da sagt.
Aber ich bin exakt genauso davon überzeugt, daß die neue FDP im Kern noch immer die alte ist. Und bleiben wird.
Die Probleme, die in unserem Land anhängig sind, sind nicht erst in den letzten Wochen materialisiert, wie es ein Horst Seehofer gestern im Interview ernsthaft andeutete. Nicht deswegen haben so viele Menschen AfD gewählt. Auch ein weiteres Stühlerücken nach rechts in Berlin und/oder München ist zweifellos nicht die korrekte Idee. Man könnte der AfD ja auch einfach mal dankbar sein dafür, daß sie die ganzen Widerlinge in ihrem Sammelbecken vereinigt, die sich über die Jahrzehnte immer in allen anderen Parteien rumgedrückt haben. Womöglich auch in der eigenen.
Die Probleme Deutschlands sind zehn, zwanzig, dreißig Jahre alt. Die Wiedervereinigung, also die feindliche Übernahme der Konkursmasse der DDR durch Westdeutschland, bot die Gelegenheit, einige dringend benötigte Weichen zu stellen. Da kann man mit der Abschaffung der Wehrpflicht beginnen und der Einführung eines neuen Rentensystems weitermachen.
Helmut Kohl entschied sich fürs Nichtstun, mit einer tapferen FDP an seiner Seite.
Seit spätestens Mitte der 80er wissen wir bereits, daß ein fundamentaler Umbau eines Rentensystems unerläßlich ist, das in seiner aktuellen Form einfach nicht mehr haltbar ist.
Wie sollen immer weniger Arbeitnehmer immer mehr Rentner versorgen?
Nicht einmal mit einer gleichbleibenden Anzahl an Arbeitnehmern ist das machbar, wenn diese über fast zwei Jahrzehnte stagnierende Löhne und fast stagnierende Gehälter hinnehmen müssen, um irgendwelchen Banken, Großkonzernen und HedgeFonds-Heuschrecken den fetten Arsch zu stopfen, während sich der Kanzler im Brioni-Outfit nebendran die Cohiba anzündet.
Das kann schlicht nicht funktionieren. Und die deutsche Politik weiß das. Die Zahlen sind bekannt und klar und deutlich. Weder schwarz-gelb noch rot-grün haben daran etwas geändert, jedenfalls nicht zum Besseren.
Stattdessen wird immer was vom „demographischen Faktor“ gefaselt und eine Regierung nach der anderen vergibt Prämien für mehr Kinder.
„Kinder statt Inder“ war übrigens mal eine CDU-Kampagne. Aber da war die AfD ja auch noch Teil der Truppe. Auch jetzt hat die Union ihren Wählern mehr Kindergeld versprochen. Zwei Euro mehr pro Kind und Monat. Unglaublich.
Nur gibt es dadurch nicht mehr Kinder. Wozu auch? Es gibt ja nicht mehr Arbeit.
Und die Kinder, die schon da sind, finden dann keinen Job, von dem sie leben können und werden aus Verzweiflung Nazis. Oder CDU-Wähler.
Diese Politik ist auch der Grund, warum Altenpfleger dann €9,40 die Stunde verdienen. Nach drei Jahren Ausbildung und einem Examen, das ein Generalsekretär der CDU, Peter Tauber, vermutlich mit Schwung verkacken würde.
Tja, hätten sie halt mal was Ordentliches gelernt, Herr Tauber. Dann müßten Sie nicht so hirnfreien Mist auf Twitter posten, während sie in ihren aus Steuermitteln finanzierten Ledersessel furzen. Oder sich in der Politik prostituieren.
Darum haben so viele Menschen AfD gewählt. Weil sie den ganzen Scheiß einfach nicht mehr ertragen können. Weil sie unbedingt wollen, daß was gemacht wird. Zwar haben die meisten keinen blassen Schimmer, was denn nun und warum eigentlich – aber machen müssen die in der Politik schon was. Also wählt man AfD. Die wird zwar auch nichts verbessern, aber sie gehört eben nicht zu „den anderen“.
Was natürlich auch Blödsinn ist, denn die Hälfte der Partei besteht, wie erwähnt, aus dem „konservativen Flügel der CDU“ – also alten Nazis. Oder dem „Wirtschaftsflügel der FDP“ – also ökonomischen Nazis, die schon seit dreißig Jahren den festen Kern dieser zutiefst asozialen Partei gebildet hatten.
Aber das war dem Wähler gestern egal, außerdem bezweifle ich, daß der durchschnittliche AfD-Wähler so weit über politisches Reflexionsvermögen verfügt. Das ist ja bei den Gewohnheitswählern anderer Parteien auch nicht besser.
Überhaupt war gestern wieder sehr viel Gewohnheit zu finden. Der Kanzleramtsminister, Peter Altmaier, stellte sich – am gewohnten Ort der CDU-Wahlfeiern in Berlin – auf die Bühne und sprach ganz im Sinne seiner Chefin davon, daß man ja die stärkste Fraktion stelle, gewonnen habe und einen Auftrag zur Regierungsbildung erhalten. Klar, was soll Altmaier als überbezahlter Bürosprecher auch sonst sagen?
Und er hat dabei nicht einmal gelogen, alle diese Aussagen sind korrekt.
Nur gab es an diesem Ausgang der Wahl eben auch vor Öffnung der Wahllokale keinerlei Zweifel. Die CDU erinnerte mich gestern stark an einen Erstklässler, der im Brustton der Überzeugung zu erklären versucht, er habe das Abitur bestanden, weil er den Weg zur Grundschule gefunden hat.
Unter schallenden „Angie, Angie!“-Rufen der Parteijugend betrat sodann die Kanzlerin die Bühne, bewarf ihre Schergen mit der herrscherlichen Raute und sagte genau das, was vorher schon gesagt worden war. Alles schön und korrekt.
Und exakt so inhaltleer wie die vorherigen 12 Jahre merkelscher Nicht-Politik. Ein recht wütender Martin Schulz nannte das später in der Elefantenrunde „eine systematische Verweigerung von Politik“ durch die Kanzlerin. Was durchaus richtig ist.
Eigentlich war alles wie immer. Die CDU sagt, sie habe gewonnen. Die SPD ist sauer. Die FDP tut so, als wäre sie liberal und unkorrupt.
Aber Angela Merkel betonte gestern ausdrücklich den glorreichen Wahlsieg. Ganz schön beeindruckend für die Chefin einer Partei, die gerade eine Million Stimmen an den ehemaligen gelben Koalitionspartner weggeblutet hatte. Und weitere 1,3 Millionen Stimmen an die AfD.
Wie man sich in so kurzer Zeit 8,5 Prozent Verluste schönsaufen kann, wüßte ich auch gerne mal.
Ich war jedenfalls in dem Moment beim dringend benötigten dritten Bier.
Auf der Bühne neben Angela Merkel stand die siebenfache Mami der Nation, die Volksempfängerin Ursula von der Leyen, als hätte sie ihre Blagen selbst großgezogen und das nicht irgendwelchen Nannies und Elite-Internaten überlassen. Dabei gibt es meiner Meinung nach kaum etwas Asozialeres, als in einem überentwickelten Land voller Ressourcenverschwender, wie Deutschland eines ist, mehr als zwei Kinder zu haben.
Aber es ist ja total wichtig, wegen des „demographischen Faktors“ in der Rentenformel. Der AfD wird immer vorgeworfen, sie backe sich ihre eigene Realität zusammen, wie es ihr gerade paßt.
Nun, ich finde, in dieser Beziehung weist das neue Sammelbecken politischen Abschaums keinen Unterschied zu den von einigen AfDlern gerne so titulierten „Systemparteien“ auf. Von Realitätsnähe war in den Aussagen der Politiker gestern jedenfalls nichts zu hören.
Was Herr Oettinger, dieser Typ, dem ich in meinem Staat keinen Hühnerstall verwalten ließe, gestern auf der CDU-Bühne zu suchen hatte, weiß vermutlich nicht einmal die CDU. Wenn irgendwer geeignet ist, den Intelligenzdurchschnitt in einem vollen Fußballstadion zu senken, dann dieser Mann.
Somit stellt sich also die Frage nach einer Regierungsbildung. Die dürfte, schon aus den oben genannten Gründen, sehr schwierig werden. Für eine Minderheitsregierung von Schwarz-Gelb fehlen einfach zu viele Mandate. Für alles andere reicht es nicht. Die ehemalige SPD scheint diesmal entschlossen, in die Opposition zu gehen. Was ich ihr schon deshalb dringend raten würde, weil es ja irgendwann wieder Wahlen geben wird. Und noch eine Große Koalition wird diese Partei nicht überleben.
Herr Schulz hat sich angestrengt, zweifellos. Aber niemand hat ihm verraten, was für einen lausigen Parteikadaver er da eigentlich übernommen hat, habe ich den Eindruck.
Eine Zweierkoalition steht also außer Frage. Und das einzige närrische Dreigestirn der Politik mit einer Mehrheit wäre die sogenannte Jamaica-Koalition, also schwarz-grün-gelb.
Jürgen Trittin sagte, gefragt nach einer möglichen Jamaica-Koalition: „Die CDU muß ökologischer werden, die FDP sozialer und die CSU liberaler.“
Nun – eine ökologischere CDU könnte ich mir sogar vorstellen. Frau Merkel sicherlich auch, denn damit würde sie den gestern überraschend starken Grünen das programmatische Wasser abgraben. Aber was sich die CSU unter liberal vorstellt, hat Seehofers Horst ja gestern schon klargestellt. Und bevor sich die FDP in eine soziale Partei verwandelt, friert die Hölle zu.
Auch die Linken haben übrigens wieder glorreich bei dem versagt, was die AfD vorexerziert hat – sozusagen mit erhobenen Fahnen und die Reihen fest geschlossen. Nämlich Nichtwähler für sich zu gewinnen. Satte 1,4 Millionen Stimmen flossen der Nichtalternative aus diesem Block zu.
Die einzige Partei, die tatsächlich Politik betreiben würde, von der 80 Prozent aller Deutschen durchaus profitieren könnten, erweist sich seit Jahren als völlig unfähig, da hinzugehen, wo sie auch mal Wähler finden könnte. Also füllen die Rechten das Vakuum an dieser Stelle.
Interessant wiederum ist, wie die Rechten das Vakuum auffüllen. Die Gründe für eine Wahl der AfD sind ähnlich wie vor 80 Jahren:
Offenbar haben viele AfD-Wähler Angst vor dem Islam. Dabei gibt es den gar nicht. Es gibt Bekloppte, die sich in die Luft sprengen oder mit Lastern in Menschenmengen fahren und die zufällig Muslime sind. Und gegen die sollte man auch was unternehmen, da besteht gar kein Diskussionsbedarf.
Übrigens sind die meisten Opfer islamistischer Attentäter – Muslime. Mit großem Abstand sogar.
Bin ich weniger tot, wenn mich ein katholischer Bekloppter erschießt? So ein Reichsbürger vielleicht? Neulich gab es da wieder einen in Dresden.
Zum Glück sind solche Leute immer nur „verwirrte Einzeltäter“ in den Medien. Man stelle sich vor, die wären Muslime. Dann wären sie ja Terroristen.
Vielleicht fühlen sich deshalb angeblich viele Menschen nicht mehr sicher?
Scheinbar haben auch viele Wähler der neuen Altnazis und der alten Neunazis Angst vor dem, was ein AfD-Politiker „die Herstellung von Mischbevölkerung“ nannte. Das habe ich mir nicht ausgedacht.
Alleine eine derartige Wortwahl – oder sollte man es Wortwahn nennen? – zeigt ganz klar, wessen Geistes Kind der Sprecher ist. Der entsprechende Typ ist übrigens ein Richter.
In der Elefantenrunde gestern abend war natürlich auch ein Vertreter der blauen Nazis dabei. Der wiederum bekam von Frau Merkel den Fall Özoguz unter die Nase gerieben. Aydan Özoguz ist die Integrationsbauftragte der Bundesregierung. Diese hatte neulich die Frechheit, in einem Artikel zu sagen:
„Eine spezifisch deutsche Kultur ist, jenseits der Sprache, schlicht nicht identifizierbar.“
Und da hat die Dame völlig recht. Es sei denn, man sieht Autobahnen ohne Tempolimit oder Oktoberfest als „spezifisch deutsche Kultur“. Also, das Oktoberfest in München, nicht das in Japan.
Herr Gauland, der angebliche Intellektuelle in der AfD, quasi des Führers Briefbeschwerer, sprach daraufhin davon, man müsse Frau Özoguz „in Anatolien entsorgen“.
Die Dame ist übrigens in Hamburg geboren und seit knapp dreißig Jahren deutsche Staatsbürgerin. Aber Herr Gauland wußte ja auch über Boateng nicht Bescheid.
Die Kanzlerin aller Deutschen (außer AfD-Wählern) sagte diesbezüglich zum anwesenden Strohmann der AfD, daß Aydan Özoguz für eine Bemerkung, die…
„…sicherlich von Meinungsfreiheit gedeckt ist, das sie – ich zitiere – ’nach Anatolien entsorgt werden solle.‘
Alleine das genügt wohl als Beispiel, um zu zeigen, daß wir da ein Problem haben…“
Ich muß ganz ehrlich sagen, das war das höflichste „Fickt euch, ihr rassistischen Pisser!“, das ich jemals vernommen habe. In diesem Moment mochte ich Frau Merkel tatsächlich.
Ganz deutlich war gestern zu sehen, daß der Schoß noch immer fruchtbar ist, aus dem das kroch. Wir haben uns nur über die Jahrzehnte immer was in die Tasche gelogen in diesem Land, die sogenannten „Konservativen“ allen vorneweg.
Sozialstaat ist kein Selbstzweck oder ein Feigenblatt. Er ist ein Fundament stabiler Demokratie.
Und wenn die eigene Regierung das aushöhlt – sei sie jetzt schwarz-gelb oder rot-grün – und der Lohn für ein Arbeitsleben nicht einmal 1.000 Euro Rente sind – nun ja…verarschen kann ich mich auch alleine.
Ob jetzt der Jude oder der Islam, ob Bolschewismus oder Hartz IV – man muß den Leuten Angst machen, denn Angst essen Hirn auf.
Denn eine sich radikalisierende, verschließende Gesellschaft benötigt einen äußeren und nach Möglichkeit einen inneren Feind. Ob Bolschewismus bei Hitler, die Sozis beim Kaiser oder heute irgendwelche Migranten. Es muß immer irgendwer schuld sein, nur eben nicht man selbst oder die Politik, die man womöglich auch noch dreißig Jahre lang gewählt hat. Das ist völlig ausgeschlossen.
Kassandra hat schon hier und da erwähnt, daß sowohl politische Fragmentierung, als auch politischer Stillstand und politische Radikalisierung Symptome für die Untergangsphase einer Zivilisation sind. Wenn es immer weniger Ressourcen zu verteilen gibt, aber eine reiche Elite darauf besteht, ihren Anteil keinesfalls schrumpfen zu lassen, müssen die unteren Gesellschaftschichten letztlich dafür bluten. Bedenkt man, daß unserer Wirtschaftstheorie gemäß natürlich auch Reichtum nicht gleich bleiben darf, verschärft sich die Lage zusehends.
Interessanterweise findet sich Deutschland seit gestern abend in derselben Situation wieder, in der die USA und Großbritannien schon länger feststecken.
Gab es früher eine linke und eine rechte Seite der Politik und einen Hügel in der Mitte, so gibt es heute zwei Hügel. Und zwar jeweils einen auf der linken und einen auf der rechten Seite des Parteienspektrums. „Links“ und „Rechts“ sind hier natürlich relativ zum jeweiligen Land. In den USA ist man ja Kommunist, wenn man der Meinung ist, jeder sollte zumindest was zu essen auf dem Tisch stehen haben, selbst wenn er keine Arbeit hat.
Die politische Mitte jedenfalls ist in beiden Ländern in den letzten Jahren verschwunden. Sie hat sich aufgelöst. In den USA seit Bill Clinton. In Großbritannien seit Tony Blair. Wer eine Wahl gewinnen will, muß zunehmend extreme Positionen vertreten, um eine Mehrheit überhaupt zu ermöglichen. Allerdings haben sowohl die Briten als auch die Amis ein reines Mehrheitswahlrecht. Weshalb es genügt, hier entweder auf dem linken oder rechten Gipfel seine Flagge zu hissen.
Deutschland, mit seinem kombinierten Mehrheits- und Verhältniswahlrecht, zeigt sich hier widerstandsfähiger. Denn eine Partei müßte auf beiden Gipfeln punkten, um eine Mehrheit aller Wähler auf sich zu ziehen. Das ist ein schwieriger Spagat. Allerdings hat es schon einmal funktioniert. Nicht umsonst hieß Hitlers Partei so, wie sie eben hieß.
Wir nähern uns dem gleichen Zustand an. Erwartungsgemäß. Ein weiteres Symptom der Langen Dämmerung hat sich gestern abend auf den Wahlmonitoren offenbart.
Die ehemalige SPD darf sich nicht wundern, daß sie keiner mehr wählen will, wenn sie der Hälfte ihrer Stammwählerschaft ins Gesicht pißt, dabei nicht mal den Anstand hat, das Regen zu nennen, und dann einen angeblich sozialen Wahlkampf betreibt.
Die CDU und CSU dürfen sich nicht wundern, daß andere die Früchte ihrer Unfähigkeit, Unwilligkeit und Untätigkeit ernten, wenn sie eine permanente Angstkampagne gegen die eigene Bevölkerung fahren, weil hinter jeder Ecke der islamische Ork lauert und man deshalb allen Bewohnern des Landes elektronisch vorratsgespeicherte Fußfesseln anlegen möchte.
Am Ende liegt man verblutend im Rinnstein und hält sich noch immer für eine Volkspartei, wenn das Volk da schon längst anderer Meinung ist. Während Frau Merkel ihre Partei immer mittiger plazieren will, ist in der Mitte schon gar kein Volk mehr.
Die FDP, dieser Wiedergänger der neoliberalen Globalisierungscheiße, die uns exakt die heutigen Verhältnisse gebracht hat, tut jetzt so, als wäre sie im Kern anders als früher. Allein, mir fehlt der Glaube.
Wenn Herr Lindner sich „nicht in eine Regierung drängen lassen will, nur weil die SPD sich aus parteitaktischen Gründen in die Opposition zurückziehen will“ – dann sagt er da womöglich sogar für sich die Wahrheit. Aber niemals spricht er damit für die Partei. Wenn man der FDP genug leckere Posten aufstellt, wäre sie die letzte, die sich davon nicht korrumpieren ließe.
Sinkender Wohlstand. Verteilungskampf. Infolgedessen politische Fragmentierung. Radikalisierung. Suche nach Sündenböcken. Seit gestern hat die Symptomatik der Langen Dämmerung auch Berlin erreicht.
Keine dieser Parteien – auch Grün oder Links nicht – wird die weitere Zerstörung der politischen Mitte verhindern. Oder gar eine neue aufbauen. Da müßten die Reichen ja womöglich was abgeben. Und das ist natürlich nicht verhandelbar. Sie begreifen es einfach nicht.
Da wird noch immer von einer „Sachdebatte“ geredet von grüner Seite. Dabei ist die Taktik der Rechten noch niemals gewesen, eine sachliche Debatte zu führen. Die Taktik extremistischer Parteien wie der AfD ist es, jeglichen sachlichen Diskurs unmöglich zu machen und zu zerstören.
Außerdem gehört zu einer Sachdebatte die Anerkennung der Tatsachen.
Doch alle Parteien glauben noch immer an die Wiederkehr des Ewigen Wachstums. Hinter der nächsten Ecke ist es bestimmt. Und dann wird alles gut werden. Wir müssen halt nur Steuern senken für die Reichen. Oder aber erhöhen und das Geld umverteilen. Oder diese miesen Ausländer verscheuchen und dann umverteilen. Nachdem wir Arbeitslose in Lager gesperrt haben oder so.
Je weniger die tatsächliche Form der Realität mit der jeweiligen politischen Ideologie in Übereinstimmung zu bringen ist, desto mehr wird die weitere Politik die Form zynischer Realsatire annehmen oder beibehalten. Die einen werden immer komplexere Erklärungen finden. Wie Cem Özdemir, der ernsthaft behauptete, die AfD sei gewählt worden als Folge der Digitalisierung. Das ist Blödsinn. Digitalisierung erleichtert nur das Erzeugen eigener Filterblasen.
Die anderen kommen mit einfachen Erklärungen. Wenn Muslime Terroristen sind, müssen nur alle Muslime raus aus Deutschland und Europa und es wird nie wieder Terror geben. Außerdem liegen die in der sozialen Hängematte, die Ausländer. Oder nehmen Deutschen die Arbeit weg. Ich komme da bei den Rechten manchmal etwas durcheinander.
Alles ist möglich. Selbst Neuwahlen sind nicht ausgeschlossen, obwohl die Deutschen die ja noch mehr hassen als Minderheitsregierungen. Die wiederum wären manchmal gar nicht so schlecht für eine kreative und lebendige Demokratie.
Aber vielleicht fällt die ehemalige SPD ja auch wieder um, das kann sie prima. Dann gibt es noch eine Große Koalition. Also das Gegenteil von kreativ und lebendig.
Und an Jamaica in Deutschland glaube ich erst, wenn über dem Verhandlungstisch die Tüte kreist und über dem Reichstag weißer Rauch aufsteigt.
Jedenfalls ist die Zweite Deutsche Republik, die Berliner Republik, gestern untergegangen. Falls es niemand bemerkt haben sollte. Willkommen in der Dritten Republik. Willkommen in interessanten Zeiten.
ok, ich habe mich hier schon mehrmals als begeisterter leser geoutet, danke für DEINE sicht der dinge, hat mich weitergebracht.
zu mir, in BIN links orientiert, ich gehe mit so gut wie allem was du hier so von dir gibst absolut konform. unser wohlstand beruht darauf, daß wir andere länder ausbeuten, energie blablabla usw usw usw….von meiner seite alles abgesegnet und ICH WÜRDE MIR WÜNSCHEN, daß dies mal in einer bundestagsdebatte thema ist, und das es sich ändert, ausgang: mal sehen. ich weis, du hälst das „ende“ für unausweichlich und hast auch gute gründe dafür, die nicht von der hand zuweisen sind. sehe ich ähnlich aber eben nicht so wie du.
was mich ankotzt, echt ankotzt ist die rigorose, durchweg alle schichten betreffende nazifizierung von der afd.
1.: das wir hier auf das „ende“ zusteuern aus den von dir in diesem blog genannten gründen wird von keiner partei gesehen, die afd ist hier genauso blind wie alle anderen –> sie unterscheidet sich diesbezüglich in nichts von den etablierten partein.
2.: um aus diesem scheiß herauszukommen bedarf es eines lernprozesses. der findet wie nochmal statt?
durch reibung!!! dadurch, daß man sich andere meinungen anhört.
und nein, ich denke nicht, daß die initialzündung von der afd ausgeht, es geht um ein prinzip: man errinnere sich an die grünen, kann ich mitlerweile nicht mehr wählen aber die haben damals ähnlich viel empörung hervorgerufen durch ihre art wie die afd jetzt. und? die haben was auf den weg gebracht (jetzt nicht mehr)!
–> es wird nicht so heiß gegessen wie es gekocht wird.
3.: zur errinnerung: die afd ist entstanden wegen dem hier:
https://www.youtube.com/watch?v=d6JKlbbvcu0
wegem NICHTS anderem, PUNKT! weis heutzutage keine sau mehr. genaugenommen war die afd die EINZIGE partei, die auf diesen in der geschichte der menschheit einzigartigen genial durch die hintertür eingefädelten FUCK U DEMOCRACY beschluß aufmerksam gemacht hat. das wurde von ALLEN parteien bis auf die linke abgesegnet. das ding bezeichne ich gerne als reichermächtigunggesetz 2.0.
wer ist hier rechts?
es gab damals noch keine flüchtlingswelle!!!
der herr lucke hat damals in meinen augen vernünftige fragen gestellt.
– wie wollen wir das finanzieren?
– wie können wir das beenden?
– was sind die konsequenzen daraus?
– usw usw usw
in meinen augen hat dieser typ und diese partei damals einfach fragen gestellt die überfällig waren und von allen parteien im bundestag außer der linken KOMPLETT ignoriert wurden, WEITER SO, damit der wirtschaftsmotor deutschland WEITER SO läuft.
ich bezweifele in keinem augenblick, daß dieser mensch DEINE weitsicht hatte, aber das haben die anderen parteien eben auch nicht!
was ihn unterschieden hat von den anderen ist, daß er eben nicht mehr auf ein WEITER SO getrimmt war. er wollte änderung.
die afd wurde damals als rechts beschriehen. herr lucke wie auch die meisten anderen gründer sind aus der afd ausgetreten. wegen u. a. einer frau petry die noch weiter rechts war und die afd wurde weiter als rechts beschriehen.
jetzt tritt frau petry aus der fraktion aus und diese partei wird als was beschriehen?
rechts!
merkt ihr noch, daß das nichts bringt? wie rechts ist rechts von rechts rechts?
4.: du redest in deinem blog von sozialer gerechtigkeit. dieses o. g. link wurde von allen parteien bis auf der linken beschlossen.
du im speziellen weißt, was das für die bürger von griechenland bedeutet. hast dich darüber ausgelassen und zwar zu recht.
ICH weis aus meiner täglichen arbeit, was es für die leute H I E R bedeutet: „meine krankenkasse bezahlt mir nur xy“, ich gehe durch meine ehemalige schule, gucke mir an, wie verloddert die mitlerweile ist und schüttele den kopf, sehe, daß die polizei/krankenhäuser usw, sprich alle sozialen, wie du selber sagst für den staat GRUNDLEGENDEN vorraussetzungen massive einschnitte erfahren und nichts mehr funktioniert, weil alles geld in die scheiß banken mit ihrem giralgeld geht, alles eine folge von WEITER SO, weil KEINE SAU eine andere meinung hören will, zu unbequem, spät dekadentes rom läßt grüßen.
5.: ihr könnt hier alle rein „flüchtlingswelle“….wenn es denn mal alle flüchtlinge wären.
ich beobachte, daß was flüchlinge hierzulande betrifft keine diffenrenzierte meinung mehr möglich ist. schwarz oder weiß. es gibt keinen unterschied HIER zwischen asylanten und wirtschaftsflüchtlingen.
ich bin absolut dafür, daß jeder syrer, afghane und ählinche landsleute wo wir munter militärisch reinvögeln hier asyl bekommt.
ich bin absolult dagegen, daß das für alle anderen auch so ist. ich bin absolut dagegen, daß hier leute aus anderen ländern reinkommen und hier direkt in hartz4 reinmarschieren. plus fasmilieinnachzug usw usf. ich ARBEITE HIER und habe es SCHWER, für jeden scheiß muß ich mich nackig machen und werde zur rechenschaft gezogen und leuten aus anderen ländern wird der arsch nachgetragen?
WEITER SO? nein danke.
ich bin schwer dafür, daß dieses ganze system mal in frage gestellt wird, ich bin wirklich gerne bereit, auf vieles vieles VIELES zu verzichten, damit es eine gerechtere welt gibt aber das geht eben mit WEITER SO nicht.
5.: leute wie du, ob du es hören willst oder nicht, sind teil davon. ich bin ungefähr so genauso alt wie du, ich kenne die ära „nichts geht mehr, wir sitzen alles aus kohl“ genauso wie du. die raute des grauens aka angie ist die logische steigerung davon.
und das kommt wovon? bitte keine auseinandersetzung mit unbequemen themen. keine reibung. machst du nicht, weis ich, schätze ich sehr. was die afd anbelangt haste allerdings die gleiche meinung wie der mainstream ohne zu differenzieren.
6.: das liegt u. a. an dem verfall der kommunikation:
beispiel 1:
gauland, zitat boateng: „Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben.“
daraus wird, daß gauland als rassist bezeichnet wird, auch von dir.
ich habe keine ahnung von herrn gauland, kann gut sein, daß er ein arschloch ist, aber ich sehe in diesem satz nicht die spur einer ahnung eines hauchs davon was ER von schwarzen denkt.
ER redet von seiner einschätzung von ANDEREN. und er hat recht, viele deutsche, ich nicht, wären erstmal nicht so gänzlich erfreut, einen schwarzen nachbarn zu haben. PUNKT!
beispiel 2:
eine flüchtlingswelle rollt auf uns zu 2015, bilder im fernsehen von menschemassen vor der deutschen grenze. die frage taucht auf, wie man dem ganzen herr werden könne. frau beatrix von storch hat als einzige den arsch in der hose und sagt, daß man das ganze regulieren/kontrollieren müsse. daraufhin die frage ob notfalls auch mit gewalt, sprich schießen. ihre antwort logischerweise auf DIESE frage: ja.
daraufhin wurde diese frau in den medien so dargestellt, und ich meine auch das bei dir irgendwo gelesen zu haben, als die frau die den schießbefehl auf kinder und frauen befürwortet.
L O L
wir haben uns hier d e m o k r a t i s c h auf eine daseinsform geinigt die da heißt, es gibt einen staat, mit rechten und auch PFLICHTEN, der wiederum geschützt werden muß. ob das jetzt sinnvoll ist, ob das meiner haltung entspricht/ geändert werden sollte blabla spielt jetzt keine rolle. dieser staat hat sich auf diesen grunsatz gegründet und geeinigt. deswegen haben wir eine armee (ob die jetzt sinn und zweck hat ist eine andere sache) und deswegen sind die polizisten und auch die grenzer bewaffnet. haben wir die jetzt nur zur show wegen oder hat das auch einen zweck?
meint irgendjemand im ernst, inklusive frau storch, daß deutsche grenzer geil drauf sein sollten, auf fremde menschen zu ballern?
LOL
es ging hier für frau storch NICHT darum, jedem kind das hier reinwill eine 45 magnum in den frontallappen zu ballern, sondern um die sovereinität des staates.
egal wo ich anderswo auf dieser welt hingekommen bin, mir wurde ganz klar vermittelt: die härteste gang in diesem land ist der staat, pass auf was du tust. hier passiert das nicht so!
jedes land auf dieser welt hat einreisebestimmungen. um es mal mit herrn fleischhauer zu formulieren, frei zitiert:
„es ist vielen nicht vermittelbar, daß es für viele menschen einfacher ist, ohne pass nach deutschland einzureisen, als sie wieder auszuweisen.“
kann mich dem nur anschließen.
7.: was durchweg von keiner partei gebracht wurde ist, mal zu fragen, WARUM diese flüchtlingsbewegungen da sind. zumindest die afd bringt da mal den „ansatz“ ins spiel, das es da einens kleinen unterschied gibt zwischen zins und zinseszins
https://www.youtube.com/watch?v=y8dDMf44tVI
könnte/ wollte hier noch einige andere punkte anführen. ist spät, 5:00, bin echt gestresst, weil ich mir vollkommen im klaren bin, daß es egal ist, was ich hier schreibe, bringt eh nichts.
ich möchte hier trotzdem anregen, daß man sich kar machen muß, daß nicht nur die menschen im osten eine konditionierung erfahren haben sondern wir hier im westen eben auch. es tut weh, echt weh sich einzugestehen, wie tief das geht und wie sehr unsere denke beeinflußt. ich habe mitlerweile die rote pille geschluckt und die tat mir auch ein halbes jahr lang nicht gut.
wünsche frohes erwachen
Oooo…kaaay…
Langer Kommentar. Ich gehe da jetzt einfach mal nicht auf alles ein, sondern lasse das so stehen.
ICH weis aus meiner täglichen arbeit, was es für die leute H I E R bedeutet: „meine krankenkasse bezahlt mir nur xy
Korrekt. Ich habe selber gerade beim Zahnarzt zweimal dazubezahlt. Weil die Kasse nur das eine bewilligt und die Sache dann womöglich zwei Jahre hält. Nehme ich anderes Material, das mindestens mal fünf Jahre schaffen sollte, muß ich draufzahlen. Und ich sage jetzt mal, daß Kassandra rein finanziell ziemlich arm dran ist. Geht mir auch auf den Senkel.
Lucke und ESM: Ich hatte mal was zu ESM geschrieben. Ich weiß allerdings nicht mehr, ob hier oder woanders. Ansonsten stimme ich da zu. Es ist ein ökonomisches Ermächtigungsgesetz. Allerdings ist Lucke auch nicht mehr in der AfD.
Zu Flüchtlingen/Nicht-Flüchtlingen: Auch richtig. Wir bräuchten zwei Schalter an einer Grenze. Über einem steht „Asyl“ und da ist nicht dran zu rütteln. Über dem anderen steht „Einwanderung“. Und die sollte Regeln haben. Einverstanden.
Nur sind es eben vorwiegend auch hier die Konservativen, die law-and-order-Scharfmacher, die exakt kein Einwanderungsgesetz haben wollen. Denn dazu müßte sich dieses Land hier eben als Einwanderungsland begreifen, so basismäßig. Und das wollen die einfach nicht. Sie kriegen es geistig nicht gebacken.
ich möchte hier trotzdem anregen, daß man sich kar machen muß, daß nicht nur die menschen im osten eine konditionierung erfahren haben sondern wir hier im westen eben auch.
Das ist witzig, weil ich demnächst mal auf genau diese Thematik zu sprechen kommen wollte 😀
Selbstverständlich sind wir nicht weniger konditioniert als andere. Nur war unser Programm anders.
„… das wir hier auf das „ende“ zusteuern aus den von dir in diesem blog genannten gründen wird von keiner partei gesehen …“
Dann ändern wir dies, indem wir die fehlende Partei schaffen.
Idee und Programm könnten dann so aussehen:
Die Deutsche Prepper Partei (DPP)
Aufgabe der DPP ist die Vorbereitung auf erkennbare Veränderungen im Interesse des Bürgers.
Damit ist in erster Linie das Ende der fossilen Energieträger gemeint, und bei diesen in erster Linie das Öl, weil dieser Rohstoff als erster zur Neige gehen wird, und in vielen Anwendungen nicht einfach ersetzt werden kann.
Grob skizziert gab es zwei Billionen Barrel Erdöl, wovon etwa die Hälfte um das Jahr 2006 verbraucht war, der Löwenanteil davon in den letzten 35 Jahren. Gefördert wurde nach dem Grundsatz „best first“ was bedeutet, dass Ölförderung immer aufwendiger wird, die Qualität des Öls aber immer schlechter. Man wird also nicht alles Öl auch fördern, weil sich dies irgendwann nicht mehr rechnet.
Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe sieht laut einer Studie von 2006, eine „ausreichende Verfügbarkeit“ von Erdöl ohne die Einbeziehung unkonventioneller Vorkommen nur bis etwa 2026 gegeben.
Angesichts unklarer Zahlen über tatsächliche Reserven, sozialen- und Umweltbelastungen durch Förderung und Verbrauch, und auch der schlichten Tatsache, dass wir ohnehin irgendwann ohne Öl auskommen müssen, wird es Zeit die dafür nötige Infrastruktur zu schaffen.
Zur Zeit verbrauchen wir in Deutschland 2.400.000 Barrel Öl pro Tag. Das entspricht 3.907.680 Megawattstunden (MWh)
Aktuell produzieren unsere Kraftwerke etwa 1.754.000 MWH pro Tag. Das ist nicht einmal die Hälfte der Energie, die uns mit dem Öl verloren geht.
Elektrische Energie wird die Lücken füllen wo sie kann, aber sie wird Verzicht nicht verhindern.
Mit Verzicht kann keine Partei Wahlen gewinnen – mit Aufbau dagegen schon.
Die Elektrifizierung unserer Eisenbahnstrecken muss forciert, eine solche für die Landwirtschaft erst einmal gestartet werden.
Die Landwirtschaft in Deutschland muss fähig werden, die Bevölkerung mit allen notwendigen landwirtschaftlichen Produkten zu versorgen. Das schließt z.B. Papier und Tierfutter mit ein. Auf den landwirtschaftlichen Flächen müssen natürliche Nährstoffkreisläufe wieder hergestellt werden.
Sollten sich die zur Verfügung stehenden Flächen als nicht ausreichend erweisen, müßte eine Reduzierung der Bevölkerung erwogen werden, auch wenn das hieße Grenzen zu schließen.
Ein BGE sollte eingeführt werden, um die Versorgung der Bevölkerung mit den Basic Needs möglichst konfliktarm zu gestalten. Da keine Leistung, ausser Liebe, völlig bedingungslos gebracht werden kann, ist die Produktion der Basic Needs die Bedingung für das Grundeinkommen, und sollte von allen geleistet werden.
Jede Produktion ausserhalb der Basic Needs, nennen wir sie Luxus, unterliegt den Gesetzen des Marktes.
Um Basic Needs und Luxus praktisch trennen zu können, muss ein Verrechnungsschlüssel gefunden, und das Steuerrecht angepasst werden.
Privatisierungen von systemrelevanten Einrichtungen sollten künftig unmöglich, b.z.w. rückgängig gemacht werden.
Die Produktion muss optimiert werden. Wenige langlebige Produkte, eine Kultur des Reparierens, Standardbauteile wie z.B. Akkus müssen genormt sein.
Geplante Obsoleszenz im Produktdesign muss, soweit rechtlich möglich, verhindert werden.
Patentrechte werden aufgehoben, da sie zum einen nicht geschützt werden können, und zum anderen in einer Welt, wo allerorts Mangel herrscht, ebenso überflüssig sind wie Werbung.
Nicht Patentrechte werden das Überleben von Unternehmen sichern, sondern die Verfügbarkeit von Energie und Rohstoffen.
Wir können viel Energie und Rohstoffe sparen, wenn wir Überflüssiges weglassen, und in der automatisierten Produktion so viele zuschaltbare elektrische Lasten schaffen wie möglich, aber das setzt eine Form von Planwirtschaft voraus. Nicht Wachstum und Wettbewerb sondern Versorgung und Kooperation sollten Ziele in der Zukunft sein.
Eine 5. Gewalt in Form einer Monetative sollte angestrebt werden.
Die Verteidigung soll sich wieder auf die Wehrpflicht stützen, und auch wieder auf heimischen Boden beschränkt bleiben. Die Wehrpflicht würde für Mann und Frau ausnahmslos gelten, und womöglich drei Jahre betragen. In dieser Zeit werden die Wehrpflichtigen an Waffen ausgebildet, aber auch beim Katastrophenschutz, als Erntehelfer, und in der Pflege eingesetzt. So bekommen sie die Gelegenheit sich in unterschiedlichen Projekten zu probieren, und unterschiedliche Einsatzorte und Gemeinschaften zu erleben.
Für den Staat stellen die jungen Leute eine produktive und flexible Kraft dar, mit der das BGE erwirtschaftet wird.
Es sollte die Bewaffnung der Bevölkerung ähnlich dem Schweizer Modell erwogen werden.
Die Kriege der Vergangenheit haben gezeigt, dass leichte Waffen und MANPADS absolut ausreichend sind um ein Land zu verteidigen. Selbst gegen eine entschlossen angreifende Supermacht. Auf der anderen Seite haben wir erlebt wie ein paar tausend Mann Millionenstädte angreifen und ins Chaos stürzen können, so wie im Irak und Syrien geschehen.
Wenn wir also das schwere Gerät der Armee reduzieren, senken wir effektiv Kosten, ohne dabei wirklich angreifbar zu werden – vorausgesetzt wir haben eine wehrfähige Bevölkerung.
Die Geheimdienste sollten den sinnvollen Teil ihrer Kompetenzen an Polizei und Interpol abgeben, und dann aufgelöst werden.
Nachdem Individual- und Flugverkehr stark eingeschränkt oder ausgefallen sind, wird die Welt sehr viel größer. Eine kleine Regionalmacht nebenan wird dann wichtiger als eine Supermacht in Übersee. Die Aussenpolitik sollte dem Rechnung tragen.
Innenpolitisch sollte Entlastung angestrebt werden. Ein Ende der Prohibition bei weichen Drogen, freie öffentliche Verkehrsmittel, der Wegfall von Patentschutz sowie ein BGE halten wir für effektiv.
Das Beamtentum sollte zugunsten der Gleichheit aufgegeben werden. Aber auch die Vergangenheit rät zu diesen Schritt. Wir sagen immer; „Hitler hat die Juden umgebracht“ aber Hitler gab nur den Befehl. Ausgeführt wurde der Befehl von Beamten. Wir denken niemand hat das Recht einen Befehl zu befolgen, und halten daher das deutsche Beamtentum für obsolet. Wenn Kanada ohne Beamte zurecht kommt, dann können wir das auch.
Eine Krankenkasse für alle halten wir für erstrebenswert. Ebenso die Einführung bundesweiter Stichproben um Missbrauch innerhalb des Gesundheitssystems zu ermitteln.
Staatliche Zuwendungen an Kirchen aller Art könnten eingestellt werden. Auch eine Enteignung sollte geprüft werden, da z.B. die schwindenden Christen ihre Kirchen längst nicht mehr in der Masse nutzen.
Das ist mir alles viel zu optimistisch 😀
Elektrizität wird nicht wirklich das ersetzen und ersetzen können, was uns fossil wegbrechen wird. Du willst ja bloß gewählt werden 😀
Und ich bin übrigens gegen eine Wehrpflicht.
Optimismus ist mir als Vorwurf bisher nicht passiert.
Klar wird Elektrizität kein Ersatz. Aber mit ihr arbeiten werden wir.
Ja, ich will gewählt werden. Nur so wird Klugscheißen seriös.
Aber wenigstens komme ich mit neuen Produkten, und versuche nicht krampfhaft alte Ideen zu verkaufen.
Da hat es dieses Projekt unseres Wirtschaftsministeriums gegeben, dessen Sinn darin bestand vollelektrische Landmaschinen zu entwickeln. Also setzen sie sich mit einem Agrar- und Technik- Prof namens Pickel und dem kanadischen Maschinenbauer John Deer zusammen, und bauen einen E-Trecker mit 408 PS und einer Stunde Akkuleistung. Das wurde dann als Erfolg verkauft.
Ich behaupte man kann damit nix ackern, weil eine Std nicht reicht, zumal ein Wechsel des eine Tonne schweren 300KW Akkus so eine Sache ist, und zum anderen weil Akkus aufgrund der Rohstoffsituation keine echte Lösung darstellen.
Bei uns sieht vollelektrische Landwirtschaft anders aus. Wir nutzen keine Akkus, sondern legen eine Steckdose an den Acker. Wir verkabeln. Und wir befahren den Acker nicht mehr mit tonnenschweren Gerät. Bodenschonend, wetterunabhängig, vollelektrisch.
Wehrpflicht bedeutet Teilhabe an der ultimativen Exekutive. Ich betrachte sie eher als Recht. Und ein schneidiger Haufen junger kräftiger Erntehelfer wird in Zukunft benötigt. Wenn Du willst nennen wir es um; von mir aus Katastrophenschutzpflicht – kommt auf’s selbe raus.
Im Grunde is das alles voll Dein Ding. Ich bin mir sicher wir wären Dein Walomat-Ergebnis.
Wenn Kassandra kein Prepper ist – wer dann?
Ich behaupte, daß der Einsatz arschteurer Maschinen ohnehin nur in einer fossilen Industriegeselslchaft mit riesigen Flächen Sinn ergibt, da Maschinenarbeit nur dann billiger ist als menschliche.
Aber dieser Zustand wird nicht ewig anhalten.
Die Maschinen müssen nicht arschteuer sein. Ich meine wir brauchen doch nur so einen alten Dampfpflug mit Elektromotor nachbauen und diesen ans Kabel hängen. Trecker am Kabel hatten wir schon in den 50ern.
Kabel können wir problemlos herstellen – Akkus nicht.
Kosten entstehen durch die Schaffung der Infrastruktur, und weil ein paar Erntemaschinen neu entwickelt werden müssen, oder genauer; zurückentwickelt.
Die Qualität unserer Böden sind eine feste Größe, aber wir haben versucht mit Chemie und immer größeren Maschinen, die immer mehr Arbeitsschritte ausführen, immer mehr Leistung aus diesen Böden heraus zu holen.
Ein Acker lässt sich aber nicht endlos tunen, also müssen wir zurück auf realistische Dimensionen.
Machen werden wir das auf jeden Fall irgendwann, aber ich denke besser früher als später darauf einrichten.
Ich bin ja nicht der einzige der so denkt. Bis jetzt hat mir jeder zugestimmt, was das preppen angeht.
Eine Prepper-Partei hat meiner Meinung nach ein riesen Potential.
Die Frage ist, wie sinnvoll Pflügen mit Traktoren aus den 1950ern in den 2050ern oder gar 2150ern noch sein wird.
Wer baut den verdammten Elektromotor ud woher kommt der Strom? Und dann ist da die Anmerkung deinerseits mit den „realistischen Dimensionen“ 😉
Nein, ich denke, ich weiß ganz gut, wie der Traktor der Zukunft aussehen wird. Vierbeinig. Vermehrt sich selber. Und kann mehr als nur einen Pflug ziehen 😀
Eine Prepper-Partei hat meiner Meinung nach ein riesen Potential
Ok, wenn es nur um den Aspekt geht, stimmt das soweit. Allerdings wird es nicht genügen, nur den Traktor auf 1950 zu setzen. Und das Wort „zurückentwickeln“ würde ich als politischer Berater aus deinem Skript streichen wollen. Das werden die Leute nicht gerne hören 😀
Die Leute wollen das nicht hören?
Glaub ich nicht. Da sind ziemlich viele unterwegs, die genauso denken wie hier der erste Kommentar. Besonders die Jugend ahnt bereits, dass für sie „vor uns die Sintflut“ gilt.
Der Strom für vollelektrische Trecker kommt z.B. vom nächsten Windpark. Womöglich stehen die Anlagen sogar schon auf dem Acker 😉
Die Vierbeiner vermeiden wir solange wie möglich.
Erstmal müssen wir nämlich die Bevölkerung soweit dezimieren, dass Vierbeiner als Energiequelle ausreichend sind.
Zu den realistischen Dimensionen gehört auch, dass niemand eine Lösung für die Ewigkeit, b.z.w für alles von mir erwartet.
Retrotopia – wäre mein Vorschlag 😀
Und nur so als Anregung: wie wäre es mit einer Gesellschaftsform, in der die Bewohner regional entscheiden, was sie genau mit ihren Steuern finanzieren wollen?
Wenn du auf Ebene 5 leben möchtest, hast du halt Elektrotrecker und Windparks und zahlst deutlich mehr Steuern. Beides ist nämlich recht teuer. Und warum sollte ich deinen Trecker mitbezahlen? Oder deine gut gepflegten Asphaltstraßen?
Auf Ebene 2 haben wir 1930. Keine Windparks, keine Elektrotrecker. Pferde und mechanische Mähdrescher. Aber ein Straßenbahnsystem. Strom gibt es ja.
Auf Ebene 1 ist 1890. Keine Straßenbahn. Stein- oder Kiesstraßen. Eher kein Strom.
So in der Art.
Natürlich wird in Zukunft regional entschieden.
Die Nationen schaffen es ja nicht. Dabei wären sie die richtige Größenordnung.
Aber Soros hat was gegen Nationen solange sie nicht die USA sind, weshalb er auch Geld in die Unabhängigkeit Kataloniens investiert.
Das ist der Gag; die EU wollte die Nationalstaaten überwinden und nun bekommen wir Fürstentümer. Jetzt jammern die selben Arschlöcher, die sonst jede Solidarität sabotieren, über die fehlende Solidarität der Katalanen mit dem Rest Spaniens.
Aber das ist der Trend, das wird so weitergehen.
Und ich begrüße das. Zur Hölle mit der EU der beschissenen Beamten. Wenn wir wollen dass sich die Leute wieder engagieren, dann müssen wir das Beamtentum abschaffen.
Kleine Verwaltungseinheiten laden zum mitmachen ein. Bläht man sie künstlich auf, wie z.B. als man in Ostdeutschland Kommunen zusammengelegt hat, dann bleibt für bürgerliches Engagement kein Raum mehr.
Und effektiver arbeiten die großen Strukturen auch nicht.
Dafür wirken solche „Reformen“ wie ein Beförderungskarussell für unsere korrupten Beamten. Der einzige Grund warum sowas überhaupt gemacht wird.
Wer steht denn im Regen wenn die EU platzt? Ist da wer bei mit dem ich Mitgefühl hätte?
Nö.
Die ganze EU-Kompetenz landet dann wieder bei den Nationen – also näher am Bürger.
Davor soll ich Angst haben?
Aber zurück zum Trecker. Natürlich wirst Du ihn bezahlen. Denn Du willst essen.
Mähdrescher? Diese tonnenschweren Drecksdinger würde ich einfach verbieten.
Am liebsten würde ich sogar die Hersteller verklagen.
Landwirtschaftliche Maschinen die den Boden zerstören sind meiner Meinung nach ein größeres Verbrechen als falsch gemessene Dieselabgase.
Der Zerfall großer Flächenstaaten oder supranationaler Gebilde wie der EU ist zwingend zu erwarten. Aber der Zerfall von Nationalstaaten wird nicht auf Bundesebene haltmachen.
Und warum sollte ich deinen Trecker bezahlen, da drüben auf der anderen Rheinseite?
Wir ernten in unserem Gebiet nämlich mit Sensen und Handarbeit und essen das dann. Oder nehmen die Mähdrescher, die im Pferdemodell übrigens nicht tonnenschwer sind – sonst könnten die Gäule die Dinger nicht ziehen 😉
Warum sollte ich die Scheißstraßen weiter mit meinen Steuern bezahlen, die ich ohnehin nicht nutze, da ich kein Auto habe (oder – in die Zukunft geschaut, einer von denen bin, die sich nicht länger eines leisten können)?
Irgendwann war Maschinenarbeit mal teurer als menschliche. Und dieser Zeitpunkt wird wiederkehren. Ab da hat dein Trecker spätestens so was von verloren…
Nur ist „irgendwann“ weit jenseits meiner Lebenserwartung.
Wenn die DPP nur die nächsten 50 Jahre in den Griff bekommt, dann ist das für mich und meine 22 Jahre jüngere Freundin absolut ausreichend.
Erwarte mal nicht zu viel, sonst wirst’e nur enttäuscht.
Wieso hast du eine 22 Jahre jüngere Freundin und ich nicht. Die Welt ist voll ungerecht! Ich bin empört und werde das nächste Mal AfD wählen!einself!
Dafür habe ich andere Opfer bringen müssen. So ungerecht ist das also gar nicht.
Allerdings glaube ich nicht, dass die Ladys bei der AfD jetzt cooler wären.
Mach lieber bei der DPP mit. Wir sind schon sexy bevor es uns gibt. 🙂
So ungerecht ist das also gar nicht.
Hah! Das sagst du!
Anderthalb Jahre habe ich mich jetzt an so einer jungen Dame abgearbeitet – also, jetzt rein unterstützungstechnisch, nicht physisch. Und zum Dank kriegt man noch emotional aufs Maul. Pfüh!
Aber lassen wir das…
Tja, Frauen sind irgendwie Glückssache.
Meine Molly kommt aus Kanada – vielleicht liegt es daran.
Ich erfahre mit ihr zum ersten mal was es heißt eine wirklich loyale Partnerin zu haben. Aber nach vier Jahren in Deutschland hat sie verständlicherweise Heimweh, und ich muss mich fragen, ob ich mir ein Übersiedeln nach Kanada vorstellen kann, wenn sie hier weg will.
Normalerweise würde ich das ablehnen – will nicht unbedingt Nachbar der Yankees sein, die ich grundsätzlich für Faschisten halte, aber wenn ich mir die Zustände hier ansehe relativiert sich das wieder.
Der Sprecher der spanischen (Noch-) Regierungspartei hat den Katalanen gedroht, sie würden noch genauso enden wie die letzte Regierung Kataloniens, die eine Unabhängigkeit angestrebt hatte. Das war 1933, die Leute wurden von der Gestapo verhaftet und von Franco erschossen. Wenn ich mir nun die Figuren ansehe, die jetzt für die Einheit Spaniens demonstrieren, mit Hitlergruß, dann sieht es ja doch so aus, als ob sich die Drohung bewahrheitet.
Und natürlich ist die EU, wie auch in der Ukraine, mit den Faschos im Bett, und schimpft die Katalanen Nationalisten.
Dieses Europa ist sowas von im Arsch.
Nun ja – es wird aber anderen großen Flächenstaaten oder supranationalen Konstrukten nicht besser ergehen. Wenn die „U“SA sich selber das Klo runterspülen, werden die Erschütterungen überall spürbar sein.
Die Elchjäger sind übrigens normalerweise ganz coole Typen 😀
Aber ich bleibe hier. Ich werde die Arschlöcher nicht gewinnen lassen, indem sie mich zum Abhauen bringen.
der beste augenöffner den ich bieten kann:
https://www.youtube.com/watch?v=AU8hjfhAAxg
https://www.youtube.com/watch?v=Rk6I9gXwack
komunikation und so :), bzw 🙁
Ich verweise da mal auf eine wunderschöne Dokureihe.
Und zwar von einem Herrn namens Adam Curtis.
The century of the self
Hochinteressante Sache. Aldous Huxley wäre begeistert gewesen 😀
Der Mausfeld (und der Ganser) – die wären vor rd 5 Jahren sicher auch nicht auf die Idee gekommen, dass sie mal solche Bekanntheit erlangten 😉
Für die Friedensbewegung und zur Aufklärung von Desinformation mE zwei der wichtigsten Menschen zur Zeit!
Danke für die links
emris
Wegen deines Buches: Druck deinen Blog, binde ihn und schick ihn an einen Verlag, Titel: „Gesammelter Wahnsinn der jüngeren Menschheitsgeschichte“. Ich würde es kaufen 🙂
Yay! Ein erster Käufer!
Ich hätte aber eigentlich gerne eine mindestens dreistellige Verkaufszahl.
In meiner ausschweifenden Phantasie kaufe ich mir von meinen Tantiemen natürlich ein Stück Land voller nackter Weiber. Irland oder so 😀
Ich werde da noch etwas mehr Arbeit investieren müssen, denke ich. Aber ich kriege das hin. Irgendwie.
So als Anfang wäre das doch nicht schlecht… oder als (ziemlich dicke) Beilage. „Wie alles begann.“
>> … ein Stück Land voller nackter Weiber. Irland oder so <<
Das müssen aber hartgesottene Weiber sein, wenn sie bei den irländischen Temperaturen nackt rumlaufen 😀 *Männer…seufz…lol*
Die Idee von Philipp finde ich doch recht brauchbar.
Aus meiner – absolut subjektiven, (wahl-)familiär empirischen – Beobachtung heraus, ist es nicht so günstig zu warten, bis man sich "sicher" sein kann, dass "das" dann auch funktioniert … wieviele großartige Ideen sind schon unverwirklicht in Lippenbekenntnissen verpufft, weil jmd zu lange wartete…
Wenn das Handlungsmotiv stimmt, dann "hau raus" 😉
Es gibt keine Garantien und keine Sicherheit im Leben. Es gibt nur aus vollem Herzen "leben" – und dieses steckt ja voller Überaschungen!
emris
Das müssen aber hartgesottene Weiber sein, wenn sie bei den irländischen Temperaturen nackt rumlaufen
An der irischen Südwestküste wachsen Palmen 😀
Außerdem war das natürlich ein Scherz. Nackte Frauen lenken nur vom Nachdenken ab.
Wenn das Handlungsmotiv stimmt, dann „hau raus“
Dann müßte ich ja quasi die Rationalsozialistische Partei Deutschlands gründen 😀
Was für einen Shitstorm schon der Name auslösen würde…hihihi…