Nächste Woche ist es soweit. Dann wird Italien über eine Änderung seiner Verfassung abstimmen. Vordergründig geht es darum, die Macht des Senats deutlich einzuschränken, der zweiten Parlamentskammer. Außerdem geht es in dem durchaus komplizierten Entwurf auch noch um solche Dinge wie regionale Zuständigkeiten. Denn in Italien ist die Infrastruktur in einem Zustand, der einem deutschen Ingenieur noch mehr Tränen in die Augen treiben würde als die Lage hierzulande.
In Leverkusen mag man nicht mehr über Rheinbrücken fahren können, wenn das eigene Fahrzeug schwerer als ein Bollerwagen ist. In Italien schaffen es ganze Millionenstädte schon seit Jahren nicht einmal mehr, so etwas wie eine geregelte Müllentsorgung hinzubekommen. Noch besser sind die Städte und Regionen, die derartige Untermehmungen nicht einmal mehr versuchen.
In dieser Stimmung wird also abgestimmt. Ich bin jetzt schon davon überzeugt, daß die wenigsten Italiener wirklich darüber abstimmen wollen, ob sie ihre zweite Parlamentskammer faktisch entmachten wollen.
Aus rein demokratischen Gründen würde ich das bereits für falsch halten, denn irgendwer muß sich irgendwann mal was dabei gedacht haben, darum existiert diese zweite Kammer ja vermutlich. Aber welch schöneres Land könnte es geben, um klarzustellen, daß dauerhafte politische Korruption die Demokratie vernichtet?
Im Vorfeld der Entscheidung haben schon mal die Kurse wichtiger italienischer Banken nachgegeben.
Diese Banken sitzen auf faulen Krediten in Höhe von mindestens dreihundert Milliarden Euro. „Faule Kredite“ nennen Banker das Geld, das sie ungeprüft an windige Typen verliehen haben. Geld, das ihnen weder gehört noch im strengen Sinne tatsächlich existiert. Trotzdem ist es dann natürlich Schuld des Kredits, wenn er am Ende womöglich völlig unerwartet nicht zurückgezahlt werden kann. Deswegen ist auch der Kredit faul und nicht etwa der Bankvorstand ein Haufen betrügerischer Geschäftemacher. Wahlweise ist auch irgendwer faul, der den mit diesen Krediten erhofften Profit nicht nachträglich erwirtschaften möchte, nachdem die Banker den schon mal für Koks und Nutten rausgehauen haben. Kapitalismus, fuck yeah.
Erst neulich ist ja die älteste Bank des Landes mit dem völlig innovativen Plan gerettet worden, daß der Steuerzahler die Rechnung kriegt. Der Wirtschaftsminister Italiens, Pier Carlo Padoan, hatte noch im Oktober gesagt, die Bank bekäme keine Staatshilfen. Nachdem man 30 Milliarden mieser Schulden mit EZB-Zustimmung ausgelagert hatte.
Aber es hilft alles nichts, trotz der Entlassung von zehn Prozent der Mitarbeiter ist Monte dei Paschi womöglich trotzdem nicht mehr zu retten. Ich finde ja, wenn Dinge nicht mehr zu retten sind, muß man sie halt auch einfach mal untergehen lassen. Mit den Bankern an Deck, versteht sich.
Insgesamt haben die Italiener von ihrer Politik, ihren Banken und auch der EU ziemlich die Schnauze voll. Und genau darüber werden die Italiener vermutlich auch abstimmen am nächsten Sonntag. EU oder nicht. Denn wenn Mario Renzi verliert, wird er als Ministerpräsident zurücktreten, so seine Ankündigung.
Also wird es eine Regierungskrise geben, die dann in eine wirtschaftliche Krise übergeht. Oder besser, der wirtschaftliche Sumpf, in dem das Land steckt, wird dann wieder offensichtlich. Denn der Zweck italienischer Politik ist ja seit Jahren, so zu tun, als ginge es Italien viel besser als Griechenland. Das geht natürlich nur, wenn gerade nicht gewählt wird und sich auch jemand darum kümmert, die ganzen notwendigen Nebelkerzen zu werfen.
Prima Boden für die rechten und linken Parteien, ganz kräftig an eben diesem Boden zu gewinnen. Da auch in Italien die EU an allem schuld ist, sieht es für die Zukunft an dieser Stelle womöglich schlecht aus. An der Stelle sind sich nämlich die politischen Ränder einig: Mit der alten Lira war das Leben schöner.
Woanders gibt es so etwas wie Geldsorgen überhaupt nicht. In den USA, genauer gesagt, bei der amerikanischen Navy beispielsweise. Die macht Urlaub in Panama und liegt in der Sonne. Gut, wenn man es genau nimmt, liegt da ein Zerstörer in der Sonne. Namentlich die USS Zumwalt, das ohne jede Übertreibung modernste Supertophightechmegagerät, das jemals auf den Ozeanen der Erde herumfuhr.
Ist allerdings doof, wenn man dann trotzdem im Panamakanal steckenbleibt, weil der Antrieb versagt. Nicht zum ersten Mal, übrigens. Das Superschiff kämpft seit Anbeginn seiner Existenz mit einer Serie von Pannen.
Ebenfalls doof ist es, wenn die eigene Navy dem neuen Schiff befiehlt, auf keinen Fall auf irgendwas zu schießen, weil ein einziger verdammter Schuß aus den Rohren dieses Geräts lockere 800.000 Dollar kostet.
Die DDG-1000 Zumwalt ist der Namensgeber einer ganzen neuen Schiffsklasse. Im Grunde ist es das Gegenstück zum F-35-Programm, nur eben auf dem Wasser. „Make America strong again“ und so.
Die Navy sucht jetzt verzweifelt nach einem Ersatz für die wohl doch etwas zu teure Munition. Das wird sich aber als schwierig erweisen, denn das, was dieser Stealth-Raketenkreuzer da verballert, wird ganz speziell für seine Kanonen produziert. Denn natürlich verfeuert so ein Dingsbums keine normalen Granaten, sondern Geschosse, die von GPS gelenkt werden und eine Reichweite von etwa 100 Kilometern haben sollen. Das erklärt die GPS-Lenkung, denn normalerweise können Kriegsschiffe mit konventioneller Munition nicht so weit schießen. Um sich gegenseitig mit Granaten zu beharken, muß man sich sehen können und 100 Kilometer und mehr liegt bereits weit unter der Horizontlinie.
Im Grunde ist die Zumwalt nichts weiter als die Fortsetzung der Legende von der voll schlauen, lasergesteuerten Bombe, die den bösen Terroristen durch den Briefkastenschlitz genau ins Auge trifft, aber den Kindergarten nebendran nicht beschädigt. Eine High-Tech-Bullshit-Waffe.
Der Witz an der Sache ist, daß die Munition auch so teuer ist, weil das Schiff so teuer ist. Nach offiziellen Angaben hat dieser Kahn etwa 3,5 Milliarden Dollar gekostet. Ihre Schwesterschiffe sollen sogar auf 4,4 Milliarden Stückkosten kommen. An zusätzlichen Spoilern kann es nicht liegen bei einem Stealth-Schiff. Ich nehme daher an, daß das GPS da von Einhörnern bedient werden muß oder etwas in der Art.
Jetzt ist dieser Stückpreis geringfügig höher als vorgesehen, also hat die Navy weniger Schiffe bestellt. Dadurch steigt dummerweise der Preis für die Munition, denn weniger Schiffe ballern ja weniger rum. Andere Modelle sollen übrigens mit einer Railgun ausgestattet werden. Da es sich hierbei nicht nur um eine experimentielles Schiff, sondern auch ein ebensolches Waffensystem handelt, bin ich mal sehr gespannt, wie viele Frags die Marine damit wohl erzielen wird. Amüsant finde ich hierbei die Tatsache, daß eine Railgun zwar schwer nach High-Tech aussieht, aber im Grunde eben auch nur eine große Knarre mit starrem Lauf ist. Ergo kann man auch damit nur in Sichtlinie schießen. Es gibt halt doch einen Grund, warum Schiffe heutzutage mit Raketen bestückt sind. Die US Navy faselt davon, solche Systeme später mal zur Luftabwehr einzusetzen. Ich wette dagegen, daß das jemals praktikabel sein wird.
Bei der F-22 Raptor, dem nicht mehr ganz so neuen Superflugzeug der USA, das aber wenigstens bereits fliegt, summieren sich die Kosten auf etwa 465 Millionen Dollar. Pro Flugzeug. Eigentlich sollten die Möhren nur schlappe 140 Millionen kosten, das Pentagon wollte fast 700 Maschinen kaufen. Aber dann wurde das Programm durch „Modernisierungsbedarf“ immer teurer. Das heißt übersetzt, die gesamte Konzeption war einfach von vornherein so scheiße, daß sie mehrfach überarbeitet werden mußte, um die Kisten überhaupt vom Boden zu kriegen. Also bestellte das Pentagon dann nur noch knapp 200 Maschinen.
In der Rüstungsindustrie ist es aber so, daß dann einfach der vorher vereinbarte und von Lockheed und anderen fest geplante Gewinn auf die kleinere Zahl Flieger umgelegt wird. Wo kämen wir da hin, wenn man sich als Verkäufer von irgendwas an Preiszusagen halten müßte. Also kostet eine F-22 Raptor jetzt 465 Millionen Dollar und das Pentagon kriegt für seine Kohle eben weniger Flugzeuge.
So funktioniert das Geschäft im Taka-Tuka-Land der Rüstungsindustrie. Freier Markt und so. Rüstungsindustrie ist ein wunderbares Beispiel für das Gesetz des Abnehmenden Ertrags.
Auch in Japan existieren keinerlei Geldsorgen. Warum auch? Nach Jahren vor sich hindümpelnder Wirtschaftskrise hat sich das Land längst an die Zustände gewöhnt, was soll man sich da Sorgen amchen.
Bis zu 700 Millionen gibt das Land derzeit pro Jahr aus, um die Folgen des inzwischen fast vergessenen Fukushima-Desasters zu beseitigen bzw. im Zaum zu halten. 700 Millionen Euro, nicht etwa Yen. Für 700 Millionen Yen kann man zu zweit essen gehen, glaube ich.
Das sind aber nur die derzeitigen Kosten und die werden – Überraschung – wohl in den kommenden Jahren in den Milliardenbereich steigen.
Ich erinnere daran, daß die Japaner eigentlich alles richtig gemacht haben, als dieser Tsunami die Provinz weggespült hat im März 2011. Das AKW wurde ordnungsgemäß heruntergefahren, wegen des vorherigen Erdbebens. Trotzdem hat das Land jetzt eine Katastrophe am Hals, an der es nich sehr viel Freude haben wird. Glücklicherweise gibt es in Europa keine Erdbeben und keine Tsunamis. Dafür gibt es Belgien, Frankreich und die Tschechei. Aber bei uns ist Kernkraft natürlich sicher. Und billig, ist klar.
In der Türkei hat der neue osmanische Sultan derweil wieder einmal einen Tobsuchtsanfall und droht der EU offen mit der Kündigung des Flüchtlingsabkommens. Nun ja, ich hatte bereits im März gesagt daß ich dieses Abkommen für ziemlichen Mist halte. Diplomatisch unsinnig, das falsche Signal an den falschen Mann. Unsolidarisch mit Griechenland und mit den Leuten, die da unbedingt nach Europa flüchten wollen, weil sie glauben, hier sei das Paradies. Bis sie dann in Sachsen in einem Bus landen. Oder in Dresden womöglich.
Erst wollte der türkische Machtinhaber Visafreiheit für alle Türken in der EU erpressen mit den Flüchtlingen. Jetzt ist er sauer, weil das EU-Parlament die Beitrittsverhandlungen mit seinem Land offiziell auf Eis legen will.
Wobei es sich bei der Resolution nur um eine „unverbindliche Empfehlung“ handelt und außerdem wäre das richtige Wort bezüglich „Türkei in die EU“ einfach „Nein“.
Horst Seehofer, der Chefpopulist der bayerischen Religionsfanatiker, kontert Erdogans Aussage mit einem „Wir werden uns nicht erpressen lassen„.
Vielleicht sollte mal einer dem Mann sagen, daß die Erpressung längst der Normalfall ist. Erdogan setzt politische Migration als Waffe ein. So einfach ist das.
Das solche Dinge natürlich Wasser auf die Mühlen von Europas faschistischen und kryptofaschistischen Parteien schütten, muß ich wohl nicht weiter ausführen. Schon deshalb nicht, da ich in diesem Falle ebenfalls dafür bin, dem psychisch angeschlagenen Herrn am Bosporus klar zu verstehen zu geben, was man als normales Land von seiner Art Diplomatie hält. Ein Fingerzeig wäre angebracht und ich meine damit nicht das Friedenszeichen.
Aber wie ich schon sagte – wäre die Kanzlerin einfach mal nach Athen geflogen im Frühjahr und nicht nach Ankara.
Mit Arschlöchern wie Erdogan, die in ihrem Land gerade stalinistische Säuberungen durchführen, diskutiert man nicht. Da bricht man Beitrittsverhandlungen ab, die sind ohnehin nur noch eine politische Farce. Einen Mann, der offen darüber spricht, die Grenzen seines Landes ausdehnen zu wollen, nämlich auf den Balkan und nach Griechenland, nach Syrien und in den Irak, sollte man nicht länger als diplomatischen Partner behandeln, sondern als das, was er ist: ein mieser Kriegstreiber, der ganz offensichtlich dabei ist, seinen Verstand zu verlieren.
Der irakische Premier hat bereits Anfang des Monats klar gesagt, daß türkische Truppen auf dem Boden seines Landes als Feinde behandelt würden.
Die Stimmung in Nahost ist diplomatisch also mehr als mies. Da ist einer wie einer Erdogan, der im Pulvermagazin auch noch rauchen muß, kein geeigneter Mann für einen Präsidentenjob.
Gut, das ist ein Frank Walter Steinmeier auch nicht. Aber ein deutscher Bundespräsident darf Katzenfotos ins Internet stellen, keine Armeen befehligen oder die Todesstrafe wieder einführen. Großer Unterschied.
In anderen Welten, nämlich dem Internet, hat es mal wieder einen Fall von DDos-Attacke gegeben. DDos, steht für „Distributed Denial of Service“, für diejenigen, die nicht fließend StarTrek sprechen.
Einfach ausgedrückt bedeutet ein solcher Angriff, daß man den Server eines Anbieters einfach mit so vielen Anfragen zumüllt, bis dieser vor lauter Arbeit weinend die Flügel streckt und erst mal einen Kaffee trinken geht. Die Webseiten, die auf diesem Server liegen, sind dann nicht mehr erreichbar.
Jetzt ist natürlich im Normalfall bei einer größeren Firma – sagen wir, Microsoft oder der Telekom – der Firmenauftritt und die Kundenseiten nicht auf einem einzelnen Computer installiert. Es sind ganze Horden von Computern. In diesem Fall eben Server und die hängen dann in einem sogenannten Cluster zusammen. Also muß man viele andere Computer benutzen, um eben möglichst viele Anfragen in möglichst kurzer Zeit abzusetzen. Deswegen „distributed“ also „verteilt“.
Nun, es stellt sich heraus, daß der Angriff, der im letzten Monat große Teile des nordamerikanischen Internet lahmgelegt hat, von einem frustierten Sony-User ausging.
Sony ist schon mehrfach aufgefallen wegen miesem Kundenservice, massenhaft geklauten Daten, abstürzender Software und natürlich miesem Kundenservice, falls ich das noch nicht erwähnt haben sollte.
Der große Witz an dieser Geschichte ist, daß der Typ nicht Sony erwischt hat, sondern einen DNS-Anbieter. Das steht wiederum für „Domain Name System“ und bedeutet, daß diese Firma quasi für das Adressbuch im Internet zuständig ist. Denn eine Anfrage wie „Google.com“ wird natürlich im Hintergrund aufgelöst. Nicht im Sinne von „verschwinden“, sondern von „übersetzen“.
Im Falle von Google beispielsweise in die IP-Adresse 74.125.224.72 – natürlich hat Google nicht nur eine Adresse im Netz, sondern Tausende. Ohne DNS-Service jedenfalls geht im Internet nichts und so ging auch in NOrdamerika nichts mehr, als die Server des Anbieters Dyn von der DDos-Attacke erwischt wurden.
Der zweite Witz ist, daß der Typ für seinen Angriff auch auf Kameras, Glühbirnen und anderes Gerät zugegriffen hat, das von der Industrie heute so gerne als „Internet of Things“ vermarktet wird. Einen ähnlichen Angriff gab es schon im September, hier erwischte es einen Provider namens OVH.
Auch hier wurden Glühbirnen, schlaue Kühlschränke und der ganze andere Mist verwendet, der heutzutage unbedingt vernetzt sein muß nach Ansicht der Marketingexperten und Gadgetproduzenten.
Der Angriff im September erreichte bis zu einem Terabit/Sekunde. Das sind dann also eine Billion Bit pro Sekunde oder 125 Milliarden Byte. Und das wiederum sind 125 GigaByte. Pro Sekunde. Das ist eine verdammte Menge an Daten, die da auf die Server geworfen wurde.
Ich werde auf das technologische Thema also beizeiten noch einmal zurückkommen. Im Moment allerdings allerdings ärgere ich mich damit herum, daß mein Drucker von meinem neuen Computer bzw. dessen Betriebssystem als externe Festplatte erkannt wird und nicht als Drucker. Auch die Installation der alten Webcam am neuen Computer funktioniert nicht. Denn die Software meldet sich ab mit dem Hinweis: „Für dieses Gerät ist ein USB-Anschluß erforderlich“.
Wer hätte das gedacht? Und vor allem, warum sagt mir die Treibersoftware das, nachdem sie die Kamera vorher am USB-Port erkannt hat? Auch der Drucker hat am alten Rechner wunderbar funktioniert. Als Drucker.
Da kann Fidel Castro froh sein, daß er sich mit diesem Mist nicht mehr rumärgern muß. Der „Maximo Lider“ der Kubaner hat diesen Planeten gestern verlassen, in seinem 91. Lebensjahr. Wahrscheinlich hatte der Mann, der zehn US-Präsidenten überlebt hat, einfach nichts mehr zu tun und sah seine Aufgabe, den Drachen des Kapitalismus zu töten, mit der Wahl von Donald Trump als erfüllt an. Mit Castro verabschiedet sich ein weiteres Stück der Historie des 20. Jahrhunderts und ein weiterer Politiker, der genau wußte, wie man mit kalten Kriegern umzugehen hat. Gruß an den Bosporus von hier aus.
Ganz im Sinne des Kapitalismus pöbelt die Springerpresse dem Verstorbenen hinterher „Castro hat Kuba um die Freiheit betrogen“. Und da wird anderswo über Hate-Speech oder Fake-News diskutiert. Als gäbe es realitätsverlorene Propaganda, die sich in den eigenen Denkblasen Echos zuruft, nur im Internet.
UPDATE: Ich habe das kleine Video von Chris Rock wiedergefunden, in dem er vorschlägt, man solle doch Munition kontrollieren statt Waffen. Bullet Control, Baby!
Ganz schön viel was da gerade passiert…
….aber wirklich interessant zu lesen. Gerade Italien muss ich mal näher verfolgen.
Danke
Bitteschön 🙂
Die DWN brachten dieses Interview zum Thema Monte dei Paschi mit dem Leiter der toskanischen Untersuchungskommission Giacomo Giannarelli.
https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2016/11/20/monte-dei-paschi-ist-der-groesste-banken-skandal-europas/
Was haste gegen Erdogan? Komm mir nicht mit der Story, wir sollten dort einen Demokratie-Nachhilfekurs veranstalten. Die letzten Versuche haben mich nicht überzeugt. Erdogan hat mehr für die Kurden getan als alle seine Vorgänger. Dann sind irgendwie die Länder an seinen Grenzen in Brand geraten, Millionen Flüchtlinge strömen ins Land, die Militärs versuchen einen Putsch, Kurden und Islamisten verüben Anschläge. Trotz allem hat er eine Mehrheit hinter sich. Wie hätten wir die Türkei denn gerne? Sicher mehr das libysche Modell, als das syrische nehme ich an.
Nur was soll das bringen?
Man muß auch mal mit dem Material arbeiten, das da ist. An der gesamten Südgrenze der Türkei schlachtet sich ein buntes Stammes- und Völkergemisch, schon seit Jahren. Wir sollten Erdogan und die Türkei als letzten Pufferstaat vor der EU nach Kräften unterstützen. Es sei denn natürlich, wir wollen gar keinen Puffer. Kann ja auch sein.
Die Irakische Armee versagt gerade vor Mossul an 5 oder 7 IS-Kämpfern. Die Stadt fällt also der anderen Terrororganisation, der PKK, in die Hände.
Die Amerikaner bauen Stützpunkte in Syrien für ihre kurdischen Freiheitshelden.
Vielleicht liebäugeln die ja mit einem türkischen Mittelmeerhafen, jetzt wo sie keinen syrischen bekommen. Irgendwo geht es ja darum die Kriegsbeute von 2003 abzuernten, das irakische Öl zwischen Mossul und Kirkuk.
Als ich vom Tode des Commandante erfuhr, habe ich ja einen großen Bogen um alle weiteren Artikel gemacht. Ist doch klar was die schreiben. Und alles vergebens. Denn der Fidel ist mal richtig postfaktisch. Der ist ein Mythos. Ein siegreicher Revolutionär. Der berühmteste Mann seiner Insel. Eine Legende, welche sich die Unterdrückten noch in Jahrhunderten heimlich zuraunen werden. Der Mann wird jetzt erst so richtig gefährlich.
Erdogan hat mehr für die Kurden getan als alle seine Vorgänger
In welchem Leben war das? Bevor oder nachdem er seinen Verstand verloren hat?
Wir sollten Erdogan und die Türkei als letzten Pufferstaat vor der EU nach Kräften unterstützen.
Ähmmm. Nein. Sollten wir nicht.
Irgendwo geht es ja darum die Kriegsbeute von 2003 abzuernten, das irakische Öl zwischen Mossul und Kirkuk.
Mag sein, daß das irgendwem noch interessant erscheint. Aber das ist es gar nicht. Das irakische Öl ist quasi relativ irrelevant.
Gepflegten guten Abend 🙂
Das italienische Wahl- und Regierungssystem ist zwar tatsächlich überarbeitungswürdig (wann genau gab es da zuletzt eine stabile Regierung mit entsprechenden Mehrheiten?) , jedoch sind herbe Zweifel angebracht, ob das was dort gerade geschieht sich auf dem Level einer demokratischen Korrektur bewegt.
Da ist man dann gleich beim King of the United turkstates to come und der amüsanten Schwäche der Weltgemeinschaft (sorry, Spaß muss sein) gegenüber einem aufsteigenden Problembären. Das lustige ist, dass in dieser Momentschau noch kleingeredet 30 andere Themen nach oben schwimmen möchten.
Aktuell musste ich schmunzeln ob des Versuchs, Trump durch evtl. wahlfälschungen durch Hacker in den Swingstates zu verhindern. Da bin ich mal gespannt…
Steini wird’s Kraft seines Amtes schon richten und mit Schulz im Gepäck kann die Zumwalt einpacken und sich als U-Boot versuchen. So stealthmäßig könnten die eigentlich auf sich selbst feuern, wär ein klasse Konjunkturprogramm und sicher im Sinne DTs. Den Fidel schnallt er persönlich drauf (wollte doch ne Feuerbestattung)
Aber jetzt ist ja Adventszeit, alles still und besinnlich. Konsum rückt endlich mal für kurze Zeit in den Hintergrund und die Menschen besinnen sich auf das Wesentliche. Damn, I’m so f*** happy I could cry
Das lustige ist, dass in dieser Momentschau noch kleingeredet 30 andere Themen nach oben schwimmen möchten.
Ich hatte noch 30 andere Themen 😀
Aber diese Woche habe ich nicht die Zeit und den Nerv, das ausführlich durchzugehen. Darum heute nur ein paar Dinge in kurzem Anriß. Außerdem war der letzte Tellerrand im September. Wurde mal wieder Zeit.
Aktuell musste ich schmunzeln ob des Versuchs, Trump durch evtl. wahlfälschungen durch Hacker in den Swingstates zu verhindern.
Ich bin mal gespannt darauf, wie viele der angeblich gehackten Wahlomaten gar nicht am Internet hingen während der Wahl. Darauf haben nämlich sehr viele Zeitungen im Vorfeld hingewiesen. Und was nur lokal vernetzt ist, ist extremst unhackbar. Als alter LAN-Nerd kenne ich mich da aus.
„… quasi relativ irrelevant.“
Das ist schon Bullshit bevor ich mit Easy Oil anfange.
Keinen Puffer? 🙁 Warum denn nicht?
Und Carlhoschi; bitte etwas Respekt für Fidel bitte.
Das ist schon Bullshit bevor ich mit Easy Oil anfange.
Der Bullshit-Faktor meiner Aussagen über fossile Rohstoffe tendiert übrlicherweise gegen Null. Was soll denn das irakische Öl an der globalen Lage groß änder? Selbst wenn man es ungestört ernten könnte bei derzeitigen Marktpreisen.
Die paar Milliarden Barrel ändern exakt nix.
Und nein – kein Puffer. Jedenfalls nicht in der Türkei. Ich verweise auf meinen Lösungsvorschlag vom März.
Marcus, du hast Recht, das mit dem F.C. war etwas geschmacklos. 😔
Stellen wir uns mal vor das irakische Öl wäre gar nicht da – was wäre dann wohl anders? Keine Invasion des Irak, kein IS, kein beschissenes Kurdistan, kein brennendes Syrien.
Soviel zur globalen Lage bezugnehmend auf das Öl des Irak. Es verändert die Lage allein weil es da ist. Öl, das man für knapp 8 Dollar pro Fass fördern kann, ein riesiges quasi jungfräuliches Feld.
Deine Lösung heisst, wenn ich das richtig verstehe, den Griechen die Grenzsicherung des alten Europas zu überlassen. Soll die Türkei doch zur islamischen Hölle fahren. Wir unterstützen dann natürlich die wundervollen Kurden. Also die Schweine, die 2003 den Deal mit den Amis machten, der den ganzen Mist erst ermöglicht hat.
Europa soll eins sein, aber im Osten wird fleissig fraktioniert. Das ist an Zynismus schwer zu überbieten, und hat mit der Realität auch kaum was zu tun. Das sind nur feuchte NATO-Phantasien. Mad Max bis zum Bosporus. Hauptsache wir kontrollieren Öl, Gas und Pipelines.
Keine Invasion des Irak, kein IS, kein beschissenes Kurdistan, kein brennendes Syrien.
Soviel zur globalen Lage bezugnehmend auf das Öl des Irak. Es verändert die Lage allein weil es da ist.
Wir waren bei der Frage, was das Öl für die Zukunft bedeutet. Was es für die Vergangenheit bedeutet hat, ist klar. Und nein – so jungfräulich ist das nun nicht. Und außerdem zu wenig. Viel zu wenig.
Deine Lösung heisst, wenn ich das richtig verstehe, den Griechen die Grenzsicherung des alten Europas zu überlassen. Soll die Türkei doch zur islamischen Hölle fahren. Wir unterstützen dann natürlich die wundervollen Kurden. Also die Schweine, die 2003 den Deal mit den Amis machten, der den ganzen Mist erst ermöglicht hat.
Die Griechen halte ich für sinnvoller als die Türken. Aus angeführten Gründen. „Wundervoll“ ist da nirgendwo Kriterium. Übrigens unterstützen wir die wundervollen „gemäßigten Rebellen“ in Syrien. Ich wüßte auch nicht, daß die Amis 2003 mit irgendwem einen Deal gemacht hätten. Ohne kurdische Zustimmung wäre George II aus dem Irak weggeblieben? Wohl nicht.
Europa soll eins sein, aber im Osten wird fleissig fraktioniert. Das ist an Zynismus schwer zu überbieten, und hat mit der Realität auch kaum was zu tun
Das hat alles mit der Realität zu tun. Denn der Osten fraktioniert sich gerade selber. Und Ukraine? Sorry, was haben wir mit dem Haufen zu tun? Nix.
Das mit dem Zynismus hat man mir schon so oft vorgeworfen. Ich bin gar nicht zynisch. Das Leben ist zynisch. Ich kommentiere nur.
Oh, hat Dir niemand was von dem Deal gesagt?
Also die Yankees marschieren im Irak ein, schaffen die kurdische Sicherheitszone, und dann sämtliche Ordnungshüter des Irak ab.
Warum wohl haben die das gemacht? Die wollten einen zerfallenden Irak, und ein aufstrebendes Kurdistan. Wenn die Kurden das Öl bekommen, dann haben wir Israel Nr2 mit Öl. Das kann niemand wollen.
Ja, das Ölfeld ist quasi jungfräulich. Die Iraker haben die ganze Zeit bei Basra mit Kuweit um die Wette gepumpt. Die Kuweitis sind sogar so weit gegangen, dass sie schräg unter den Irak bohrten – astreiner Kriegsgrund übrigens. Und tatsächlich glaube ich, dass die Amis sich den Einmarsch in den Irak zweimal überlegt hätten, wenn die Kurden „nein danke“ gesagt hätten.
Zu den gemäßigten Rebellen gehört auch die PKK, die nun ua. mit deutschen und amerikanischen Waffen hantiert. Vielleicht immer noch besser als unsere Nazi-Kumpels in der Ukraine, aber womöglich irre ich mich da^^
Geben wir den Kurden den selben Rat, den wir ihnen auch hierzulande geben: Integrieren. Haben die Friesen auch gemacht. Hat funktioniert.
Die wollten einen zerfallenden Irak, und ein aufstrebendes Kurdistan.
…unter amerikanischer Kontrolle. Was aber nicht zum zerfallenden Irak paßt. Die USA wollten das Öl, waren aber zu dämlich, die Hütte zu sichern. Passiert halt, wenn man Kriegsführung und spätere Besetzung privatisiert. Kapitalismus, fuck yeah!
Empfehlenswert: Naomi Klein – Die Schockstrategie
Muß man nicht alles glauben, was da drinsteht. Aber gerade zum Irak sind da interessante Sachen dabei.
Ja, das Ölfeld ist quasi jungfräulich.
Das ist total wumpe. Die Welt schlürft aktuell 33 Milliarden Barrel pro Jahr weg. So viele Jungfrauen können im irakischen Sand gar nicht verscharrt sein. Das langt nicht.
Zu den gemäßigten Rebellen gehört auch die PKK, die nun ua. mit deutschen und amerikanischen Waffen hantiert.
War da nicht Arbeitsteilung und die Amis beliefern die mittelgemäßigten Unextremisten oder sowas? Man kommt schnell durcheinander in Syrien. Oder war es der Irak?
Und tatsächlich glaube ich, dass die Amis sich den Einmarsch in den Irak zweimal überlegt hätten, wenn die Kurden „nein danke“ gesagt hätten.
Echt? Dann hätte ich da ein hochinteressantes Kaufangebot für ein schickes Gebäude in London. Heißt Nelsonsäule. Gute Renditechancen.
Die Amis. Überlegt. Unter George II aus Texas. Gleich drei massive Logiglags in so wenig Satz 😀
Damit aus dem Projekt Kurdistan etwas wird mußte der Irak auseinanderfallen. Das war die Bedingung. Die Amerikaner waren keineswegs zu blöde, sondern es lief alles nach Drehbuch. Die Kurden bekamen sogar die Gelegenheit das Öl zu BEFREIEN. Schöner kann es doch gar nicht sein.
Die Amerikaner haben den Irak nur zerlegt, aber nicht besetzt – dafür hatten die gar nicht die Ressourcen. Man begnügte sich mit einer King-Size-Botschaft, Green Zone genannt. Bei einer Besetzung verteilt man Kräfte im Land, und übernimmt die Kontrolle der öffentlichen Ordnung. Genau das ist nicht passiert.
Die Amerikaner haben auch keinen Finger gerührt, als der IS eine irakische Stadt nach der anderen übernommen hat. Erst als die Kurden ihre Gegenoffensive starteten gab es amerikanische Luftunterstützung. In der Folge konnten wir an den endlos veröffentlichten Karten sehen, wie sich das kurdisch kontrollierte Gebiet entlang der bestehenden Pipelines in Richtung Mittelmeer ausdehnt.
Im Weg war Syrien, aber auch dieses Land lies sich fraktionieren.
Gescheitert sind die Amis am russischen Stützpunkt. Das waren im Grunde nur zwei im Hafen von Latakia dümpelnde Container, die behelfsmäßig als Anlegestelle dienten.
Da kannste mal sehen, was es für geostrategische Auswirkungen hat, wenn man nur zwei Container ins Meer kippt.
Die Russen haben übrigens genau das getan, was sie auch in Afghanistan gemacht haben. Nämlich sich total völkerrechtskompatibel von der legitimen Regierung zu Hilfe rufen lassen, um diese im Kampf gegen von Amerika finanzierte und initiierte Terroristen zu unterstützen.
Jetzt haben die Yankees ein Mörder Problem. Sie haben dank der Kurden zwar die Kontrolle über das Feld – da kommt die irakische Armee nie mehr ran – aber sie können es nicht abtransportieren. Im Westen haben die Russen njet gesagt, im Norden stellt sich Erdogan quer, im Osten sind die Iraner, und im Süden hocken die Leute, denen man es geklaut hat – mal abgesehen davon, dass es das falsche Meer ist.
Das Öl soll nicht den american way of life retten, sondern es geht um Zeit.
Womit versorgen die Amis sich? Ölsande aus Kanada und Venezuela, Importe aus Nigeria, Tight Öil, Deep Sea, Fracking. Das sind doch alles Akte der Verzweiflung. Während des kalten Krieges entfaltete das Land of the free ihre Werbekraft durch die hemmungslose Energie-Orgie. Das rächt sich nun. Die russischen Schurken fördern noch immer aus konventionellen billigen Quellen.
Im Jahr 2020 fallen bei den Amis ein paar Quellen aus. Selbst wenn diese nur magere 5% der Gesamtversorgung ausmachen, will diese Lücke geschlossen werden, sonst droht ein Kollaps der Industrie. Immerhin ist die amerikanische Versorgung die denkbar teuerste.
Ich könnte mir vorstellen, dass das irakische Öl gedacht war um genau diese Lücke zu schließen. Nun muss ein Plan B her, und das kann eigentlich nur die Vertreibung der Konkurrenz in Nigeria sein. Das wäre Deutschland.
Mal so eben all die tollen Ölfelder im Golf von Mexiko anstechen geht nicht, falls das überhaupt eine Lösung ist. Die liegen alle tiefer als 3000 Meter. Rekord sind 2800 Meter, und da ist der Wasserdruck schon doppelt so stark wie der einer hydraulischen Autopresse. Wie hoch schätzt man eigentlich die Ausfallrate unter den Förderinseln? Will man bei jedem Ausfall wirklich eine Ölpest an der Südküste der USA in Kauf nehmen? Der Grund, warum bei der letzten Katastrophe die beteiligten Firmen nicht zerrissen wurden, ist doch, daß das die einzigen sind, die wenigstens so tun als hätten sie eine technische Lösung.
Jetzt lohnt auch ein Blick auf die skizzierte Strategie von Trump. Was wird der tun? Ich sehe eine Verschiebung des Feindbildes weg von den Russen, hin zu den Chinesen. Und das macht nun wirklich Sinn.
Die Chinesen sind Kommunisten! Und sie sind als Verbraucher die Konkurrenz Nummer 1. Mit etwas Glück lässt sich Zwiespalt zwischen Russland und China säen. Die chinesischen Investitionen im Ausland lassen sich auch viel leichter sabotieren als die russischen – die haben nämlich keine. Man hätte schon gewonnen, wenn die Versorgung in China schneller ins Stocken kommt als in den USA. Die Hacker werden in Zukunft aus China kommen, da bin ich mir sicher. Unsere MSM sind schon jetzt dabei China aufs Korn zu nehmen, und ich sage vorher, daß sich das verstärken wird. Sollte sich dieses riesige Land destabilisieren und fraktionieren lassen, dann darf die freie Welt fröhlich feiern, denn jeder ausfallende Konkurrent auf dem Energiemarkt ist ein Gewinn.
Wenn Russland partout nicht brennen will, dann eben Asien.
Du solltest nicht denken die Yankees wären doof. Sind sie nicht. Die haben ganze Hochhäuser voll mit Leuten, die den ganzen Tag ihren eigenen Kassandra-Blog schreiben, und daraus ihre Schlüsse ziehen. Nur im Gegensatz zu uns tun die was.^^
Die Amerikaner waren keineswegs zu blöde, sondern es lief alles nach Drehbuch.
Da halte ich mich an Okhams Rasiermesser. Heißt also, die Amis waren eben doch zu blöde. Ist die viel einfachere Lösung. Krieg nach Drehbuch. Die Amerikaner. Pfff! 😀
Die Russen haben übrigens genau das getan, was sie auch in Afghanistan gemacht haben. Nämlich sich total völkerrechtskompatibel von der legitimen Regierung zu Hilfe rufen lassen, um diese im Kampf gegen von Amerika finanzierte und initiierte Terroristen zu unterstützen.
Wie sagte Putin doch bezüglich Massenvernichtungswaffen im Irak: „Ich hätte welche gefunden.“
Die Chinesen sind Kommunisten!
Denkt Trump. Wichtig. In Wahrheit sind die Chinesen nicht weniger kapitalistisch als die USA. Der Unterschied ist das Ausmaß, in dem der Staat offen in die Wirtschaft eingreift, sonst nichts.
Du solltest nicht denken die Yankees wären doof. Sind sie nicht.
Ich verweise auf den Satz mit Trump weiter oben. Sind sie doch.
Die haben ganze Hochhäuser voll mit Leuten, die den ganzen Tag ihren eigenen Kassandra-Blog schreiben, und daraus ihre Schlüsse ziehen.
Das mag sein. Aber diese Leute gehen nicht von der Realität aus. Die entwerfen Szenarien, in denen elfbeinige Elefanten die Erde erobern wollen oder so.
Es gibt eine Handvoll Leute, die schreiben die richtigen Kassandra-Blogs. Die beginnen mit Prämissen wie „Die Welt ist gar nicht unendlich groß. Und die Ressourcen auch nicht.“
Das sind meine Kumpels. Die Jungs im Pentagon eher nicht.
Erlaube mir nochmal auf den Herrn Erdogan zurück zu kommen.
Man sollte sich in dessen Lage versetzen. Er war islamischer Weltmeister im EU-Auflagen erfüllen. Isso.
Und dann putscht die NATO gegen ihn.
Ich denke Erdogan kennt die letzten Aufnahmen von Gaddafi auch.
Spätestens Assad hat sie ihm mal verlinkt.
Dafür reagiert er geradezu moderat. Stresserprobt hat der Mann sich in meinen Augen als Puffer qualifiziert. Vielleicht sind meine Anforderungen an den Puffer zu lasch, aber keinesfalls erwarte ich, die Griechen würden den Job auch nur einen isolierten Pfurz weit besser machen. No way!
Den Zusammenhang von Ölversorgung und Finanzsituation hattest Du in einem Beitrag verlinkt. Eine Statistik von 2006 über Energieversorgung via Öl, in der Griechenland nach Zypern an zweiter Stelle steht.
Auf der anderen Seite könnte so ein modernes Thermophilen im EU-Format ein Wahnsinns Jobwunder darstellen. Kann mir aber echt nicht vorstellen, daß die Griechen so ein Megaprojekt stemmen können – vielleicht als Assi der Türken 😀
Die ganze Geschichte ist auch übersichtlicher geworden. Erdogan ist jetzt ein treuer Verbündeter der Russen. Thema erledigt. Wenn wir ehrlich sind, dann ändert diese Tatsache eigentlich wenig, wir bekommen aber die Garantie, daß die Türkei im künftigen Energieversand zum Verteilerkasten wird. Mich beunruhigt es gar nicht, wenn die Infrastruktur in festen Händen ist, denke aber es wird Zeit sich mit diesen Leuten anzufreunden. Deutschland sollte Erdogan eine besondere Partnerschaft anbieten, nicht nur als Geste für die vermasselte EU-Mitgliedschaft, sondern um eine Invasion durch Siemens einzuleiten.
Dafür reagiert er geradezu moderat.
Nach den ersten Schauprozessen einschließlich Todesurteilen sprechen wir noch mal drüber. Und was den Zusammenhang zwischen Energieversorgung und Finanzsituation angeht: Da sieht die Türkei auch nicht besonders gut aus 😉